Können neuere BS von einem ext. USB3-Controller booten?
#1
geschrieben 05. Juli 2015 - 11:41
ich habe meinem alten Board mal eine USB3.0-Controller gegönnt. Das dieser nicht im nativen Bootmenü meines BIOS erscheint weiß ich mittlerweile auch.
Aber könnte man beispielsweise auf einer USB3-Festplatte Windows booten, wenn die Systempartition (also die startbaren Dateien) auf einer dem Bios bekannten Festplatte liegt?
Oder kann Windows auch die Systemdateien von einem externen Controller starten/booten (was ich mir nicht vorstellen kann)?
-volker-
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#2
geschrieben 05. Juli 2015 - 11:50
Damit das klappt, muss sich der Controller im BIOS einbinden und das BIOS muss für das angeschlossene USB Laufwerk die Laufwerksemulation starten. Das BIOS muss ja zuerst in der Lage sein, auf dem USB Laufwerk den Bootcode zu laden und auszuführen, welcher dann erst im Nachhinein den Boot Manager von Windows startet. Erst ab hier wird dann Windows geladen.
Direktes booten von USB 3.0 ist ab Windows 8.x zwar generell möglich, aber der Controller muss hier mitspielen.
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Ich bin ein kleiner, schnickeldischnuckeliger Tiger aus dem Schwarzwald.
Alle haben mich ganz dolle lila lieb.
#3
geschrieben 05. Juli 2015 - 11:54
#4
geschrieben 05. Juli 2015 - 12:04
Aber auch bei UEFI muss der Controller sich im UEFI einbinden, in dem er einen passenden Treiber dafür mitbringt, sofern das UEFI nicht bereits USB 3.0 Support besitzt. Das ist aber nicht bei Boards der Fall, welche von Haus aus keinen USB 3.0 Controller implementiert haben. Hier muss dann der Controller (Steckkarte) den passenden UEFI Treiber bereitstellen.
Außerdem muss der Controller UEFI Kompatibel sein, da ansonsten die BIOS Kompatibilität vorausgesetzt wird und der Controller über das CSM laufen wird und hier dann wieder die Sache mit dem Bootsektor eine Rolle spielt.
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#5
geschrieben 05. Juli 2015 - 12:31
Wobei ich da wirklich die externe Option ein bißchen unterschlagen hab... aber, andererseits geh ich auch irgendwie davon aus (vielleicht fälschlicherweise) daß USB3 ausreichend spezifiziert ist, daß sogar ein externer XHCI-Treiber genügen müßte -- zumindest dann, wenn die Systemfirmware das Laden solcher Treiber von der ESP unterstützt.
... Ein Aspekt läßt mich allerdings zögern und das ist Secure Boot. Wäre jetzt zu fragen (da kenn ich mich nicht wirklich aus mit) ob und was da gegebenenfalls die Anforderungen wären, wenn es darum geht, einen externen Treiber sonstwelcher Art (hier den XHCI-Treiber, egal ob dieser mit in der Hardware steckt oder als Datei existiert) in die SecureBoot-geschützte Umgebung einzubinden.
#6
geschrieben 05. Juli 2015 - 13:00
Wenn ich also - sagen wir mal Win8.1 - aus Win7 heraus (mit usb3.0-Treiber und funktionierender USB3.0-Festplatte) auf besagte Festplatte installieren würde, wäre nach dem ersten Starten welcher Fehler feststellbar?
-volker-
#7
geschrieben 05. Juli 2015 - 13:14
Das BIOS (und noch vielmehr UEFI) ist ein kleines Betriebssystem in sich, das (zumindest im Falle des alten BIOS) der alten UNIX-Philosophie folgt: Do one Job and do it right!
Es kann nicht viel mehr als Hardware zu initialisieren, I/O steuern und nach Bootloadern auf angeschlossenen Datenträgern zu suchen. Wenn ein solcher gefunden wurde und die ganze Initialisierung beendet ist, wird die Macht an den gewählten Bootloader übergeben.
Wenn ein Gerät nich richtig initialisiert werden kann, bspw ein USB-Controller, für den das BIOS nicht die notwenidigen Informationen hat, dann kann demzufolge davon auch nicht gebooted werden => Fehler: No Operating System found (falls nicht auf ner anderen Platte noch eins rumgeistert)
Deswegen funktioniert auf den meisten Rechnern auch das Booten von PCIe-SSDs nicht, erstrecht über nvme, welches sich erst langsam im Wintel-PC-Bereich durchsetzt. Interessanterweise können Macs das schon seit Jahren.
Dieser Beitrag wurde von Sturmovik bearbeitet: 05. Juli 2015 - 13:21
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#8
geschrieben 05. Juli 2015 - 13:16
Ansonsten:
Solange das OS nativen USB3-Support mitbringt wird ein Booten funktionieren.
Das ist meine persönliche Erfahrung.
Natürlich müssen im Zweifelsfall (je nach OS) "SecureBoot" (UEFI-Systeme) deaktiviert werden sowie "Fastboot" ebenso. Viele Geräte verstehen unter "Fastboot": Bis auf Maus und Tastatur ignoriere alles was am USB angeschlossen ist.
Dadurch verringert sich die Boot-Zeit da evtl. Sticks/HDDs/SD-Karten nicht erst initialisiert werden müssen.
#9
geschrieben 05. Juli 2015 - 13:18
Naja, die USB Platte muss schon im BIOS sichtbar sein. Ansonsten geht das ja nicht. Selbst wenn Du den vorhandenen Windows 7 Boot Manager verwenden würdest, wenn die USB Festplatte hier nicht zu finden ist, dann kann der auch nicht das System booten.
In der Systempartition befindet sich ja eigentlich nur der Boot Manager und sonst nichts. Das eigentliche 'Bereitstellen' der Festplatte an sich erfolgt im BIOS/UEFI. Geschieht das nicht, existiert die Festplatte in der Bootphase nicht und das Booten läuft ins Leere.
Aber das kannst Du ja auch testen, in dem Du einfach einen bootbaren USB 3.0 Stick mal reinsteckst und versuchst, davon zu booten. Wenn das geht, dann sollte auch ein installiertes Windows 8.x davon booten können.
@RalphS:
Wo der Treiber herkommt, ist den UEFI da eigentlich egal. Wenn es so eingestellt werden kann, dass es zusätzliche externe Treiber aus der ESP o. sonstigem kompatiblen Laufwerk läd, dann geht das auch. Geht aber leider nicht bei allen UEFIs. Die Regel ist, dass die Treiber entweder von Haus aus im UEFI fest implementiert sind oder der Treiber kommt vom Flash-ROM des Steckkarte. Externes Laden ist da leider die Ausnahme.
Wie das jetzt mit Secure Boot und unsignierten Treibern aussieht, kann ich Dir nicht sagen. Mein UEFI kennt noch kein Secure Boot.
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#10
geschrieben 05. Juli 2015 - 18:39
Zitat (Stefan_der_held: 05. Juli 2015 - 13:16)
Eigentlich richtig. Wenn man den USB3 Treiber in die boot.wim integriert auf dem Installationsmedium, geht es dennoch.