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Über den "Traumschiff"-Saal legte sich Schreckensstille, in die hinein der BR-Mann rasch seine Idee erläuterte. Auf die DDR-Schwarzseher sei er durch eine Studie der Birthler-Behörde gekommen, der zufolge rund 90 Prozent der DDR-Bürger vor 1989 regelmäßig Westfernsehen und -radio konsumierten, teilweise jahrzehntelang. Immerhin gab es fast in der ganzen DDR Westempfang. Nur die Bewohner im so genannten Tal der Ahnungslosen in Teilen Sachsens, vor allem rund um Dresden, waren abgeschnitten.
Da die DDR von der Bundesrepublik nie als eigener Staat völkerrechtlich anerkannt wurde, gehörte die DDR ohnehin grundgesetzlich zu einem einzigen großdeutschen Sende- und Gebührenzahlergebiet. Und das, so der BR-Referent, wäre die Lücke, in die die GEZler stoßen könnten. Im Einigungsvertrag von 1990 seien Gebührennachzahlungen für die DDR-Bürger jedenfalls mit keinem Wort ausgeschlossen worden.
Die TV-Gewaltigen im "Traumschiff" schwankten zwischen Ergriffenheit und Ungläubigkeit. Teilweise mit offenen Mündern verfolgten sie die weiteren Ausführungen des bayerischen Gebührenretters. In den Anstaltsspitzenköpfen ratterte das Zahlenwerk: 1.000 Euro pro Ossi aus der Ex-DDR, macht bei vielleicht noch zehn Millionen Leuten rund zehn Milliarden Euro! Zu schön, um wahr zu sein, aber warum eigentlich nicht einfach wahr machen …
(denkt dran, eine Stunde lang den Kopf gegen die Wand zu schlagen verbraucht nur 100 kcal!)
Dieser Beitrag wurde von Rika bearbeitet: 21. April 2006 - 11:10