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Bildungswahnsinn in der BRD ?

#31 Mitglied ist offline   RalphS 

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geschrieben 08. Juni 2015 - 05:28

Anti-Uni? Ganz im Gegenteil. Also zumindest soweit es mich betrifft.

Blöderweise... ist Pro-Uni aber heutzutage nicht dasselbe wie Pro-Student, denn die Unis leiden am meisten unter dem Andrang.

--- Was sie sich zugegebenermaßen aber selber zuzuschreiben haben. Jeder mußte möglichst am lautesten nach "mehr Studenten, einself!" schreien... und hat aber in keinster Weise bedacht, daß irgendwann Kapazitäten ausgelastet und *überlastet* sein könnten und daß es *vielleicht* nicht so toll wäre, wenn die Qualität u.a. wegen überfüllten Hörsälen und Von-Draußen-An-der-Tür-Lauschenden-Studenten-Weil-Drin-Keiner-Mehr-Reinpaßt leiden müßten.

Hier ist auch das Informatikstudium ein prima Beispiel, weil dem gemeine *Schüler* (also SEKI/II) eine völlig falsche Vorstellung von "Informatik" vermittelt wird. "Informatik" als Schulfach hat wenig bis gar nichts mit "Informatik" als Studiengang zu tun, aber beide heißen sie gleich - was soll man als Schüler da auch anderes erwarten, als daß das ähnlich wäre? Abgesehen davon qualifiziert "ich spiele seit 10 Jahren World of Warcraft" ebenso wie "ich bin bei Facebook" auch nicht zum Informatikstudium, auch wenn es einige Figuren gibt, die so zu denken scheinen.


Also, ja: Im Interesse der Bildung ebenso wie auch im Interesse der Uni wäre "weniger Student" definitiv die bessere Alternative; denn mit "zuviel Student" hat am Ende *jeder* weniger davon.
"If you give a man a fish he is hungry again in an hour. If you teach him to catch a fish you do him a good turn."-- Anne Isabella Thackeray Ritchie

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#32 Mitglied ist offline   Lastwebpage 

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geschrieben 08. Juni 2015 - 08:08

Ich bin auch nicht generell Anti-Uni, bloß das allgemeine Empfinden, meines eben auch, ist, nur:

1) Mehr Uni Absolventen (oder auch z.B. Abitur) UNGLEICH allgemein höherer Allgemeinbildung.
Wobei sich diese Allgemeinbildung hier auf die deutsche Schrift, Mathe, Umgangsformen, soziale Kompetenzen usw. bezieht.
2) Uni Abschluss UNGLEICH Schutz vor Arbeitslosigkeit etc.

Es mag durchaus Ausnahmen wie studierte Informatiker oder Physiker geben, im allgemeinen trifft dieses, also höhere Bildung durch irgendwelche Benotungen, aber eben nicht zu.

#33 Mitglied ist offline   RalphS 

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geschrieben 08. Juni 2015 - 08:34

Richtig... und vor allem kann sich das sogar ins Gegenteil verkehren, weil "oh der hat ja Uniabschluß, da muß ich ja mehr bezahlen, nee das mach ich nicht" und dann heißt es "überqualifiziert" und dann hat man als Arbeitssuchender erst richtig Pech gehabt.
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#34 Mitglied ist offline   Future010 

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geschrieben 08. Juni 2015 - 11:07

Zitat

Hier ist auch das Informatikstudium ein prima Beispiel, weil dem gemeine *Schüler* (also SEKI/II) eine völlig falsche Vorstellung von "Informatik" vermittelt wird. "Informatik" als Schulfach hat wenig bis gar nichts mit "Informatik" als Studiengang zu tun, aber beide heißen sie gleich - was soll man als Schüler da auch anderes erwarten, als daß das ähnlich wäre? Abgesehen davon qualifiziert "ich spiele seit 10 Jahren World of Warcraft" ebenso wie "ich bin bei Facebook" auch nicht zum Informatikstudium, auch wenn es einige Figuren gibt, die so zu denken scheinen.


Da kann ich dir nur zustimmen. Ich meine das in der FAZ gelesen zu haben, dort wurde eine Statistik an Schulen erhoben, ob denn das Fach Informatik eingeführt werden sollte. Es zeigte sich, dass das Interesse von bei Hauptschülern sehr groß war, hingegen es bei Gymnasiasten nur sehr niedrig war. Ich habe mich natürlich gleich gefragt: Wie die Kinder wollen freiwillig mehr Mathe machen, das ist ja toll. In Wirklichkeit versteht der Schüler unter Informatik eigentlich nur, am Computer zu sitzen auf Facebook zu gehen und online Spiele zu spielen...

Und das ist der falsche Weg, wie du (Raplh) ja schon gesagt hast, wenn man den Schülern von Anfang an klar machen würde, dass Informatik zu mindestens 80% aus Mathematik besteht, dann hätte man vermutlich auch nicht diese hohen Abbrecherquoten an den Unis.

Ich persönlich habe auch die Erfahrung gemacht, dass je mathematischer ein Studiengang ist, desto weniger Interesse findet sich hier, alleine weil dort nichts auswendig gelernt werden kann. Man kann es nur verstehen und das unterscheidet solche Studiengänge von anderen...

Dieser Beitrag wurde von Future010 bearbeitet: 08. Juni 2015 - 11:11

Ein(e) Danke(positive Bewertung) für einen guten Beitrag kann nicht schaden ;-) Danke!j Dateien und Ordner Verwaltung by Future010

#35 Mitglied ist offline   Lastwebpage 

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geschrieben 08. Juni 2015 - 12:10

Aber hier setzt sich das Ganze doch irgendwie fort.

"Informatik zu mindestens 80% aus Mathematik besteht" das mag ja durchaus so sein,
aber 80% der praktischen Informatik dürften mit Mathematik nicht viel zu haben.
(Was man sich auch immer unter "Informatik" und "Mathematik" in diesem Zusammenhang überhaupt verstehen mag)

Wenn ich als Arbeitgeber dann die Wahl habe zwischen einem aus studierten Informatiker, jemanden der abgebrochen hat, z.B. jemanden mit einem Studium der Mediengestalltung (Wenn es denn passt), jemanden mit einer passenden Ausbildung und Zusatzklassifikationen oder vielleicht sogar jemanden der das Wissen und Können für den Job zwar hätte, aber eben über keine schriftliche Qualifikationen verfügt, das wäre dann auch so eine Frage.

Dieser Beitrag wurde von Lastwebpage bearbeitet: 08. Juni 2015 - 12:11


#36 Mitglied ist offline   RalphS 

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geschrieben 08. Juni 2015 - 15:48

Das kommt ja noch dazu. Informatiker sind keine Programmierer, das kann man auch ausbilden. Und Informatiker sind auch keine Excel-Tabellen-Befüller, die muß man nicht mal ausbilden.

Informatiker, so wie sie von den Unis kommen (sollen), sind diejenigen, die Probleme identifizieren können (sollen) und Ansätze suchen (und finden!) können (sollen).

Also diejenigen, denen gesagt wird: hör zu, das ist die Situation und ich möchte das einfacher oder überhaupt erstmal gelöst haben. Das-und-das sind meine Anforderungen, das-und-das hätte ich gerne, das-und-das soll ausgeschlossen sein.

Dann geht der Informatiker her und macht einen Plan, wie er diese Realität auf einem Computer(system) abbilden könnte.

Oder er entwickelt eine CPU von Grund auf neu.

Oder stellt sonstwas auf die Beine.


Mit anderen Worten: der Informatiker kommt VOR dem Computer. Er ist nicht dazu da, den PC zu verwenden, sondern er ist dazu da, dem PC etwas vorzusetzen, was DIESER verwenden kann.


Und damit sind wir schon wieder beim "Bildungswahnsinn"problem angekommen. In einem Wort: Alle schreien nach Informatikern, aber der tatsächliche BEDARF an diesen ist nicht halb so riesig, wie behauptet wird.

Was tatsächlich gebraucht wird, sind vergleichsweise *wenig* Informatiker, sondern stattdessen solche, die existierende Systeme bedienen und vor allem *verwalten* können (auch "Administratoren" genannt).

Dieser Beitrag wurde von RalphS bearbeitet: 08. Juni 2015 - 15:53

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