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Windows lädt generischen Treiber statt Herstellertreiber


#1 Mitglied ist offline   finestro 

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geschrieben 04. Dezember 2015 - 19:39

Hallo,

in meinem Lenovo-Notebook steckt ein WWAN-Modem (Ericsson N5321gw). Für diesen stellt Lenovo einen eigenen, Windows-10-tauglichen Treiber bereit. Das Problem nur: Windows lässt nicht zu, dass dieser den eigenen generischen Treiber ersetzt, wohl weil er den eigenen für neuer hält. Mit diesem aber funktioniert das Modem nicht. ("Das Gerät kann nicht gestartet werden.")

Microsoft stellt für solche Probleme zwar das "Show or hide updates"-Tool bereit, mit dem man solche störenden Updates blockieren kann, doch findet das Tool den Treiber nicht.

Meine Frage ist daher: Wie kann man Treiberdateien im Windows-Ordner so blockieren bzw. unschädlich machen, dass Windows sie nicht findet/nutzt und stattdessen die Installation eines externen Treibers erlaubt?

Der Geräte-Manager macht ja zum Glück hilfreiche Angaben: Name und Pfad der beiden Treiberdateien wie auch die dazugehörige INF-Datei (netwmbclass.inf). Ich habe im Windows-Ordner auch diverse Ordner gefunden, die diese Dateien in unterschiedlichen Versionen enthalten. Was muss ich tun, damit diese (und weitere?) Dateien von Windows nicht immer wieder gefunden und verwendet werden?

Dankbar für jeden Hinweis

Frank
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#2 Mitglied ist offline   Liftboy 

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geschrieben 05. Dezember 2015 - 00:46

Hallo,

man kann das automatische Update von Treibern durch Windows Update komplett abschalten, also nicht für einen einzelnen Treiber. Dann muss man sich um die Updates von Gerätetreibern selber kümmern, also herunterladen und installieren, wenn neuere Versionen vorliegen. Dazu in die Systemsteuerung gehen, auf System, dort auf Erweiterte Systemeinstellungen. Es öffnet sich ein Fenster, dort auf den Reiter Hardware klicken und auf Geräteinstallationseinstellungen gehen, wo sich das automatische Gerätetreiberupdate deaktivieren lässt. Da der Modemtreiber von Lenovo als .exe-Datei vorliegt, also eine ausführbare Datei, ist die Installation ja selbsterklärend. Danach wird der Lenovo-Treiber, wie auch die anderen Treiber nicht mehr von Windows Update ersetzt, was zwar nicht ganz so bequem ist, aber man hat die Kontrolle über die Gerätetreiber zurück. Gerade bei Win 10 haben viele schlechte Erfahrungen mit Windows Update gemacht, weil plötzlich etwas nicht mehr funktionierte durch den Ersatz eines Treibers im Hintergrund.

Dieser Beitrag wurde von Liftboy bearbeitet: 05. Dezember 2015 - 00:54

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#3 Mitglied ist offline   finestro 

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geschrieben 05. Dezember 2015 - 11:20

Danke, Liftboy,

für Deine Erläuterungen, die mir allerdings bei meinem Problem nicht helfen: Die maliziösen Treiberdateien liegen ja bereits im Windowsordner und werden dort von Windows immer wieder genutzt.

Meine Frage ist daher, welche Dateien ich umbenennen, verschieben oder löschen muss, damit Windows seinen eigenen Treiber nicht mehr nutzen kann. Dabei geht es mir nicht um die genauen Namen - die finde ich dann noch raus, eingige kenne ich ja auch schon -, sondern ich kenne die allgemeine Prozedur nicht, mit der Windows nach seiner Meinung nach geeigneten Treibern sucht.

Frank
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#4 Mitglied ist offline   Liftboy 

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geschrieben 05. Dezember 2015 - 14:39

Hallo,

ich möchte zur Treiberinstallation etwas ergänzen. Jeder Gerätetreiber enthält eine.inf-Datei, welche alle Hardware ID´s, also Gerätetypen auflistet, für die der Treiber geeignet ist. Die .inf-Datei ist eine Textdatei, die mit einem Editor (z.B.Notepad) geöffnet werden kann. Kommt die entsprechende Hardware ID in der .inf-Datei nicht vor, wird der Treiber auch nicht installiert, also der bereits installierte Treiber, egal ob ein generischer MS- oder Herstellertreiber wird dann nicht ersetzt, unabhängig vom Alter. Wenn also eine Installation über eine exe-Datei keinen Treiberaustausch bewirkt, dürfte das an der fehlenden Hardware ID liegen, insofern würde es nichts nützen die vorhandenen Treiber-und.inf-Dateien rauszukicken. Das Ergebnis wäre, dass gar kein Treiber installiert ist, weshalb Windows bei jedem Neustart zur Treiberinstallation auffordern würde. Man muss also nun die Hardware ID´s vergleichen, auch wenn der Notebook-Hersteller sagt, der Treiber ist für Win 10 geeignet. Es genügt schon wenn die Hardware ID dieses Ericsson-Modells schlicht vergessen wurde oder die .inf-Datei irdendeinen anderen Fehler enthält, z.B. keinen Eintag für das entsprechende Betriebssystem. Denkbar ist auch das der gewählte Treiber nur für eine bestimmte Version von Win 10 geeignet ist, also 32-Bit oder 64-Bit. Klickt man im Gerätemanager doppelt auf das Gerät oder über Kontexmenü Eigenschaften öffnet sich ein Fenster Eigenschaften, dort auf Reiter Details gehen und im Auswahlfeld Hardware ID´s anklicken. Die ID setzt sich aus Herstellernummer z.B. PCI\VEN 8086 für Intel und Hardwarenummer z.B. _0166&CC_0300 für (Intel) HD Grafik 4000 (Notebook) zusammen. Eine .exe-Datei muss natürlich erst entpackt werden, um an die .inf-Datei zu gelangen, manchmal gibt es davon mehrere, z.B. bei Realtek HD-Audio für die verschiedenen Mainboard-Hersteller. Theoretisch ließe sich eine fehlende ID in der .inf-Datei nachtragen, dann geht aber die digitale Treibersignatur flöten, Windows fragt dann, ob der Treiber trotzdem installiert werden soll. Das kann klappen, wenn das Modem praktisch baugleich mit einem der in der Hardware ID-Liste aufgeführten ist, falls nicht, kommt es im schlimmsten Fall nach Neustart zu einen Absturz. Liegt nur ein Treiber in entpackter Form vor, also Ordner mit Treiberdateien und .inf-Datei, kann dieser über den Gerätemanager manuell installiert werden. Wieder Gerät doppelklicken, Fenster Eigenschaften auf Reiter Treiber, dann Treiber aktualisieren wählen oder über Kontextmenü des Geräts. Es öffnet sich ein Fenster für die Installation, dann über Durchsuchen zum Treiberordner navigieren. Der Windows Installer sucht dann die passende .inf-Datei und der Rest geht wie bei der automatischen Installation über eine .exe-Datei. Wenn man den installierten Treiber nur deinstalliert, dann würde nach Neustart sofort wieder der derselbe Treiber installiert. Also einfach den Herstellertreiber installieren, wenn das geklappt hat, kann man es sofort sehen, d.h. im Fenster Eigenschaften unter Reiter Treiber steht dann Hersteller, Treiberdatum und Versionsnummer, welche aus der .inf-Datei übernommen wurde, was auch nach Neustart erhalten bleibt. Windows Update könnte jetzt nur noch dazwischenfunken, doch bei einem seltenen Modem wird es kaum Updates geben, was wie gesagt verhinderbar ist. Mein erster Post beschreibt also, wie Du verhinderst, das funktionierende Treiber über Windows Update ausgetauscht werden, dieser Post, wie Du auch für zukünftige widerspenstige Fälle klären kannst, ob der ausgewählte Treiber sich überhaupt installieren lässt. Vielleicht hat Lenovo auf seiner Downloadseite auch nur etwas vertauscht, sodass zwar die Treiber-Bezeichnung stimmt, aber die .exe-Datei für ein anderes Modem gedacht ist, auch daher die Hardware-ID´s vergleichen. Ein WWAN-Modem wird ja selbst bei Business-Notebooks selten verbaut, da wurde wohl treiberseitig in der Eile etwas zusammengeschustert, um die Win 10 Benutzer zu beglücken. Wenn aber die Installation über die .exe-Datei scheitert, ist das kein gutes Zeichen. Das der MS-Treiber nicht funktioniert, ist bei so seltener Hardware nicht so verwunderlich.

Dieser Beitrag wurde von Liftboy bearbeitet: 05. Dezember 2015 - 18:21

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#5 Mitglied ist offline   finestro 

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geschrieben 05. Dezember 2015 - 16:18

Vielen Dank, Liftboy,

für diese ausführlichen wertvollen Informationen. Die lassen bei mir Hoffnung aufkeimen, dass ich Windows doch noch überlisten kann. Leider muss ich jetzt weg, aber ich werde es morgen versuchen!

Frank
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#6 Mitglied ist offline   DK2000 

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geschrieben 05. Dezember 2015 - 18:10

Versuche mal Dein Glück mit dem DriverStore Explorer [RAPR].

Von Hand im Komponentenspeicher und im DriverStore rumzufummeln, ist da ein wenig heikel. Eventuell geht auch

dism /online /Cleanup-Image /StartComponentCleanup /ResetBase

nachdem Du erst einmal den Treiber im DriverStore hinzugefügt hast (nicht installiert). Aber wenn der Windows Treiber neuer ist, dann wird das wohl nichts.

Ansonsten auch mal das durchgehen: http://www.deskmodde...eren_aktivieren

Aber scheint nach wie vor ein Problem mit Windows 10 zu sein, dass das System nicht unbedingt den Treiber verwenden möchte, welchen der Endanwender gerne haben möchte.
Ich bin kein Toilettenpapier-Hamster.
---
Ich bin ein kleiner, schnickeldischnuckeliger Tiger aus dem Schwarzwald.
Alle haben mich ganz dolle lila lieb.
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