[Wiesel]

Meiner Meinung nach geht es weniger um die Drossel an sich (die würde ja viele noch akzeptieren), sondern viel mehr darum dass riesige Übertragungsgeschwindigkeiten angeboten und beworben werden. An jeder Straßenecke steht ne Werbung man solle diese Cloud nutzen und jenes Videoportal und alles ist Superschnell dank VDSL. Dazu der krasse Gegensatz dass man, wenn man den Anschluß auch so nutzt wie beworben, unter Umständen nach wenigen Tagen quasi gar kein Internet mehr hat. Ich hatte 1998 nur wenige Wochen ISDN und dann gleich DSL 786. Da hat die Leitung noch geglüht. Napster (das echte ohne Geld!) oder der Esel waren damals kein Problem. Ich glaube damals habe ich mehr Datenumsatz gemacht als heute, man wird halt älter .

Mich nerven die Datendrosseln und die zugehörige Werbung beim Mobilfunk schon, da brauch ich das ganz gewiss nicht auch beim Hausanschluß.

Wenn ich mir jetzt vorstelle dass ich nach 75 GB (habe selber ne 16k Leitung) auf 384 gedrosselt werde und mir dann vorstelle dass ich bis auf die ersten Wochen Internet über ISDN im Jahr 1998 nie eine langsamere Verbindung hatte, dann kommt mir das kalte Grauen. Das ist Internetsteinzeit. Ich kann mir derzeit ehrlich gesagt nicht vorstellen dass das durchgezogen werden kann.

greets

[RalphS]

Ja, genau, das meinte ich ja auch. Es ist hirnrissig, über-Gigabit/s-Geschwindigkeiten zu verkaufen... um dann aber nur ein paar kBit zu liefern. Auch wenn das "nur" gegen Ende des Monats ist.

Schlimmer noch: eigene Angebote dort *auszunehmen*.

Wo soll das enden? Dann gehen natürlich die Telekomkunden zu den Telekomangeboten, weil anderswo müßten sie ja zuzahlen. Also Entertain = gut (weil im Preis enthalten), Youtube / Lovefilm / X schlecht (weil nicht).

Das sollten die sich natürlich zu Recht nicht gefallen lassen.

Und wenn Du dann ein Unternehmen hast, aber am Ende-des-Kontigents nicht mehr mit den Aufträgen hinterherkommst, weil diese bekloppte Drossel *für Geschäftskunden auch gilt* ...

[Sturmovik]

War eigentlich schon bekannt mit der künftigen Zwangsumstellung. Da sind Stern und WF wohl ein paar Tage hinterher.

Wie gut, dass ich schon einen Voip-Anschluss habe mit drosselfreiem Vertrag. Da hab ich noch 1,5 Jahre Ruhe vor der Teledrossel.

[RalphS]

Türlich ist die Argumentation schwachsinnig. Das ist ja der Gag.

Denn so und nicht anders funktionieren Flatrates: die Wenig-Nutzer finanzieren die Vielnutzer mit. Und wenn das 3% sind, denk ich doch mal, daß das alles prima paßt.

Man stelle sich vor, das wären nicht drei, sondern ZEHN Prozent!

[Doodle]

Es geht um Geld. Die Telekom will möglichst viel davon verdienen. Darum geht es und um nichts anderes. Niemand wird gezwungen einen Anschluss bei der Telekom zu bestellen. Ein Grundrecht auf Flatrate gibt es nicht. Die Frage ist doch nur noch, ob die Telekom ihr Vorhaben durchsetzen kann, d.h. ob die Verbraucher das auf Dauer akzeptieren werden oder wechseln (falls es überhaupt eine Alternative gibt). Wenn man dann tatsächlich mehr zahlen muss, weil das Volumen aufgebraucht ist und man trotzdem schnell surfen will, finde ich gar nicht mal so sehr dramatisch, ist eben so in einer freien Marktwirtschaft, dass der Markt auf Dauer die Preise bestimmt.

Was man aber nicht akzeptieren kann, ist die Tatsache, dass hier die Netzneutralität total ausgehebelt wird. So etwas passt zu Nord-Korea aber nicht zu einer westlichen Demokratie. Da ist der Gesetzgeber gefragt!

[Holger_N]

Zitat (Doodle: 01. Mai 2013 - 10:29)

… Da ist der Gesetzgeber gefragt!

Fipsi hat doch schon einen Brief geschrieben.

Ich habe da gerade noch eine andere These. Vielleicht hat die Telekom ja auch was ganz Anderes vor. Irgendeine Tarifänderung, die nur halb so schlimm ist, wie die Drosselungsidee. Vielleicht "nur" eine allgemeine Preiserhöhung um die es aber auch große Diskussionen gegeben hätte. Nun schmeißen die zunächst mal die große böse Drosselidee in die Diskussion und alles ist außer sich. Petitionen überall, die Regierung mischt sich ein und die Telekom lenkt schließlich ein und man macht einen Kompromiss, der auf die ursprüngliche Tarifänderung hinausläuft. Dann sind alle zufrieden damit, was sie erreicht haben und die Telekom lacht sich ins Fäustchen, ihre eigentliche Änderung ohne Ärger durchgekriegt zu haben und die Leute sind sogar noch glücklich, weil sie denken, sie haben sich das erkämpft.

[timeghost2013]

ich will es mal so sagen ich wäre bereit 100 euro im Monat für DSL zu zahlen wenn davon auch wirklich mal der ausbau vorwärts gehen würde, aber genau das tut er nicht. Ich wohne in einem 20000 Seelen dorf dort gibt es 50 VDSL Ports ich habe einen davon, seit 3 jahren tut sich da nichts mehr weiter was sagt uns das? Richtig die Telekom will einfach nicht weiter ausbauen nur Kassieren.

[Holger_N]

Zitat (Member_ZERO: 01. Mai 2013 - 10:49)

Würde aber mit bestehenden Verträgen so nicht laufen und man würde zur günstigeren Konkurrenz gehen. Ich zahl 15€ für ne 16k Leitung. Was will doch gleich die Telekom?

Preiserhöhung war jetzt nur ein Beispiel für das Prinzip. Es kann ja auch eine andere Tarifmodelländerung sein. Davon abgesehen haben sich das die Anbieter schon untereinander abgesprochen und die Anderen ziehen auf jeden Fall nach. So eine Änderung geht im Alleingang ja gar nicht.

[Doodle]

Zitat (Holger_N: 01. Mai 2013 - 10:43)

Fipsi hat doch schon einen Brief geschrieben.

Na dann kann ja nix mehr schief gehen.

[Holger_N]

Also ich hab vergangenen Monat knapp 9 GB, den Monat davor etwa 12 GB verballert, von daher sehe ich das auch eher entspannt und könnte sogar sagen, dass ich ja einer von denen bin, der die Vielverbraucher mitfinanziert und müßte dann die neue Idee sogar gut finden.
Jetzt weiß ich gar nicht mehr, was ich machen soll.

Dieser Beitrag wurde von Holger_N bearbeitet: 01. Mai 2013 - 11:19