[HeyHey]

was denkt ihr, war es Wahlbetrug oder nicht ?

sollte Mahmud Ahmadinedschad Präsident bleiben oder nicht ?


Also ich muss sagen, der soll sich endlich verpissen und wieder seiner Ingenieurkarriere witmen.

Ich hasse Leute, die Hassparolen gegen irgendwelche Völker oder andere Menschen richten, eigentlich fänd ichs auch nicht schade, wenn eines Tages eine Kugel in seinem Gehirn landet.

[Computer]

Ich glaube schon, dass es bei der Wahl Unregelmäßigkeiten gegeben hat. Was wir nicht wissen, ob diese Unregelmäßigkeiten was am Wahlsieger geändert hätten (Beispiel Volkskammerwahl DDR 1989, da wär die SED nach Abzug des Wahlbetruges mit 10 oder 15 Prozent immer noch klarer Wahlsieger gewesen). Und da hab ich meine Zweifel. Als gelernter DDR Bürger wird man reflexmäßig mißtrauisch wenn Pressekampagnen gefahren werden.

Und im Zusammenhang mit der Wahl im Iran ist durch die Deutschen Medien eine solche Kampagne gegen den Amtsinhaber und für den Gegenkanidaten geführt worden ohne das den Sympatie- und Antipathiekundgebungen gesicherte Informationen und Fakten hinzugefügt worden wären. Die Berichterstattung war einfach nicht ausgewogen und fair. Und mal ehrlich, warum hat der Iran nicht das Recht auf die friedliche Nutzung der Kernkraft? Ein Recht das wir uns im übrigen selbstverständlich herausnehmen. Und wer verbreitete vor dem Irakkrieg die Lüge, der Irak baue an der Kernwaffen ... Alles Lügen wie sich später herausstellte. Warum sollten sie nicht wieder lügen?

Ich bin auch der Meinung, die Welt wäre friedlicher ohne den Amtsinhaber ... Wir hier in Deutschland und nicht nur dort haben auch die verdammte Pflicht das Wahlergebnis des iranischen Volkes zu respektieren auch wenn es uns nicht paßt.

Und ich denke schon, dass wenn man allen Wahlbetrug beiseite läßt der derzeitige Amtsinhaber der Wahlsieger ist. Zu klar ist sein Vorsprung durch seinen Rückhalt in den aufgeblähten Sicherheitskräften und den relegiösen Führungszirkeln.

Ich habe im übrigen alle beide Male mit ja gestimmt, da der Amtshinhaber nach dem was da vorgefallen ist zurückgetreten gehört, auch wenn er die Wahl gewonnen hat!

Dieser Beitrag wurde von Computer bearbeitet: 17. Juni 2009 - 17:32

[Leshrac]

Das ganze ueberhaupt eine wahl zu nennen ist bereits in sich absurd. Es ist voellig egal welcher der kandidaten das amt des praesidenten traegt - dieser hat im Iran praktisch nichts zu sagen. Die macht liegt ausschliesslich bei Ayatollah Khamenei und seinen mullah-schergen, das land unterliegt einer absolutistischen theokratischen diktatur.
Ahmadinejad selbst ist nicht mehr als ein rhetorisches mittel zum zweck die sympathie der armen und ungebildeten bevoelkerungsschichten zu mobilisieren - und das funktioniert wie man sieht nach wie vor leider wunderbar. Und so lange man die (noch-)mehrzal des dummen und streng religioesen poebels auf seiner seite hat, gibt es seitens des regimes nichts zu befuerchten.

Schoen zu sehen ist allerdings, dass die gebildeteren bevoelkerungsschichten dieses regime und die unterdrueckung allmaehlich mehr als nur satt haben, und nun endlich einmal auch den mut zu demonstrationen finden. Man kann nur hoffen, dass sich dies weiter fortsetzt und letztendlich zu einem sturz dieses regimes fuehrt, praktisch eine deislamisierende rueckrevolition. Dem land ging es vor der islamischen revolution bereits so gut, nur mit der islamisierung folgte der schritt zurueck in mittelalterliche verhaeltnisse.

[HeyHey]

ich geb dir recht, dass der Präsident eigentlich nichts zu sagen hat,

Ich finde es aber mehr als Traurig, dass die Sicherheitskräfte mit scharfen Waffen in die Menschenmengen reinschießen, die sind kein bisschen besser als die bekifften Grenzsoldaten der DDR

[klawitter]

Zitat (Leshrac: 18.06.2009, 11:16)

Schoen zu sehen ist allerdings, dass die gebildeteren bevoelkerungsschichten dieses regime und die unterdrueckung allmaehlich mehr als nur satt haben, und nun endlich einmal auch den mut zu demonstrationen finden. Man kann nur hoffen, dass sich dies weiter fortsetzt und letztendlich zu einem sturz dieses regimes fuehrt, praktisch eine deislamisierende rueckrevolition. Dem land ging es vor der islamischen revolution bereits so gut, nur mit der islamisierung folgte der schritt zurueck in mittelalterliche verhaeltnisse.

aber mussawi ist keineswegs der mann, um das umzusetzten. im gegenteil, der religiösen seite wird er sich weiterhin eifrig bedienen, um die (bildungs- und besitzlosen) massen an der kandarre zu halten.

ich denke, sowohl die opposition als auch die (gebildeten) demonstranten denken und kalkulieren weit zweckorientierter als politisch, und schon keineswegs sozial und / oder demokratisch. dazu fehlt es der iranischen gesellschaft imho an humanistischer grundhaltung.

Dieser Beitrag wurde von klawitter bearbeitet: 18. Juni 2009 - 11:45

[Leshrac]

Zitat (klawitter: 18.06.2009, 14:44)

dazu fehlt es der iranischen gesellschaft imho an humanistischer grundhaltung.

Nicht nur iyho, meine frau ist zur haelfte persischer abstammung; und was ich von schwiegermum schon alles fuer geschichten aus zeiten vor und kurz nach der revolution gehoert habe, da laeuft es einem wirklich kalt den ruecken herunter. Mittlerweile ist es sicherlich gar noch schlimmer geworden.

Klar ist Moussavi nicht "der erloeser", aber wie gesagt ist die praesidentenfrage ohnehin nur periphaerer natur.
Gut ist, dass das iranische volk zu doch relativ grossen teilen endlich einmal die courage und den willen zu protest zeit. Das ist ein positives zeichen und macht hoffnung auf mehr, alles beginnt zunaechst im kleinen.

Hat das dann wirklich einmal grossflaechigen erfolg, sodass das theokratische regime entmachtet wird, wohlstand und bildung fuer alle bevoelkerungsgruppen steigen; dann steigt damit sicherlich auch die allgemeine soziale kompetenz der buerger. Das ist ein ganz normaler demographischer prozess, das eine bringt das andere zwangslaeufig mit sich. Allein schon aufgrund seiner natuerlichen ressourcen hat das land ein gewaltiges potential. Man kann den persern nur das beste und viel erfolg fuer die zukunft wuenschen.