Windows 7 nach 10 installieren?
#1
geschrieben 13. September 2015 - 17:41
ich habe Windows 10 installiert. Ich möchte aber ein Windows 7 möglichst unabhängig vom 10er haben. Idealerweise sieht 7 das 10 gar nicht. Früher habe ich sowas mit Grub gemacht, doch nun muss ich arbeiten und habe nicht so viel Zeit, es soll möglichst nichts schief gehen, meine Frau nutzt den PC auch und ständig...
Wie ich mir das vorstelle:
1. C-Partition passend verkleinern via Datenträgerverwaltung.
2. In die Win7-CD booten und Win7 installieren.
- Kann der 7er Bootmanager ins Win10 booten? Werde ich Win10 in der 7er GUI unter den Bootoptionen finden? Ich schätze das mal, weil sich unter der Haube eher wenig getan hat.
- Der 7er Bootmanager - das ist bestimmt nur eine optische Frage...
-Stimmt es, dass "fast boot", dieser Hybridmodus, nicht benutzt werden kann bei Multiboot?
Soll ich wohl vorher den Bootsektor sichern... Easybcd? Vielleicht hat auch die sysresccd.org was...
Vielleicht hat ja schon jemand Erfahrungen, danke! Ich habe mich bei sowas schon vielfältig mit Seiteneffekten herumgeschlagen, herrlich .
danke
micha
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#2
geschrieben 13. September 2015 - 17:59
Für die Installation aufs Blech, wie Du ja schon selber sagtest:
- Platz schaffen
- Sicherstellen, daß Secure Boot deaktiviert ist
- Von DVD starten und Windows 7 installieren (wenn das im selben Modus wie Win10 passiert - also UEFI- bzw BIOS-Modus - wäre es ideal)
- Den Bootmanager kriegst Du von Win10. Aber Du kannst - oder solltest - ihn auf "klassisch" umstellen via
bcdboot /set {current} bootmenupolicy legacy
für das gestartete Betriebssystem (bzw mit der entsprechendenden ID, wie sie von bcdedit /enum ausgegeben wird).
Tust Du das nicht, verzögert sich der Start von Win7 signifikant, weil erst Win10 gestartet wird, Du dann "Win7" auswählst und der PC damit nochmal neugestartet wird. - Win10's Fast Boot/Shutdown deaktivieren. Verwenden *kannst* Du ihn trotzdem; aber Win7 wird sich bei jedem Start über inkonsistente Volumes beschweren und anfangen, diese während des Systemstarts per chkdsk zu prüfen (und damit signifikant länger bis zum Loginscreen brauchen). Ganz abgesehen davon, daß hierbei Daten beschädigt und verloren gehen könn(t)en.
Mehr ist es gar nicht. Sichern mußt Du auch nichts(*), insbesondere nicht für eine UEFI-Konfiguration. Damit hat die Bootsektor-Spielerei ein für alle Mal ein Ende.
Nur der Vollständigkeit halber: Du benötigst dann für Win7 und Win10 jeweils eine eigene Lizenz.
(*) Völlig unabhängig davon ist ein zumindest anlaßabhängiges, wenn schon nicht regelmäßiges Backup immer eine gute Idee. Schiefgehen kann immer etwas, egal wie unwahrscheinlich das ist und "Backup zurückspielen" geht signifikant(!) schneller als Ärgern, Motzen, Retten Versuchen Was Zu Retten Geht, Irgendwann Feststellen Daß Nicht, Noch Mehr Ärgern und schließlich Resigniert Windows Neu Installieren.
Ersteres dauert (mit SSD) etwa 20 Minuten und man hat den letzten Backupstand; letzteres eher ein paar Tage und man hat Stand Null.
Dieser Beitrag wurde von RalphS bearbeitet: 13. September 2015 - 18:04
#3
geschrieben 13. September 2015 - 18:35
#4
geschrieben 13. September 2015 - 19:34
Zitat (Tapio: 13. September 2015 - 17:41)
Systempartition vor der Installation außer Betrieb nehmen. Du setzt die designierte Windows-7-Partition unmittelbar vor der Installation mit der Windows-10-Datenträgerverwaltung auf "aktiv". Windows 10 ist ab diesem Moment nicht wieder startbar, bis Du 7 installiert hast. Wenn das drauf ist, kannst Du durch jeweiliges Aktivsetzen der 100-MB-Windows-10-Systempartition oder der 7-Partition auswählen, welches System als nächstes startet. Die Einstellung wird automatisch so lange beibehalten, bis sie von Dir geändert wird.
Bei jeder anderen Vorgehensweise werden sich die Betriebssysteme unweigerlich gegenseitig erkennen.
Viel Erfolg.
Dieser Beitrag wurde von Q 1 bearbeitet: 13. September 2015 - 20:11
#5
geschrieben 13. September 2015 - 20:37
Man muß ihn halt nur (ab 8) auf "Legacy Modus" umstellen, weil das in der Kachelkonfiguration für Multiboot absolut unbrauchbar ist. Wie das geht steht weiter oben.
~ Mit oder ohne Systempartition sehen sich die Windowsen sowieso in allen Belangen, die interessieren. Es sei denn man klemmt die Festplatte ab.
Dieser Beitrag wurde von RalphS bearbeitet: 13. September 2015 - 20:38
#6
geschrieben 13. September 2015 - 21:40
Zitat (RalphS: 13. September 2015 - 17:59)
Weiß eigentlich jemand, wieso das so ist? Das war ja schon bei Windows 8 so (bei 10 hat sich in der Hinsicht nichts geändert) und ich hab nie wirklich den Sinn dahinter verstanden. Und dahinter, dass F8 beim Start nicht mehr geht (stattdessen umständlich erst starten und dann Shift drücken, während man auf Neustart klickt) auch nicht.
#7
geschrieben 13. September 2015 - 22:24
Daher nur kurz: Win10 macht beim Fast Boot einen "halben" Ruhezustand und gibt dabei die Dateisysteme nicht frei (macht der "normale" Ruhezustand auch nicht).
Ergebnis: Das DIRTY-Bit bleibt gesetzt und das nächste "andere" Betriebssystem (muß nicht mal Windows sein) kriegt ein inkonsistentes wirkendes Dateisystem vorgesetzt, was es - falls es ein Windows ab XP oder so war -- umgehend zu reparieren versucht.
Was dann dazu führt, daß das ursprüngliche Win10 jetzt bei nächsten Start etwas vorfindet, womit es nicht gerechnet hatte.
Datenkorruption ist die Folge, mit einer Wahrscheinlichkeit, die proportional zum Schreibzugriff aufs fragliche Dateisystem vor dem Shutdown ist.
#8
geschrieben 13. September 2015 - 22:37
#9
geschrieben 14. September 2015 - 06:11
Zitat
bcdboot /set {current} bootmenupolicy legacy
für das gestartete Betriebssystem (bzw mit der entsprechendenden ID, wie sie von bcdedit /enum ausgegeben wird).
Tust Du das nicht, verzögert sich der Start von Win7 signifikant, weil erst Win10 gestartet wird, Du dann "Win7" auswählst und der PC damit nochmal neugestartet wird.
Danke für die interessanten Beiträge
#10
geschrieben 14. September 2015 - 15:58
Zitat (Tapio: 13. September 2015 - 17:41)
von Windows 10 ist: Beitrag 4
oder so, wie Ralph schreibt. Eine gemeinsame Linie gibt es da nicht. Es gibt ja wohl nur eine Festplatte, demnach ist da auch nichts auszuhängen. Du möchtest eigenständige Bootloader für jedes System, also musst Du zwischen mehreren Systempartitionen wechseln. Bei der letzten Installation war die neue Partition keine Systempartition, weil Du sie nicht zuvor dazu gemacht hast. Allerdings ist das auch alles andere als üblich.
#11
geschrieben 14. September 2015 - 19:51
wenn du wirklich mit absolut getrennten Systemen arbeiten willst, incl. eigenen EFI-Partitionen und Bootmanagern, müsstest du schon mit 2 verschiedenen System-Platten in Wechselrahmen arbeiten. Der physische Adapter für die Wechselplatten würde dabei in einen freien 5,25"-Schacht des Rechners eingebaut und mit SATA-0 auf dem Board verbunden.
Zum Wechsel des Systems dann nur noch:
- Runterfahren -> Win7-Platte raus -> Win10-Platte rein -> Rechner einschalten -> Win10 startet als einziges System ohne Boot-Menü
- Runterfahren -> Win10-Platte raus -> Win7-Platte rein -> Rechner einschalten -> Win7 startet als einziges ohne Boot-Menü
Mir persönlich wäre das allerdings auf Dauer zu nervig und nach einiger Zeit würdest du vermutlich entweder hauptsächlich Win10 nutzen oder erst einmal gar nicht mehr, bis kurz vor dem Ende der kostenlosen Umstiegsphase.
Da Win7 ohnehin neu installiert werden soll, probier es doch erst einmal in einer VM unter Win10. Für dieses VM-Win7 müsstest du z.B. nicht erst noch eine eigene Partition erstellen und das würde dir auch den ganzen Rummel mit dem Boot-Manager ersparen. Dieses Win7 könnte dir dann auch nicht permanent die Wiederherstellungspunkte von Win10 killen, was es ohne entsprechende Vorkehrungen nämlich regelmäßig machen würde.
Gruß
Till
@RalphS,
bist dir wirklich sicher, dass der von dir angegebene 'legacy-Befehl' "bcdboot /set..." lautet? Bei mir klappt der Wechsel zum Textmodus des Bootmanagers nämlich nur mit "bcdedit /set...".
Dieser Beitrag wurde von Eulenspiegel bearbeitet: 14. September 2015 - 20:11
#12
geschrieben 13. Oktober 2015 - 17:39
Ich habe ganz simpel das erste Windows7-Setup die Partitionierung vornehmen lassen. Habe also auf 2 Partitionen Win7 installiert und auf einer Partition Win10 per Update drüberinstalliert. Bootstart via BCDedit (und ja, bcdedit /set ist richtig) konfiguriert und legacy eingestellt, wie hier beschrieben.
Was mich wirklich überrascht hat war, dass die eigenen Windows-Laufwerke aus Sicht beider OSen C: hießen UND dass ich jeweils die andere Windows-Partition via Datenträgerverwaltung aushängen konnte. Genau so wollte ich es! Das hatte ich mit XP/7 schon anders erlebt.
Im Win10 noch dieses schnelle Booten ausgeschaltet. RalphS hat es perfekt zusammengefasst.
Also vielen Dank nochmal.
Das Win10 habe ich nun aktiviert. Jetzt muss ich vermutlich einen neuen Product Key für das Win7 kaufen, Aktivierung habe ich da auch gar nicht erst versucht, ich nehme an, das klappt wohl nicht oder ist zumindest nicht legal. Fragt sich, was so ein Win7proX64 OEM kostet. Aber hat ja noch Zeit. Also auf Amazon sehe ich welche für 35 EUR, fragt sich, wie seriös sowas ist.
Dieser Beitrag wurde von Tapio bearbeitet: 13. Oktober 2015 - 17:47
#13
geschrieben 13. Oktober 2015 - 18:57
#14
geschrieben 13. Oktober 2015 - 19:18
Zitat (Tapio: 13. Oktober 2015 - 17:39)
Interessantes Thema.
Office 2013 Lizenzen per Email legal ?
oder
Lizenz für 32/64 Bit abwechsend Installierbar ?
Dieser Beitrag wurde von Doodle bearbeitet: 13. Oktober 2015 - 19:19
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