UEFI-basiertes Betriebssystem Gibt's so was?
#1
geschrieben 05. September 2013 - 17:13
Ich hab gelesen, dass die UEFI-Spezifikation eine ganze Menge Funktionalität mitbringt (grafische Ausgabe, Netzwerkstack usw.) - tatsächlich habe ich gelesen, dass es sich im Grunde sogar um eine "vollwertige Laufzeitumgebung ähnlich Java oder .NET Framework" handeln soll (weiß nicht, ob das stimmt). Da liegt es doch nahe, diese Funktionalität gleich für ein Betriebssystem zu nutzen.
Ich stell mir das so ähnlich vor wie bei MS-DOS: Ein System, das selbst ja manchmal auch relativ wenig gemacht hat und stattdessen dem BIOS die eigentliche Arbeit überlassen hat (mit entsprechenden BIOS-Aufrufen).
Nun könnte doch also ein Betriebssystem - statt die Hardware selbst mit irgendwelchen (eigenen) Treibern anzusprechen - einfach entsprechende UEFI-Aufrufe machen.
Machbar? Sinnvoll? Gibt's so was?
(Ich frag nur aus Interesse - ich hab keine Pläne, so etwas zu entwickeln.)
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#2
geschrieben 05. September 2013 - 17:19
UEFI ist universell und erweiterbar - daher auch der Name -- was es vom "klassischen" BIOS unterscheidet. Gibt zB durchaus Netzwerk- und Grafiktreiber für UEFI (Stichwort GOP).
Gibt auch eine UEFI-Shell (TIANO Core) für BIOS- und für UEFI-basierte Systeme. Kann man sich auf einen USB-Stick (oder in einer VM) installieren und von dort starten. Ist dann so ein bißchen wie die DOS-Eingabeaufforderung unter Windows.
Näheres hier.
Dieser Beitrag wurde von RalphS bearbeitet: 05. September 2013 - 17:22
#3
geschrieben 05. September 2013 - 17:32
#4
geschrieben 05. September 2013 - 17:36
Zitat (RalphS: 05. September 2013 - 17:19)
Prinzipiell benötigt jede Hardwarekomponente einen UEFI Treiber, wenn diese sich nativ in das UEFI einfügen will. Das Konzept der Firmwaremodule für die Hardwarekomponenten wird innerhalb des UEFIs nur noch über das CSM genutzt (BIOS Emulation).
Ein Mainboard mit aktuellem UEFI bringt für jede Onboard Hardwarekomponente einen UEFI Treiber mit (SATA, Netzwerk, Audio, GPU etc.). Klassische Firmwaremodule werden nur noch verendet, wenn es gar nicht anders geht.
Und nein. Groß umgeschrieben werden muss da nichts, da die Schnittstellen zw. Hardware und OS bis zu einem gewissen Grad Standarisiert sind. Das OS bekommt es praktisch gar nicht mit, das anstelle einer SATA Firmware für den Controller jetzt ein UEFI SATA Treiber für den Controller werkelt.
Und Performanceeinbußen sind hier ebenfalls nicht groß zu erwarten, da im Gegensatz zum klassischen BIOS (immer 16bit) das UEFI nativ in der selben Architektur wie das OS arbeitet, also 32bit oder 64bit. Daher ist hier immer eine direkte Kommunikation mit OS und UEFI möglich.
Dieser Beitrag wurde von DK2000 bearbeitet: 05. September 2013 - 17:56
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#6
geschrieben 05. September 2013 - 17:56
Das hat sich dann aber mit der Smartphonewelle erübrigt.
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#7
geschrieben 05. September 2013 - 18:06
Zitat (Sturmovik: 05. September 2013 - 17:56)
Das mit dem 'Minimal OS' wurde ja eigentlich nicht aufgegeben, nur hat sich das erübrigt, da das UEFI in sich bereits ein 'Minimal OS' ist. Die Implementation eines kleinen Desktops und diversen Tools (Browser, Mail Client, Chatprogramm etc.) ist da problemlos möglich. Scheitert halt immer nur an der Größe der Flash Chips. Würde man hier einen Chip mit mind. 16GB oder mehr verwenden, könnte man da so einiges im UEFI unterbringen.
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#8
geschrieben 05. September 2013 - 18:09
Das ist völlig übertrieben. Vor 10 Jahren reichte die Hälfte für ein komplettes Windows.
Leider gibt es kaum noch Bestrebungen schlank zu programmieren, Speicher gibts ja im Überfluss
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#9
geschrieben 05. September 2013 - 18:14
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#10
geschrieben 05. September 2013 - 18:21
Denke eher, da hängt es am Programmierwillen.... und, ja: auch daran, daß es ja schon Tablets gibt, die solche Minimal-aber-sofort-Umgebungen insbesondere implementieren.
#11
geschrieben 05. September 2013 - 18:29
Am Programmierwillen scheitert es auch nicht unbedingt. Es ist mehr eine Frage des Nutzens. Wozu braucht man so etwas wirklich. Allenfalls noch als Notfallsystem. Aber glaube kaum, das sich da jemand wirklich so ein Baord kaufen würde, nur weil da im UEFI ein Mini Desktop implementiert ist.
Solche Minimalumgebungen gab es auch schon zu BIOS Zeiten auf Linuxbasis. Aber so wirklich durchgesetzt hat sich das nie.
Ist halt die Frage des Nutzens. Bei Windows 8 wäre es z.B. ungemein nützlich, wenn z.B. das Windows RE im UEFI drin stecken würde. Dann hätte man immer eine Reparaturumgebung parat, unabhängig ob die Festplatte noch arbeitet oder man seinen USB Stick gerade nicht weider findet.
Dieser Beitrag wurde von DK2000 bearbeitet: 05. September 2013 - 18:32
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#12
geschrieben 05. September 2013 - 18:52
#13
geschrieben 05. September 2013 - 20:06
Zitat (RalphS: 05. September 2013 - 18:52)
Sie könnte aber dort hingeschriebenen werden und das jetzt auch schon. Dem UEFI ist das wurscht, ob die Dateien bootx64.efi, bootmgr.efi und winload.efi auf irgend welchen Partitionen auf Datenträgern befinden oder im Flash. Das sind ganz normale UEFI Executables, welche direkt von UEFI ausgeführt werden.
Nur mangels Speicherplatz auf dem Board selber landen die halt auf der Festplatte. Mit einem entsprechen großen Speicher, welches das UEFI in sein Verzeichnisbaum einbindet, könnte man die ESP auch von der Platte verschwinden lassen.
Die FAT32 ESP Partition auf der Platte ist eigentlich nur ein Relikt aus der EFI 1.x Zeit. Modernes UEFI ist darauf nicht wirklich mehr angewiesen.
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#14
geschrieben 05. September 2013 - 20:47
#15
geschrieben 05. September 2013 - 20:50
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