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Die Spd Und Die Lust Am Untergang Ein kleiner Essay für zwischendurch


#1 Mitglied ist offline   W@yne 

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geschrieben 14. Juli 2008 - 16:08

Die SPD hat schon seit ihren Anfängen Probleme mit den Linken innerhalb und außerhalb der Partei. Eine ihrer beiden Wurzeln war bekanntlich Ferdinand Lassalles „Allgemeiner Deut­scher Arbeiterverein“, gegr. 1863, die andere war die „Sozialistische Deutsche Arbeiterpartei“. Aus beiden ging 26 Jahre nach Lassalles Tod im Jahr 1864 die SPD hervor.

Von Anfang an stritten zwei Grundrichtungen innerhalb und außerhalb der Partei um die Gunst der Arbeiter, nämlich die marxistische Seele und die an den preußisch-nationalstaatli­chen Interessen Lassalles orientierten Sozialismusvorstellungen.
Dieser Konflikt ist im Grunde bis heute nicht ausgestanden. Die SPD hat viel zu oft – und auch heute wieder – den falschen Weg gewählt, um sich aus den Um­klammerungen, die die Partei schier erdrücken, zu befreien.

Die Biografie der SPD war von Anfang an gebrochen. Sie, die gerade erst Bismarcks Sozialis­tengesetze überstanden hatte, bewilligte 1914 Wilhelm II. die Kriegskredite. Die SPD wollte nicht als „vaterlandslose Gesellen“ dastehen. Heute verwehrt sich die SPD zwar dagegen, „alte Europäer“ zu sein, tut aber alles Mögliche, diese Vorwürfe der Amerikaner an Deutsch­land zu entkräften. Von den Krankenhäusern in Somalia bis zu inzwischen für möglich gehal­tenen Kampfeinsätzen der Bundeswehr in Südafghanistan verging eine bemerkenswert kurze Zeitspanne. Die benötigten „Hilferufe von Freunden“, auf die man dann angeblich nur warte­te, werden so sicher erfolgen wie das Amen in der Kirche. Ausgerechnet die SPD macht sich zum Vorreiter von Kampfeinsätzen der Bundeswehr im Ausland. Es ist nicht zu fassen.

Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg war es dann ein SPD-Reichspräsident (Friedrich Ebert), der Arbeiter zusammenschießen ließ. 15 Jahre später war es dann allerdings auch die SPD, die als einzige Partei gegen Hitlers Ermächtigungsgesetz stimmte. Zugestimmt haben andere wie zum Beispiel der spätere erste Bundespräsident „Papa Heuss“ (ich weiß, dass das jetzt schon fast Blasphemie ist) und die Vorgängerpartei der CDU in der Weimarer Republik, nämlich das damalige Zentrum. Dieses Zentrum verschaffte Hitler die benötigte 2/3-Mehrheit. Der spätere erste Bundeskanzler der Bundesrepublik und damalige Kölner Oberbürgermeister hat als Mitglied dieses Zentrums auch zugestimmt. Hieraus hätte man doch auch eine Frage für den Einbürgerungstest machen können, zum Beispiel:
Wer hat Hitler die 2/3-Mehrheit im Reichstag für das Ermächtigungsgesetz verschafft?
a) die SPD
b) die KPD
c) die Vorgängerpartei der CDU in der Weimarer Republik, das damalige Zentrum

Nach dem nächsten verlorenen Weltkrieg sah es dann zunächst so aus, als ob die Parteien tat­sächlich etwas aus der Geschichte gelernt hätten. Sogar die CDU in der damaligen Trizone („Wir sind die Eingeborenen von Trizonesien...“) kam mit ihrem Ahlener Programm / Düssel­dorfer Leitsätze von 1947 zu der Überzeugung, dass der Kapitalismus nicht unbedingt die beste Wirtschaftsform ist, die man sich für den arbeitenden Menschen vorstellen kann. Mit Lichtgeschwindigkeit hat die CDU dieses Programm dann aber in den Schubladen verschwin­den lassen.

Auch die SPD hat sich mit dem Godesberger Programm 1958 endgültig von Marx verabschie­det – ein historischer Fehler. Denn mit diesem Programm ist die SPD zu einer Interessenver­tretung des Kapitals verkommen. Das fiel zunächst nicht weiter auf. Die Wirtschaft florierte – kein Wunder. In Deutschland stand kein Stein auf dem anderen. Es gab Arbeit in Hülle und Fülle. Der Arbeiter konnte sich seinen VW Käfer kaufen und bald darauf auch nach Italien in den Urlaub fahren. Zwar konnten damals schon kaum Arbeiterkinder studieren, aber man wäre auch nicht auf die Idee gekommen, dass sie studieren könnten. Heute läuft die Geschich­te gleichsam rückwärts ab. Auch „dank“ der SPD können immer weniger Arbeiterkinder stu­dieren. Die Geldelite hat auch gar kein Interesse daran, diesen ein Studium zu ermöglichen. Das weiß übrigens die ganze Welt, nur Deutschland tut ahnungslos. Die gut bzw. „normal“ bezahlten Arbeitsplätze werden knapp. Da möchte unsere Geldelite nicht auch noch Arbeiter­kinder als Konkurrenz zu ihren eigenen Kindern dulden.

Wie tief die SPD inzwischen gesunken ist, kann man an den Worten von Schröders Großwe­sir (das ist der, dem wir die Rentenkürzungsformel „Rente mit 67“ zu verdanken haben) er­messen. Als immer klarer geworden war, was die SPD mit Hartz IV angerichtet hatte, meinte Müntefering feststellen zu müssen, dass es in dieser Gesellschaft keine Schichten und Klas­sen, sondern nur Leute gäbe, die es schwerer haben. Wohlgemerkt: So etwas sagte der dama­lige SPD-Parteivorsitzende.

Jetzt, wo eine echte Arbeiterpartei (Die Linke) sich mit erheblichem Erfolg auf der politischen Bühne etabliert hat, ist vielerorts das Geschrei groß. Dabei hat Die Linke ganz einfach nur den Platz eingenommen, den die SPD freiwillig und bei vollem Bewusstsein geräumt hat. Und deshalb ist Die Linke bei genauer Betrachtung eigentlich nur eine Abspaltung der SPD, gerade so, wie es die USPD nach dem Ersten Weltkrieg war. Diese USPD stand allerdings er­heblich weiter links, als man es von der Partei Die Linke behaupten könnte. „Alles Kommu­nisten“ im Bezug auf diese Partei ist eigentlich nur eine erschrockene Reaktion der etablierten Parteien darauf, dass die kleinen Leute jetzt auch eine Lobby haben, und zwar eine, deren Er­folgsgeschichte gerade erst beginnt.

Die SPD sollte endlich damit aufhören, sich zu Sirenengesängen hingezogen zu fühlen, die vorgeben, die SPD vor der Partei Die Linke warnen zu wollen. Bei Homer kann man nachle­sen, wie man sich am besten vor Sirenengesängen schützt: Wachs in die Ohren stecken und sich notfalls für die Dauer der Gefahr festbinden lassen.
Kurz gesagt: Wenn sich die SPD nicht endlich darauf besinnt, wer ihre natürlichen Verbünde­ten sind – und damit hat sie schon seit über 100 Jahren Probleme –, wird sie untergehen. Und wenn ihr Marx weiterhin suspekt ist, so sollte sie sich doch wenigstens an Lassalle halten, dem an seinem Totenbett dieses Lied gesungen wurde:
Nicht zählen wir den Feind
Nicht die Gefahren all':
Der kühnen Bahn nur folgen wir
Die uns geführt Lassalle

Mir scheint, dass die SPD doch deutlich von dieser „kühnen Bahn“ abgekommen ist. Hartz IV mit der Verkürzung der Bezugsdauer des ALGs I von 32 auf jetzt maximal 24 Monate, ein Bildungssystem, das Arbeiterkinder faktisch von der Bildung ausschließt, mehr als nur frag­würdige Kriegsspielereien, ein Gesundheitssystem, das die Armen mit subtilen Mitteln vom Arztbesuch abhält, während gleichzeitig der SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach Kroko­dilstränen weint, und das Feiern einer angeblichen Entspannung auf dem Arbeitsmarkt, die doch in Wahrheit nur auf massenhafte Vermehrung von Leih- und Zeitarbeit beruht, sind nur einige wenige Beispiele dafür, was die SPD in den letzten Jahren angerichtet hat. Die Folgen sind eine sich immer weiter öffnende Schere zwischen Arm und Reich – das dürfte nach den Jubelmeldungen über den Arbeitsmarkt doch gar nicht sein –, eine in ihren Ausmaßen noch gar nicht abzuschätzende Altersarmut, die auf uns zukommt, und eine skandalöse Kinderar­mut.

Die gesellschaftliche Sprengkraft, die in alldem steckt, scheint vielen gar nicht bewusst zu sein – oder doch? Hängen damit vielleicht Pläne für einen Einsatz der Bundeswehr im Innern zusammen? Dann wären wir genau da, wo wir gegen Ende der Weimarer Republik schon ein­mal waren, mit den bekannten Folgen.

Man kann sich eigentlich nur wundern, dass trotzdem noch jeder vierte Wähler zurzeit die SPD wählen würde.

Es wird wohl Mitleid sein.


edit: Einrückung vergessen

Dieser Beitrag wurde von W@yne bearbeitet: 14. Juli 2008 - 17:14


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#2 Mitglied ist offline   abferber 

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geschrieben 14. Juli 2008 - 17:43

Nette Aufforderung an die SPD mit den Linken zu koalalieren.

Nur das Feindbild welches hier die eigene Bevölkerung trifft, hätte meiner Meinung nach ausführlicher ausfallen können, denn der begriff Geldelite ist so vielseitig anwendbar, dass es im Ermessen jedes einzelnen liegt. Denn was für den einen die Albrecht Brüder sind, ist für den anderen der Bänker oder Rechtsantwalt.

Aus Sicht jener welche sich kein Studium leisten können, trifft dies wohl auf alle Personen zu, die sich das Studium leisten können. Daraus jetzt banal Schluss zu folgern, dass die Studierenden bzw. deren Finanziers, der Grund dafür sind, warum andere es nicht können und dieses gleichzeitig mit einer Partei bzw. Politik zu verknüpfen ist geschickt auf Abstand formuliert, denn den Beweis, dass es eine Elitäre Lobby gibt welche anderen das Studieren verbietet bleibt der Text schuldig.

Doch ein Absatz gefällt mir richtig gut und zwar der vorletzte, was mich wundert warum darüber noch kein Thema hier aufgemacht wurde.

Bundesgrenzschutz, Technisches Hilfswerk, SEK, GSG9, Polizei, Feuerwehr, Freiwillige Feuerwehr, Notärtzte, Rettungskräfte, also wozu die Bundeswehr?!

#3 Mitglied ist offline   Ken Guru 

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geschrieben 14. Juli 2008 - 18:00

Beitrag anzeigenZitat (abferber: 14.07.2008, 18:43)

Bundesgrenzschutz, Technisches Hilfswerk, SEK, GSG9, Polizei, Feuerwehr, Freiwillige Feuerwehr, Notärtzte, Rettungskräfte, also wozu die Bundeswehr?!

Hallo!

Die Frage stellt sich mir, auch wenn es einen Einsatz der Bundeswehr im Inneren geben würde, ob ein entsprechender Befehl am Ende denn auch ausgeführt werden würde. Dagegen haben sich ja schon führende Militärs bei der Diskussion um den Abschuss von Flugzeugen ausgesprochen. Mich interessiert vielmehr das Warum. Warum ist man der Meinung, die Bundeswehr auch im Inneren einsetzen zu müssen? *Wer* sind diese Leute und *wovor* haben diese Leute *wirklich* Angst?

Gruss

Ken

Dieser Beitrag wurde von Ken Guru bearbeitet: 14. Juli 2008 - 18:02

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#4 Mitglied ist offline   Kuckuck666 

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geschrieben 14. Juli 2008 - 18:46

Ich finds schön die schwarz-grünen Männchen bis zum hals im Oderwasser rumstapfen zu sehn - dafür sind die allemal gut genug.
Was das Flugzeugabschiessen angeht..da brauch die BRD langsam ne entscheidung, mir ist gestern schon wieder ne 747 in den Vorgarten gerammt - hat den Weg zum Reichstag nicht gefunden.

also:
1) EU Geld für die bessere Ausbildung von Terroristen beantragen.
2) Microsoft zwingen den FSX kostenlos an alle Terroristen auszuliefern.
3) Ich zieh weg


btw. Die Linke hat meiner Ansicht nach eher die Grünen abgelöst - als pseudo Alternative "Volksnahe" Partei, leider sehr viel Populistischer. Schonmal das wahwitzige Programm gelesen ?
Da stosst es mir nur auf - nicht weil ich mit den Punkten nicht übereinstimme, sondern weil die wenigsten Punkte in diesem land irgendeine Mehrheit zustandekriegen.
Naja - immerhin beschäftigen sich die Linken mit etwas, ein paar hundert ein euro jobber weniger (das ist absolut nicht abwertend gemeint)

#5 Mitglied ist offline   Ken Guru 

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geschrieben 14. Juli 2008 - 20:03

@Kuckuck666
Ich sehe die Linken auch in der Position wie W@yne sie beschreibt.

"Da stosst es mir nur auf - nicht weil ich mit den Punkten nicht übereinstimme, sondern weil die wenigsten Punkte in diesem land irgendeine Mehrheit zustandekriegen."

Alles eine Frage der Mehrheiten. Leider wird immer sehr schnell die "Populismuskeule" geschwungen. Was bei den Linken "populistischer" als bei anderen Parteien sein soll, erschliesst sich mir nicht. Meisst wird ja mit "unbezahlbar" argumentiert. Ich sag's mal so: In einem Land, wo über Nacht zig-Milliarden zur Stützung sich verspekulierender Banken auftauchen, kann ich diese "Argument" überhaupt nicht mehr gelten lassen. Es ist schon lange bekannt, das die offiziellen öffentlichen Kassen klein gehalten werden, um bei Bedarf auf die Leere in ihnen zu verweisen. Das "richtige" Geld wird woanders gebunkert. Das Bankenbeispiel ist ein guter Indikator dafür. Mich wundert das *darüber* noch niemand, allen voran unsere tolle Presse, investigativ recherchiert hat.

Gruss

Ken
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#6 Mitglied ist offline   abferber 

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geschrieben 15. Juli 2008 - 08:59

Beitrag anzeigenZitat (Ken Guru: 14.07.2008, 21:03)

Was bei den Linken "populistischer" als bei anderen Parteien sein soll, erschliesst sich mir nicht. Meisst wird ja mit "unbezahlbar" argumentiert.


Die Linke ist aus meiner Sichtweise ein hausgemachtes Problem der SPD und CDU gleichermaßen, dabei ist es ironischer weise nicht, Hartz4, Studiengebühr, Rentenkürzung, Gesundheitsreform etc. welche der Linken eine Plattform bietet sondern vielmehr die Zugeständnisse, welche die Volksparteien über Jahre und Jahrzehnte machten um die Gunst der Wähler zu bemühen. Der Schwenk hätte spätestens schon vor 10 Jahren gemacht werden müssen, nur hat es sich niemand getraut erst der Schröder in der 2. Amtsperiode musste diesen sozialen Umschwung herbei führen, alles andere wäre finanzieller Selbstmord gewesen und dabei hat ihm seine Partei auch noch den rücken gekehrt, dass ist das einzige mal gewesen das der Genosse der Bosse ein Arsch in der Hose hatte.

Auch schön das es jetzt wieder jemanden gibt der an die armen Leute denkt und Versprechungen macht welche die Zeit des dürsten und gerade für diesen nicht unerheblichen wachsenden Anteil unserer Gesellschaft verlängert, weil keine Lösungen, Konzepte, nicht mal Vorschläge unterbreitet werden, woraus der Gabentisch bestehen könnte.

Sicher ist die Linke nicht populistischer als andere Parteien auch, nur liegt der große Unterschied darin, dass sie nicht versucht zu einen, sondern die Bevölkerung zu spalten indem sie behaupten oder den Anschein publizieren es wäre schon so, untereinander aufhetzen, daraus kann nichts gutes wachsen.

Auch bleibt mir die immer wieder aufkeimende Historie suspekt indem krampfhaft versucht wird, sich von Adolf und Konsorten zu distanzieren, da frag ich mich doch manchmal glatt mit wem die sich dabei wirklich Identifizieren, natürlich nicht mit Adolf, nur muss es einem vorher schon extrem peinlich sein, dass man auf betonte Distanz geht um danach selbige propgandistische Züge anzunehmen.

Solang mich die NPD nicht überzeugen kann, dass mir Ausländer Arbeit stehlen, gibt es für mich auch kein Grund die Linke zu wählen.

Dieser Beitrag wurde von abferber bearbeitet: 15. Juli 2008 - 09:01


#7 Mitglied ist offline   Ken Guru 

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geschrieben 15. Juli 2008 - 16:55

Beitrag anzeigenZitat (abferber: 15.07.2008, 09:59)

Die Linke ist aus meiner Sichtweise ein hausgemachtes Problem der SPD und CDU gleichermaßen, dabei ist es ironischer weise nicht, Hartz4, Studiengebühr, Rentenkürzung, Gesundheitsreform etc. welche der Linken eine Plattform bietet

Hallo!

Na, das seh ich aber "fast" ganz anders :unsure: Was Du schilderst ist die eine Seite der Medaillie. Die Andere, und Wichtigere ist, dass die Menschen ganz einfach merken, dass das, was von der Politik als "gut" verkauft wird, eben doch nicht gut für sie ist (ausser für Wenige) und somit auch für's Land nicht gut ist. Dieser ganze Privatisierungsdreck gehört an erster Stelle genannt, zumal es um den Verkauf von Volkseigentum geht. Wichtige Infrastrukturen gehören nicht in private Hände. Andere Staaten haben sich davon auch schon wieder abgewandt. Nur der deutsche Michel muss sehenden Auges die gleichen Fehler mache. Wie blöd muss man sein? Wie gesagt, *das*, zusammen mit den Lügen die man uns aufzutischen versucht, hängt glaube ich, den meissten zum Halse raus.
Wenn dann ein Herr Müntefering freimütig äussert, das "Jemand, der nicht arbeit auch nichts zu essen braucht!", und Frau Merkel nach einer knappen Antwort auf die Frage eines Journalisten mit dem Schlusssatz endet "Mehr brauch das Volk nicht zu wissen!", allesamt *Hammersprüche* die nicht entschuldbar sind, dann offenbaren sie für mich, welches Geistes Kind sie sind. Von diesem Schlag von Leuten möchte ich meine Interessen einfach nicht mehr vertreten wissen.

Beitrag anzeigenZitat (abferber: 15.07.2008, 09:59)

.. sondern vielmehr die Zugeständnisse, welche die Volksparteien über Jahre und Jahrzehnte machten um die Gunst der Wähler zu bemühen.

Ich sehe eine Partei als Interessensvertretung einer bestimmten Bevölkerungsgruppe (Lobby).Welche Daseinsberechtigung hätte eine solche Partei, wenn sie die Interessen ihrer Mitglieder nicht umsetzen ähhh, will? Das ist doch derzeit das grosse Problem der SPD/CDU. Das Volk entzieht ihnen einfach das Mandat, seine Interessen zu vertreten. Meine Interessen sehe ich derzeit thematisch von den Linken besser vertreten. Das mag sich irgendwann ändern. Jetzt ist es so. Das gleiche Recht muss man selbstverständlich auch den Politikern einräumen (Oswald Metzger sei hier genannt),

Beitrag anzeigenZitat (abferber: 15.07.2008, 09:59)

Der Schwenk hätte spätestens schon vor 10 Jahren gemacht werden müssen, nur hat es sich niemand getraut erst der Schröder in der 2. Amtsperiode musste diesen sozialen Umschwung herbei führen, alles andere wäre finanzieller Selbstmord gewesen und dabei hat ihm seine Partei auch noch den rücken gekehrt, dass ist das einzige mal gewesen das der Genosse der Bosse ein Arsch in der Hose hatte.

Zum finanziellen Aspekt habe ich schon am Beispiel der Banken meinen Senf dazugesteuert und kann somit Dein Argument für mich nicht gelten lassen.

Beitrag anzeigenZitat (abferber: 15.07.2008, 09:59)

Auch schön das es jetzt wieder jemanden gibt der an die armen Leute denkt und Versprechungen macht welche die Zeit des dürsten und gerade für diesen nicht unerheblichen wachsenden Anteil unserer Gesellschaft verlängert, weil keine Lösungen, Konzepte, nicht mal Vorschläge unterbreitet werden, woraus der Gabentisch bestehen könnte.

Wenn denn die Lösungen Minijobs, EEJ, prekäre Arbeitsverhältnisse, Zeitarbeit und Aufstocker auf breiter Front uvam, sein sollen, kann ich auf diese Lösungen auch gerne verzichten. Die genannten tragen kurzfristig zur Aufhübschung von Statistiken bei, mittelfristig erreicht man damit genau das Gegenteil.

Beitrag anzeigenZitat (abferber: 15.07.2008, 09:59)

Sicher ist die Linke nicht populistischer als andere Parteien auch, nur liegt der große Unterschied darin, dass sie nicht versucht zu einen, sondern die Bevölkerung zu spalten indem sie behaupten oder den Anschein publizieren es wäre schon so, untereinander aufhetzen, daraus kann nichts gutes wachsen.

Meiner Meinung gibt es in dieser Beziehung *überhaupt keinen* Unterschied. Ob man Männlein gegen Weiblein spaltet, Raucher gegen Nichtraucher, privat Versicherte gegen gesetzlich Versicherte, Bayern gegen Hamburger. Überall wird von jedem gespaltet, aber zum Glück kannst Du Dich ja entscheiden, auf welcher Seite der Macht Du stehen möchtest, Luke.

Beitrag anzeigenZitat (abferber: 15.07.2008, 09:59)

Auch bleibt mir die immer wieder aufkeimende Historie suspekt indem krampfhaft versucht wird, sich von Adolf und Konsorten zu distanzieren, da frag ich mich doch manchmal glatt mit wem die sich dabei wirklich Identifizieren, natürlich nicht mit Adolf, nur muss es einem vorher schon extrem peinlich sein, dass man auf betonte Distanz geht um danach selbige propgandistische Züge anzunehmen.

Da geb ich Dir recht. Augen nach vorne gerichtet und los gehts. Die Historie ist eher hinderlich. Gemessen wird jeder an dem was er macht, nicht an dem was er sagt (mit Einschränkungen).

Beitrag anzeigenZitat (abferber: 15.07.2008, 09:59)

Solang mich die NPD nicht überzeugen kann, dass mir Ausländer Arbeit stehlen, gibt es für mich auch kein Grund die Linke zu wählen.

Zum Glück herrscht *noch* in Deutschland die Wahlfreiheit. Ich finde einfach, dass wir zwei Parteien der Mitte in einer grossen Koalition nicht brauchen. Die Linken haben einfach mal eine Chance verdient, mit rechts kann und will ich mich nicht anfreunden. Und das die anderen Parteien es nicht können (wollen), haben sie nun lange genug unter Beweis stellen. Irgendwann reicht es.

Gruss

Ken

PS: Wenn man sich das ganze Theater mal vor Augen führt, was Deutschland-/EU-weit derzeit abläuft: Es ist Alles so offensichtlich, wo die Fahrt hingeht. Das wird aber auch erleichtert durch die schlechte schauspielerische Leistung aller Beteiligten. Aber das sprengt den Rahmen.
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#8 Mitglied ist offline   abferber 

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geschrieben 17. Juli 2008 - 08:47

Beitrag anzeigenZitat (Ken Guru: 15.07.2008, 17:55)

Meiner Meinung gibt es in dieser Beziehung *überhaupt keinen* Unterschied. Ob man Männlein gegen Weiblein spaltet, Raucher gegen Nichtraucher, privat Versicherte gegen gesetzlich Versicherte, Bayern gegen Hamburger. Überall wird von jedem gespaltet, aber zum Glück kannst Du Dich ja entscheiden, auf welcher Seite der Macht Du stehen möchtest, Luke.


Gut dann versuche es noch ein wenig klarer herauszustellen, die Linke buhlt um einen Gesellschaftsteil in dem Sie zum einen auf die gute alte Volkskrankheit der deutschen eingeht, Neid und Missgunst. Gut ich weiß jetzt nicht welche deine Interessen sind, die die Linke jetzt besser vertritt, doch spielen die leeren Versprechung auf mehr Geld o. geringere Kosten dabei vermutlich eine größere Rolle.

Leer vor allem deswegen weil Sie es in Berlin z.B. beweist, ich erinnere an den Taxi fahrenden Lehrer, welcher sich in bestem Alter befindet und keine Anstellung findet. Natürlich kommt jetzt Wowi und sagt dazu, dass es einfach daran liegt das wir die Schulden der Vorgängerregierung abbauen. Jetzt müsste der Herr mir mal den Unterschied verdeutlichen, zwischen Schuldenabbau der Regierung und Schuldenabbau der Berliner Landesregierung und wie sich das zu den leeren Wahlkampfversprechungen seines Koalitionspartners verhält, denn die tragen den Sparkurs mit und verdienen dabei +-8000 pro Monat?! Es war vermutlich ein x-beliebiger Typ der irgendein Lehramt Studiert hat und einfach keine Anstellung findet, weil wenn die gegnerische Interessenvertretung nur lange genug nach so einem Typen sucht findet man ihn auch. Wie lange braucht ihr um so einen Typen zu finden?

Wenn du dich jetzt mal 5min mit der Finanzspritze für diese Landesbank beschäftigst, wird dir schnell klar werden wem es Schadet, wenn so eine Bank Pleite geht und wem das Geld gehört was dort verzockt wurde und was die Ursache ist, richtig leute wie du und ich, welche einen Kontinent weiter links wohnen ihre Kreditraten nicht mehr bezahlen können, weil man dort irrsinniger weise schief angestarrt wird wenn man Bar bezahlt. Wir werden damit in Zukunft noch eine menge Spaß haben, dass ist Garantiert!

Gut ich schweife ab eigentlich wollte ich dir verdeutlichen warum die Linke vom Verfassungsschutz beobachtet gehört.

Hat was mit Wahlversprechungen zu tun, Spaltung und Abschöpfen der wohlhabenden Bevölkerung, z.b. zur Deziemierung des unabhängigeren Widerstands für sozialistische und unsoziale Verhältnisse zur Sicherung des Machterhalts, Verstaatlichung z.B. Reichsbahn nix Eigentum von Volk, Motivierung und Verführung idealistischer starker Persönlichkeiten und Mobilisierung für den Machterhalt. Pazifistische Gruppierungen welche städtische Infrastrukturen zu Wurfgeschossen umformen und dabei in dem Glauben, eigenständig gegen den selbst erfundenen Feind Staat zu handeln, ohne dabei selbst zu realisieren selbst zum Feind geworden zu sein. Äußerung ehemaliger Verfassungsfeindlicher KPD-Mitglieder welche in den Niedersächsischen Landtag einziehen unter die Linke.

Zitat

Wer hat Hitler die 2/3-Mehrheit im Reichstag für das Ermächtigungsgesetz verschafft?
a) die SPD
b) die KPD
c) die Vorgängerpartei der CDU in der Weimarer Republik, das damalige Zentrum


Ausführlich hätte mir zu lang gedauert und natürlich gehört die Linke nicht Bundesweit vom Verfassungsschutz beobachtet denn eigentlich ist es egal auf welcher Seite man steht, solang man weiß wo man steht Anakin Skywalker.

Dieser Beitrag wurde von abferber bearbeitet: 17. Juli 2008 - 08:49


#9 Mitglied ist offline   Bullayer 

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geschrieben 17. Juli 2008 - 09:20

Die Linke ist mit Sicherheit KEINE Alternative zu CDU und SPD.
Sonntags kein Support - (2. Mose 20,8-11)

#10 Mitglied ist offline   W@yne 

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geschrieben 17. Juli 2008 - 19:26

Danke für diese fundierte Meinung und die wertvollen Ratschläge, Bullayer.

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