Arbeitslose Zum Intim-verhör Sie fragen sogar nach Freundinnen
#1
geschrieben 22. Mai 2005 - 01:39
Wie eng sind Ihre Beziehungen zu Freunden? Gehen Sie regelmäßig zum Arzt? Welche Kontakte zu Ihren Nachbarn pflegen Sie?
Solche Fragen nach privaten Details sollen die Hartz-IV-Betroffenen beantworten, wenn sie einen neuen Job wollen.
Das geht aus einem internen „Fachkonzept Beschäftigungsorientiertes Fallmanagement im SGB II“ vor, das die Bundesagentur für Arbeit mit anderen Experten entwickelt hat. Es dient als Handlungsanweisung für die sogenannten Fallmanager, die in Zukunft die Vermittlung und Betreuung der Langzeitarbeitslosen übernehmen.
Die Sprecherin der Bundesagentur für Arbeit, Ilona Mirtschin: „Das Konzept ist an alle Arbeitsagenturen verschickt worden. Es wird für interne Schulungen der Fallmanager verwendet und zunächst in zwei Arbeitsagenturen erprobt. Dabei soll sich zeigen, ob Änderungen an dem Konzept nötig sind.“
Dem Papier zufolge sollen die Fallmanager detaillierte Gespräche mit jedem Arbeitslosengeld-II-Empfänger führen, um Bereitschaft und Fähigkeit zur Arbeitsübernahme festzustellen. Erfragt werden sollen:
„Alle Daten des sozialen Geflechts“. Dazu zählen „Familienkonstellation, Freundschaften, Nachbarschaftskontakte, Vereinszugehörigkeit, Wohnsituation“. Zusammen mit den Arbeitslosen soll dabei auch eine „Bewertung der Beziehungsstärke“ zu den jeweiligen Personen ausgearbeitet werden.
„Persönlichkeitsdaten“: Dazu zählen das Konzept „Selbstbild“, die Belastbarkeit und Frustrations-
toleranz der Betroffenen.
„Gesundheitsdaten“ wie „gesundheitlicher Zustand, regelmäßige Arztbesuche und Krankenhausaufenthalte“.
Völlig unklar ist, was mit den erhobenen intimen Daten der Arbeitslosen später passiert. Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz (BfD), Peter Schaar, hat sich deshalb an die Bundesagentur für Arbeit gewandt, fordert Aufklärung. BfD-Pressesprecher Peter Büttgen: „Wir sehen das kritisch. Das vorliegende Konzept muß datenschutzrechtlich nachgebessert werden. Wir werden den Vorgang weiter beobachten.“
Politiker sind empört. Die Vorsitzende des Innenausschusses des Bundestags, Cornelie Sonntag-Wolgast (SPD): „Die Befragung der Arbeitslosen in diesem Umfang ist datenschutzrechtlich kaum vertretbar. Natürlich sind bestimmte Auskünfte für den Fallmanager wichtig, damit er sich ein Bild über den Arbeitslosen machen kann. Es hört aber auf, wenn dabei auch Daten über Freundschaften und Krankenhausaufenthalte abgefragt werden. Ich befürchte, daß sich diese erhobenen Daten bei der Beschaffung einer neuen Stelle sogar nachteilig für die Arbeitslosen auswirken können.“
Der innenpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Max Stadler: „Unglaublich! Die Arbeitsagenturen sollten sich endlich um die Vermittlung der Arbeitslosen kümmern, statt sie zum Intim-Verhör zu bestellen.“
würde sagen es reicht was die da oben treiben.
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#2 _Benjamin_
geschrieben 22. Mai 2005 - 01:57
#3
geschrieben 22. Mai 2005 - 02:00
#4
geschrieben 22. Mai 2005 - 02:45
Zitat (zippostar: 22.05.2005, 03:00)
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In erster Linie ist ein Mensch heute die Summe der Daten die über ihn gesammelt sind/über ihn gesammelt werden können...
#5
geschrieben 22. Mai 2005 - 06:36
#6
geschrieben 22. Mai 2005 - 11:07
#7
geschrieben 22. Mai 2005 - 11:16
Zitat (Xandros: 22.05.2005, 03:57)
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lol in welchem bezirk lebst du denn bin och aus berlin aber sowas gabs bei mir nicht !
cya
#8
geschrieben 22. Mai 2005 - 11:18
und noch was. ganz so krass wie dort dargestellt ist es eh nicht und von einzelfall/fallmanager zu ef/fm unterschiedlich.
Dieser Beitrag wurde von shiversc bearbeitet: 22. Mai 2005 - 14:38
#9
geschrieben 22. Mai 2005 - 11:27
#10
geschrieben 22. Mai 2005 - 11:31
Zitat (axx: 22.05.2005, 12:27)
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Sofern die 4 großen Parteien gewählt werden bleibt alles beim alten, wirkliche Änderungen wird es nur geben wenn man die PDS oder blub wählt, aber ab 18 Uhr werden wir mehr Wissen.
Dieser Beitrag wurde von Hauner bearbeitet: 22. Mai 2005 - 13:58
#11
geschrieben 22. Mai 2005 - 11:34
Zitat (deutschlehrer: 22.05.2005, 12:31)
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Die Wahl geht mir am Ar*** vorbei, ich kann bloß diese Parolen nicht mehr hören.
Dieser Beitrag wurde von Hauner bearbeitet: 22. Mai 2005 - 14:00
#12
geschrieben 22. Mai 2005 - 11:38
Zitat (deutschlehrer: 22.05.2005, 12:31)
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Und wie sollen diese Änderungen bitteschön aussehen wenn eine dieser beiden Parteien an die Macht kommt?
Ich glaube das das keine Alternative sein kann.
Dieser Beitrag wurde von Hauner bearbeitet: 22. Mai 2005 - 14:07
So much for dreams we see but never care to know
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#13 _Geli_
geschrieben 22. Mai 2005 - 11:40
Ach , das kann also nicht so schlimm sein @shiversc... ?
Obwohl nicht von dem angedachten Fragenkatalog betroffen empfinde ich es als eine große Sauerei.
Was zum Teufel geht die das Intimleben der Leute an. Gibt es denn nichts wichtigeres zu tun ?
Nun ja...noch ist es nicht soweit und wenn....dann muß es verhindert werden.
#14
geschrieben 22. Mai 2005 - 11:44
Zitat (Elren Luthien: 22.05.2005, 12:38)
Ich glaube das das keine Alternative sein kann.
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Das waren nur 2 Beispiele auf jedenfall kann man davon ausgehen das wenn wieder die 4 Großen Parteien gewählt werden alles beim alten bleibt, so ist das.
#15
geschrieben 22. Mai 2005 - 11:53
der breiten bevölkerung fehlt leidergottes, durch gezielte demagogische vergiftung ihrer köpfe, die nötige differenzierung um ein nüchternes urteil in bezug auf dieses thema abgeben zu können.
mein bereits verstorbener opa hätte jetzt gesagt: "das kind hat nur einen anderen namen bekommen"