Allgemeines "killerspiel"-verbot In Deutschland?
#16
geschrieben 27. März 2009 - 11:46
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#17
geschrieben 27. März 2009 - 13:06
ich habe meine jugend in der zeit des deutschen herbstes und des nato-doppelbeschlusses verbracht. damals hat es zwischen den blocks geknistert, dass man es hören konnte. allein schmidts zocken, der osten sei (militär)-wirtschaftlich am ende, hat der situation ein ende bereitet.
das hat mich sicher geprägt, denn gewalt und/oder radikale zerstörung waren damals ein teil der zunkunftsaussicht eines jugendlichen. die beiden möglichen reaktionen darauf waren damals, zum bund zu gehen und sich dem entgegenzustellen oder sich der sache zu entziehen und darauf zu setzen, durch sein vorbild andere zum nachdenken zu bewegen.
insofern bereiten mir shooter und ähnliches ab einem gewissen realitätsgrad reale bauchschmerzen und übelkeit. mit nico bellic stosse ich bereits jedesmal an meine inneren grenzen...
man sollte auch durchaus betrachten, dass das us-militär schooter einsetzt, um die soldaten zu enthemmen...
immer dann, wenn sich eine fiktion des tötens aufzulösen droht, geht imho eine reale gefahr davon aus. bei todes-inszenierungen, die in negativer art und weise den prozess des sterbens (eines anderen) ästhetisieren und so realitätsnah als möglich darstellen, ist das gegeben. das hirn funktioniert so, dass es das als mentales handlungsmodell trainiert. deshalb sollten man aufhören, hier pauschale einstelluneg zu vertreten. von der einen wie der anderen seite.
die schleissliche frage ist doch, inwieweit der zustand einer person es zulässt, ein solches handlungsmodell anzuwenden oder nicht. das wird wiederum massiv durch die gewissenshaltung seiner umgebung bestimmt. wer sich nun einschlägig im internet aufhält und sich aus seiner realen gesellschaft zurückzieht, kommt fast zwangsweise in grosse gefahr, da sich seine urteilsmassstäbe massiv verzerren.
natürlich muss der schritt heraus aus der 'moralischen' gesellschaft und das ablegen ihrer werte erst einmal vollzogen werden. das passiert nicht plötzlich, dass passiert auch nicht erst kurz vor so einer tat. auch würde ich nicht behaupten, dass killerspiel dafür die ursache sind.
daraus schliesse ich, dass man einem shooter-spiel nicht die verantwortung für solche taten geben kann. aaaber: in den geeigneten köpfen sind sie eben förderlich und gehören zu einem wirksam enthemmenden umfeld.
dass deutschland nach den usa das zweithäufigst von amokläufen geplagte land ist, liegt imho eher daran, dass deutschland durch seine stärkere affinität zur englischen sprache und kultur als z.b. frankreich oder spanien früher und leichter empfänglich für 'alles von drüben' ist. wer sich bemüht, wird im web sicher eine szene finden, die das thema entsprechend ästhetisiert und verführbaren grünschnäbeln zugänglich macht.
da es eine ganz klare gemeinsamkeit der täter gibt, nämlich ihr jugenliches alter und ihre persönliche unreife, sehe ich zwei lösungen: in der tat eine verschärfung des jugendschutzes, einschliesslich der kontrolle des internets, wie sie z.b. auch kinderpornographie zuteil wird. zweitens ist es mir völlig unverständlich, dass es zum sporttreiben tötungsfähige waffen gibt.
natürlich, wer will, kann immer noch. aber die zugangs- und hemmschwellen liegen entsprechend höher, was gerade geistig unreifen sowohl das entwickeln ihrer phantasien als auch deren ausleben erheblich erschweren wird.
ich halte ein verbot von 'killerspielen' für falsch und erachte es als einen eingriff in die persönliche selbstbestimmung. aber kindern, (und das sind einige bis sie 25 sind), darf und soll man doch manches schlicht verbieten. manche, die süffisant den staat als dummen trottel darstellen, weil sie durch freien grenzübertritt eine möglichkeit sehen, illegal waffen in dieses land zu schmuggeln, haben diese unreife. sie haben nicht begriffen, dass ganau das die gefahren und risiken der freihieten sind, die sie geniessen dürfen und die es zu verteidigen und erhalten gilt. und dass sie als teil dieser gesellschaft eine verantwortung dafür mittragen.
klawitter
ps: der elementare unterschied zwischen einer waffe und einem killerspiel ist der, dass man mit einer waffe in einer ersten und einmaligen anwendung berits töten kann... und die lobby.
Dieser Beitrag wurde von klawitter bearbeitet: 27. März 2009 - 14:00
#18
geschrieben 27. März 2009 - 14:49
In der ersten Hälfe gehe ich auf die (damaligen) Beiträge ein, in der zweiten Hälfte lasse ich mich dann über das Killerspielverbot an sich aus... Vorsicht, ist eine Menge Lesestoff!
Ansonsten: Hier mal ein Beispiel, wie diverse "Studien" von Wissenschaftlern mit Professorentitel abgehalten werden, um gestiegene Aggressivität bei Killerspielkonsum nachweisen zu können.
Zitat
Spitzer: Nun, Beispiel: Man lässt Leute ein gewalttätiges Computerspiel spielen [...] und hinterher guckt man, wie gewalttätig sind die. Und auch das kann man experimentell messen. Man lässt sie zum Beispiel einen Drink mixen aus Tabasco und Wasser. Und wenn die vorher ein Gewaltspiel gespielt haben, dann tun sie mehr Tabasco rein. Sie können das in Gramm Tabasco messen, dass die Leute vierfach - die tun da wirklich viermal mehr da rein -, vierfach aggressiver werden.
Ich denke, obiges Beispiel sagt schon alles aus, wenn man die Dinge auch nur ein kleines Bisschen hinterfragt. Ist eigentlich Wahnsinn, mit welchen Methoden versucht wird, auf Gedeih und Verderb Videospiele zu verbieten...
---
Ebenfalls ein sehr interessanter Artikel bei "Telepolis", in dem die Verbotsdebatte eher abstrakt weitergeführt wird. Selbst Verteidiger der sog. Killerspiele sollten sich diesen Artikel meiner Meinung nach durchlesen, mir pers. hat er die Augen geöffnet, um was es bei dieser Debatte eigentlich geht: *Warum mit den "Killerspielen" auch Werte verteidigt werden*.
#19
geschrieben 27. März 2009 - 16:06
Zitat
das beschreibt treffend die notwendigkeit einer soliden auseinandersetzung. der artikel selbst ist sehr umfassend recherchiert und wird unter einer klaren perspektive abgehandelt. ich sehe in der gesamten dort angestellten betrachtung nur zwei kleine, aber vlt. doch entscheidende schwächen: die generelle, nicht näher betrachtete annahme eines verantwortlich handelnden bürgers und die frage nach der ethisch/moralischen grenze im sinne der berichterstattung. mich ekelt es, diesen gedanken auszusprechen aber es muss sein: müsste sich die dargelegte betrachtung und argumentation verändern, gäbe es spiele mit z.b. kinderpornographischen inhalten?
was ich damit aufzeigen will: lassen sich freiheit und selbstbestimmung uneingeschränkt als zentrales argument anführen? ich weis es nicht wirklich, mir ist es lieber, wenn dem begriff verantwortung dabei eine gleichermassen wichtige rolle zukommt. in summe ergäbe sich daraus der begriff zivilisierung und die längst überfällige einsicht, dass der mensch ohne ethischen,moralischen oder sozialen rahmen eben nicht gut, sondern archaisch wertfrei ist (man schaue nur auf den blutkontinent afrika).
aber deshalb ist es eben so leicht, mit schreien nach verboten wählerstimmen zu fangen: freiheit und verantwortung sind etwas bedrohliches für den einzelnen, die des anderen noch mehr. von dieser feigheit vor dem selbst und der eigenen lust sind die rufer nach verboten wohl mit am ärgsten beseelt.
zum punkt:
killerspiele sind eine oberfläche, an der sich eine diskussion entzündet. doch ist die frage nach gewalt und ausscheren eines einzelnen oder vieler aus der gesellschaftlichen norm, wertevorstellung und des sozialen konsens viel älter, elementarer und latenter als das 'winzige ereignis' killerspiel.
PS: william golding hat in seiner novelle 'lord of the flies' von 1954 excellent dargelegt, das allein das wesen des menschen ausreicht, um im sinne einer beliebigen moral 'böse' zu sein.
Dieser Beitrag wurde von klawitter bearbeitet: 27. März 2009 - 16:12
#20
geschrieben 27. März 2009 - 16:06
ich zitiere mal dieter nuhr: "wenn man keine ahnung hat - einfach mal fresse halten - liebe politiker !!!"
hier auch mal 2 sehr sehr treffende links zu diesem thema:
http://fieser-admin.de/allgemein/killerspi...ock-der-nation/
http://fieser-admin.de/dau-alarm/unsere-po...d-das-internet/
PS: erst wollte ich lachen darüber, aber dann merkte ich das es leider wahr ist :-D
Dieser Beitrag wurde von Yggdrasul bearbeitet: 27. März 2009 - 16:08
#21
geschrieben 27. März 2009 - 19:19
Was ich verwunderlich finde, ist, dass die Disskussion um Computerspiele (zumindest in der Öffentlichkeit)viel heftiger geführt wird, als die Disskussion um bestehende Waffengesetze. Hätte der junge Mann, der da leider durchgeknallt ist, nicht die Möglichkeit gehabt, an die Waffe seines Papas zu kommen, würde er vermutlich heut noch CS zocken. Wobei ja noch nicht mal klar ist, wie intensiv jener Durchgeknallte CS oder Anderes gezockt hat.
Ich hab selbst Jahre lang CS gezockt. Das teilweiße wärend des Studiums so geschätzt 8 bis 12 Stunden/Tag, wenn nicht länger. Geschadet hats mir wohl nicht, auser meinen Noten Meine Eltern sind beide Jäger. Also Waffen im Haus, wenn auch sicher im Panzerschrank. Nix passiert... Heute bin ich soweit, dass ich Spiele wie COD nie zocken würde. Kein Bock auf Krieg nachspielen, Menschen erschießen. Ist vielleicht nicht jeder so gefestigt wie ich. Aber in meinem Freundeskreis wars normal, sich die Birne bis zum geht nicht mehr (gerade im Studium) zuzukiffen und Shooters zu zocken. Hat halt geknallt (im warsten Sinne des Wortes). Heut is jeder davon weg und soweit ichs beurteilen kann, hats keinem geschadet.
Wobei mir natürlich auch klar ist, dass Menschen mit ner psychischen Schädigung von sowas schon sehr negativ beeinflußt werden können. Allerdings macht ein Spiel alleine wohl keinen Menschen zum Mörder. Ich denke wirklich, dass sind eher Verfehlungen der Gesellschaft in Kombionation mit unerkannten oder falsch behandelten psychischen Erkankungen.
Hätte ich Kinder, würde ich sie Spiele wie COD oder CS trotzdem nicht zocken lassen. Weniger weil Angst hätte, dass sie zu Amokläufern werden, eher weil ich aus eigener Erfahrung um die anderen Gefahren kenne. Vereinsamung, Abhänigkeit, schlechte Noten usw. Das schließe ich auch WOW nicht aus. Gerade WOW nicht.
#22
geschrieben 02. April 2009 - 19:39
#23
geschrieben 02. April 2009 - 19:50
MfG
Dieser Beitrag wurde von Black-Dragon bearbeitet: 02. April 2009 - 19:50
#24
geschrieben 03. April 2009 - 17:19
Zitat (Black-Dragon: 02.04.2009, 20:50)
MfG
#25
geschrieben 03. April 2009 - 17:46
Und zu dem Thema mit der BW oder generäll der Armeen, das ist auch völliger Humbuck, denn wie man sieht warn bisher die Amokläufer irgendwelche Jugendlichen die des Wort Bund noch nettemal schreiben konnten, dieser Tim K. hat den Umgang mit der Waffe im Schützenhaus gelernt, und da kann niemand was machen, denn ins Schützenhaus darf jeder völlig legal rein ab einem gewissen Alter. Aber man müsste ebenfalls aus al dem Humbug schließen den die Leute so munkeln, dass JEDER der "Killerspiele" spielt oder Intersse an Waffen hat ein Amokläufer ist, 1.gäb es dann keine Menschen mehr, denn es gibt zich Millionen Menschen die "Killerspiele" spielen 2. gibt es nochmal so viele Leute die sich für Waffen interessiern. Ich mein ich Spiel auhc gerne mal EGO Shooter und ich interessier mich auch für Waffen weils halt auch interessant ist, Krieg und Hintergründe und Waffen uswusw. aber dennoch neige ich nicht dazu in der Realität zu Gewalt zu greifen.
Und zu guterletzt um das mit dem "Verbieten" nochmal anzusprechen: Es gibt ein Berg voll games die in Bestimmten Ländern verboten sind, aber in sehr vielen nicht, und wer verhindert jetzt, dass der aus dem Land in dems verboten ist nicht her geht und sichs ausm Inet läd? Niemand! Im Gegenteil, wenn man was verbietet, wird es nur umso beliebter, weil der drang da ist das dann haben zu wollen. Wenn man die Games in dt. legalisiert, dann denken bestimmt viele aja is ja reizlos hat ja jeder.
Außerdem fühlt sich eine Maus oder eine Tastatur ganz anders an als eine Waffe, also wenn man Shooter-Games spielt, bekommt man 1. nicht das feeling zum töten,2. nicht das feeling einer Waffe, ich selbst war schon im Schützenhaus, und ja es hat spaß gemacht mit ner Waffe zu schießen außerdem warns nur Pappn00bs^^, und ohwunder ich musste feststelen die Waffe hat sich GANZ anderst als meine Maus angefühlt, wer hätte das gedacht.
Also meine Meinung dazu:Alles Schwachsinn, die Politiker sollten sich lieber überlegen,wieso es zu Misstständen kommt und Leute solche Taten begehen, wie Z.B. einen Amoklauf.
Dieser Beitrag wurde von Einheit12 bearbeitet: 03. April 2009 - 17:50
#26
geschrieben 07. April 2009 - 13:53
ich bin seit 8 Jahren Kunde der Login Lanstation und besuche eines der Netzwerkcafes 2 - 3 mal die Woche.
Die Locationen bestechen durch ihre Oktagon Tische an denen wir mit 4 - 5 Nationalitäten zusammen Shooter zocken. Es hat in den ganzen 8 Jahren noch keine Handgreifliche Auseinandersetzung gegeben. Da kann ich nur sagen Integration durch Killerspiele . Im übrigen sind in der Location die größten Freundschaften entstanden und man sollte lieber solche Läden unterstützen als immer wieder durch Debatten über Killerspiele darauf rum zu hacken.
#27
geschrieben 27. April 2009 - 07:10
Jährlich sterben tausende von Menschen durch Autos, egal ob die Insassen oder die überfahren werden. Verbieten wir doch die AUTOS!
Jährlich sterben Menschen an Alkoholvergiftung oder durch Leute die zu viel Alkohol konsumieren und dann Schlägereien anfangen.
Verbieten wir doch ALKOHOL!
Jährlich sterben Menschen an Krebs der vom Rauchen kommt.
Verbieten wir doch ZIGARETTEN!
Und wenn einmal alle 3-5 Jahre mal ein Vollidiot Amok läuft und der zufällig CS auf seinem Rechner hat, ist gleich das KILLERSPIEL dran Schuld.
Ich spiel selber seit 8 Jahren CS, früher sehr aktiv bis zu 6 Stunden am Tag nur mit Clan, meine Schulzeit war auch nicht die beste, aber sowas mache ich jch nicht, nur weil ich KILLERSPIELE spiel....
#28
geschrieben 30. April 2009 - 17:02
http://www.gamersunity.de/text628/gesellsc...llerspiele.html
Die 10 min für Text und Video sollte man ruhig mal investieren.
#29
geschrieben 30. April 2009 - 20:09
VIDEO
auch einfach mal den Typen angucken der das online gestellt hat in youtube, Der hat die ganze Sammlung davon hochgeladen.
#30
geschrieben 02. Mai 2009 - 08:37
schrecklich ist nur das dabei etliche voreilige schlüsse gezogen werden und man sich einfach nur noch verar***t fühlt.