[Holger_N]

Is aber ein super Prinzip. Ich mache eine kleine Bank auf für son bißchen Geldverkehr und weil es ja heißt "Gleiche Arbeit, gleicher Lohn." müssen meine Angestellten dann genauso viel verdienen, wie die bei der Sparkasse und wenn das nicht so ist, dann wird bei der Sparkasse gestreikt. Total logisch.

[Django2]

Ich finds gut, gleiches Geld für gleiche Arbeit.
Wer sich über den Streik aufregt der soll sich mal die SNCF in Frankreich anschauen, dort streiken die reglemässig für jeden Quatsch. Jetzt streiken die Deutschland einmal und das auch noch aus gutem Grund, ich finds OK.

[Holger_N]

Zitat (Django2: 10.03.2011, 09:04)

Ich finds gut, gleiches Geld für gleiche Arbeit.
Wer sich über den Streik aufregt der soll sich mal die SNCF in Frankreich anschauen, dort streiken die reglemässig für jeden Quatsch. Jetzt streiken die Deutschland einmal und das auch noch aus gutem Grund, ich finds OK.

Gleicher Beruf heißt ja noch lange nicht gleiche Arbeit. Außerdem könnte man den Lokführern der Bahn auch weniger geben, dann hätten auch alle Lokführer gleich viel oder Kompromiss: Mittelwert bilden.

Das kann man vielleicht innerbetrieblich mal anfragen aber ich kann mir doch nicht einen x-beliebigen menschen in Deutschland mit dem gleichen Beruf suchen und dann zu meinem Chef gehen, ich will genauso viel Geld wie der. Dann hab ich aber einen Monat später genauso viel, wie die anderen Hartz IV - Empfänger.

Und wieso streiken immer die, die sich schon dusselig verdienen?

Dieser Beitrag wurde von Holger_N bearbeitet: 10. März 2011 - 09:24

[Django2]

Nein, ich wohne in Frankreich mittlerweile. Wer auf die Bahn angewiesen ist der hat nun mal pech gehabt, auf die Streikenden zu schimpfen ist egoistisch denn selbst würde man sich auch das Recht zum Streik rausnehmen. Ich hätte auch keine Lust 30% weniger zu verdienen.
Ich finde es vollkommen richtig das alle Lokführer einen einzigen Tarifvertrag bekommen denn was die Bahn Konkurenten machen ist Lohn Dumping auf Kosten der Arbeitnehmer. Die Blutsauger und Ausbeuter dürfen sich nicht durchsetzen, wenn sie schon der Bahn Konkurenz machen wollen dann nicht auf dem Rücken der Arbeitnehmer.
Das Ganze könnte man auch auf die Zeitarbeit erweitern, die sollten aus den selben Gründen streiken (gleiches Geld für gleiche Arbeit), das würde den Missbrauch der modernen Sklaverei ein wenig eindämen. Ich gönne jedem das er für seine Arbeit angemessen bezahlt wird und auch davon leben kann.

Zitat

Und wieso streiken immer die, die sich schon dusselig verdienen?

Zum 1. Januar 2010 ist das Einstiegsgehalt auf 2.056 Euro angehoben worden. Der Bruttohöchstlohn liegt nun bei 3.263 Euro.

Das nennst du hoch? Davon noch 30% abziehen ist OK? Bist du FDP Wähler?

Dieser Beitrag wurde von Django2 bearbeitet: 10. März 2011 - 09:49

[Holger_N]

Zitat (Django2: 10.03.2011, 09:46)

Nein, ich wohne in Frankreich mittlerweile. Wer auf die Bahn angewiesen ist der hat nun mal pech gehabt, auf die Streikenden zu schimpfen ist egoistisch denn selbst würde man sich auch das Recht zum Streik rausnehmen. Ich hätte auch keine Lust 30% weniger zu verdienen.
Ich finde es vollkommen richtig das alle Lokführer einen einzigen Tarifvertrag bekommen denn was die Bahn Konkurenten machen ist Lohn Dumping auf Kosten der Arbeitnehmer. Die Blutsauger und Ausbeuter dürfen sich nicht durchsetzen, wenn sie schon der Bahn Konkurenz machen wollen dann nicht auf dem Rücken der Arbeitnehmer.
Das Ganze könnte man auch auf die Zeitarbeit erweitern, die sollten aus den selben Gründen streiken (gleiches Geld für gleiche Arbeit), das würde den Missbrauch der modernen Sklaverei ein wenig eindämen. Ich gönne jedem das er für seine Arbeit angemessen bezahlt wird und auch davon leben kann.


Zum 1. Januar 2010 ist das Einstiegsgehalt auf 2.056 Euro angehoben worden. Der Bruttohöchstlohn liegt nun bei 3.263 Euro.

Das nennst du hoch? Davon noch 30% abziehen ist OK? Bist du FDP Wähler?

Das nenn ich nicht hoch, das nenn ich sehr hoch. Ich arbeite in Berlin, vollschichtig, ca.190-200 h im Monat, richtig erlernter Beruf, Angestellter also kein Hilfsjob oder sowas und komme auf 1200 brutto (knapp 900 netto) davon gehen monatlich nochmal 250 für Fahrkosten zur Arbeit drauf. Das ist in meinem Bekanntenkreis durchschnittlicher Lohn. Nix zum reich werden aber zum normal auskommen. So und jetzt soll ich mir anhören, dass einer mit 2000-3000 Euro kurz vorm verhungern ist?

[Django2]

Mit 2k-3k Brutto ist man nicht am verhungern sondern kann gerade so damit leben. Wenn jemand mit dem Geld noch Kinder und Frau durchfüttern muss dann wirds eng. Es darf nicht sein das ein Arbeitnehmer obwohl er arbeitet nicht genug verdient und sein Lohn noch vom Staat aufstockt werden muss damit er über die Runden kommt. Dann sind wir bei dem Punkt angelangt an dem skrupellose Ausbeuter im dicken Benz rumfahren und der normale Arbeitnehmer nur mit der Hilfe der Allgemeinheit seine Famillie ernähren kann während die Blusauger noch fetter werden.
Und nur weil ein paar Berufsgruppen unterbezahlt sind und sich nicht zur Wehr setzen bedeutet das nicht das andere auf ihren Lohn verzichten sollen.
BTW, 1200€ brutto wäre in Frankreich selbst für einen ungelerneten illegal, der Mindestlohn bei 35h/Woche liegt bei 1365€. Und sowas soll in Deutschland nicht möglich sein?

Dieser Beitrag wurde von Django2 bearbeitet: 10. März 2011 - 10:11

[jigsaw]

Zitat (Holger_N: 10.03.2011, 10:01)

Das nenn ich nicht hoch, das nenn ich sehr hoch. Ich arbeite in Berlin, vollschichtig, ca.190-200 h im Monat, richtig erlernter Beruf, Angestellter also kein Hilfsjob oder sowas und komme auf 1200 brutto (knapp 900 netto)

Das wäre ja ein Stundenlohn von ca. 6,30€ und das finde ich heftig wenig. Jede Studentin, die in der Kneipe Bier zapft, bekommt ja schon zwischen 8 und 10€

[dale]

Da ich öfters mitbekomme was die Verdi (einknicken)verzapft finde ich es gut was die machen.

[Holger_N]

Zitat (jigsaw: 10.03.2011, 10:29)

Das wäre ja ein Stundenlohn von ca. 6,30€ und das finde ich heftig wenig. Jede Studentin, die in der Kneipe Bier zapft, bekommt ja schon zwischen 8 und 10€

Ja und wenn den Gewerkschaftern auch der Blick für viel und wenig fehlt, weil sie die realen Löhne gar nicht kennen, dann kommt sowas raus, wie der aktuelle Streik. Ansonsten gut, Teilzeitjobs und Saisonarbeit bringen etwas mehr auf den Stundenlohn runtergerechnet aber da fehlts dann an der Menge und der Kontinuität. Wobei 10 Euro für Bierzapfen ja wohl deutlich überbezahlt ist. Was rechtfertigt denn da so ein Ingenieursgehalt?

[LoD14]

Zitat

Mit 2k-3k Brutto ist man nicht am verhungern sondern kann gerade so damit leben. Wenn jemand mit dem Geld noch Kinder und Frau durchfüttern muss dann wirds eng.

äh... WAS? Die Lebenshaltungskosten in Frankreich sind zwar bissl was höher als in Deutschland, aber das man mit dem Geld so grade damit leben kann... erzähl keine Märchen. Wenn du das nicht schaffst, dann gehst du wohl eher verdammt schlecht mit dem Geld um.

Ich find den Streik auch irgendwie unfair der Bahn gegenüber. Von denen gab es ja wohl entsprechende Angebote. Jetzt auch die verhandlungsbereiten Firmen zu bestreiken, um die kleineren zu nötigen einzulenken ist extrem unfair. Dafür vermutlich sehr wirkungsvoll, da die DB großen Druck ausüben kann... mal abwarten...

[Django2]

2k-3k Brutto ist nicht viel Geld, das ergibt in Deutschland ungefähr 1400-2000 Netto. Wenn man davon Wohnung, Auto und Famillie finanzieren muss bleibt nix mehr übrig zum sparen.
Ob ich schlecht mit meinen Geld umgehe oder es für Schwachsinn aus dem Fenster werfe ist irrelevant, es geht um die Lokführer die angemessen bezahlt werden wollen, egal was sie nachher mit der Kohle anstellen.

[Holger_N]

Zitat (Django2: 10.03.2011, 11:13)

2k-3k Brutto ist nicht viel Geld, das ergibt in Deutschland ungefähr 1400-2000 Netto. Wenn man davon Wohnung, Auto und Famillie finanzieren muss bleibt nix mehr übrig zum sparen.
Ob ich schlecht mit meinen Geld umgehe oder es für Schwachsinn aus dem Fenster werfe ist irrelevant, es geht um die Lokführer die angemessen bezahlt werden wollen, egal was sie nachher mit der Kohle anstellen.

3000 brutto ist in meinem Verständnis ein Familiengesamteinkommen wenn Beide mittelmäßig verdienen.

Nicht viel Geld - ich fall hier gleich vom Stuhl.

[LoD14]

Zitat

3000 brutto ist in meinem Verständnis ein Familiengesamteinkommen wenn Beide mittelmäßig verdienen.

jupp, so gehts mir auch. das ist für mich ein einkommen in der gesellschaftlichen mittelschicht. man kann dann halt keinen benz fahren, jeden mittag beim italiener essen und den 50" plasma an der wand hänge haben, aber mit dem einkommen kann man schon gut leben und auch frau und kinder finanzieren.