Zitat
Microsofts Antispyware hat in den vergangenen Wochen auf wundersame Weise seine Einstellung gegenüber Adware von Claria geändert. Frühere Versionen erkannten die Adware und schlugen deren Entfernung vor. Aktuelle Versionen von Microsoft Antispyware erkennen die Adware zwar noch, schlagen aber deren Ignorierung vor.
Zahlreiche Antispyware-Experten bringt dies auf die Barrikaden. Eric L. Howes, bekennender Aktivist gegen Spyware hatte in diesem Forumsbeitrag seinen Fund veröffentlicht. Diverse Antispyware-Seiten, darunter auch "Spyware Warrior", bestätigten mittlerweile die Entdeckung.
Hinzu kommt, dass vergangene Woche bekannt geworden war, dass Microsoft an den Kauf von Claria interessiert ist (WinFuture berichtete darüber).
Was ist passiert? Claria hieß früher Gator. Gator-Software war schon immer bekannt für die Spyware in ihren Programmen, die auch von Antispyware-Programmen prompt gemeldet werden. Auch in den aktuellen Programmen von Claria, wie beispielsweise Claria Dashbar, sind solche Spionageprogramme enthalten. Nun soll Microsoft die Definitionsdateien von Microsoft Antispyware so geändert haben, dass das Programm standardmäßig nicht mehr die sofortige Entfernung der Spionageelemente empfiehlt, sondern sie nur noch zwar meldet, aber als weitere Vorgehensweise "ignorieren" vorschlägt.
PC-WELT prüft nach
Die PC-WELT hat das überprüft. Wir haben Claria Dashbar installiert und ließen eine aktuell gehaltene Version von Microsoft Antispyware das System überprüfen. Microsoft Antispyware fand insgesamt vier verdächtige Elemente, von denen drei etwas mit Claria zu tun haben (siehe Screenshot, Anmerkung: Messenger Plus! hat nichts mit der Angelegenheit zu tun) und schlägt nur "Ignorieren" als weitere Maßnahme vor. Unkundige Anwender dürften sich an der Empfehlung des Antispyware-Herstellers halten und nun einfach auf "Continue" klicken. Die Adware würde auf dem Rechner verbleiben. Anwender können natürlich die Empfehlung ignorieren und selbst entscheiden, dass die Elemente gelöscht werden.
PC-Welt's Sammeltrieb ist es zu verdanken, dass wir noch eine etwa vier Monate alte Version von Microsoft Antispyware auf der Festplatte haben. Wir haben die aktuelle Version von Microsoft Antispyware deinstalliert und die veraltete Version installiert.
Anschließend ließen wir nun diese den Testrechner überprüfen. Das Ergebnis: Nun wurde Microsoft Antispyware insgesamt vier Mal fündig (siehe Screenshot). Der Warnhinweis lautete nun nicht mehr nur "Moderat", sondern, eine Stufe höher, "Elevated". Microsoft Antispyware empfiehlt die Entfernung der entsprechenden Komponenten. Mit einem Klick auf "Continue" werden sie also sofort gelöscht, wenn der Anwender nicht eingreift.
Damit hat sich das veraltete Microsoft Antispyware so verhalten, wie sich aktuelle Antispyware-Programme auch heute noch verhalten. Spybot Search & Destroy schlägt beispielsweise standardmäßig die Entfernung der Claria-Objekte vor.
Im Umkehrschluss: Wer eine aktuelle Version von Microsoft Antispyware nutzt, wird nicht mehr so eindringlich vor Claria-Adware gewarnt.
Sicherheit sollte Vorrang haben
Unklar bleibt, ob das Verhalten von Microsoft Antispyware mit dem angeblichen Interesse von Microsoft an dem Unternehmen Claria zusammenhängt. Intern soll es bei Microsoft Widerstände bezüglich des Kaufs von Claria geben. Microsoft soll natürlich nicht an der Adware des Unternehmens interessiert sein, sondern an der neuen Claria-Technologie "Behaviour Link".
Ein Sicherheitsprodukt sollte immer Partei für die Sicherheit der Anwender ergreifen und alle anderen Umstände außer Acht lassen. Eine wundersame Herabstufung des Gefahrenpotentials dürfte sich in Hinblick auf die Vertrauenswürdigkeit in ein Sicherheitsprodukt als kontraproduktiv erweisen.
Zahlreiche Antispyware-Experten bringt dies auf die Barrikaden. Eric L. Howes, bekennender Aktivist gegen Spyware hatte in diesem Forumsbeitrag seinen Fund veröffentlicht. Diverse Antispyware-Seiten, darunter auch "Spyware Warrior", bestätigten mittlerweile die Entdeckung.
Hinzu kommt, dass vergangene Woche bekannt geworden war, dass Microsoft an den Kauf von Claria interessiert ist (WinFuture berichtete darüber).
Was ist passiert? Claria hieß früher Gator. Gator-Software war schon immer bekannt für die Spyware in ihren Programmen, die auch von Antispyware-Programmen prompt gemeldet werden. Auch in den aktuellen Programmen von Claria, wie beispielsweise Claria Dashbar, sind solche Spionageprogramme enthalten. Nun soll Microsoft die Definitionsdateien von Microsoft Antispyware so geändert haben, dass das Programm standardmäßig nicht mehr die sofortige Entfernung der Spionageelemente empfiehlt, sondern sie nur noch zwar meldet, aber als weitere Vorgehensweise "ignorieren" vorschlägt.
PC-WELT prüft nach
Die PC-WELT hat das überprüft. Wir haben Claria Dashbar installiert und ließen eine aktuell gehaltene Version von Microsoft Antispyware das System überprüfen. Microsoft Antispyware fand insgesamt vier verdächtige Elemente, von denen drei etwas mit Claria zu tun haben (siehe Screenshot, Anmerkung: Messenger Plus! hat nichts mit der Angelegenheit zu tun) und schlägt nur "Ignorieren" als weitere Maßnahme vor. Unkundige Anwender dürften sich an der Empfehlung des Antispyware-Herstellers halten und nun einfach auf "Continue" klicken. Die Adware würde auf dem Rechner verbleiben. Anwender können natürlich die Empfehlung ignorieren und selbst entscheiden, dass die Elemente gelöscht werden.
PC-Welt's Sammeltrieb ist es zu verdanken, dass wir noch eine etwa vier Monate alte Version von Microsoft Antispyware auf der Festplatte haben. Wir haben die aktuelle Version von Microsoft Antispyware deinstalliert und die veraltete Version installiert.
Anschließend ließen wir nun diese den Testrechner überprüfen. Das Ergebnis: Nun wurde Microsoft Antispyware insgesamt vier Mal fündig (siehe Screenshot). Der Warnhinweis lautete nun nicht mehr nur "Moderat", sondern, eine Stufe höher, "Elevated". Microsoft Antispyware empfiehlt die Entfernung der entsprechenden Komponenten. Mit einem Klick auf "Continue" werden sie also sofort gelöscht, wenn der Anwender nicht eingreift.
Damit hat sich das veraltete Microsoft Antispyware so verhalten, wie sich aktuelle Antispyware-Programme auch heute noch verhalten. Spybot Search & Destroy schlägt beispielsweise standardmäßig die Entfernung der Claria-Objekte vor.
Im Umkehrschluss: Wer eine aktuelle Version von Microsoft Antispyware nutzt, wird nicht mehr so eindringlich vor Claria-Adware gewarnt.
Sicherheit sollte Vorrang haben
Unklar bleibt, ob das Verhalten von Microsoft Antispyware mit dem angeblichen Interesse von Microsoft an dem Unternehmen Claria zusammenhängt. Intern soll es bei Microsoft Widerstände bezüglich des Kaufs von Claria geben. Microsoft soll natürlich nicht an der Adware des Unternehmens interessiert sein, sondern an der neuen Claria-Technologie "Behaviour Link".
Ein Sicherheitsprodukt sollte immer Partei für die Sicherheit der Anwender ergreifen und alle anderen Umstände außer Acht lassen. Eine wundersame Herabstufung des Gefahrenpotentials dürfte sich in Hinblick auf die Vertrauenswürdigkeit in ein Sicherheitsprodukt als kontraproduktiv erweisen.
Quelle PC-Welt: http://www.pcwelt.de...herheit/115431/
UPDATE:
Es gibt inzwischen auch eine WinFuture-News zu diesem Thema:
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Dieser Beitrag wurde von swissboy bearbeitet: 11. Juli 2005 - 15:58