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Nzz Über Computer-sicherheit warum wir Internetführerscheine brauchen


#1 Mitglied ist offline   Rika 

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geschrieben 05. März 2004 - 16:54

5. März 2004, 02:12, Neue Züricher Zeitung

Breitband-Tand
«Kassensturz»-Krimi zum Thema Computersicherheit


S. B. Breitband verbreitet sich rasch. Zurzeit nutzen in der Schweiz knapp eine Million Menschen diese Techniken für den Internet-Zugriff, vor einem Jahr waren es noch rund 500 000. Das Besondere an diesen Anschlüssen sind nicht nur die hohen Übertragungsraten, sondern auch die Abrechnungsverfahren: Zum Pauschalpreis können beliebig grosse Datenmengen konsumiert werden, die Verbindungsdauer fällt nichts ins Gewicht. Dadurch wird es finanziell tragbar, den Rechner dauerhaft online zu lassen. Das bringt allerdings auch Gefahren mit sich; der Rechner ist so in erhöhtem Mass Hackerattacken ausgesetzt (NZZ vom 26. 10. 01). Auf diese Gefahren wurde in dieser Zeitung und anderswo schon oft hingewiesen.

Nun hat auch der «Kassensturz» sich dieses Themas angenommen. Die Sendung vom Dienstagabend erreichte, was die vielen Medienberichte zuvor nicht schafften, nämlich die Zugangsanbieter dazu zu bringen, ihre Kunden eindringlich vor den Gefahren des Internets zu warnen und Informationen über Computersicherheit leicht zugänglich anzubieten. So hat sich diese TV-Sendung Verdienste erworben. Allerdings: Durch die in diesem Medium offenbar unumgänglichen Verkürzungen, Vereinfachungen und Zuspitzungen wurden einerseits diffuse Ängste geschürt, andererseits wurde ein falsches Gefühl der Sicherheit vorgegaukelt.

Der «Kassensturz» berichtete, dass ein zweistelliger Prozentsatz der Breitbandbenutzer - bei jenen, die übers Fernsehkabel ins Internet gelangen sogar die Mehrheit - ungeschützt seien, dass es sehr einfach sei, in diese Rechner einzudringen und Daten zu stehlen. Alle paar Minuten, so hiess es, seien die Rechner im Internet einem Angriff ausgesetzt. Schützen könne man sich mit einem sogenannten NAT-Modem, einer Firewall, regelmässigen Betriebssystem-Updates und Anti-Virus-Software. Diese Aussagen sind entweder falsch oder irreführend.

«Ungeschützt» bedeutet gemäss «Kassensturz», dass ein Rechner von aussen via IP- Adresse identifizierbar und ansprechbar ist. Allein die Tatsache, dass ein Hauseingang als solcher von aussen erkennbar ist, heisst aber noch nicht, dass dieses Haus ungeschützt ist. Und wenn hin und wieder Passanten sich dem Hauseingang nähern, um das Türschild zu lesen, ist das noch kein Einbruchsversuch. Selbst wenn jemand an die Tür klopft und das Haus umrundet, wird man das noch nicht als kriminelle Handlung werten dürfen. Beim «Kassensturz» gilt aber offenbar bereits ein «Ping», das elektronische Pendant zum «An-die-Tür-Klopfen» oder ein «Port- Scan», das «Um-das-Haus-Herumgehen», als Angriff. Es ist im Übrigen im Internet sehr viel schwieriger als in der richtigen Welt, einen bestimmten Hauseingang zu finden. Es gibt kein Verzeichnis, das alle Bewohner und ihre Hausnummer auflistet; immer wieder werden die Wohnungen neu nummeriert. Auch bei den Kabelmodems, vom «Kassensturz» als besonders riskant beschrieben, wechselt die IP-Adresse laut Cablecom bei jedem Neustart oder spätestens nach drei Stunden. Um via IP-Adresse identifizierbare ungeschützte Rechner zu finden, braucht es Fachwissen und Spezialwerkzeuge. Mit Fachwissen und Spezialwerkzeugen aber lässt sich jede Tür knacken; das ist keine Besonderheit des Breitband-Internets.

Wurde die Bedrohungslage aufgebauscht, so wurde der Aufwand, den es zur Absicherung eines Rechners braucht, verniedlicht. NAT-Router, Firewall, regelmässige Betriebssystem-Updates und Anti-Virus-Software: alles schön und gut. Aber der mit Räubern zusammenlebende Herr eines Hauses, dessen Hintertür stets offen steht, kann sich nicht in Sicherheit wiegen, nur weil die Haustür, die abzuschliessen er regelmässig vergisst, gepanzert ist. Eine Firewall schützt nur, wenn sie richtig konfiguriert wurde. Das setzt Fachwissen voraus. Die meisten gängigen Betriebssysteme - seit 2001 auch Microsoft Windows - werden zusammen mit Firewall-Software ausgeliefert. Dass Sicherheitsverletzungen gerade auch bei Windows-Anwendern nach wie vor häufig vorkommen, deutet darauf hin, dass die meisten mit der Konfiguration ihrer Firewall überfordert sind. Anti-Virus-Software muss regelmässig angepasst werden, oft stehen die erneuerten Versionen erst nach der ersten Angriffswelle zur Verfügung. Anti-Virus-Software und Firewalls schützen zudem nur gegen eine bestimmte Klasse von Angriffen, es gibt daneben auch noch andere.

Computersicherheit ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Wer sich im Internet bewegen will, muss sich damit auseinandersetzen; die Verantwortung lässt sich nicht auf die Zugangsanbieter abschieben. Fernsehkrimis im Stil dieses «Kassensturz»- Beitrags sind als Instruktionsmaterial aber nicht geeignet.

Dieser Beitrag wurde von Rika bearbeitet: 06. März 2004 - 00:13

Konnichiwa. Manga wo shitte masu ka? Iie? Gomenne, sonoyouna koto ga tabitabi arimasu. Mangaka ojousan nihongo doujinshi desu wa 'Clamp X', 'Ayashi no Ceres', 'Card Captor Sakura', 'Tsubasa', 'Chobits', 'Sakura Taisen', 'Inuyasha' wo 'Ah! Megamisama'. Hai, mangaka gozaimashita desu ni yuujin yori.
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#2 Mitglied ist offline   radyr 

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geschrieben 05. März 2004 - 16:58

Sehr schöner Beitrag... Besonders der Vergleich mit "um-das-Haus-gehen" find ich gut! :)

#3 Mitglied ist offline   Dimension 

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geschrieben 06. März 2004 - 00:06

Das ist nich mehr lustig ... jetzt sperren auch die Einsteiger ihre Windows-Freigaben :o :)

Zitat

Auch bei den Kabelmodems, vom «Kassensturz» als besonders riskant beschrieben, wechselt die IP-Adresse laut Cablecom bei jedem Neustart oder spätestens nach drei Stunden
Sicher. Mein Provider verwendet dieselbe Technik wie die Cablecom, verspricht dynamische IPs und ich habe seit anno 2000 dieselbe IP ...

Zitat

Um via IP-Adresse identifizierbare ungeschützte Rechner zu finden, braucht es Fachwissen und Spezialwerkzeuge
Wie in der Sendung schön zu erkennen ist, haben sie LANguard benutzt. Dass man dazu Fachwissen braucht, ist mir neu.

Zitat

Die meisten gängigen Betriebssysteme - seit 2001 auch Microsoft Windows - werden zusammen mit Firewall-Software ausgeliefert. Dass Sicherheitsverletzungen gerade auch bei Windows-Anwendern nach wie vor häufig vorkommen, deutet darauf hin, dass die meisten mit der Konfiguration ihrer Firewall überfordert sind.
Jo, nur ist sie standardmässig deaktiviert und die Einstellung dazu springt einem nicht gerade ins Gesicht. Aber ob man mit dem Aktivieren einer Checkbox überfordert sein kann?

Dieser Beitrag wurde von Dimension bearbeitet: 06. März 2004 - 00:08


#4 _TurboMan_

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geschrieben 08. März 2004 - 17:58

@Rika
Hör auf deinen Kopf für die Bekämpfung von DAU's zu zerbrechen! Du denkst einfach unwirtschaftlich, wie wäre die Welt, wenn es nicht Leute gäbe, die man abzocken könnte?

edit:
Bist du etwa die heilige Muschi-Maria?

Dieser Beitrag wurde von TurboMan bearbeitet: 08. März 2004 - 18:00


#5 Mitglied ist offline   Postal 

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geschrieben 08. März 2004 - 18:06

Ich höre immer wieder von Leuten die Ihre Firewall überhaupt nicht kennen. Es könnte doch so einfach sein.

#6 Mitglied ist offline   Mr_Maniac 

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geschrieben 08. März 2004 - 18:31

@Dimension:
Von wegen LANGuard:
WENN ein PC schon einigermassen gut konfiguriert ist, dann nutzt auch LANGuard nichts...
Ein Freund von mir wollte das an meinem PC ausprobieren...
Ich habe Firewall und AntiVir ausgemacht, und er konnte nur die Daten auslesen, die sowieso (relativ) öffentlich sind...
Groß was anstellen konnte er NICHT... Eigentlich konnte er GAR NICHTS anstellen...

#7 _TurboMan_

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geschrieben 08. März 2004 - 18:40

WIESO?
Wieso seid ihr besorgt, dass sich Fremde nicht genug schützen? WIESO?
Das ist doch deren Problem!

#8 Mitglied ist offline   wiz 

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geschrieben 08. März 2004 - 18:47

Indirekt betrifft es alle, da sich nur durch unausreichenden Schutz Anderer Malware richtig verbreiten kann.

Dieser Beitrag wurde von wiz bearbeitet: 08. März 2004 - 18:50


#9 Mitglied ist offline   Dimension 

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geschrieben 08. März 2004 - 19:31

@Mr_Maniac: Ist mir schon klar ;) ich meinte, dass es kein grosses Fachwissen braucht, um mit Languard die nötigen Infos zum Zugriff auf einen ungesicherten, falsch konfigurierten PC (=öffentliche Freigaben, Administrator-Konto ohne Passwort) zu bekommen.

#10 Mitglied ist offline   Mr_Maniac 

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geschrieben 08. März 2004 - 19:45

@Dimension: Das ist klar...
Das schlimme an den meisten Usern ist ja, dass sie KEINE Handbücher lesen...
Auch wenn man ihnen vorschlägt, nach bestimmten Themen zu suchen...
Suchen werden sie VIELLEICHT... Aber lesen...
Na ja... Egal...
Bis sich da was ändert, können Jahre vergehen...

#11 _TurboMan_

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geschrieben 08. März 2004 - 19:52

@Mr_Maniac
Na und? Das würde der Wirtschaft schaden, denn, wo wären wir, wenn sich alle prima auskennen würden? Ich bin definitiv gegen irgendwelche Führerscheine für Computer etc.!

edit:
Und stellt euch mal vor, dass sich dann auf einmal doppelt soviele Leute für Computer & CO interessieren und einen Beruf in diesem Bereich ausüben wollen, würden! Man kriegt schon heutzutage sehr schwer bis gar nicht einen Job im IT Bereich...

Dieser Beitrag wurde von TurboMan bearbeitet: 08. März 2004 - 20:01


#12 Mitglied ist offline   Meltdown 

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  geschrieben 08. März 2004 - 19:56

Zitat (TurboMan: 08.03.2004, 19:52)

Na und? Das würde der Wirtschaft schaden, denn, wo wären wir, wenn sich alle prima auskennen würden? Ich bin definitiv gegen irgendwelche Führerescheine für Computer etc.!

;) Wenn Du es so siehst..

Man muß sich ja schliesslich auch weiterhin aufregen können...

;)

#13 Mitglied ist offline   Iso 

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geschrieben 08. März 2004 - 21:30

Also ich bin auch gegen Internetführerscheine.....

jedes betriebssystem sollte ein tutorial für daus beinhalten wie man das inet zu benutzen hat ;)

oder die bundesregierung sollte mal eine groß angelegte aktiopn starte und die bevölkerung über große gefahren im inet aufklären....

man wird ja in zukunft erstmal auch sehen, wie sich alles entwickeln wird (longhorn, etc) und dann sollte man mal weiterschaun wie man daus belehren bzw. dem inet verweisen kann ;)
Asus F3JP-Z53 Notebook:
Intel Core 2 Duo T7200 @ 2 Ghz
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2048 MB DDR2-Ram
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#14 Mitglied ist offline   Rika 

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geschrieben 08. März 2004 - 22:05

Vielleicht sollte man mal einige Leute mit Sachbeschädigung des Internets anklagen? ;)
Konnichiwa. Manga wo shitte masu ka? Iie? Gomenne, sonoyouna koto ga tabitabi arimasu. Mangaka ojousan nihongo doujinshi desu wa 'Clamp X', 'Ayashi no Ceres', 'Card Captor Sakura', 'Tsubasa', 'Chobits', 'Sakura Taisen', 'Inuyasha' wo 'Ah! Megamisama'. Hai, mangaka gozaimashita desu ni yuujin yori.
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