WinFuture-Forum.de: Nokia-boykott - WinFuture-Forum.de

Zum Inhalt wechseln

Informationen

Dieses Forum wurde eingerichtet, damit das WinFuture Forum seinen Usern einen Platz für sachlich geführte Diskussionen zu politischen, religiösen und anderen Themen bieten kann. Es ist zu beachten, dass bei unsachlicher Teilnahme an Diskussionen dem jeweiligen User der Zugang zu diesem Forum verwehrt werden kann.
  • 9 Seiten +
  • « Erste
  • 3
  • 4
  • 5
  • 6
  • 7
  • 8
  • 9

Nokia-boykott

#76 Mitglied ist offline   rubicon 

  • Gruppe: aktive Mitglieder
  • Beiträge: 280
  • Beigetreten: 20. April 05
  • Reputation: 0
  • Geschlecht:Männlich
  • Wohnort:Kärnten/Austria (Exil)

geschrieben 22. Januar 2008 - 17:10

Beitrag anzeigenZitat (LoD14: 22.01.2008, 12:10)

aber nokia ist eigentlich für extrem robuste und quasi unzerstörbare handys bekannt, die kaum fehleranfällig sind. man kann für die eigentlich nur hoffen, dass sie das mit der ausgelagerten produktion packen... es wäre nicht das erste unternehmen, welches bei so ner aktion mit einbrechender qualität zu kämpfen hätte...


Das mag früher einmal (zu Zeiten ds 5510 3310 und 3650 zugetroffen haben) aber mittlerweile ist die Qualität bei Nokia Handys schon ziemlich gesunken. Zwar haben sie immer noch eine gute Qualität im Vergleich zu anderen Herstellern aber so prall wie sie einmal war ist sie auch nicht mehr.

Eingefügtes Bild

Anzeige



#77 Mitglied ist offline   LoD14 

  • Gruppe: aktive Mitglieder
  • Beiträge: 5.931
  • Beigetreten: 04. Mai 03
  • Reputation: 45
  • Wohnort:Hennef bei Köln

geschrieben 22. Januar 2008 - 17:15

jaor, stimmt, aber wenn ich bedenke, den brassel den meine kumpels mit nokia hatten/haben ist NICHTS gegen den brassel den ich mit meinem K750i hatte. naja, damals hatte ich die wahl zwischen günstiger preis mit viel funktionen oder halt nokia... und cih bereute die entscheidung, aber jetzt bereuh ich sie nicht mehr und mein nächstes wird wohl mit 99% warscheinlichkeit trotz ärger wieder ein SE.

#78 _Anjin_

  • Gruppe: Gäste

geschrieben 22. Januar 2008 - 17:17

Nokia verfolgt das Konzept der Industrial Villages: Viele ihrer Zulieferer sind in Rumänien in Nokia Village angesiedelt und Rumänien ist in Nokias Augen ein Kompromiss, die haben schon lange die asiatischen Märkte im Visier.

Europa ist schon abgegrast. Und Nokia ist kein Einzelfall. Die Politiker haben durch die Aufnahme Rumäniens in die EU den Boden bereitet und deshalb ist ihr Jammern über die angebliche Unmoral nur verlogen und populistisch.

Ich weiss es ist schlimm für jene, die in Bochum auf einen sicheren Arbeitsplatz gehofft haben, aber die Konzernlenker denken global und handeln auch so.

Und wenn einem die Subventionen nahezu aufgedrängt werden mit so kurzen vertraglichen Verpflichtungen, wer sagt denn da schon nein.

Im Gegensatz zu Politikern, die nur in 4-Jahres-Rythmen denken und rechnen können, sind die Controller in den Unternehmen ein bisschen anders drauf: Sie können rechnen und sie können sogar 10-Jahres-Pläne machen, die sogar funktionieren, ganz anders als bei den Sowjets.

Dieser Beitrag wurde von Anjin bearbeitet: 22. Januar 2008 - 17:22


#79 Mitglied ist offline   Computer 

  • Gruppe: aktive Mitglieder
  • Beiträge: 3.127
  • Beigetreten: 27. Januar 07
  • Reputation: 58
  • Geschlecht:unbekannt

geschrieben 22. Januar 2008 - 21:37

Nokia hat das Qualitätsproblem, dass sie bekommen werden völlig unterschätzt. Ich bleibe dabei.

Es gibt Parallelbeispiele. Auch Renault hat mit dem Dacia Logan Lehrgeld, viel Lehrgeld in Rumänien bezahlt. Ich habe dazu einen Beitrag gesehen und mich mit Renaultmitarbeitern in der Familie meiner Frau unterhalten. Die haben viel viel Mühe gehabt und lange Zeit gebraucht. Und die Produktion hat noch heute nicht die Qualität der französischen oder belgischen Werke. Und die in Rumänien montieren im wesentlichen auch nur Autos zusammen ...

#80 Mitglied ist offline   saw 

  • Gruppe: aktive Mitglieder
  • Beiträge: 3.490
  • Beigetreten: 01. März 07
  • Reputation: 57
  • Geschlecht:unbekannt

geschrieben 22. Januar 2008 - 21:48

Weis ja nicht,
ob einer die Firma kennt,
Badewannen Hoesch,
die produzierten bis vor ein paar Jahren alles im Inland, z.T bei uns um die Ecke.
Dann kam mann auf die glorreiche Idee,
die Produktion z.T. nach Afrika auszulagern.
Na ja, das war der schnellste und sicherste Weg,
die Firma in die Pleite zu reiten.
Die Qualität war so was von den Bach runter gegangen,
das kann man sich eigentlich nicht vorstellen.
Heute sind die Werke im Ausland wieder dicht,
und bei uns werden sie in der nächsten Zeit zu gemacht.
Kann ich bitte mal vorbei,
es geht nach Kompetenz.

Nazis sind shice, überall.

#81 Mitglied ist offline   Computer 

  • Gruppe: aktive Mitglieder
  • Beiträge: 3.127
  • Beigetreten: 27. Januar 07
  • Reputation: 58
  • Geschlecht:unbekannt

geschrieben 22. Januar 2008 - 22:01

Und es gibt auch manche Firma die kommt reumütig nach Deutschland zurück. Wir sollten also erhobenen Hauptes durch die Welt gehen. Auch in Deutschland wird man zukünftig noch produzieren ...

#82 Mitglied ist offline   floerido 

  • Gruppe: aktive Mitglieder
  • Beiträge: 721
  • Beigetreten: 19. September 05
  • Reputation: 0

geschrieben 22. Januar 2008 - 23:46

Ich glaube Nokia hat schon eine ausreichende Qualitätskontrolle, ausserdem haben die ja schon ein Werk in Ungarn, daher haben sie erfahrung mit ähnliche Umfeldfaktoren.

Das Dacia Beispiel passt eher kaum, Dacia ist eben eine Billigmarke und bei minderwertigen Materialien kann auch nur minderwertige Qualität entstehen.
Audi, VW und Porsche fertigen in der Slowakei, PSA und Toyota in Tschechien und die alle haben keine Probleme.

Wir deutschen sollten nicht so arogant sein und anderen unterstellen sie wären zu dumm ein paar Schrauen und Lötstellen zu setzen.

Kleine mittelständische Unternehmen stellen es sich teilweise auch relativ einfach vor und unterschätzen verschiedene Aufgaben die man beim "Umzug" unternehmen sollte (Logistik, Qualitätsmanagment), aber Nokia ist ein Globalplayer und die haben in solchen Dingen ausreichend Know-How.

Das Werk in Bochum hatte auch nicht gerade die beste Fertigungsqualität abgeliefert, dort sind die untere mittelklasse Modelle (zB. 6230) entstanden. Die Oberklasse und Luxusmodelle (zB. E- N-Serie) wird im Heimatwerk in Finnland gefertigt.

#83 Mitglied ist offline   Leshrac 

  • Gruppe: VIP Mitglieder
  • Beiträge: 1.521
  • Beigetreten: 14. November 05
  • Reputation: 140
  • Geschlecht:Männlich
  • Wohnort:Whangaroa (NZ)

geschrieben 23. Januar 2008 - 00:44

Beitrag anzeigenZitat (Computer: 23.01.2008, 01:01)

Auch in Deutschland wird man zukünftig noch produzieren ...


Zumal "Made in Germany" nach wie vor ein wichtiger vermarktungsfaktor ist, und es auch zurtrifft, dass deutsche produkte einfach qualitativ hochwertig sind, und diesem ruf entsprechend gerecht werden.
Sehe ich hier auch ueberall, bei autos werden ganz klar deutsche marken wie BMW, Audi und Mercedes bevorzugt. In haeusern und hotels findet man fast ausschliesslich deutsche amaturen und austattungskomponenten. Es werden fuer groessere bauprojekte sogar extra deutsche bauunternehmen konsultiert und das personal fuer den bau aus Deutschland eingeflogen!

#84 Mitglied ist offline   rubicon 

  • Gruppe: aktive Mitglieder
  • Beiträge: 280
  • Beigetreten: 20. April 05
  • Reputation: 0
  • Geschlecht:Männlich
  • Wohnort:Kärnten/Austria (Exil)

geschrieben 23. Januar 2008 - 18:28

Beitrag anzeigenZitat (Leshrac: 23.01.2008, 00:44)

Zumal "Made in Germany" nach wie vor ein wichtiger vermarktungsfaktor ist, und es auch zurtrifft, dass deutsche produkte einfach qualitativ hochwertig sind, und diesem ruf entsprechend gerecht werden.
Sehe ich hier auch ueberall, bei autos werden ganz klar deutsche marken wie BMW, Audi und Mercedes bevorzugt. In haeusern und hotels findet man fast ausschliesslich deutsche amaturen und austattungskomponenten. Es werden fuer groessere bauprojekte sogar extra deutsche bauunternehmen konsultiert und das personal fuer den bau aus Deutschland eingeflogen!


BMW? Hm also ich bau den X3 zusammen in Österreich, fast jedes Teil kommt aus Ungarn, CZ oder Polen. Ein paar unwichtige Teile wie Pressstyropor kommen aus Deutschland. Zerleg mal ein Auto und schau dir die einzelnen Teile genauer an, selten sind die wichtigen Teile wie Steuergeräte zbsp. Aus Deutschland. Selbst wenn das Auto in Deutschland oder in diesem Fall in Österreich zusammengebaut wird sind die meisten Teile aus billigen Ostblockländern. Selbst bei den Steuergeräten von BOSCH steh „Made in Hungary“ drauf.

Letztendlich glaubst du, du kaufst ein Auto Made in Germany und dabei kommen die wichtigsten Komponenten aus dem Ausland, das wird im Fall Nokia nicht anders sein und sich wohl in Zukunft nicht ändern. Nur weil die Endfertigung in Deutschland oder einem anderen westlichen Land stattfindet heißt das noch lange nicht das dass, Produkt zu 100% aus Deutschland kommt.

Wäre die Qualität der Ostblockländer wirklich so schlecht wie einige hier behaupten dann hätte der X3 nicht gleich 2-mal den gelben Engel vom ADAC abgestaubt

Eingefügtes Bild

#85 Mitglied ist offline   Leshrac 

  • Gruppe: VIP Mitglieder
  • Beiträge: 1.521
  • Beigetreten: 14. November 05
  • Reputation: 140
  • Geschlecht:Männlich
  • Wohnort:Whangaroa (NZ)

geschrieben 23. Januar 2008 - 23:43

Deshalb sprach ich von einem vermarktungsfaktor, welchen die endprodukte tragen :imao:
Die endfertigung der X5 und X6 und verschiedener Z modelle von BMW ist ja sogar in den USA...
Es geht einfach nur um den effekt der wirklich weltweit besteht, dass deutsche produkte schon fast ein garant fuer qualitaet sind. Und so lange sich dies bewahrheitet, wird es auch so bleiben und der deutschen wirtschaft zu gute kommen. =

Dieser Beitrag wurde von Leshrac bearbeitet: 23. Januar 2008 - 23:46


#86 Mitglied ist offline   LoD14 

  • Gruppe: aktive Mitglieder
  • Beiträge: 5.931
  • Beigetreten: 04. Mai 03
  • Reputation: 45
  • Wohnort:Hennef bei Köln

geschrieben 23. Januar 2008 - 23:51

die VW serien, die im osten produziert werden, sind aber auch nciht die qualitätsbomben... grad in letzter zeit hatten ja einige serien so das ein oder andere weh-wehchen...

#87 Mitglied ist offline   Leshrac 

  • Gruppe: VIP Mitglieder
  • Beiträge: 1.521
  • Beigetreten: 14. November 05
  • Reputation: 140
  • Geschlecht:Männlich
  • Wohnort:Whangaroa (NZ)

geschrieben 23. Januar 2008 - 23:55

Naja, aber von VW sollte man auch nicht all zu viel erwarten. Keine premiummarke im vergleich zu den anderen, das einzige was ich hin und wieder sehe sind die tuareg, das wars auch.

#88 Mitglied ist offline   Gitarremann 

  • Gruppe: aktive Mitglieder
  • Beiträge: 3.263
  • Beigetreten: 04. Juni 06
  • Reputation: 3
  • Geschlecht:Männlich
  • Wohnort:Trebnitz

geschrieben 23. Januar 2008 - 23:56

Interessanter Ansatz eben bei Jauch. Er meinte, wenn man nun sein Nokia abgibt und sich ein anderes kauft, dann kauft man sich mit großer Wahrscheinlichkeit ein Handy, was von vornherein nie in Deutschland gebaut wurde oder es ist eins von einer Firma, die Deutschland schon früher verlassen hat. So wirklich Sinn macht das alles nicht.
Der Pessimist sagt: "Das Glas ist halb leer,"
Der Optimist sagt: "Das Glas ist halb voll."
Der Realist sagt: "Bedienung, zwei Neue!"

#89 Mitglied ist offline   Computer 

  • Gruppe: aktive Mitglieder
  • Beiträge: 3.127
  • Beigetreten: 27. Januar 07
  • Reputation: 58
  • Geschlecht:unbekannt

geschrieben 24. Januar 2008 - 00:06

Beitrag anzeigenZitat (Leshrac: 23.01.2008, 23:55)

Naja, aber von VW sollte man auch nicht all zu viel erwarten. Keine premiummarke im vergleich zu den anderen, das einzige was ich hin und wieder sehe sind die tuareg, das wars auch.


VW hat von der Austattung, der Qualität und nicht zuletzt auch vom Preis her mit dem Phaeton ein weiteres Auto in der Premiummarke. Leute die diesen gefahren haben sind begeistert. Das Auto hat nur ein Problem, die VW Marke. Als Horch oder Maybach würde es sich viel besser verkaufen.

#90 Mitglied ist offline   don.keilione 

  • Gruppe: aktive Mitglieder
  • Beiträge: 720
  • Beigetreten: 18. April 06
  • Reputation: 0
  • Geschlecht:Männlich
  • Wohnort:Düsseldorf

geschrieben 24. Januar 2008 - 10:41

Zitat

Deutsche Konjunktur - Zeit für Plan B

Wenn die Wirtschaft in den USA hustet, bekommt nicht nur der Rest der Welt einen Schnupfen - sondern offenkundig auch der Bundeswirtschaftsminister.


Sichtlich erkältet stellte Michael Glos am Mittwoch den Jahreswirtschaftsbericht der Regierung vor; er verbreitete aber Optimismus, dass sich die deutsche Konjunktur nicht vom Bazillus aus den USA anstecken lasse. Jenseits dieser Gesundbeterei scheint jedoch auch Glos nicht zu glauben, dass die globale Finanzkrise und die Einbrüche an den Börsen dieses Jahr spurlos an der deutschen Wirtschaft vorübergehen. Von dieser Sichtweise zeugt seine Ankündigung, doch einen Notfallplan zur Konjunkturstützung vorzubereiten - auch wenn die Regierung Stützungsmaßnahmen derzeit noch ablehnt.

Ein Plan B, wie ihn Glos nun ins Spiel bringt, ist überfällig. Für den Fall, dass die weltwirtschaftliche Lage tiefe Bremsspuren in der Konjunktur hinterlässt, ist eine schnelle Krisenreaktion entscheidend. Deshalb muss schon jetzt geklärt werden, mit welchen Instrumenten dies geschehen soll.

Im Fall der Fälle ist eine rasche Antwort etwa in Form von Steuererleichterungen auch deshalb erforderlich, weil der private Konsum 2008 die zentrale Stütze des Wachstums werden soll. Tatsächlich läuft die Regierung angesichts der hohen Inflation und des Bebens an den Börsen bereits jetzt Gefahr, dass das Fundament ihrer Konjunkturprognose einreißt. Sollte die Weltkonjunktur auf die Realwirtschaft und den Arbeitsmarkt in Deutschland durchschlagen, wird der Konsum ohne Stützung wegbrechen.

Bislang konnte man der Großen Koalition nicht vorwerfen, dass sie ihre Konjunkturprognosen zu optimistisch ansetzt. Dieses Mal tendiert sie jedoch dazu, den privaten Konsum zu überschätzen. Ausgerechnet im Krisenjahr 2008 könnte die Rechnung nicht aufgehen.


Quelle: www.ftd.de


Na da hoffe ich doch mal.
Kann ja nur mal etwas gutes bei uns privaten Haushalten rauskommen.
Doch wie wahrscheinlich ist es, dass die Steuererleichterungen durchziehen?
Zu mal sie in den letzten Jahr eher in die andere Richtung geschwommen sind.

Noch einiges zum Thema Nokia gefunden!

Zitat

Die angekündigte Werksschließung in Bochum bringt für Nokia offenbar einen deutlichen Imageschaden mit sich. 56 Prozent der Bundesbürger wollen wegen der Entscheidung des Konzerns künftig keine Nokia-Handys mehr kaufen.

Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Forsa-Umfrage für das Hamburger Magazin "Stern" hervor. Für 34 Prozent hat die Werksschließung keinen Einfluss auf ihre Entscheidung beim nächsten Handy-Kauf.

68 Prozent der Bundesbürger gaben zudem an, sie glaubten, dass das Ansehen des Unternehmens unter der umstrittenen Entscheidung gelitten habe. Nur 31 Prozent der Deutschen sind demnach der Ansicht, die geplante Schließung des Betriebes mit mehreren tausend Entlassungen werde sich nicht negativ auf die Marke Nokia auswirken. Für die Umfrage wurden in den Tagen nach der Ankündigung der Werksschließung rund 1000 repräsentativ ausgewählte Bundesbürger befragt.


Zitat

„Wir werden beschimpft“

Moers (RP) Der Verbraucher-Groll schlägt den Nokia-Händlern entgegen. Viele Kunden, die ein neues Handy kaufen wollen, sagen: „aber bitte kein Nokia!“ Besonders drastisch ist es in Kamp-Lintfort.

Drei Teenies schlendern über die Homberger Straße, alle natürlich ihr Handy gezückt. Plötzlich brüllt der eine los: „Boh, du Asi, haste Nokia-Handy?!“ Und der andere (nicht Angesprochene): „Ey, voll krass, biste asozial, kannst doch kein Nokia mehr haben . . .“

Verkaufszahlen brechen ein

Nokia ist out. Das merken auch und vor allem die Handy-Anbieter. „Wir werden teilweise von Kunden beschimpft, dass wir überhaupt noch Handys der Firma Nokia in unserem Sortiment führen“, sagt Doris Butzen aus Kamp-Lintfort. Sie ist Geschäftsinhaberin von Freenet-Mobilcom in der Klosterstadt. Erst kürzlich habe sie ein Kunde angerufen, der sich lautstark über eine Nokia-Werbung von Freenet-Mobilcom aufgeregt habe. „Anfeindungen von aufgebrachten Kunden gehören zurzeit zur Tagesordnung“, sagt Butzen. Seit der finnische Handyhersteller bekannt gab, das Werk in Bochum zu schließen, brechen auch die Verkaufszahlen von Nokia ein. „Bei uns haben allein seit Montag mehr als 20 Kunden bewusst auf den Kauf eines Nokia-Handys verzichtet. Sie haben sich gezielt dagegen entschieden“, sagt die Geschäftsinhaberin. „Ich brauche zwar ein neues Handy – aber kommen sie mir bloß nicht mit Nokia“ – so oder ähnlich klingt das jetzt in Butzens Laden oft.

Nicht auf Technik verzichten

Der Groll auf die finnische Firma ist offenbar noch viel größer als die Ablehnung gegenüber BenQ-Telefonen vor gut einem Jahr. „Da hat keiner bei uns Handys von BenQ oder Siemens boykottiert“, erinnert sich Christian Bothe von Freenet-Mobilcom in Moers. Auch bei Vodafone auf der Steinstraße ist die Wut der Verbraucher auf Nokia spürbar. „Sehr viele Kunden wollen ausdrücklich kein Handy mehr von Nokia haben. Die Absatzzahlen gehen deutlich zurück“, sagt Peter Hermstein von der Vodafone-Filiale in Moers.

Allerdings scheint das Alter der Verbraucher dabei eine Rolle zu spielen. „Jugendliche kaufen weiterhin Nokia. Ältere hingegen lehnen diese Marke fast konsequent ab“, sagt Hermstein. Er vermutet, dass Jüngere halt nicht auf die neueste Technik verzichten wollen. Bei einer E-Plus-Filiale an der Homberger Straße merkt man hingegen kaum etwas von dem Nokia-Boykott. „Ich erinnere mich nur an einen einzigen Kunden, der kein Nokia-Handy haben wollte“, sagt eine Angestellte, die ihn aber schnell vom Gegenteil überzeugen konnte.

Ach ja: Händlerin Doris Butzen schwört allerdings weiterhin auf ihr Nokia-Handy: „Ich bleibe auch künftig der Marke treu.“

Selbst dann, wenn die Dinger in Rumänien produziert werden.

Dieser Beitrag wurde von don.keilione bearbeitet: 24. Januar 2008 - 10:52

Wer kein Ziel hat , darf sich nicht wundern , wenn er nicht ankommt

Thema verteilen:


  • 9 Seiten +
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • 6
  • 7
  • 8
  • 9

1 Besucher lesen dieses Thema
Mitglieder: 0, Gäste: 1, unsichtbare Mitglieder: 0