Töte 200, Rette 2000. Herr über Leben und Tod
#1 _shelby_
geschrieben 03. Januar 2007 - 12:25
Sie wollen ein Gesetz, dass es Ihnen erlaubt, ein Verkehrsflugzeug, welches von Terroristen entführt wurde, abzuschießen um größeren Schaden zu verhindern.
Hier soll eine quasi-gesetzliche Legitimation her, die es erlaubt, Menschenleben zu opfern um Menschenleben zu retten.
Es ist eine nicht einfache Diskussion, aber mich interessiert:
Was haltet ihr davon?
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#2
geschrieben 03. Januar 2007 - 12:28
#3
geschrieben 03. Januar 2007 - 12:29
Tolles Gesetz!!!
#4 _Breaker_
geschrieben 03. Januar 2007 - 12:30
Wer weiss ob es nicht irgendwelchen Passagieren gelungen wäre die Attentäter zu überwältigen, wenn es bereits abgeschossen wurde?
Ich weiss nicht, das ist wieder eine der Fragen auf die es keine befriedigende Antwort geben kann...
#5 _shelby_
geschrieben 03. Januar 2007 - 12:34
Man sieht darauf wie die amerikanische AirForceOne auf das Bundeskanzleramt zufliegt, daneben eine Militärmaschine. Der Pilot sagt über Funk:
Terroristen haben die Maschine des amerikanischen Präsidenten entführt. Die Maschine fliegt auf das Bundeskanzleramt zu. Herr Schäuble entscheiden Sie!!
Ich finde dieses Problem sagt alles über das Dilemma und ich finde dass Politiker gerade permanent Grenzen verletzen und das gefällt mir nicht.
#6
geschrieben 03. Januar 2007 - 16:22
fliegt ein Flugzeug in ein Gebäude, wird man sagen das man es abschiessen hätte sollen
schiesst man ein Flugzeug ab, wird man sagen wer weiss ....
there never was to be
but i made a sacrifice
in the cause o f liberty
You have your normal lifes to live
and thats as it should be
for you have some leisure time
please pause and think of me.
#7
geschrieben 03. Januar 2007 - 16:37
Zitat (save_mode: 03.01.2007, 12:28)
ich glaub das hauptproblem sind nicht die von terroristen entführten maschinen, sondern die "normalen" problemfälle. wie letztens die russische maschine, wo ein passagier nur mal kurz durchgedreht ist und die maschine notgelandet ist. hätte man diese maschine in dem glauben an eine terroraktion voreilig vom himmel geholt, wäre das geschrei danach aber groß gewesen. gut - das geschrei der passagiere hätte sich sicherlich im rahmen gehalten aber die gegner eines solchen gesetzes hätten wieder mal hunderte studenten zum demonstrieren anmieten müssen.
Der Optimist sagt: "Das Glas ist halb voll."
Der Realist sagt: "Bedienung, zwei Neue!"
#8 _shelby_
geschrieben 03. Januar 2007 - 17:25
Was mir an diesem ganzen Sicherheitswahn nicht passt ist, dass so nach und nach die Grundrechte alle ausgehebelt werden.
Bankgeheimnis- weg.
Briefgeheimnis- weg.
Unverletzlichkeit der Wohnung- weg.
Journalisten werden abgehört, jetzt sollen ja sogar die PC's alle durchsucht werden können, nach verboten Inhalten.
Unsere Politiker werden immer dreister bei der Aushöhlung dessen, was bei uns mal Demokratie genannt worden ist. Dazu gehören Otto's Sicherheitspakete und Schäuble, der gerne die Bundeswehr im Inland einsetzen will.
Dieses amerikanische Heimatschutzministerium erinnert mich nur noch an Orwell.
So sehr ich die 68er nicht ausstehen kann, aber eines hat man ihnen damals lassen müssen:
Sie wären schon bei einem Bruchteil dessen was heute möglich ist auf die Barrikaden gegangen.
Heute sind sie Bestandteil des Systems.
Und ja, wie Gitarre sagt: Heute mietet man sich Studenten an, die für einen demonstrieren gehen.
#9
geschrieben 05. Januar 2007 - 08:21
Zitat (save_mode: 03.01.2007, 12:28)
Das ist genau meine Meinung, denn wenn ich in einem entführten Flugzeug sitze, das direkt Kurs auf die Frankfurter Innenstadt oder ein Atomkraftwerk nimmt, dann bin ich bereits so gut wie tot und in diesem Falle wäre es mir doch lieber von einem Bundeswehrjet abgeschossen zu werden, als noch hunderte oder sogar tausende ebenfalls unschuldiger Menschern mit in den Tod zu reißen. Dies wird in der öffentlichen Diskussion überhaupt nicht erwähnt, dass die Menschen in den Bürotürmen genauso unschuldig sind wie jene in dem Flugzeug. Natürlich dürfte ein Abschuss nicht sofort erfolgen, wenn man weiß, dass eine Maschine entführt wurde. Man müsste in diesem Fall warten bis tatsächlich eindeutiog Kurs auf sensible Ziele genommen wird.
Weiterhin sollte ein Abschuss so erfolgen, dass außer den Passagieren der Maschine keine weiteren Kollateralschäden vorkommen, d.h. man sollte das Flugzeug wenn möglich nicht über bewohntem Gebiet abschießen. Ich bin mir sicher die Öffentlichkeit und Politiker, die heute am lautesten gegen explizite Regelungen zu diesem Thema wettern, wären nach einem Anschlag durch Terroristen mit einem Flugzeug in D. die Ersten, die der Regierung vorwäfen nichts getan zu haben. Des Weitern plädiere ich auch generell für einen Bundeswehreinsatz im Innern, da es einfach Gefahrensituationen gibt, mit denen die Polizei nicht klar kommen kan und ddazu auch nicht das nötige Material besitzt.
#10
geschrieben 05. Januar 2007 - 08:32
Zitat (shelby: 03.01.2007, 17:25)
Was mir an diesem ganzen Sicherheitswahn nicht passt ist, dass so nach und nach die Grundrechte alle ausgehebelt werden.
Bankgeheimnis- weg.
Briefgeheimnis- weg.
Unverletzlichkeit der Wohnung- weg.
Journalisten werden abgehört, jetzt sollen ja sogar die PC's alle durchsucht werden können, nach verboten Inhalten.
Unsere Politiker werden immer dreister bei der Aushöhlung dessen, was bei uns mal Demokratie genannt worden ist. Dazu gehören Otto's Sicherheitspakete und Schäuble, der gerne die Bundeswehr im Inland einsetzen will.
Dieses amerikanische Heimatschutzministerium erinnert mich nur noch an Orwell.
[...]
Genau da liegt m. E. die Problematik. Die Diskussion um den Abschuss von "terroristisch entführten" Verkehrsmaschinen in Deutschland ist doch eine rein hypothetische; da hält sich ein Land - bzw. seine Politiker - mal wieder für superwichtig. Das Hauptziel solch großangelegter Attacken sind - wenn überhaupt - die USA, aber doch bitteschön nicht Frankfurt, Schwäbisch-Gmünd, Wanne-Eickel oder Verden; dafür interessiert sich global gesehen keine Sau...
Da soll doch nur mal wieder von anderen Dingen (siehe shelbys Ausführungen oben) abgelenkt werden.
Das ist zumindest meine bescheidene Meinung, und wer will, kann mich jetzt gerne dafür hassen
Dieser Beitrag wurde von DON666 bearbeitet: 05. Januar 2007 - 08:34
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#11
geschrieben 05. Januar 2007 - 08:49
#12
geschrieben 05. Januar 2007 - 10:05
Was aber, wenn man es nicht sicher sagen kann... -> auch Ja
Wenn ein solches Gesetz erlassen wird, wissen die Menschen, die sich in ein Flugzeug setzen, wenigstens worauf sie sich einlassen und dass so etwas passieren kann. Im Gegenzug sind sie dann aber wahrscheinlich auch bereiter, etwas gegen die Terroristen zu unternehemen und somit ihre eigene Haut doch noch zu retten. Wenn der Mensch nicht gezwungen wird, etwas zu unternehmen, dann macht er eben auch nichts (kann man leider viel zu häufig an Unfallstellen beobachten).
Klar ist aber auch, das es der letzte Ausweg aus einer solchen Situation sein sollte. Meiner Meinung nach, sollte das Gesetz kommen und auch die "Geheimnisse" des Einzelnen sollten dabei nicht unbedingt vor dem Wohle der Gemeinschaft stehen. Es soll ja nicht gleich ein StaSi-Staat werden, sondern eben ein Staat, in dem man sich als "normaler" Bürger sicher fühlen kann und auch soll. Was bringt es einem denn, wenn man immer nur alles hinterfragt und immer unsicher ist?!
Dieser Beitrag wurde von Stingray1969 bearbeitet: 05. Januar 2007 - 10:10
#13
geschrieben 05. Januar 2007 - 12:00
Da stellen sich gleich andere Fragen: Hat die Bundesregierung alles mögliche versucht mit den "Terroristen" in Kontakt zu treten? Es gibt nicht nur den Terrorist "XY" aus dem Land "YZ", bei dem ich weiß, hey der will sicher tausende mehr in den Tod reißen.
Ich bin ganz klar gegen diesen Gesetzesentwurf!
Dieser Beitrag wurde von DiebischerElb bearbeitet: 05. Januar 2007 - 12:34
#14
geschrieben 05. Januar 2007 - 13:26
Da wird debattiert, gelabert und beraten und letztendlich siegt doch wieder das Verbrechen, da man sich mal wieder zu "human" entschieden hat und von vornherrein überhaupt nicht bereit ist weiter zudenken. Scheinbar machen sich doch die wenigsten wirklich Gedanken.
Die Welt ist nunmal brutaler geworden und wird es weiterhin da die Idiotie zunimmt.
Die ganze Verbrecherwelt lacht doch warscheinlich schon über die typisch deutsche "humane" Politik.
Ohne solch ein Gesetz zum Abschuss ist jedem Terroristen erst recht Tür und Tor geöffnet und sie könnten wärend einem Attentat sogar noch Plakate aus dem Flugzeugfenster halten auf denen deren Absichten stehen, und wüssten auch noch genau das ihnen keiner was kann und könnten gemüdlich ihren Todesflug fortsetzen und lachen uns noch aus.
Klar das ehe ein solcher Fall zum tatsächlichen Abschuss dann wirklich entschieden wäre ohnehin schon längst das Flugzeug sein Terrorziel errreicht hätte. Aber ohne ein solches Gesetz ist wie gesagt dem Verbrechen von vornherrein schon Tür und Tor geöffnet.
Also bevor so einige immer völlig voreilig die rosarote Brille ihrer scheinbar friedlichen Welt aufsetzen, sollte man auch mal den Kopf einschalten und weiter denken. Man muss sich nunmal auch irgendwie und irgendwann des veränderten Weltgeschehens und der Terrorgefahr anpassen.
Dieser Beitrag wurde von Win-Fan bearbeitet: 05. Januar 2007 - 13:36
Nimm das Leben nicht so ernst, du kommst eh nicht lebend raus.
#15
geschrieben 05. Januar 2007 - 13:34
Zitat (Win-Fan: 05.01.2007, 13:26)
Da wird debattiert, gelabert und beraten und letztendlich siegt doch wieder das Verbrechen, da man sich mal wieder zu "human" entschieden hat und von vornherrein überhaupt nicht bereit ist weiter zudenken. Scheinbar machen sich doch die wenigsten wirklich Gedanken.
Die Welt ist nunmal brutaler geworden und wird es weiterhin da die Idiotie zunimmt.
Die ganze Verbrecherwelt lacht doch warscheinlich schon über die typisch deutsche "humane" Politik.
Ohne solch ein Gesetz zum Abschuss ist jedem Terroristen erst recht Tür und Tor geöffnet und sie könnten wärend einem Attentat sogar noch Plakate aus dem Flugzeugfenster halten auf denen deren Absichten stehen, und wüssten auch noch genau das ihnen keiner was kann und könnten gemüdlich ihren Todesflug fortsetzen und lachen uns noch aus.
Klar das ehe ein solcher Fall zum tatsächlichen Abschuss dann wirklich entschieden wäre ohnehin schon längst das Flugzeug sein Terrorziel errreicht hätte. Aber ohne ein solches Gesetz ist wie gesagt dem Verbrechen von vornherrein schon Tür und Tor geöffnet.
Also bevor so einige immer völlig voreilig die rosarote Brille ihrer scheinbar friedlichen Welt aufsetzen, sollte man auch mal weiter denken.
Du meinst also, das wäre eine sinnvolle, wenn auch nicht umsetzbare Idee, um die Herren Terroristen abzuschrecken? Ahja.. sehr wirksam.
"Aber ohne ein solches Gesetz ist wie gesagt dem Verbrechen von vornherrein schon Tür und Tor geöffnet."
Das Türchen wird auch nach der Verabschiedung des Gesetzes offen bleiben.