WinFuture-Forum.de: angewandte Physik, Zimmer lüften - WinFuture-Forum.de

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angewandte Physik, Zimmer lüften (echte Frage, keine Hausaufgabe oder so)

Umfrage: Optimaler Luftaustausch (11 Mitglieder haben abgestimmt)

Wie soll der Ventilator pusten?

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#16 Mitglied ist offline   Future010 

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geschrieben 08. November 2014 - 19:28

Interessante Fragestellung muss ich sagen !

Schön, dass sich hier einige für angewandte Physik interessieren. Ich selbst studiere Physik und freue mich ums mehr.
Also ich würde da eine Fallunterscheidung vornehmen, denn warme Luft ist leichter als kalte Luft. Es kommt daher drauf an, wo der Ventilator positioniert ist, ergo die Höhe für den Ventilator ist ein Kriterium.

Dann muss noch weiter überlegt werden, warme Luft raus oder Kalte Luft rein. Ich würde sagen, das ist erheblich schwieriger, da hier einige Daten fehlen (Höhe und Lage des Bettes)
Ein(e) Danke(positive Bewertung) für einen guten Beitrag kann nicht schaden ;-) Danke!j Dateien und Ordner Verwaltung by Future010

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#17 Mitglied ist offline   Q 1 

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geschrieben 08. November 2014 - 19:55

Beitrag anzeigenZitat (Future010: 08. November 2014 - 19:28)

warme Luft raus oder Kalte Luft rein

Und ich behaupte eben, dass

a) diese beiden Begriffe thermodynamisch gesehen identisch sind und

b) der Luftmassenaustausch durch verschiedenerlei Faktoren beeinflussbar ist, sich jedoch ausrichtungsneutral verhält. Holger fragt danach, ob der Ventilator von hinten oder von vorne zu sehen sein soll. :D
Im Budapester Memorandum bekräftigten Russland, die Vereinigten Staaten von Amerika und das Vereinigte Königreich, als Gegenleistung für einen Nuklearwaffenverzicht, gemeinsam in drei getrennten Erklärungen jeweils gegenüber Kasachstan, Belarus und der Ukraine erneut ihre bereits bestehenden Verpflichtungen, die Souveränität und die bestehenden Grenzen der Länder, das UN-Gewaltverbot und weitere Verpflichtungen zu achten.

#18 Mitglied ist offline   Decay 

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geschrieben 12. November 2014 - 15:58

Optimal wäre hier ein Temperatur geregelter Wärmetauscher, der Frischluft reinlässt (unten) und Altluft absaugt (oben). So wird zudem gewährleistet, dass die Innentemperatur auf einem gleichen Niveau bleibt.
Je nach Bedarf wird die Frischluft mehr oder weniger durch den Gegenstrom der Altluft aufgeheizt bzw. abgekühlt, ohne dass die Luftfeuchte darunter leiden müsste. Eine Art gesündere Art der Klima-Anlage. ^^ Klima-Light sozusagen ^^

#19 Mitglied ist offline   Punxsu 

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geschrieben 07. Juli 2015 - 23:51

Ich muss euch leider alle enttäuschen. Physikalisch betrachtet ist der Grund dafür, dass es in deinem Raum teilweise sehr viel wärmer ist als draußen liegt vor allen an den Wänden. Diese laden sich tagsüber mit Wärme auf und geben diese gespeicherte Wärme in der Nacht wieder in den Raum ab. Daher bringt es leider nicht viel, selbst wenn der Ventilator einen nennenswerten Über- oder Unterdruck erzeugen könnte (was er nicht kann), die Luft auszutauschen. Selbst beim perfekten Durchzug würde der Raum sofort wieder warm werden nachdem der Durchzug beendet ist. Man kann gegen diesen Effekt auch nicht viel machen. Selbst bei guter Lüftung dauert es Stunden bis die Wandtemperatur merklich sinkt. Je älter das Haus, desto krasser der Effekt in der Regel, da dann meistens die Wände auch dicker sind und extrem gute Wärmespeicher darstellen.

Wie also einen Raum nachts schneller abkühlen? Also gegen den Effekt, dass die Wände den Raum schneller aufwärmen als du mit einem handelsüblichen Ventilator dagegen halten könntest, kannst du leider nichts tun. Der Trick liegt daher schon tagsüber in der Vermeidung des Aufwärmens so gut wie möglich. Ein physikalischer Effekt Kälte zu erzeugen bzw. Wärme zu entziehen ist die sog. Verdunstungskälte. Also erstens gilt: Den Raum dunkel halten, unbedingt Fenster so dicht wie möglich abdunkeln, aber weniger mit einem Rolladen, sondern am besten mit blickdichten, dunklen Vorhängen. Warum? Weil du nun zusätzlich den Raum kühlen kannst, indem du mehrere nasse Handtücher in Fensternähe aufhängst. Es geht dabei nicht mal um die Raumfeuchtigkeit, die kann sogar ätzend sein, denn wie wir alle wissen ist die Luftfeuchtigkeit im Dschungel sehr hoch, aber angenehm ist die Hitze dort deswegen nicht. Was es angenehm macht ist der Effekt, dass Kälte entsteht, wenn Wasser durch Wärme verdampft. Bei diesem Vorgang wird dem Raumklima Wärme entzogen. Es entsteht ein kühles, leicht feuchtes Raumklima, das bestens geeignet ist um zu verhindern, dass sich die Wände gut mit Wärme aufladen. In südamerikanischen Ländern werden tagsüber oft Kleiderständer in Räumen aufgestellt und viele nasse Tücher aufgehängt, das funktioniert tatsächlich wie eine günstige Klimaanlage.

Zusätzlich kann man nur noch dafür sorgen sich selbst kühl zu halten. Es bringt also am meisten sich mit einem Zerstäuber selbst Wasser auf die Haut zu sprühen und den Ventilator auf sich selbst zu richten (am besten im Schwenkmodus, damit man sich keinen Zug holt). Durch den Wind und die warme Luft verdunstet das Wasser und man kühlt runter. Derselbe Effekt wie beim Schwitzen nur angenehmer. Anziehen sollte man sich auch richtig im Raum. Nicht Unterhose und Oberkörper frei wie manche meinen, sondern leichte, luftige am besten weiße Kleidung. Luft in der Kleidung isoliert und weiß absorbiert kaum Wärme, darum sieht man Wüstenvölker auch oft in langen Gewändern (nicht weil sie sich gegen Sonnenbrand schützen, dagegen hilft dünner Stoff nämlich überhaupt nicht). Was der Körper auch dankbar als Abkühlung annimmt ist ein Fußbad. Jeder hat doch irgendeine flache Schüssel daheim rumfahren. Einfach halbvoll mit Wasser machen und Füße reinstellen.

Haare waschen und an der Luft trocknen lassen bringt auch ca. ne halbe Stunde Abkühlung. Nach so einer Dusche oder einem Fußbad kann der Körper sich auch besser auf die folgende Wärme einstellen als wenn er immer Dauerstress selbst gegenkühlen muss (was nur durch Schwitzen geht).

Abschließend nochmal zum Ventilator: Er erzeugt weder einen stark genugen Luftsog, um Luft von außen nach innen zu transportieren, noch genug "Druck" um größere Mengen Luft nach außen zu blasen. Man kann das sehr leicht merken, wenn man sich mal 5 Meter vom Ventilator wegstellt, die Luftmenge, die er bewegt ist eher gering. Luftmassen sind sehr träge, schon nach sehr kurzer Entfernung hat der Luftdruck die kleinen Turbulenzen des Ventilators fast vollständig geschluckt. Selbst wenn er sagen wir 5 Kubikmeter Luft nach draußen drücken würde, wäre das nur eine kurzfristige Verwirbelung, die nicht in einen Sog oder nennenswerte Umschichtung resultieren würde. Ist ungefähr so als würdest du mit einem Motorboot durch den Ozean fahren und erwarten, dass kaltes Meereswasser aus 4 Meter Tiefe nach oben kommt. Wasser hat in etwa 4 Meter Tiefe immer ca. 4 Grad, ganz egal wie viel du an der Oberfläche herumrühren würdest. Mit Luft ist das ähnlich. Eine kleine Verwirbelung in einem Raum, selbst in Fensternähe würde keinen ausreichenden "Austauscheffekt" erzielen. Durchzug schon eher, aber wie gesagt die Wände haben das innerhalb weniger Minuten wieder aufgewärmt sobald der Luftzug endet. Ein handelsüblicher Ventilator bringt dir am meisten, wenn du ihn auf dich richtest, weil er die warme Luft, die sich direkt auf deiner Haut bildet (mit Wärmekameras sieht man sehr gut wie warm menschliche Haut werden kann) abtransportiert. Denn dein eigentliches Ziel muss es sein dich runterzukühlen. Gegen das Raumklima bist du relativ machtlos es sei denn du fährst deutlich größere Geschütze auf wie Wasserwerfer oder Klimaanlagen (und die schaffen das auch nicht durch Luftumwälzung, sondern nur durch das physikalische Prinzip, dass Flüssigkeiten Wärme entziehen können).

Hoffe das konnte dir ein bisschen helfen, aber interessante Frage.

#20 Mitglied ist offline   Holger_N 

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geschrieben 08. Juli 2015 - 13:14

@Punxsu
Aha und im Zimmer nebenan haben sich die baugleichen Wände (gleiche Zimmergröße, gleicher Anteil Innen- und Außenwände, gleiche Fenster in gleicher Himmelsrichtung, gleiche Jalousie) sowie in der gesamten Restwohnung, dort natürlich mit zum Teil anderen Verhältnissen, gedacht »Ooooch, hier speichern wir mal nicht und lassen es etwas kühler« ?

Ich denke schon, dass wenn ich nachts mit zwei 250 mm Lüftern im Oberlicht warme Luft rausblase, ein bißchen kühle Luft aus der Restwohnung ins Zimmer nachströmt.
Bauernregel: Regnets mächtig im April, passiert irgendwas, was sich auf April reimt.

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