WinFuture-Forum.de: Lh 044 Anflug Auf Hamburg - WinFuture-Forum.de

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Lh 044 Anflug Auf Hamburg wie sind Eure Gedanken zu dem Thema


#1 Mitglied ist offline   HS-TGO 

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geschrieben 07. März 2008 - 10:34

Wie wir ja alle Dank Fotos und Film mitbekommen haben, gab es vor Kurzem beim Landeanflug einer Lufthansa nach Hamburg einige Probleme.
Bedingt durch starke Seitenwinde und kurz for dem Touch Down dann auch noch eine starke Böe, kam es fast zum Crash.

Wie aus einschlägigen Medien dazu berichtet wurde, beauftragte der Pilot (39 Jahre) die Co Pilotin (24 Jahre) mit dem Anflug.
Vom Tower wurden beide verfügbaren Landebahnen zur Auswahl gestellt.
Obwohl sich die Mehrheit der im Anflug befindlichen Luftfahrzeuge die Landebahn mit weniger Windproblemen auswählte (allerdings mit dem Nachteil das dort kein Landesystem installiert ist, was den Anflug normalerweise erleichtert), wählten die Piloten des LH 044 Fluges die Landebahn mit den schlechteren Windverhältnissen.
Nachdem das Flugzeug mit der linken Tragfläche auf die Runway klatschte, übernahm der Pilot die Kontrolle und konnte im letzten Moment die Maschine durchstarten.

Beide Crew Mitglieder werden nun zwar als Helden gefeiert (weil es nicht zum Crash kam), jedoch gibt es auch kritische Stimmen zu dem Vorgang.

Bedenkt, es gibt mindestens 3 Faktoren die zu Berücksichtigen sind:
1) Die Piloten
2) Das Wetter (Wind)
3) Der Tower

Wie seht und wertet ihr das ganze Geschehen?

Let's talk!!!

P.S: Wir haben ja auch ein paar Piloten hier, die sicherlich fachkundig Auskunft geben werden. :blush:

das Video: LiveLeak

Dargestellte Grafik wurde in Fachkreisen abgelehnt :ph34r:

Dieser Beitrag wurde von HS-TGO bearbeitet: 07. März 2008 - 12:04

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#2 Mitglied ist offline   kxxx 

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geschrieben 07. März 2008 - 10:47

Ich finde, das alles so abgelaufen ist, wie es sein sollte. Das es fast zu einem Crash gekommen ist, konnte keiner vorhersehen.
Ich sehe den Piloten in dem Fall wie einen Fahrlehrer, der nur eingreift, wenn es nötig ist.
Das hat er getan.
Ob es ein Fehler war, die Copilotin den Anflug bei diesen extremen Bedingungen machen zu lassen, kann ich nicht beurteilen, weil ich nicht weiss, wie erfahren die Copilotin ist.
Der Staat ist eine Notordnung gegen das Chaos (Gustav Heinemann, ehemaliger Bundespräsident)

Ich glaube mit dem Chaos wären wir oft besser bedient (kxxx, verarschter Bürger)

#3 Mitglied ist offline   Stefan_der_held 

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geschrieben 07. März 2008 - 11:18

Beitrag anzeigenZitat (kxxx: 07.03.2008, 10:47)

Ich finde, das alles so abgelaufen ist, wie es sein sollte. Das es fast zu einem Crash gekommen ist, konnte keiner vorhersehen.
Ich sehe den Piloten in dem Fall wie einen Fahrlehrer, der nur eingreift, wenn es nötig ist.


Dem ist nixmehr hinzuzufügen.....

jegliche Diskussion (oder sollte ich ehr mutmahßung/Verschwöhrungstehroretiker sagen) ist nicht korrekt... man sollte die Fakten abwarten bevor man voreilige schlüsse zieht.

Aber wenn mer schon dabei sind.....

Die Landebahn die gewählt wurde ist sogar optimaler bei der Böhe gewesen. Man beachte was (eventuell) passiert währe, wenn die andere Landebahn bei der Böhe aus dieser Windrichtung passiert währe: das Flugzeug währe "volle Breitseite" erwischt worden. Bei dem Anflug der durchgeführt wurde "zum Glück" nur minimal.

Dieser Beitrag wurde von Stefan_der_held bearbeitet: 07. März 2008 - 11:20


#4 Mitglied ist offline   Leshrac 

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geschrieben 07. März 2008 - 11:18

Hui, das war wirklich sehr knapp. Der Anflug ist bis zum flare eigentlich ein ganz normaler crabbed approach, soweit auch stabil. Der crab angle sieht mir etwas heftig aus, werde gleich einmal nachsehen was bei der A320 max crab angle und max crosswind component sind, dann kann ich dazu genaueres sagen.
Beim flare dann offenbar die (sehr starke) Böe, und ein riesen Glück dass der Asphalt und nicht das gras mit der Flächenspitze berührt wird, das hätte sonst böse geendet.

So und hier die relevanten Daten:
Aus A320 OPs: Max demonstrated crosswind component 33kt, Max gust component 38kt

Wetter zum Zeitpunkt der Landung: EDDH 011220Z 29028G48KT 9000 -SHRA FEW011 BKN014 07/05 Q0984 TEMPO 29035G55KT 4000 SHRA BKN008
Also 35kt sustained wind, Böen bis 55kt @ 290. Active Runway war die 23, ergibt einen 60deg crosswind, womit die sustained grenze knapp unterschritten ist, die gust grenze aber deutlich überschritten!
Bei der runway 33 nur 40deg crosswind, somit wären beide noch akzeptabel gewesen.

Fazit: Sehr risikoreiche Aktion, ich hätte mich an ihrer stelle sofort für die 33 entschieden, auch wenn kein ILS vorhanden ist. Die Minimum Parameter für einen Anflug ohne ILS waren alle erfüllt.

Dieser Beitrag wurde von Leshrac bearbeitet: 07. März 2008 - 11:29


#5 Mitglied ist offline   HS-TGO 

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geschrieben 07. März 2008 - 11:31

@Leshrac:

Schön das du da bist :blush:
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#6 Mitglied ist offline   Leshrac 

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geschrieben 07. März 2008 - 11:42

Keine Ursache, aber ein kleiner Hinweis noch, diese "Grafik" im ersten Post ist völlig falsch...

Dieser Beitrag wurde von Leshrac bearbeitet: 07. März 2008 - 11:42


#7 Mitglied ist offline   HS-TGO 

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geschrieben 07. März 2008 - 11:46

Beitrag anzeigenZitat (Leshrac: 07.03.2008, 11:42)

Keine Ursache, aber ein kleiner Hinweis noch, diese "Grafik" im ersten Post ist völlig falsch...

Na rat mal wo ich die her habe? :blush:

Habs gleich entfernt und suche was Vernünftiges.
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#8 Mitglied ist offline   Gitarremann 

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geschrieben 07. März 2008 - 12:01

Ich sehe das ganze so wie der Cockpit-Mensch bei Jauch. Wenn es da interne Untesuchungen gibt, dann sollen die das erstmal auswerten (Cockpitgespräche, wie die Landung untereinander abgesprochen wurde usw.) Ich als Laie sehe ja nur die Bilder und kann anhand dieser ja gar nicht einschätzen, ob sich richtig oder falsch verhalten wurde. Teilweise wird das ja auch ziemlich durch die Medien aufgebauscht. Soweit ich das nun mitgekriegt habe sind ja Pilot und Copilot gleich gut ausgebildete und qualifizierte Kraftflieger die sich dadurch ergänzen, dass der Pilot mehr praktische Erfahrung hat und beim Copilot die Ausbildung noch frischer ist. In den Medien wird einem aber suggeriert, als hätte der Meister unerlaubterweise den Lehrling fliegen lassen.
Der Pessimist sagt: "Das Glas ist halb leer,"
Der Optimist sagt: "Das Glas ist halb voll."
Der Realist sagt: "Bedienung, zwei Neue!"

#9 Mitglied ist offline   Leshrac 

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geschrieben 07. März 2008 - 12:06

Wer die Kontrolle hat ist auch völlig egal, die Entscheidung beider auf der 23 anstatt der 33 zu landen war in diesem Fall aber von beiden eine schlechte. Die Wetterbedingungen waren ja eindeutig bekannt, und sie nahmen dadurch ein zusätzliches, unnötiges Risiko in kauf.
Bei uns ist der versuch eine Maschine in Bedingungen außerhalb ihre Spezifikationen zu landen, in diesem Fall über dem crosswind component Limit, übrigens sogar strafbar.

#10 Mitglied ist offline   nim 

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geschrieben 07. März 2008 - 12:10

hallo,

ich kann nur sagen, dass man das den leuten überlassen sollte, die sich damit auskennen. alles andere is stammtischpropaganda.

ich weiss nur, dass sehr oft der copilot die eigentliche steuerung der maschine übernimmt, so wars zumindest bei allen fünf flügen die ich bei der reise zur ces hinter mich bringen musste. das ist also offenbar durchaus gängige praxis.

gruss,
nim

#11 Mitglied ist offline   Gitarremann 

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geschrieben 07. März 2008 - 12:14

Na ich bin mal auf die Auswertung gespannt. Ich tippe, sie hat gesagt "Ooooooh - bitte, bitte, bitte darf ich? Ich hatte das gerade im Simulator..."
Der Pessimist sagt: "Das Glas ist halb leer,"
Der Optimist sagt: "Das Glas ist halb voll."
Der Realist sagt: "Bedienung, zwei Neue!"

#12 Mitglied ist offline   Großer 

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geschrieben 07. März 2008 - 12:16

Ich kann da auch nur anderen vor mir zustimmen - solche Landungen sind völlig normal und der Seitenwind war halt Pech. Mich stört das solche belanglosen Dinge von einigen Sendungen, Zeitschriften und auch hier ausgeschlachtet werden müssen. Gibt es denn nichts wichtigeres in diesem Lande? Die sollen sich bei dem Piloten für die beherzte Reaktion bedanken und froh sein das nichts passiert ist und fertig.

Dieser Beitrag wurde von Großer bearbeitet: 07. März 2008 - 12:17


#13 Mitglied ist offline   Großer 

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geschrieben 07. März 2008 - 12:41

Danke für die umfangreiche Ausführung.

#14 Mitglied ist offline   HS-TGO 

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geschrieben 07. März 2008 - 13:24

Überall wieder darüber diskutiert.
In Fachkreisen und auch sonst.Warum sollte man es hier nicht auch? Nicht jede Diskussion hat gleich einen negativen Touch.
Wir können ja auch über "nix" diskutieren. Kann mal jemand einen leeren Thread aufmachen?

So, meine 10 ct Meinung dazu:

Fliegen im Liniendienst ist keine "Just for Fun" oder "No Risk no Fun" Angelegenheit.
Piloten tragen die Verantwortung für Ihre Passagiere und sollen diese schnell und sicher an Ihr Ziel bringen.
Es geht auch nicht darum ob die Co Pilotin schön oder hässlich ist, ob sie zu jung oder zu alt ist.
Normalerweise ist jeder verantwortungsvolle Pilot damit beschäftigt seine Passagier, sich und den Flieger sicher und ohne Probleme zum Ziel zu bringen.
Die Zeiten der "tollkühnen Piloten in ihren fliegenden Kisten" sind eigentlich schon vorbei.

Wenn man die Qual der Wahl hat, und Verantwortung trägt, wählt man in der Regel den Weg des geringsten Wiederstands(Problems) und vermeidet unnötiges Risiko.

Wenn ich hinten im Flieger auf Platz B33 hocke, hoffe ich, dass mich die Crew sicher zum Ziel fliegt und nicht mit Ihrem Flieger Flugausbildung zur Erfahrungssammlung betreibt.
Dies wird aber normaler Weise trotzdem gemacht, was im Prinzip bis zu einem gewissen Grad auch kein Fehler ist.
Wenn dann aber Entscheidungen getroffen werden die fordergründig dem Austesten der Fähigkeiten
der Piloten dienen und nicht der Sicherheit der Passagiere, könnte bei diesem Beispiel sich diese Entscheidung als Fehler herausstellen.

Es ist nach wie vor eine Spekulation, obwohl selbst für Laien mit gesundem Menschenverstand, die Prioritäten klar erkennbar sein sollten.
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#15 Mitglied ist offline   Jared 

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geschrieben 07. März 2008 - 13:56

AFAIK haben pilot und copilot die gleiche ausbildung. die bezeichnungen sind ja nur zur arbeitsaufteilung. Der eine kümmert sich um den funkverkehr der andre ums fliegen. es trägt also keiner schuld, außer dem wind vllt.! :blush:
Es gibt eine Theorie, die besagt, wenn jemals irgendwer genau herausfindet, wozu das Universum da ist und warum es da ist, dann verschwindet es auf der Stelle und wird durch noch etwas Bizarreres und Unbegreiflicheres ersetzt. - Es gibt eine andere Theorie, nach der das schon passiert ist. (Douglas Adams)

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