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Das Problem bei der Aufklärung ist aber, dass du dir noch soviel Mühe geben kannst und es doch nichts bringt, wenn das Gegenüber dir a) nicht zuhört, b) dir gar nicht erst zuhören will oder am schlimmsten c) das Totschlag-Argument kommt: "Ich hab ja nichts zu verbergen" bzw. "Mir kann/wird sowas nicht passieren".
Beim Thema P.Firewall/Virenscanner ist das noch recht einfach, da kann ich direkt vor Ort rumspielen bis dem Gegenüber die Kinnlade runterfällt.
Bei DRM ist das (meiner Erfahrung nach) wesentlich schwieriger, da ich ja nicht der Contentprovider bin und einfach mal auf den Knopf drücken kann, so dass auf einmal nichts mehr abspielbar/anschaubar ist.
Man könnte natürlich argumentieren, "lass die Leute doch einfach in ihr Verderben laufen", doch meistens halst man sich damit auch nur Probleme auf, spätestens dann, wenn die Leute wieder vor meiner Tür rumschleichen und um Hilfe winseln.
Mich persönlich läßt die Sache (noch) relativ kalt, Content, der mich interessiert, bekomme ich immer in ordentlichen Formaten wie XviD oder FLAC, aber spätestens wenn es dazu kommt, dass meine Hardware bestimmen will, was für eine Software darauf laufen darf, kommt der Punkt, an dem der Kragen endgültig platzt. Man sieht ja bereits, wie momentan mit HDMI, und dem ganzen Klimborium drum herum, versucht wird, den Konsumenten an die Leine zu nehmen, wenn auch noch nicht so strikt, dass es jeder mitbekommen würde, das wird wohl erst passieren, wenn ein gewisser Prozentsatz an Geräten abgesetzt wurde. Das ändert aber alles in allem nichts daran, dass die Technik bereits besteht.
Um aber zum eigentlichen Topic zurückzukommen, auch wenn Vista vielleicht ein paar Bugs weniger haben wird als XP und dem User vorgibt, sicherer zu sein, bedeutet das noch lange nichts. Es müßten erst einmal die zu Grunde liegenden Design-Flaws behoben werden, allerdings sind das die Dinge, die MS als Verkaufsargument nutzt, nämlich z.B. die einfache Bedienung.
Bis jetzt gibt es, auf Seiten von MS, keine einzige sinnvolle Idee, wie man Sicherheit mit Einfachheit kombinieren kann, das wird sich auch nicht ändern, solange der Endnutzer nicht (mehr oder weniger) gezwungen wird, sich über Systemabläufe und Sicherheitskonzepte/-prinzipien zu informieren(oder natürlich, bis Deeva mit ihrer revolutionären Idee auf den Markt kommt ). Die Hauptzielgruppe besteht nunmal leider aus DAUs, die teilweise nicht einmal fähig sind, ihr Hintergrundbild zu ändern - wie soll man sojemandem erklären, dass es nicht gut ist auf OK zu klicken, wenn beim Surfen(natürlich mit dem IE) auf einmal ein Fenster aufpoppt, dessen Text verspricht, den PC 101%ig sicher zu machen?
Wenn man es richtig bedienen kann, kann Windows durchaus ein sehr sicheres System sein, leider sind 85%+ dazu aber nicht fähig und meistens auch nicht gewillt, sich die Fähigkeiten anzueignen, denn sie wollen ja nur mailen(mit OjE natürlich), surfen(mit dem IE) und "legale Musik/Videos" mit dem WMP "geniessen".
Über kurz oder lang wird alles bleiben wie es ist. Die Hardcore-Gamer werden die Vorreiter sein, damit gleichzeitig auch die Technikaffinen(die zwar Technik mögen, aber keinen blassen Dunst davon haben), welche dann ihre Eltern überzeugen, neue Graphikkarten(mit der Unterstützung für die Verschlüsselung) zu kaufen und dazu noch den passenden HD-Fernseher+HD/BD-Player. So zieht sich der Trend vom 12jährigen CS-Kiddy, über dessen Eltern zu Freunden langsam in die Welt. Keiner weis was er tut, aber es wird ja schon gut gehen.
Dieser Beitrag wurde von ph030 bearbeitet: 01. September 2006 - 05:22