Wenn mich ein Freund anruft und mich fragt, warst du schon in dem neuen Laden-Geschäft?
Da kann ich dann selber hingehen und mich von der Qualität, dem Angebot, der Preise usw. überzeugen. Evtl. gibt es ein ähnliches Geschäft sogar in der Nähe, so dass mir sogar ein direkt Vergleich möglich ist. Das wären dann für den Anrufer also Informationen aus erster Hand, diese wären authentisch und sogar für den Freund überprüfbar.
Das ist aber doch die ganz große Ausnahme. Fast alle täglichen Information, besonders die im WWW, sind weder selber persönlich überprüfbar noch kennt man direkt jemanden, der, ersatzweise, diese selber persönlich überprüfen kann. Das höchste der Gefühle, was die persönliche Nachprüfbarkeit betrifft, wären vielleicht noch z.B. irgendwelche Gerichtsbeschlüsse die auf irgendwelchen Gerichtsseiten nachlesbar sind, und selbst hier wird es eventuell schon ein paar Zweifler geben, solche Arten der Informationen sind aber eigentlich so gut wie nie verfügbar.
Eine weitere Ausnahme wäre noch wenn z.B. Reuters oder die Tageschau über ein Erdbeben berichtet. (Hier ist es dann aber so, dass man i.d.R. persönlich damit nichts zu tun hat und es einen eigentlich nicht wirklich interessiert)
Daraus folgt dann aber, dass ein Großteil der Informationen an sich schon subjektiv und befangen ist.
Hinzu kommt dann noch, dass bei Kenntnisnahme dieser Information, diese, aufgrund von persönlichen Meinungen, Zugehörigkeit zu einer Gruppe usw. die Information die man selber registriert und abspeichert eventuell auch schon wieder eine ganz andere ist, bzw. in der in der Information enthaltenen Fakten gedeutet werden.
Eventuell gebe ich meine persönliche Ableitung der Information dann noch an andere weiter, im schlimmsten Fall habe ich im Internet sogar noch einen gewissen "hörigen" Freundeskreis....
Zusammengefasst, reine unverfälschte Informationen gibt es im Internet also so gut wie gar nicht, dass einzige was es gibt sind Informationen denen ich vertraue bzw. denen ich glaube, oder eben Informationen wo dieses nicht der Fall ist.
Daraus folgt dann aber weiterhin, dass man wohl eher die Informationen kritisch hinterfragt, denen man kaum bis gar nicht vertraut, weil man für dieses Hinterfragen ja wiederum auch eine Wissensbasis benötigt (Siehe oben, diese Wissensbasis wird aber vielleicht schon verfälscht sein, bzw. ist sehr subjektiv).
"Vor-Aufklärungs-Zeit"? Ich weiß nicht wie ich dieses bezeichnen würde, aber so nicht unbedingt, eher "Nach-Aufklärungs-Zeit" bzw. die Vorrausetzungen für diese Aufklärung sind kaum noch gegeben. Das Internet als solches ist, meiner Meinung nach, wenigstens keiner dieser Voraussetzungen, wie es u.A. seinerzeit der Buchdruck war.
================
Um zurück zum Thema zu kommen, dem Datensammeln, es ist für mich persönlich auch kaum bestreitbar, dass dort irgendwelche kommerziellen Interessen, welcher Art auch immer, dahinter stecken.
Das z.B. eBook Bewertungen bei Amazon, ob gefakt oder nicht, dazu führen, dass dann eben überwiegend nur noch Bücher geschrieben werden, die gute Bewertungen haben und sich gut verkaufen (und eventuell andere Arten von Literatur im schlimmsten Fall sogar aus dem Sortiment verschwinden) ist für mich auch mehr als bedenklich.
Aber es ist für mich eben auch so, dass scheinbar extrem viele Leute dieses nicht objektiv-kritisch hinterfragen. Schau dir mal 10 WF-Newsartikel an, in mindestens 5 Fällen irgendwie die Wörter NSA und BND, auch wenn dieses offensichtlich an den Haaren herbeigezogen ist. Ist dieses wirklich soviel besser, als seine allgemeine Daten zu Verfügung zu stellen? Ist es wirklich so sinnvoll das eine Extrem mit einem anderen zu tauschen?
(Es sieht mir auch so aus, als würde es im WWW nur diese beiden Extreme geben, eine Differenzierung welche Daten man weitergeben kann und welche nicht, findet ja nicht statt)
Dieser Beitrag wurde von Lastwebpage bearbeitet: 11. August 2015 - 22:53