Das Spiel war gewonnen, doch rechte Freude wollte im deutschen U21-Tross nach der geglückten EM-Quali nicht aufkommen. Der Grund: Die Spieler waren nach dem Schlusspfiff tätlich attackiert worden.
Nach dem Schlusspfiff spielten sich im Stadion in Istanbul Jadgszenen ab. Im Tunnel zu den Kabinen wurden die U21-Spieler nach dem 1:1 von Polizisten, Ordnungskräften und Sicherheitsbeamten geschlagen, getreten und übel beschimpft. "So etwas habe ich noch nicht erlebt, in keinem Stadion der Welt", empörte sich DFB-Trainer Ulli Stielike.
Schon während der Begegnung waren seine Akteure in der aufgeheizten Atmosphäre mit Münzen, Feuerzeugen und anderen Gegenständen beworfen worden.
Schiedsrichter mit klaffender Kopfwunde
Während sich Stielike nach Spielende noch bitter beklagte, wurden seine Spieler von der medizinischen Abteilung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) im Umkleideraum bereits versorgt. Maik Franz (VfL Wolfsburg) hatte am linken Ohr eine Platzwunde erlitten, Torschütze Benjamin Auer (FSV Mainz 05) ließ sich nach einem Tritt gegen das Bein behandeln, und selbst Schiedsrichter Michael Benes (Tschechien) musste vom DFB-Arzt am Kopf mit zwei Stichen genäht werden.
Journalisten suchten Schutz in der Kabine
Die begleitenden Journalisten aus Deutschland erhielten nach der Partie zum Schutz in der Mannschaftskabine Unterschlupf. Für den Delegierten der Europäischen Fußball-Union (UEFA) gab es derweil viel zu notieren. Tom A. Restall (Malta) überzeugte sich in der deutschen Kabine von den Folgen der Ausschreitungen, ließ sich alles genau berichten und verfasste einen Schriftsatz an die UEFA. Die eröffnete am Mittwoch ein Ermittlungsverfahren gegen den türkischen Verband und wird den Vorfall am 4. Dezember verhandeln. Das Strafmaß reicht von einer hohen Geldstrafe bis zur Platzsperre.
Medien: "Übertriebene Freude"
"Hier haben sich Dinge abgespielt, die nicht auf einen Sportplatz gehören", meinte Restall. Rund 50.000 türkische Zuschauer und das Ordnungspersonal hatten nach Auers Tor in der Nachspielzeit und dem unerwarteten Ausscheiden ihrer Mannschaft in der Enttäuschung völlig die Fassung verloren. Die türkischen Medien verteidigten am Mittwoch nahezu einhellig die Entgleisungen. Die deutschen Spieler hätten mit "übertriebener Freude" und "beleidigenden Gesten" die türkischen Fans geradezu provoziert, so das Credo.
Quelle: "http://sport.ard.de/sp/fussball/news200311...-endrunde.jhtml"
Man, wenn ich das lese bekomm ich so einen Hals!!!
Dieser Beitrag wurde von rehleinkiller bearbeitet: 19. November 2003 - 18:00