Tariflohn Als Regalauffüller?
#1
geschrieben 23. März 2009 - 16:07
um mir eine Kleinigkeit dazu zu verdienen arbeite ich neben dem Studium als Regalauffüller bei einer großen Supermarktkette (einmal hin...). Usprünglich war die Arbeitszeit ca. 3 mal pro Woche von 20-24 Uhr bei einem Stundenlohn von 5,70€. Da die Arbeit körperlich nicht besonders anstrengend ist und auch sonst relativ gut machbar war dieser Betrag für mich in Ordnung. Aufgrund meiner Vorlesungen ist es mir nur möglich von Donnerstag bis Samstag zu arbeiten.
Nachdem aber nun die Öffnungszeiten dieses Supermarktes von Donnerstag bis Samstag von bisher 07:00-20:00 auf 07:00-22:00 Uhr ausgeweitet wurden haben sich natürlich auch die Arbeitszeit der Regalauffüller von 21:30 bis 01:30 Uhr geändert. Die halbe Stunde früher wurde mir als "Entgegenkommen" seitens des Betriebsrates erläutert...
Am Anfang war mir das eigentlich auch noch relativ egal, allerdings bleibt es in der Regel nicht bei 01:30, sondern eher bei 02:00 und später, letzte Woche Samstag wurde es sogar 03:00.
Nun wäre es natürlich möglich uns einfach wie bisher um 20:00 beginnen zu lassen. Kunden sind um diese Zeit sowieso keine mehr im Laden, falls jemand eine Erklärung hat warum man unbedingt bis 22:00 geöffnet haben muss, mir fällt irgendwie keine ein. In einer Großstadt mag das ja noch Sinn machen, ich lebe allerdings auf dem Land.
Gegen diese Lösung wehrt sich allerdings der Betriebsrat, eine plausible Begründung gabs bisher keine . Angeblich könnten sich die Kunden von uns gestört fühlen was allerdings, aufgrund der extrem geringen Kundenzahl in der Zeit von 20:00 bis 22:00, absolut nicht nachvollziehbar ist. Ich lade gerne jeden ein in der besagten Zeit mal einen Einkauf zu tätigen, so einen Schwachsinn muss man echt mal gesehen haben. Zudem arbeiten die normalen Angestellten dieses Marktes um diese Zeit sowieso nicht mehr, wenn also ein Kunde nach etwas sucht dürfen wir dafür herhalten.
Ohnehin frage ich mich was der Betriebsrat bei so einer Sache zu sagen hat, denen könnte das doch eigentlich sch... egal sein, soll sich mal einer von denen bis 02:00 in diesen Laden stellen. Aber diese Leute fangen schon um 21:30 zu gähnen an, da verspürt man dann eine sehr große Lust einfach mal reinzuhauen (sorry für die Ausdrucksweise, ich reg mich da aber immer so schnell auf)
Nachtzuschläge die in anderen Branchen üblich sind werden keine bezahlt, ebenso wie Wochenendzuschläge.
Wollte nun einfach mal fragen ob man so etwas hinnehmen muss, einfach mal so die Arbeitszeit um zwei Stunden nach hinten verschieben, nicht selten bis 03:00 Sonntags ohne Zuschläge usw.
Bin durch Zufall auf diesen Artikel gestoßen, wenn man den Tariflohn von dort nimmt wären das immerhin mehr als 70% weniger.
Genug Unmut bei meinen Kollegen, die übrigens von einer Fremdfirma bezahlt werden, ist da, zumindest hört sich das so an. Aber entweder geht denen diese Sache doch am A... vorbei oder die trauen sich nicht so richtig mal Sturm zu laufen oder haben Angst rausgeworfen zu werden. Letzteres kann ich mir aber nicht wirklich vorstellen, die Anzahl der neuen Bewerber für diesen Job ist verständlicherweise sehr gering.
Gruß
Anzeige
#2
geschrieben 23. März 2009 - 16:27
An Mindestlöhne halten sich doch die wenigsten Betriebe, nur da wo es auffällt wie VW etc, dort wird nach Tarif gezahlt.
Das Nachtzuschläge nicht die Regel sind, ist mir bewusst, aber das solltest du vor dem Unterschreiben des Arbeitsvertrages geklärt haben. Meißt gilt 23-6 Uhr als Nachtarbeit.
Und zu dem nicht trauen. Da muss ich Recht geben, ich sag zu meinen Frauen am Band auch immer, wenn sie unzufrieden sind, sollen die doch zum Chef gehen und nicht nur so rum schimpfen, oder Ähnliches und dann immer weiter und mehr arbeiten. Aber da trauen sie sich anscheind nicht, daher gibts so wenige Männer im Betrieb, bzw werden wir etwas besser bezahlt. Zudem wird ein Arbeitsklima gehalten, welches immer gespannt bleiben soll, und das finde ich nicht gut. Ich verstehe mich gut mit ein paar Frauen meines Alters (eine kenn ich noch aus meiner ehm Klasse bis zur 9.)
Peace.
#3
geschrieben 23. März 2009 - 16:35
Eine Arbeitszeit wurde leider nicht vertraglich festgelegt, hätte mich auch niemals dort beworben wenn ich von diesen Zeiten gewusst hätte.
Ein großes Problem sehe ich auch in den Kunden, ist eigentlich eine logische Konsequenz wenn man alles immer noch billiger haben will. Und diese Leute jammern dann am meisten wenn sie die Zustände bei den Discountern sehen, oder wie bei mir in einem Supermarkt.
Würde ja zu gerne mal einen Brief an diesen tollen Betriebsrat schreiben, aber nachher bekommen alle einen auf den Deckel nur weil einer mal sagt was alle denken. Ein Streik wäre auch mal nett, hätte jemand von euch Zeit und Lust? Finde hier leider keinen der mitmachen würde...
Eigentlich wär ich ja schon mit der alten Arbeitszeit zufrieden, der Lohn ist zwar nicht so hoch aber zumindest annehmbar für diese Arbeit.
#4
geschrieben 23. März 2009 - 16:41
Ihr könnt euch doch mal alle zusammen setzen und dem Vorarbeiter/Pseudochef/Chef vortragen, dass es ein Problem darstellt. Ich denke, wenn sie etwas menschlich denken, werden sie auch so handeln.
Eine Problemlösung wäre ja dich in einer andere Arbeit dort zu schicken. Ich mein in unseren Kaufhäusern sitzen auch Schüler/Studenten für 3,50EUR an der Kasse oder räumen die Regale ein. Vlt ist das eine Lösung für dich?
Peace.
#5
geschrieben 23. März 2009 - 16:48
Echt traurig sowas.
Ein anderer Job wäre aufgrund meines Stundenplans auch gar nicht möglich, die Zeiten von 20:00 bis 24:00 waren perfekt. Man kann auch mal einfach nicht kommen, also von der Flexibilität her auch sehr gut.
Ich bin auch nicht auf das Geld angewiesen, ist halt nicht schlech wenn man ein paar Euro mehr in der Tasche hat. Natürlich könnte ich dann einfach sagen dass mich das nix angeht und einfach kündigen, finde aber trotzdem dass das so nicht in Ordnung ist.
#6
geschrieben 23. März 2009 - 16:57
#7 _m.i.s.t.e.r.x_
geschrieben 23. März 2009 - 17:04
und das bei dieser Uhrzeit
das habe ich vor 20 jahren mal gehabt ( 12 DM ) aber als einstellungs Lohn
für den Witz betrag sorry würde ich mir das überlegen ( Putzfrauen kriegen mehr )
dann lieber harz 4 , oder Sozialhilfe Leistungen , und Die Tafeln + andere einrichtungen
Fahr lieber Pizza aus da kommst du wenigstens noch rum , und meist sogar noch ne Pizza gratis
mfg mister x
Dieser Beitrag wurde von m.i.s.t.e.r.x bearbeitet: 23. März 2009 - 17:05
#8
geschrieben 23. März 2009 - 17:12
Ich habe von September bis Anfang Februar mit 102 Euro im Monat auskommen müssen, und auf dem Schreiben, dass ich etwas essen müsse (neben norm. Lebenskosten, Kleidung usw), anstatt nur Bewerbungen schreiben, sagte man mir, dass es kein Grund wäre.
Peace.
#9
geschrieben 23. März 2009 - 17:13
Wobei ich es heutzutage fast schon bemerkenswert finde dies nicht zu tun.
#10
geschrieben 23. März 2009 - 17:15
#11 _m.i.s.t.e.r.x_
geschrieben 23. März 2009 - 17:17
Monat bekommen hast .
dein einwand mit du brauchst Essen / Trinken u.s.w , na ja das ist denen Wurst nach denen ihrer
meinung gibt dafür
Die Tafeln
für Kleider die Kleiderkammern und co
mfg mister x
#12
geschrieben 23. März 2009 - 17:25
Zitat (nobody is perfect: 23.03.2009, 17:15)
OMG.... Das ist (zumindest für mich) ein super Lohn!
Zitat
Monat bekommen hast .
Mein letzter Monatslohn meiner Lehre war nur 170 Euro (war kein voller Monat, voller war 225 Euro), davon wurde einfach die 60% gerechnet, die mir ein Jahr lang zustehen, daher kam dann 102 Euro raus.
ALG2 würde ich nicht bekommen, weil ich keine eigene Wohnung habe und da ich unter 26 bin, darf ich dann nicht vom Elternhaus ausziehen.
Zitat
meinung gibt dafür
Die Tafeln
für Kleider die Kleiderkammern und co
Tafeln sind meiner Meinung für Obdachlose etc da, wenn es bei uns sowas geben würde. Aber ich müsste erst 50km in die nächste Stadt, die sowas hätte.
Peace.
#13 _m.i.s.t.e.r.x_
geschrieben 23. März 2009 - 17:35
http://www.tafel.de
das hier >>> Die Tafeln sind Meinung für Obdachlose etc da <<<
das trifft schon lange lange lange nicht mehr zu
und selbst dann waren die nie in erster linie für Obdachlose etc da
sondern entstanden aus der Not von Hartz 4 , lies mal ein wenig nach
mfg mister x
#14
geschrieben 23. März 2009 - 18:07
Zitat
Ja, es sollte keiner für Ausbeuter arbeiten müssen. Bei solch niedrigen Löhnen muss der Betroffene eh Hilfe vom Staat anfordern weil er sonst nicht leben kann. Das alles nur damit ein raffgieriger Chef seine S-Klasse finanzieren kann. Wenn ich eh schon mit meinen Sozialbeiträgen und Steuern dafür aufkommen muss dann wenigstens so das kein Blutsauger sich davon ne Villa und 3 Autos kaufen kann.
Natürlich ist das nicht die Lösung aber niemand sollte sich in einem reichen Land wie Deutschland ausbeuten lassen. Wer arbeiten geht der sollte auch einen Lohn bekommen von dem leben kann ohne Staatliche Hilfe.
Die einzige Lösung ist ein Mindestlohn wie es ihn in vielen EU Ländern bereits gibt (z.B. 8,71€ wie in FR).