System Image Linux
#1
geschrieben 19. Januar 2014 - 09:36
meine Linux-Kenntnisse sind eher als oberflächlich zu bezeichnen.
Ich betreibe momentan Linux Mint 14.01 und möchte ein Image der Systempartition erstellen.
Ich würde dazu Clonezilla verwenden - das kenne ich.
Meine Frage ist - WAS muss ich alles sichern? Genügt es, wenn ich von /root ein Image erstelle?
Ich habe folgende Partitionen:
/ (root)
/swap
/home
(Ja ich weiß, dass ich meine Daten extern sichern muss!)
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#2
geschrieben 19. Januar 2014 - 10:46
So gibt es beim eventuellen Rücksichern die wenigsten Probleme.
Wenn du alles bspw. in einer Partition haben würdest, so würdest du ausser "root" ja nichts sehen. Da das Verzeichnis "/home" ja als Mountpunkt für eine Partition dient kann es bei einer Rücksicherung ohne diese eingehangene Partition evtl. zu Problemen kommen wie "nicht gefundene Benutzerordner" oder ähnlich.
Wenn du aber wiederum nur deine Benutzerdaten sichern willst, so würde ich es auf "/home" begrenzen.
#3
geschrieben 19. Januar 2014 - 10:48
- Swap brauchst Du nicht (swap hat keinen Mountpoint, daher gibt es auch keine /swap).
Auf jeden Fall zu sichern sind:
/boot (ganz wichtig, sonst startet Linux nicht mehr)
/root (ganz wichtig)
/var (je nach Konfiguration überlebensnotwendig oder unwichtig - daher lieber mitsichern)
/home (ganz wichtig)
/etc (ohne das geht gar nix mehr)
/opt und /srv, falls vorhanden (optional)
/bin und /sbin, falls nicht nur symlinks (falls nicht: überlebensnotwendig)
/usr (Vom Paketmanager installierte Dateien)
Wenn Du alles sicherst, machst Du aber auf jeden Fall nichts falsch; ansonsten, wenn Du die Partition(en) komplett sichern willst, wären das / und /home.
NB. Swap ist aber trotzdem nicht optional. Du müßtest sie bei einer Wiederherstellung neu anlegen.
#4
geschrieben 19. Januar 2014 - 11:16
Zitat (RalphS: 19. Januar 2014 - 10:48)
ok. bin davon ausgegangen, dass es ein Schreibfehler war und eigentlich
/
also "root" gemeint wurde.
Zitat
ok. war mir persönlich nicht bewusst. Dachte es steht auch in der Fstab drin.
Auch ich habe mal wieder was dazu gelernt.
#5
geschrieben 19. Januar 2014 - 11:51
Als ich die Partitionen aufgelistet habe, meinte ich mit /root das Wurzelverzeichnis - also die unterste Hierarchieebene.
Ich hab nur root dazugeschrieben, denn ich fand es seltsam nur einen Slash hinzuschreiben.
Ich probiers jetzt einfach mal aus - das ist ja sowieso keine "Arbeitsinstallation". wollte mich in meinem Vorgehen nur grundsätzlich mal absichern, dass ich nicht gänzlich auf dem Holzweg bin.
Danke.
Dieser Beitrag wurde von ndeath bearbeitet: 19. Januar 2014 - 11:51
#6
geschrieben 19. Januar 2014 - 12:16
Ist auch normalerweise kein Problem.
Bloß, das dumme ist, unter UNIXoiden gibt es -schon standardmäßig- / und /root, und der Schrägstrich heißt Root, weil es die DateisystemWURZEL ist (höher als / geht es nicht mehr); und /root heißt /root, weil es dem Superuser (root) gehört. Blöde Namensgebung, keine Frage.
Mir gings einfach darum, daß weder Du noch sonstwer buchstäblich "aus Versehen" falsche Ergebnisse ergooglest, weil natürlich / und /root verschieden behandelt werden müssen (wenn da steht "ins Rootverzeichnis kopieren" und "ins /root-Verzeichnis kopieren" ist was komplett anderes gemeint) und naja, wenn man Pech hat, geht das ins Auge.
Insbesondere, wenn man /root sichert statt /. Damit kann man dann nämlich überhaupt nichts anfangen, die interessanten Daten sind dann im Zweifelsfall alle weg.
#7
geschrieben 19. Januar 2014 - 12:49
Da müsste man bei einer neuen Festplatte diese Partition nach dem zurückspielen vom Image selber anlegen.
Aus dem Grund hatte ich mir damals die swap als Datei gangelegt.
#8
geschrieben 19. Januar 2014 - 12:58
pagefile.sys, hiberfil.sys, Swap-Partitionen und dergleichen werden bei mir grundsätzlich nicht gesichert. Geht schon so genug Platz drauf für echte Daten, da brauch ich nicht noch ~ 35GB extra für Datenmüll.
Schaden tut es nicht, wenn man vom erhöhten Datenaufkommen mal absieht. Aber, größere Backups erhöhen auch das Ausfallrisiko des Backups selber; denn ein kaputtes Bit reicht oft schon, und je mehr Bits das sind, desto wahrscheinlicher geht eins kaputt davon. Und dann ist das gesamte Backup hinüber.
#9
geschrieben 19. Januar 2014 - 13:03
So musste ich mir keine Gedanken darum machen, wie ich die swap-Partition später wieder erstellen kann.
Ich war frisch bei Linux eingestiegen und da gab es genügend "seltsame" Dinge.
#10
geschrieben 19. Januar 2014 - 16:04
/boot/*.config <- unwichtig wenn man keine eigenen Kernel kompiliert hat
/etc <- Alle Konfigurationsdateien
/home <- persönliche Daten
/opt <- manuell installiertes
/root <- eigentlich unwichtig, es sei denn man hat superwichitge persönliche Einstellungen für den Root-User
/var/db <- wenn verwendet
/var/log <- nicht zwingend wichtig, trotzdem sinnvoll
/var/mail <- wenn verwendet
/var/spool <- wenn verwendet
/var/www <- wenn verwendet
Außerdem ist es noch sinnvoll die Liste der installierten Pakete zu sichern, so dass man sie im Falle eines Totalausfalles schnell wiederherstellen kann (siehe "man dpkg").
dpkg --get-selections | awk '!/deinstall|purge|hold/'|cut -f1 |$TR '\n' ' ' >> $BACKUP_TARGET/installed-packages.list
Dieser Beitrag wurde von sкavєи bearbeitet: 19. Januar 2014 - 16:05
#11
geschrieben 19. Januar 2014 - 17:14
Die ganze Liste - die du, Skaven, da aufgeführt hast - ist bei mir sowieso unter / eingegliedert (/home ausgenommen).
Habe ich etwas davon, wenn ich diese einzeln sichere? Mein Ziel ist es ja, ein Image zu erstellen, welches direkt nach dem wiederaufspielen sofort lauffähig ist (vielleicht mal von der Swap abgesehen).
Kann man die einzelnen "Ordner" (*) auch auf andere Distributionen übertragen? Anderfalls sehe ich keinen Sinn darin, diese einzeln zu sichern.
(*) wie nennt man den das in der Linux-Sprache, also /dev, /etc, /usr usw? Sind das Ordner? Pfade?
#12
geschrieben 19. Januar 2014 - 19:51
Pfade sind im Gegensatz dazu der Weg zu den Verzeichnissen(Ordnern) (und Dateien). /var/log ist also der Pfad zu DIESEM Ordner "log" (und keinem anderen).
- Mir ist persönlich das Auseinandernehmen von /var inzwischen zu doof geworden. Ständig schreibt da irgendwer irgendwas irgendwo hin, wo mans nicht erwartet - - zB sind unter /var/lib auch schon mal Datenbanken und Samba-Konfigurationen zu finden (bei Debian jedenfalls). Klar braucht man nicht den gesamten Inhalt von /var, aber...
Was die Übertragung von Daten zwischen Distributionen angeht... persönliche Daten ja, bei allem andren wäre ich da SEHR vorsichtig. Das ist auch einer der Hauptargumente (von mir) GEGEN Linux: Jeder Vollidiot* speichert seinen Kram woanders, und das, OBWOHL es ganz genaue Richtlinien gibt, was wo zu sein hat.
* Also jeder Distributor, meine ich.
Dieser Beitrag wurde von RalphS bearbeitet: 19. Januar 2014 - 19:51
#13
geschrieben 19. Januar 2014 - 22:36
Zitat (ndeath: 19. Januar 2014 - 17:14)
Die Liste von mir ist das was ich regelmäßig per rsync über's Netzwerk schiebe. Da macht es schon Sinn, nicht unbedingt alles zu sichern. Insbesondere wenn es Remote-Server sind, die sonstwo stehen und man das Backup auf dem Home-Server haben will.
#14
geschrieben 25. Januar 2014 - 19:17
Das Erstellen und Zurückspielen der erstellten Images klappt wunderbar.
Danke an die Helfer.