[Großer]

Der Trabant wird 50 - Happy Birthday

Wie auch der Spiegel in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, wird der Trabant in diesem Jahr 50 Jahre alt.



Es war einst vor 50 Jahren, Techniker zusammen saßen,
um zu bauen eine Kiste, die mit Rädern für die Piste.
Vorne leuchtet kluge Augen, Zierleisten mit Kreuz-Schlitz-Schrauben.
Rundum gut geputzte Scheiben, so konnten ihn alle leiden.
Unter der Haube gab's noch mehr, lieblich klang ein Zwei-Takter.
Farblich gab's ihn einst in Grau, Giftgrün, Badewannen-Blau.
Knatternd ging es so zur Kur oder an die Ostsee nur.
So vor 50 Jahren unumwunden, so der Trabi war erfunden.
Weil Du und brachtest ohne weh, pünktlich stets von A nach B,
weil wenn es mit dir einmal krankte, ein Schraubenzieher meist schon
langte.
Weil an dir hängt das Herzensblute, wünschen wir dir alles Gute.
TRABANT - zum Jubeljahre sing:"Ring, digge, ding, ding, ding, ding,
ding."

Der Trabant, im Volksmund auch "Trabi" genannt, wurde von 1957-1991 im VEB-Sachsenring (Zwickau) gebaut und in dieser Zeit verließen 3.051.385 Fahrzeuge das Band. Der Trabi, dessen Außenverkleidung wegen Blechmangels aus Baumwolle und Phenolharz (Duroplast) bestand, wurde hauptsächlich in Handarbeit gefertigt.
Angetrieben wurde die "Rennpappe" von einem 2-Takt-Motor mit 26 PS, dieser brachte ihn auf immerhin ca. 115 Km/h. Berg ab, mit Kneipe in Sicht und Polizei im Rücken - so hieß es gerne - kam man auf 120 Km/h.
Mit 7 Litern auf 100 Kilometern des Kraftstoffgemisches (Normalbenzin und Öl) lag Trabant im oberen Bereich.
Die Bordelektrik wurde anfangs mit einer 6V Batterie gespeist und später auf 12V umgestellt.
Der Trabi galt als ein einfaches Auto das noch jeder selbst reparieren konnte. Ersatzteile gab es selten, und wenn kaufte man sich diese und legte sie ins Lager, denn wer wusste schon wann es wieder welche gab.
Er galt als unverwüstlich und einfach, selbst den Acker konnte man damit pflügen, wenn der Trecker mal ausfiel.
Für die Armee (NVA) gab es den Trabant-Kübel (Cabrio).
Heute noch sind in der BRD noch 52432 Trabis angemeldet und bringen Passanten zum gucken.
Die meisten Fahrzeuge wurden vom oben abgebildeten Modell dem P601 produziert und ausgeliefert.
1967 entwarf man einen Nachfolger des P601, den P603. Dieses war ein Vollheck-Fahrzeug mit Viertaktmotor. Die Form war revolutionär: Erst sieben Jahre später lief im Westen der VW Golf vom Band. Doch auf Drängen des Politbüros musste die Entwicklung daran eingestellt werden und alles kam ins Archiv. Zufällig verschwanden wenig später alle Entwicklungspläne und sieben Jahre später kam der VW-Golf raus. "Legen sie mal die Pläne des P603 und dies des VW Golf I übereinander - die sehen sich verdammt ähnlich" so der Chefentwickler.

Trabant - Wikipedia
Tribute to Trabant
Kalkofes Mattscheibe - Trabant 601LX Delux

Dieser Beitrag wurde von Großer bearbeitet: 07. November 2007 - 20:56

[Sandokan]

Es gibt welche, die heute noch auf ihren Trabant warten und daran glauben, dass er irgendwann geliefert wird.

[Großer]

Ich kann mir nicht vorstellen das Menschen so blond sind.
Das klappte vielleicht noch kurz nach der Wende, aber doch heute nicht mehr.

[LoD14]

ich find den trabbi voll kultig, ich guck mir die auch gerne an, wenn ihc irgendwo einen stehen sehe oO

[Großer]

Hätte ich die Zeit, das Geld und die Unterkunft, würde ich mir einen kaufen und ab und zu mal rumfahren.
Zwickau feiert das ganze Jahr über, da gibt es eine Menge aufgemotzte Trabis zu sehen die spitze aussehen.

[timmy]

wahrscheinlich kann man das heute nicht mehr richtig nachvollziehen, was es mit dem trabbi auf sich hatte. da wartete man - und dann kam das "traum"-auto irgendwann.
heute geht man zu einem händler und kauf sich ein auto seiner wahl.

und ein gutes hatte der trabbi wohl - den konnte man mit pattex reparieren.
ein kultauto ist es, aber hinter einem herfahren möchte ich dann doch nicht

[Gitarremann]

mein erstes auto war auch n trabi. mit pattex konnte man den aber nicht reparieren. gab nämlich gar kein pattex. wenn dann mit duosan rapid. ne quatsch, wie das heute ist mit kotflügel reparieren war eigentlich gar nicht so früher. da kam ein neuer ran und der war roh immer braun und so fuhren eigentlich auch viele rum. das wundert mich aus heutiger sicht ein bißchen. sollte die botschaft "guckt mal ich hab ein ersatzteil bekommen" tatsächlich wichtiger gewesen sein, als das schicke auto? farbe gabs doch eigentlich.

[Großer]

Auf den Zug würde ich nicht aufspringen.
In der DDR war man froh wenn man ein Auto hatte, was da drin oder drum war, hatte eigentlich niemanden interessiert. Zudem war man froh das man sein Auto selbst reparieren konnte und nicht wie heute wegen der Elektronik oder anderem in die Werkstatt muß und viel Geld lassen. Außerdem konnte man den Trabi mit ein paar Kumpels zwischen 2 Bäumen stellen oder die Batterie umpolen damit der Lehrer seinen Spaß hatte.
Der Trabi war simpel, einfach und schön. Wenn man im Winter auf dem Dach landete, wurde er wieder umgekippt und es ging weiter. Wie hieß es doch:"Haste Hammer, Zange und Draht, komm'ste bis nach Leningrad."

Gestern sprach ich mal mit einem Freund darüber, und da fiel und auf das fast alle Autos die in der DDR fuhren und durch die Wende eine Konkurrenz für die West-Deutschen Auto-Hersteller waren fast innerhalb eines Jahres verschwunden waren. Besonders unser Taxi, die Wolga war ruck zuck von den Straßen verschwunden, obwohl es ein gutes Auto war. Aber da werden wie bei vielen anderen Produkten die Lobbyisten fleißig Druck in der Regierung gemacht haben, das alles verschwindet was Konkurrenz sein könnte.

Dieser Beitrag wurde von Großer bearbeitet: 22. Februar 2007 - 13:01

[Großer]

Ja, das mag durchaus bei vielen so gewesen sein, aber warum gibt es denn noch den Trabi und den Wartburg?
40 Jahre hatte niemand großen Wert auf diese Dinge gelegt und nicht alle sprangen auf den West-Zug auf.
Meine Eltern hatten sich nach der Wende erst einmal einen Wartburg gekauft, das war Luxus für einen "Ossi".
Mein Bruder fuhr viele Jahre auch den Wartburg, sogar den 1.3er. noch.
Vor allem heute ist er billig und bringt einem auch von A nach B.
Und technisch waren die West-Wagen vor der Wende (von Mercedes und Co abgesehen) auch kaum weiter als unsere.
Ein Trabi kommt ohne Stoßdämpfer aus, das ist für die heutige Autoindustrie undenkbar, da man Geld mit Stoßdämpfer machen will.

Dieser Beitrag wurde von Großer bearbeitet: 22. Februar 2007 - 13:00

[Wiesel]

Früher ist der Trabi ohne Stößdämpfer ausgekommen, heute sind es viele 18jährige die Ohne auskommen, sind dann immer die, die Ihr Auto über Asylantengräber oder Schienen tragen.

greets

[Computer]

Zitat (Breaker: 22.02.2007, 12:52)

5. selbst der Ostbürger sich, nachdem er erstmal in einem "Westauto" saß er freiwillig nicht mehr in ein solch veraltetes Gefährt ohne den geringsten Luxus setzen wollte.

Auch wenn ich den Trabant selber nur als Beifahrer kenne, stimmt das Argument unter Nr. 5 nicht. Wenn Breaker die Trabi treffen und die Liebe der massen von Leuten zu ihrer Pappe kennen würde .. er würde dies nicht so verallgemeinert sagen. Mir sind durchaus Fälle bekannt, wo die fast neue Audi, Mercedes oder BMW gegen das Kultauto eingetauscht wurden. Man liebt es halt auch heute noch. Allein das runterbücken zum Umstellen des Benzinhahns ist legendär - war aber bereits in den späteren Trabis nicht mehr!!

Diese Liebe ist vielleicht vergleichbar mit der eines Westbürgers zu seiner Ente ... Ihr merkt ich gerade ins Schwärmen!!

So modern und "umweltfreundlich" die Autos heute sein mögen, Trabi ist kult, an dem konnte man noch rumschrauben er war noch nicht mit der heute üblichen Elektronik vollgestopft, die eigentlich kein Mensch braucht. Herzlichen Glückwunsch Trabi auch von mir zum 50. Geburtstag.

P.S.: Ist es nicht Lob, Ehre und Adel genug, wenn man nach 50 Jahren in einem solchen Forum über ein Auto spricht, dass man Trabant nennt! Ich sage bewußt nicht genannt hat!!

Und wer das jetzt Ostalgie nennt hat nichts begriffen!!

Dieser Beitrag wurde von Computer bearbeitet: 24. Februar 2007 - 17:03