[Holger_N]

(ist jetzt nur ausgedacht und kommt hier nicht so vor):

Also man loggt sich ein und klickt nach dem Einloggen oben auf "Neue Inhalte" und wenn dann mit einer kurzen Verzögerung genau über dem Link, in dem Moment, wo man Klicken will, dieses Werbefenster erscheint, dann helfen die offenen Augen auch nichts und schwupp hat man geklickt.

[Sturmovik]

Zitat (Jotadog: 15. Juni 2013 - 19:54)

Ich habe einen 27" Monitor, dementsprechend ist das Browserfenster nicht maximiert, wäre auf 99% aller Webseiten Platzverschwendung. Wie wechsel ich also in das Browserfenster das gerade im Hintergrund liegt? Genau, ich klicke es an. Es ist ja nicht so dass ich vor dem Computer sitze und aus lauter Langeweile in der Gegend herumklicke.

Da gibts viele Möglichkeiten, Alt+Tab, Taskleistensymbol, konfigurierte Maustaste, auf den Fensterrahmen klicken, oder in den Text der Seite, also dort wo keine Werbung ist

Is aber eigentlich egal, denn was Clickjacking angeht, sind wir einer Meinung, sowas gehört verboten. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass man mit einem etwas bewussteren Surfverhalten sowas leicht umgehen kann.

[ph030]

Meine Grundprobleme mit Werbung:

• Werbung macht die eigentlichen Produkte teurer als nötig
  
• Werbung lügt oder zumindest übertreibt sie
  
• Werbung, in Deutschland, ist langweilig und unkreativ (man vergleiche die Spots großer Marken in .de vs. UK/US/...)
  
• Werbung ist dumm und falsch - kennt einer die aktuelle ATU-Werbung. "Ihr Auto gegen den Verschleiß, sie entscheiden, wer gewinnt. ATU" -> wenn ich zu ATU muß, hat der Verschleiß doch logischerweise schon gewonnen
  
• Werbung ist extrem schlecht für die Umwelt, gerade Leuchtreklame
  
• Werbung stiehlt Lebenszeit bei allen Beteiligten
  
• Gehackte Werbeserver verbreiten regelmäßig Malware

Beworbene Produkte:

• Es ist 2013 und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein neues Duschgel oder Haarshampoo jetzt nach 100ten von Jahren auf einmal sooo lebensverbessernd ist, dass man Millionen in die Werbung dafür steckt
  
• ein Auto kostet im Schnitt wohl 15k+ Euro, aber die senden Werbung, als dass ich mir jeden Tag ein neues kaufen könnte - ganz abgesehen davon, dass hierzulande ja kaum noch einer Neuwagen kauft
  
• wenn man den Namen eines Promis dazuschreiben muß, ist das kein Promi. Warum sollte ich einen Rasierer kaufen, den irgendein Tennisspieler gut findet? Und was hat ein Snackwürstchen mit Elfmeterschiessen zu tun?
  
• Wie versaut und krank ist mittlerweile die Gesellschafft, dass es sich zu lohnen scheint, für teuer Geld im Fernsehen Produkte gegen Scheidenpilz, für Intimpflege oder gegen Impotenz zu bewerben, die es dann großteils auch noch im freien Handel und nicht beim Arzt/Apotheker gibt?

Akzeptable Werbung:

• alles was nicht brüllt, egal ob visuell (animiert, blinkend) oder akustisch
  
• wenn das Verhältnis von nützlicher Information zu Werbung stimmt, gerade im Web, da kommt der sinnvolle gehalt auf ~10-20kb und dazu aber nochmal 50kb+ für irgendwelchen Dreck - gerade mit mobilen Geräten/Tarifen ist das nicht akzeptabel
  
• wenn nicht versucht wird, mich in eine Schublade zu stecken, ich mag weder Googles Filterbubble noch "auf mich spezifizierte" Werbung, erst recht weil letzteres noch nie funktioniert hat (soweit ich mich erinnern kann)

Kurz: Wo immer ich Werbung vermeiden kann, werd ich das tun, glücklicherweise ist das im Web einfach. Werbeblocker, Scriptblocker, Request Policies, etc. bleibt bei mir an, egal wir sehr irgendwelche kommerziellen Unternehmen rumheulen. Keiner hat den Kommerz gezwungen, das Web zu betreten und wenn es in der realen Welt schon keinen verpflichtenden Mindestlohn gibt, kann auch hier keiner was verlangen. Für "original content" und gute Recherche würde ich ja sogar zahlen, für C&P von anderen Quellen oder gar Agenturen aber nicht. Einfach mal das geschäftliche Hirn anschmeissen, Kosten senken, ein geldwertes Produkt anbieten, was sonst (kaum k)einer hat, etc. - Wettbewerb und so.

[Ludacris]

Passt jetzt nicht ganz dazu aber da ich mich gerade mit musik einfach ein wenig berieseln lassen möchte hab ich nach längerer zeit mal wieder das Radio eingeschaltet - schrecklich wie viel Werbung dort ist...

[RalphS]

Was mir immer wieder unangenehm aufstößt: daß Werbung heutzutage der größte Kostenfaktor für Produkte ist; daß man also mehr Geld dafür ausgibt, ein Produkt unter die Leute zu bringen als dafür, es überhaupt zu *entwickeln (oder zu *unterstützen).

Mit dem Ergebnis, daß man (etwas übertrieben) ein Produkt für lau entwickelt (und wer die Entwickler nicht/schlecht bezahlt, kriegt zwangsläufig auch ein schlechtes Produkt) und für viel, viel Geld an den Mann zu bringen sucht.

Von der Forschung reden wir da lieber gar nicht erst.)

[Holger_N]

Das hat mit dem Produkt gar nicht (mehr) soviel zu tun. Die Bewerbung und Vermarktung von Produkten an sich ist ja inzwischen ein eigener "Industriezweig" der einfach nur ausgeschlachtet wird. Es wird ja nicht immer mehr für Werbung ausgegeben, sondern immer weniger. Ein Unternehmen schaltet regelmäßig Werbespots im Radio und gibt haufenweise Kohle dafür aus und dann kommt von irgendwelchen Vermarktern das Angebot doch im Internet zu werben, für die Hälfte der Kosten, die zehnfachen Werbeträgerkontakte und schwupp machen die das und dann wird das immer mehr Werbung im Netz und man denkt, die Firmen geben immer mehr für Werbung aus.
Dann purzeln die Preise bei den Radiospots, dadurch schalten Firmen Spots, die sonst nur Anzeigen in Zeitungen gemacht haben aber auch nur weil es billiger geworden ist und sie damit sparen, weil dann aber weniger Kohle reinkommmt, senden die im radio dann mehr Werbung um das auszugleichen und dann denkt der Höhrer auch, dass immer mehr für Werbung ausgegeben wird, dabei ist es weniger.

Man darf aber auch nicht immer "DIE" Werbung auf den winzigen Teil reduzieren, der einen gerade nervt, nur um die Werbung als solches zu verdammen. Werbung an sich ist schon sehr wichtig.

[ph030]

Zitat (RalphS: 16. Juni 2013 - 15:08)

Von der Forschung reden wir da lieber gar nicht erst.)

Gab da ja mal diese schöne Studie, dass die Pharmaindustrie mehr in Werbung als in Forschung steckt. Nuff said.

Zitat

Werbung an sich ist schon sehr wichtig

Wofür?

Zeig mir doch bitte mal ein Produkt, für das regelmäßig geworben wird und ohne dass ich nicht (gut) leben könnte. Wasser würde mir spontan einfallen, aber was ich da trinke, wird nirgends beworben - zumindest nicht auf den Kanälen, die ich so frequentiere.

Für mich:

• Alltagslebensmittel: Kauf ich nach Preis/Leistung, ich probiere viel, aber da schau ich, was es im Laden gibt und was mich anspricht.
  
• Technik: Ich brauche was, also recherchier ich (danke Internet!). Letztes Beispiel, ich kann mich nicht erinnern, dass Oppo irgendwo Werbung in Dtl. für das Find 5 gemacht hat, hab ich jetzt aber trotzdem.
  
• Auto: Kauf ich nach Bedarf, nach Preis und nach zig Wochen an Testfahrten und Recherche
  
• Klamotten: Kauf ich im Laden, nach Anprobe und Materialcheck
  
• Pflegeprodukte: Bin männlich, mir reicht irgendne Kernseife und Rasierseife, sowie ein geruchsneutrales Deo, alles andere ist Bonus
  
• Entertainment: Mundpropaganda, Demos
  
• wichtigen Aspekt des Lebens vergessen?

Die einzige Form der Werbung, die sich imho lohnt, ist qualitativ so gute Produkte herzustellen, dass die irgendwer kauft, der ein persönliches Verhältnis zu mir hat und mir davon vorschwärmt. Davon lass ich mich beindrucken. Von geshoppten Mädels oder tollen Landschaften eher nicht.

Dieser Beitrag wurde von ph030 bearbeitet: 16. Juni 2013 - 17:28

[Holger_N]

Zitat (ph030: 16. Juni 2013 - 17:19)

Gab da ja mal diese schöne Studie, dass die Pharmaindustrie mehr in Werbung als in Forschung steckt. Nuff said.

Das ist doch dem Unternehmen überlassen, wie es die Gewinne verteilt. Wenn wenig Geld reinkommt ist wenig für die Forschung da und wenn dann mit Werbung der Verkauf angekurbelt werden muß, damit überhaupt erstmal wieder mehr Geld da ist, dann kann anschließend auch wieder mehr in die Forschung gesteckt werden. Da hängt doch das eine vom Anderen ab und je nachdem zu welchem Zeitpunkt man dann die Studien anfertigt und vor Allem auch, wer die Studien anfertigt, kann man da auf vordergründig betrachtet, unausgeglichene Verhältnisse kommen.
Das es in den unterschiedlichen Bereichen trotzdem umstrittene Methoden gibt, schließe ich dabei ja nichtmal aus.

Zitat (ph030: 16. Juni 2013 - 17:19)

Gab da ja mal diese schöne Studie, dass die Pharmaindustrie mehr in Werbung als in Forschung steckt. Nuff said.

Wofür?

Zeig mir doch bitte mal ein Produkt, für das regelmäßig geworben wird und ohne dass ich nicht (gut) leben könnte. Wasser würde mir spontan einfallen, aber was ich da trinke, wird nirgends beworben - zumindest nicht auf den Kanälen, die ich so frequentiere.

Für mich:

• Alltagslebensmittel: Kauf ich nach Preis/Leistung, ich probiere viel, aber da schau ich, was es im Laden gibt und was mich anspricht.
  
• Technik: Ich brauche was, also recherchier ich (danke Internet!). Letztes Beispiel, ich kann mich nicht erinnern, dass Oppo irgendwo Werbung in Dtl. für das Find 5 gemacht hat, hab ich jetzt aber trotzdem.
  
• Auto: Kauf ich nach Bedarf, nach Preis und nach zig Wochen an Testfahrten und Recherche
  
• Klamotten: Kauf ich im Laden, nach Anprobe und Materialcheck
  
• Pflegeprodukte: Bin männlich, mir reicht irgendne Kernseife und Rasierseife, sowie ein geruchsneutrales Deo, alles andere ist Bonus
  
• Entertainment: Mundpropaganda, Demos
  
• wichtigen Aspekt des Lebens vergessen?

Die einzige Form der Werbung, die sich imho lohnt, ist qualitativ so gute Produkte herzustellen, dass die irgendwer kauft, der ein persönliches Verhältnis zu mir hat und mir davon vorschwärmt. Davon lass ich mich beindrucken. Von geshoppten Mädels oder tollen Landschaften eher nicht.

Wenn ich sage "Werbung ist wichtig" dann meine alles was Werbung ist. Werbung ist auch das Schild, wo an einem Haus überhaupt erstmal dransteht und die äußerliche Aufmachung, dass man erkennt, dass es ein Laden ist. Da haben sich deine Alltagseinkäufe ja schon erledigt, wenn du an dem Haus vorbeiläufst. Werbung ist auch die Gestaltung der Verpackung. Da könnte man zwar sagen, dass man da nicht drauf achtet aber du sagst ja selbst, dass du danach gehst, was dich anspricht.
Wenn keine Firma mehr per Internetauftritt für sich und seine Produkte wirbt, wo willst du dann was im Internet recherchieren?
Die Unterhaltung von Vorführwagen, damit ein Autohaus überhaupt Test-/Probefahrten anbieten kann, ist genauso Teil der Werbung.
Demos und Mundpropaganda sind ganz klassische Werbeformen.

Du fragst mich, wozu Werbung gut ist und zählst dann selbst lauter Beispiele auf.

Das es Werbeformen gibt, die übertrieben werden und dann nerven, streite ich doch gar nicht ab aber warum wird denn immer gleich die komplette Werbung auf diese Nervwerbung reduziert?

Tausende von Sportvereinen (und ich meine nicht die aus dem Profilager) könnten ohne Sponsoring - was genauso zur Werbung gehört - zumachen.

Dieser Beitrag wurde von Urne bearbeitet: 16. Juni 2013 - 18:22
Änderungsgrund: Beiträge verbunden. Urne

[ph030]

Zitat

Da haben sich deine Alltagseinkäufe ja schon erledigt, wenn du an dem Haus vorbeiläufst. Werbung ist auch die Gestaltung der Verpackung. Da könnte man zwar sagen, dass man da nicht drauf achtet aber du sagst ja selbst, dass du danach gehst, was dich anspricht.

Mich spricht aber hier weniger die Verpackung an, ausser sie ist wirklich extrem in eine Richtung, sondern hauptsächlich die Inhaltsstoffe und das Verhältnis zur Konkurrenz.

Zitat

Wenn keine Firma mehr per Internetauftritt für sich und seine Produkte wirbt, wo willst du dann was im Internet recherchieren?

Ich recherchier doch nicht auf den Seiten der Hersteller selbst, das wäre doch total Banane. Ich halte mich an (möglichst unabhängige) Meinungsportale und Leute, die meine Präferenzen erfahrungsgemäß teilen.

Zitat

Die Unterhaltung von Vorführwagen, damit ein Autohaus überhaupt Test-/Probefahrten anbieten kann, ist genauso Teil der Werbung.

Das stört aber keinen, oder mich jedenfalls nicht bzw. ich würd erst gar nicht kaufen, wenn's das Angebot nicht gibt(genauso bei Software oder Games).

Zitat

Demos und Mundpropaganda sind ganz klassische Werbeformen.

Sag ich ja, und diese Art der Werbung find ich ja auch gut bzw will ich, weil ich von vorneherein weis, da bemüht sich jemand, mich möglichst wenig zu verarschen.

Zitat

streite ich doch gar nicht ab aber warum wird denn immer gleich die komplette Werbung auf diese Nervwerbung reduziert

Weil man als Mensch nunmal in aller Regel eher das Negative im Gedächtnis behält und davon geprägt wird.

Zitat

Tausende von Sportvereinen (und ich meine nicht die aus dem Profilager) könnten ohne Sponsoring - was genauso zur Werbung gehört - zumachen.

Eben jenes Sponsoring find ich persönlich nicht gut. Im Sport kann man noch teilweise drüber reden, obwohl es da auch den reinen Wettbewerb negativ beeinflußt. Schlimmer ist Sponsoring aber im Bildungsbereich und da gehört es meiner Meinung nach komplett gesetzlich verboten, nix mit Regelungen oder so, jegliche Unterstützung durch Firmen muß da raus.

[Holger_N]

Zitat (ph030: 16. Juni 2013 - 18:20)

Ich recherchier doch nicht auf den Seiten der Hersteller selbst, das wäre doch total Banane. Ich halte mich an (möglichst unabhängige) Meinungsportale und Leute, die meine Präferenzen erfahrungsgemäß teilen.

Ob das nun der Internetauftritt des Herstellers ist oder der Internetauftritt einer Institution wie eines meinungsportals ist doch Wurst. Die gäbe es in meinem Beispiel beide nicht.

Ich will jetzt aber nicht alles aufdröseln, das entfernt sich sonst immer mehr vom eigentlichen Thread.

Jedenfalls ist der Fall, wo man aus wirtschaftlichwer Sicht keine (zusätzliche) Werbung braucht der, wo die Nachfrage größer ist, als das Angebot und den Fall möchte ich nicht haben.

[RalphS]

Stellt sich natürlich die Frage: was ist Werbung überhaupt?

Banalst betrachtet, ist ja jede Information über ein Produkt bereits Werbung - denn wenn man nicht weiß, daß es das Produkt gibt, kann man es auch nicht kaufen (bzw. weiß nicht, daß Nachfrage, die man bereits hat, überhaupt gesättigt werden KANN.)

Wenn ich es also leid bin, mit Dach überm Kopf Auto fahren zu müssen, aber nicht weiß, daß es Cabriolets gibt... dann werd ich mir auch keins kaufen, auch wenn ich es sofort täte, WENN ich es wüßte.