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Privatsender bestehen auf effektiverer Verschlüsselung
HDTV (High Definition Television) ist das Fernsehen der Zukunft:
Es liefert ein deutlich schärferes Bild als derzeit empfangbare
digitale und analoge Programme. Die stechend scharfen Bilder in
satten Farben lassen sich über Satellit oder Kabelnetz empfangen und
über einen HDTV-fähigen Fernseher wiedergeben - sofern ein
entsprechender HD-Digitalreceiver vorhanden ist. Dass dies mit den
derzeit verfügbaren HD-Receivern jedoch praktisch nicht möglich ist,
berichtet AUDIO VIDEO FOTO BILD in der am Mittwoch erscheinenden
Ausgabe (Heft 9/2009).
In Deutschland stehen in mehr als 13 Millionen Haushalten
Fernseher mit dem "HD ready"-Siegel - sie eignen sich dazu, HDTV
wiederzugeben. Allerdings halten sich die TV-Sender mit der
Ausstrahlung hochauflösender Sendungen bisher zurück. Ausnahmen sind
Sky (ehemals Premiere), Arte und Anixe HD. ARD und ZDF zeigen
zunächst im August die Leichtathletik-WM in Berlin in HDTV-Format.
Erst von 2010 an strahlen die öffentlich-rechtlichen Sender ihr
Programm dauerhaft und unverschlüsselt in hochauflösenden Bildern
aus.
Manche Privatsender legen früher los: RTL und Vox ab Herbst. Pro7,
Sat.1 und Kabel Eins dagegen erst ab Januar 2010. Die Begeisterung
bei den Zuschauern wird sich allerdings in Grenzen halten: Die
Privaten senden HDTV ausschließlich verschlüsselt. Die
Entschlüsselung funktioniert nur mit einer Abokarte. Was diese kosten
soll, ist noch völlig unklar. Das Problem: Mit keinem der rund
500.000 in Deutschland bereits verkauften HDTV-Receiver lassen sich
die verschlüsselten HDTV-Programme der Privatsender empfangen.
Außerdem benötigt der Receiver oder Fernseher einen speziellen
Einschub für die Karte.
Bezahlsender wie Sky setzen auf eine andere Technik. Deren
verschlüsselte Programme können Geräte mit CI-Einschub problemlos
empfangen. Diese bereits verbreitete Technik reicht den
Privat-TV-Sendern allerdings nicht aus, weil sie keinen ausreichenden
Kopierschutz bietet. Deshalb soll "HD+", eine neue Technik des
Satellitenbetreibers SES Astra, HD-Sendungen besonders effektiv
verschlüsseln. Neue "HD+"-Receiver besitzen einen Einschub für die
Abokarte von RTL und Co. Alternativ ist der HDTV-Empfang mit der
neuen "CI+" Technik möglich. Damit sind bislang aber nur wenige
Fernseher ausgestattet und noch kein einziger Receiver. Nachteil:
Wenn der Sender es wünscht, lassen sich Spielfilme nur zeitlich
begrenzt aufzeichnen und nicht auf DVD brennen. Zudem kann das
Überspringen von Werbeblöcken verhindert werden.
Als dritte Möglichkeit zum Empfang der privaten HDTV-Kanäle
einigten sich Sender und Gerätehersteller darauf, dass bereits
verkaufte Fernseher und Receiver per Update für HD+ fit gemacht
werden können.
Kein Trost für den Zuschauer - er kommt nicht umhin, sich für
gestochen scharfe Bilder einen neuen Receiver zuzulegen oder seinen
Receiver mit einem Modul für CI-Einschübe für die Abokarte
nachzurüsten.
Wer also die Privatprogramme in HDTV sehen möchte, sollte mit dem Kauf eines Receivers noch warten, da die zertifizierten Geräte noch nicht angeboten werden.
Dieser Beitrag wurde von Rinnchen bearbeitet: 01. September 2009 - 09:13