WinFuture-Forum.de: Kriegsdienstverweigerung - WinFuture-Forum.de

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Kriegsdienstverweigerung Meine Lösung


#1 Mitglied ist offline   Der Kenner 

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geschrieben 07. Februar 2008 - 03:30

Hallo,

gezwungenermaßen tippe ich gerade am KDV-Antrag für die netten Menschen aus Köln. Von euch wird sich sicher der eine oder andere auch einmal in der selben Situation befunden haben. Wer sich also die Mühe macht, mein Briefchen mal zu lesen, hat vielleicht noch Tipps, woran ich noch feilen könnte, ob er zu kurz ist, zu wenig Bezug zur Person hat etc.
Also...

Geboren am x. x xxxx genoss ich eine sehr liberale Erziehung mit vielen Freiheiten. Bei Entscheidungen, die mich betrafen, hatte ich stets das letzte Wort und meine Meinung zu familieninternen Angelegenheiten wollte gehört werden. Dank meinen Eltern konnte ich mir von allem meine Meinung selbst bilden und war nicht gezwungen, ihre oder andere Vorurteile zu übernehmen. Einen Stützpfeiler dieser Erziehung bildet der Toleranzgedanke, der jedem Menschen die gleichen Freiheiten und Rechte zuspricht. Dies schließt damit natürlich auch das besonders wertvolle Recht auf freie Selbstbestimmung mit ein, was für den einzelnen Menschen konkret bedeutet, dass er als einziger über sein Leben verfügen darf und jede äußere Einflussnahme bis zu einem gewissen, erzieherischen Punkt verboten ist. Auf meine Positition zum Kriegsdienst lässt sich dies leicht übertragen, da ich einen Befehl zur Gefangennahme oder gar zum Töten niemals befolgen könnte, da jede Person ja genau das gleiche Recht zu leben hat wie ich.

Außerdem würde ich per Befehl im Ernstfall gezwungen werden, auf einen Menschen zu schießen, der sich in genau der gleichen Situation befindet wie ich. Ihm wäre ebenfalls befohlen worden, auf mich zu schießen, obwohl ich der Überzeugung bin, dass keine Person mit an normalen Maßstäben gemessenem menschlichen Verhalten freiwillig dazu bereit ist, jemandem das Leben zu nehmen. Die Situation würde damit praktisch ad absurdum geführt, wenn man bedenkt, dass nun zwei Menschen versuchen, sich gegenseitig das Leben zu nehmen, obwohl keiner der beiden es wirklich will. Die Soldaten werden somit instrumentalisiert und ihr Leben wird riskiert, um höhere Ziele zu verfolgen, die sie vermutlich gar nicht direkt betreffen. Das Leben des Einzelnen kann prinzipiell nicht mit dem Wert eines militärischen Zieles verglichen werden, da es sich auf einer anderen Ebene befindet.

Als letzten Punkt kann ich auch nicht verhehlen, dass ich Angst davor habe, im Kriegsfall eingesetzt zu werden und gezwungen zu sein, jemanden im Ernstfall töten zu müssen. Damit mischt sich gleichermaßen eine Abscheu, zur Verfolgung eines Zieles dienen zu müssen, das ich eventuell nicht einmal teile.

Daher bin ich der Ansicht, dass ich einen wesentlich wertvolleren Beitrag zur Gesellschaft leisten kann, wenn ich eine soziale Aufgabe übenehme. Meiner Meinung nach ist der Umgang und die Unterstützung von hilfsbedürftigen Menschen moralisch wesentlich höher anzusiedeln als Waffenträger in einem politisch-militärischen Konflikt zu sein.

Danke fürs Lesen :rolleyes:

Der Kenner

Dieser Beitrag wurde von Der Kenner bearbeitet: 07. Februar 2008 - 03:31


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#2 Mitglied ist offline   gizzle 

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geschrieben 07. Februar 2008 - 03:48

Wird das überhaupt noch von den Zuständigen richtig gelesen? Werden verweigerungen noch abgelehnt?
War vor ein paar Wochen auch bei der Musterung und werd demnächst das Teil schreiben .. :rolleyes:

#3 Mitglied ist offline   Der Kenner 

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geschrieben 07. Februar 2008 - 03:57

Hm, in dem Wisch, den ich gekriegt hab, stand drin, dass ein ausführlicher Lebenslauf gefordert ist. Aber du hast schon Recht... Zivis sind gefragter, mit denen können nämlich die Stellen mit einfachen Aufgaben billig besetzt werden.

#4 Mitglied ist offline   gizzle 

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geschrieben 07. Februar 2008 - 04:08

Falls du ne Religion besitzt, sowas macht sich auch immer gut.. du weißt schon :rolleyes:

#5 Mitglied ist offline   Der Kenner 

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geschrieben 07. Februar 2008 - 04:12

Dachte, das wäre schon zu abgedroschen und ich kann das nicht besonders überzeugend mit dem Lebenslauf verknüpfen. Hm...

Dieser Beitrag wurde von Der Kenner bearbeitet: 07. Februar 2008 - 04:14


#6 Mitglied ist offline   gizzle 

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geschrieben 07. Februar 2008 - 04:18

Kumpel is Thai / Buddhismus und hat da nen ganzen Absatz drüber... reicht ja wenn du Konfirmation / Kommunion hattest zweck Lebenslauf, aber auch ohne reicht das alleinige haben der Religion um es als Begründung zu benutzen. (meine Meinung) :rolleyes:

Aber mal allgemein mach dir da kein Kopf .. ich glaub nicht das des noch so Streng wie "früher" ist.
Hab noch nie von jemand gehört das seine Verweigerung abgelehnt wurde.

Falls es Zweifel an dieser gibt gibt es noch zig andere Instanzen!

Dieser Beitrag wurde von gizzle bearbeitet: 07. Februar 2008 - 04:19


#7 Mitglied ist offline   Der Kenner 

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geschrieben 07. Februar 2008 - 04:34

Hm, nur wenn ich schreib, dass ich so verdammt liberal und aufgeklärt bin, ist so viel Frömmigkeit schon irgendwie das Gegenteil dazu.
Aber ja, du hast wieder Recht... Vermutlich scannt das grade mal einer nach den üblichen Ausreden...

#8 Mitglied ist offline   gizzle 

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geschrieben 07. Februar 2008 - 04:40

Es gibt auch aufgeklärte und liberale Christen *gg* Gottes Wege sind unergründlich :rolleyes:

#9 Mitglied ist offline   Der Kenner 

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geschrieben 07. Februar 2008 - 04:47

Signed.
Lieber keinen Glaubenskrieg hier anzetteln...

#10 _MCDX_

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geschrieben 07. Februar 2008 - 06:51

Ach ihr Memmen! :rolleyes:

Aber die Diskussion gab es hier ja schon einmal.

#11 Mitglied ist offline   Leshrac 

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geschrieben 07. Februar 2008 - 09:27

Deine ausfuehrung ist wirklich sehr gelungen und philosophisch gaenzlich nachzuvollziehen. Lass es auf jeden fall so wie es ist.

Bringe auf KEINEN fall religion mit ins spiel, damit wuerdest du all deine aussagen praktisch komplett revidieren, ja sogar ins paradoxe abdriften, insbesondere im bezug auf

Zitat

meine Meinung selbst bilden und war nicht gezwungen, ihre oder andere Vorurteile zu übernehmen
und

Zitat

das besonders wertvolle Recht auf freie Selbstbestimmung


Wuerde ich das als dein vorgesetzter lesen, und dann aber noch dass du einer religion folgst, wuerde ich dich sicher gleich in ein kanonenfutter-batallion versetzen :)

#12 Mitglied ist offline   don.keilione 

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geschrieben 07. Februar 2008 - 10:34

Es ist ziemlich leicht seinen Dienst zu verweigern...
Ich musste nicht mal einen so langen Brief schreibe.

genau genommen war ich sogar bei der Musterung, wollte es mir anschauen und anhören, wo die mich hinstecken wollen.

ich wollte gebirgsjäger oder richtung fallis, aber was haben die für mich ausgesucht.

irgendson panzergedöns, super dachte ich mir, darauf haste kein bock.
dann noch irgendwas anderes, da müsste ich hinter nem schreibtisch sitzen und da irgendwas machen.
zwei unterschiedliche sachen, total klasse.
begründung auf meiner vorbildung/ ausbildung und meines körperlichen zustandes.

ab da wusste ich, da jehste nicht hin!
Wer kein Ziel hat , darf sich nicht wundern , wenn er nicht ankommt

#13 Mitglied ist offline   Gitarremann 

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geschrieben 07. Februar 2008 - 14:36

Also wenn ich aufgrund des Briefes entscheiden müßte, würde ich sagen, dann mach doch Zivildienst. Die Begründung reicht eigentlich nur für die Verweigerung des Dienstes an der Waffe, nicht aber gegen den Ersatzdienst. Ich finde es auch ein bißchen zu übertrieben ausformuliert. Ich hab den Affenköppen bei der Musterung schonmal gleich und ganz direkt bescheid gesagt, dass sie mit mir nicht zu rechnen brauchen.
Der Pessimist sagt: "Das Glas ist halb leer,"
Der Optimist sagt: "Das Glas ist halb voll."
Der Realist sagt: "Bedienung, zwei Neue!"

#14 Mitglied ist offline   Worm 

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geschrieben 07. Februar 2008 - 14:58

naja das is doch nur die verweigerung für bund und das er zivi machen will.....

#15 Mitglied ist offline   don.keilione 

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geschrieben 07. Februar 2008 - 15:04

Wenn er nicht unbedingt T1 ist, oder der oberkrasse Checker nehmen die doch kaum noch jemanden.

Auch der Bund ist Pleite und nimmt nicht mehr jeden.
Wer kein Ziel hat , darf sich nicht wundern , wenn er nicht ankommt

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