dieser kleine guide ist für den aufgeweckten einsteiger oder auch midrange home-user gedacht. vielleicht auch auch für den einen oder anderen profi interessant!
um nicht nur immer über probleme zu diskutieren, würde ich gern mal ein thema starten, in dem jeder der lust hat berichten kann, wie und warum seine windows installation nahezu perfekt läuft. ich versuche mal kurz und knapp meine eigenen erfahrungen darzulegen, hoffe aber auch auf tips, die vielleicht auch andere haben. ich werde bei den einzelnen punkten nicht zu sehr in details gehen und will auch keine grundsatzdiskussionen lostreten, sondern liste wenn möglich nur auf, womit ich gute erfahrungen gemacht habe! vielleicht für profis uninteressant, aber vielleicht nützt es doch dem einem oder anderen seine probleme zu bewältigen. und wenn möglich, werde ich tips und statements aus weiteren diskussionen hier einfliessen lassen. alle software-erwähnungen lassen sich natürlich googlen, downloaden oder man besorgt sich entsprechende howtos um sich in der handhabung einzulesen. wie mit jeder technik aber bitte immer sorgfältig damit umgehen!
dann mal los...
hardware:
ich benutze beruflich ausschliesslich rechner von dell und habe damit sehr gute erfahrungen gemacht. besonders der "next day support" hat mir schön öfter mal ein projekt gerettet. klar geht mal ein rechner kaputt, darum ist der schnelle support der firma um so wichtiger! privat schraube ich schon mal günstig einen rechner zusammen, allerdings grundsätzlich mit hardware der bekanntesten firmen, hoher qualität und gutem treibersupport. die hardware kann auch schon mal aus der vorletzten generation sein, hauptsache es ist relativ weit verbreiteter standard und die firma bietet etwas länger support als normal. gute erfahrung habe ich bei meinem letzten rechner hier gemacht >>> google > „der ideale gaming pc“ (faq bei computerbase). das war wirklich nur auspacken-zusammenstecken-einschalten ...und der läuft bis heute ohne bluescreen oder absturtz. ich nutze keinen billig-hardware-schrott! wer billig kauft, kauft zwei mal!
partitionierung:
C:\ - nur (!!!) für das system (ca. 30-50gb nach eigenem ermessen, ich hab gern etwas reserve!)
D:\ - software und arbeitspartition
alle weiteren partitionen, stripes oder raid nach eigenem ermessen
installation:
grundsätzlich nur windows. wenn möglich jede fremde „frickel“-software vermeiden. windows interne firewall ist an. früher habe ich einen freien virenchecker (avira) benutzt, dazu spybot. auch diese beiden tools habe ich seit kurzem durch „microsoft security essentials“ ersetzt und dafür eine automatik (scan & update) eingestellt. den rest erledigt die harddware-firewall im router (hoffentlich!). auch hier die regel: weniger ist mehr. ich vermeide „monster“-tools zu installieren, die das ganze system mit überfrachteten features langsam machen. zusätzliche hardware-treiber installiere ich grundsätzlich nur, wenn die angebotenen von microsoft probleme machen sollten oder langsam erscheinen (zb grafik).
software:
ich habe mir im laufe der jahre angewöhnt auf die c: partition nur das saubere system zu installieren. jede weitere „produktiv“-software kommt ausschliesslich auf selbst erstellte ordner auf der zweiten partition > zb. d:\progs oder d:\programme . dadurch reduzieren sich bei mir z.b. die uac-meldungen fast auf 0 (!!!). es kommt nur die software, die nicht anders funktioniert mit auf die system-partition. grundsätzlich versuche ich installationen zu vermeiden und arbeite mittlerweile mit sehr vielen „portable“-versionen der gängigen programme. neues installiere ich grundsätzlich zuerst zum testen in sandboxie und versuche erstmal die neue software durch simples kopieren in meinen portable-ordner ohne installation zum laufen zu bekommen. wie gesagt, die uac ist bei mir an (vista), meldet sich aber so gut wie nie!
(!)allerdings kann das "umschiffen" der uac mit dieser methode unter umständen ein sicherheitsrisiko sein. ein sich automatisch wiederholender viren- und spywarecheck vielleicht 1x pro woche, kann daher sicherlich nicht schaden. der realtime-check sollte ja sowieso die ganze zeit aktiviert sein!
ich hasse tools, die irgendwelche hintergrundtasks installieren (google earth, quicktime, usw...) und z.b. nach updates checken. wenn man als unwissender nicht aufpasst, läuft da schnell viel müll im hintergrund. ich checke manchmal mit autoruns (sysinternals tool) und deaktiviere gern mal einige von diesen zecken.
cleanup / update / sicherheit / pflege:
mein lieblingstool im system >>> geplante tasks!
damit erstelle ich z.b. einen task für die komplette systemdefragmentierung, der z.b. einmal im monat oder alle 3 monate einmal in den frühen morgenstunden durchläuft. mehr ist meiner erfahrung nach nicht nötig! update: seit vista und 7 ist defragmentieren wohl eher unnötig. aber wer das überprüfen will, einfach in einer admin-cmd oder admin-powershell "defrag /a /c" ausführen und man bekommt eine analyse über all seine festplatten.
directx checke ich regelmässig von hand und mache updates. zumindest auf meiner gaming-station, da ich immer noch gern mal spiele.
security essentials macht wie schon gesagt automatische updates und scans.
windowsupdate läuft ebenfalls komplett automatisch und installiert ungefragt die neuesten patches. ab und zu checke ich manuell und installiere nach, was ich für nötig befinde (neue treiber z.b. welche von microsoft angeboten werden).
über geplante tasks richte ich mir auch noch eine cleanmgr automation ein, um regelmässig die systemplatte von müll zu befreien. hier eine kurze anleitung:
1. folgendes unter start ausführen eingeben: "cleanmgr.exe /sageset:100" (statt 100 kann eine zahl zwischen 1 und 65535)
2. wählt die dateitypen aus die von "cleanmgr.exe" in zukunft entfernt werden sollen.
3. testet eure arbeit mit folgendem befehl unter start ausführen aus: "cleanmgr.exe /sagerun:100" (muss die gleiche zahl wie bei sageset sein)
4. erstellt einen geplanten task der z.b. montags und donnerstags zur mittagspause läuft. (mit der befehlszeile von punkt 3)
manchmal nutze ich windirstat um versteckte große files im system zu finden, oder mal wieder den user-ordner aufzuräumen.
ab und zu benutze ich den ccleaner von hand anstelle des papierkorbs leeren und ab und an zum registry-aufräumen. bis jetzt habe ich keinerlei schlechte erfahrungen mit dem tool gemacht.
ab und zu ( wenn ich paranioa habe ) mache ich einen scan mit hijackthis und analysiere mein system damit online. leider seit jahren erfolglos! also, ohne probleme, meine ich!
hier noch ein tip aus dem forum falls man doch mal sauber deinstallieren will: "total uninstall" scheint ein guter uninstaller zu sein, der auch gutes feedback und übersicht gibt, wo sich noch welche files und registry-einträge verstecken. ich werde den mal verstärkt testen. bis jetzt macht die software einen guten eindruck auf mich.
backup:
ich habe zum glück seit kurzem einen windows home server (acer h340) mit ca. 4terabyte an festplatten (4x hotswap, „raid5-ähnlich“), welcher ohne mein zutun regelmässig alle meine rechner komplett sichert, ohne das ich mir weitere sorgen machen muss. bin davon restlos begeistert! der homeserver macht sehr intelligente sicherungen und sichert z.b. doppelte files nur einmal. und zwar im ganzen home-netzwerk rechnerübergreifend! und das jeden tag. so kann ich z.b. noch auf backups von vor einem monat komfortabel zugreifen, ohne das der server vollläuft. im notfall lassen sich komplette systeme wieder vom server aufspielen, falls mal die platte eines rechners abgeraucht ist.
alternativ dazu kann man natürlich auch eine backup-strategie mit einer externen festplatte planen. einzelne files, oder aber auch komplette partitionen lassen sich mit der windows-sicherung oder z.b. auch mit den acronis-tools bewerkstelligen. für einzelne files oder ordner eignet sich auch auch robocopy sehr gut und lässt sich auch prima über geplante tasks mit einem backup-automatismus einrichten. z.b. hat mein laptop immer wenn es mein heimnetzwerk erkannte automatisch wichtige persönliche daten mit meinem desktop synchronisiert. robocopy ist dafür ein prima tool. mit yarcgui hat man auch ein komfortables user-interface zu robocopy, für alle die nicht so gern in der shell rumtippen.
der schlimmste fall > festplattencrash/daten gelöscht:
eigentlich sollte man das gelassen sehen, wenn man eine vernünftige backup-strategie hat. neue festplatte kaufen, einbauen, image zurückspielen, oder system installieren und gesicherte daten zurückspielen. aber wegen murphy schreibe ich da noch kurz was zu. falls man z.b. aus versehen mal ein paar daten gelöscht hat, kann man versuchen mit z.b. recuva die verlorenen daten wiederherzustellen. sobald man den fehler bemerkt, sollte man vielleicht noch vermeiden auf der platte zu viele schreib- oder kopier-operationen durchzuführen. das verringert die chancen gelöschte files wiederherzustellen. wenn es noch schlimmer kommt und man versuchen will die komplette platte zu retten, ist vielleicht testdisk das richtige tool. es gibt im netz einige howtos zu dem sehr mächtigen rettungsprogramm. es gibt versionen für alle betriebssysteme, so das man sich an einen zweiten rechner setzen kann um einen rettungsversuch damit zu starten. allerdings, einfach ist das nicht und man sollte sich da auf jeden fall einlesen!
linux neben windows:
ich habe auf der d:-partition noch ein xubuntu (xfce - sehr schneller windowmanager, sieht trotzdem gut aus!) in der windows-partition laufen und nutze mein ntfs-laufwerk als arbeitsplatte für beide systeme. windows und linux sind so beide im windows bootmanager zu sehen. auch kann man darüber einen seperaten virus-scan durchführen, wenn man alle windows partitionen unter linux einbindet.
internet:
ich surfe auf meinen standardseiten, denen ich vertraue. ansonsten lasse ich den browser schon mal in der sandbox (sandboxie) laufen. ALLES was ich nicht kenne oder mir komisch vorkommt, wird weggeklickt oder einfach der browser geschlossen. ich lese keine komischen mails, spamfilter an, ansonsten wird gelöscht. penisvergösserungen oder geld aus afrika interessieren mich im moment nicht! banking und andere accounts z.b. mache ich nur über die direkten seiten, nie über email-links! grundsätzlich versuche ich keine links aus emails zu öffnen oder generell unbekannte mails zu öffnen. ich weiss, kennt ihr alles schon, aber man kann es ja nicht oft genug wiederholen. wer mag, kann mit spybot vielleicht noch seine hosts-datei imunisieren lassen. das sollte einige von den ganz üblen bekannten webseiten schon mal komplett blocken. spybot natürlich updaten vorher. ich habe es immer noch nebenher als "portable" vorliegen, aber nicht ins system (sicherheitscenter) integriert.
allgemein:
fummelt einfach nicht soviel im system rum und nehmt es wenn's geht so, wie es installiert wurde. ich habe vielleicht zwischen 5 und 10 programme, mit denen ich arbeiten muss wirklich installiert. auf der gamestation natürlich die games, wenn es nicht anders geht. der rest ist portable und einfach vom server rüberkopiert. wenn es wirklich mal nötig ist, nehme ich tools aus der sysinternals-suite zum testen usw. je mehr ihr installiert/deinstalliert, jedes tool testet und die platte vollmüllt, desto instabiler wird auch das system. eigentlich logisch, aber die meisten befolgen leider auch diese einfachen regeln nicht. so lange man nicht aussergewöhnlich am system rumfummelt/rumbiegt, kann eigentlich so gut wie gar nix kaputtgehen. nunja, eine festplatte/hardware kann immer mal crashen, aber dafür habe ich ja backups!
ob diese ganzen tips bei euch genauso funktionieren, kann ich nicht sagen. aber ich arbeite/spiele/compute mit annähernd dieser vorgehensweise seit windows xp auf den markt kam und habe so seit über 8 jahren so gut wie keinen bluescreen (zuletzt bei xp), viren, trojaner oder sonstige probleme gesehen. die einzigen viren kamen auf selbstgebrannten cds von kunden XD. ich weise dann natürlich freundlicherweise darauf hin. auch kann ich keine verlangsamung des systems feststellen, noch muss ich jedes halbe jahr eine clean-installation machen, wie ich oft von anderen höre. mein vista (seit erscheinen) und jetzt auch mein 7rc1 läuft gefühlt genau so schnell wie am allerersten tag und extrem stabil.
trotz allem basiert dieses kleine "regelwerk" ausschliesslich auf meinen eigenen erfahrungen und meinungen! deshalb ist das natürlich nicht allgemeingültig und jeder kann anderer meinung sein. ich persönlich sehe mich auch nicht als profi, da ich noch heute jeden tag neues dazulerne und jedes betriebsystem und jede neue version auch neue herausforderungen enthält. ich kann lediglich sagen, das ich, solange ich diese regeln befolge sehr gut mit dem system fahre. weglassen von 1, 2 oder mehr regeln, hat sich bei mir fast immer in verschlechterungen bei der stabilität ausgewirkt. natürlich liegt es auch immer an der disziplin jedes einzelnen, wie weit er sein system pflegen soll.
ich hoffe, diese kleine, grobe auflistung mag für den einen oder anderen hilfreich sein und ich würde mich über weitere tips, anleitungen, fragen oder diskussionen freuen.
euer flint ironstag
ps: konstruktive kritik natürlich willkommen, dummes gebashe nicht! danke!
Dieser Beitrag wurde von Flint_Ironstag bearbeitet: 26. August 2009 - 14:19