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Nachrichten zum Thema: Prozessoren & Speicher
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Wie Speicher-timings Optimieren?


#1 Mitglied ist offline   st_m 

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geschrieben 20. Juni 2009 - 09:29

Ich habe 4x1GB GEIL DDR2-800 4/4/4/12 Speicher auf ein Mainboard gesteckt.

Im SPD steht aber 5/5/5/18 bei 1.8V.

Ich kann mich noch dran erinnern, dass der Verpackung ein Zettel beilag, auf dem stand, der Speicher braucht 2.1V bei 4/4/4/12, weswegen man das von Hand einstellen muß.

Nun das habe ich getan. Aber folgendes Problem: Es gibt noch weitere Parameter: TRRD, TWRT, TRFC, TRTP und die command rate. Dort stand bei 5/5/5/18 "automatisch" 3/3/6/42/3 und 2 für die command rate drin. Das geht mit den 5/5/5/18 Haupttimings gut, aber nicht bei 4/4/4/12 (manchmal BlueScreen).

Wenn ich von Hand dort 10/10/11/35/10/2 eintrage (Werte von anderem Rechner), dann geht es problemlos mit der 4-er-Timings. Die Frage ist nur, was gehört da rein? Sollte das der Speicherhersteller spezifizieren? Ist das, was jetzt drin steht, viel zu konservativ? Hat das überhaupt einen messbaren Einfluß auf die Geschwindigkeit?

Dieser Beitrag wurde von st_m bearbeitet: 20. Juni 2009 - 09:30

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#2 Mitglied ist offline   klawitter 

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geschrieben 20. Juni 2009 - 13:25

du kannst als ersten versuch die spannung weiter erhöhen. eingestellte und tatsächliche spannung müssen sich nicht, vor allem unter last gleichen. eine erhöhung des wertes auf 2,2V ist einem mit 2,1V spezifizierten ram problemlos zuzutrauen.

der damit erzielte effekt sind durch die spannungserhöhung steilere signalflanken, die kürzere timings ermöglichen.

die command rate sollte bei 2T bleiben, 1T gelingt nur unter sehr günstigen voraussetzungen.

um die standardtimings 4-4-4 zu erhalten wäre es noch hilfreich Tras (12) zu verändern. durch eine erhöhung verbessert sich die systemstabilität schon deutlich, performanceverluste liegen dabei aber im promille- bis unterem einstelligen prozentbereich. 15 wäre ein angemessener wert.

erst wenn das nicht ausreicht, macht es sinn, die subtimings zu verlangsamen.

hierzu kannst du die/den Trfc-wert(e) verändern. dieser wert ist in pico-sekunden einzustellen, und liegt im bereich von 75 bis 197,5ps. jehöher, desto stabiler, bei gleichzeitig recht geringem einfluss auf die performance. die erforderlichen werte dieses delays können zwischen den kanälen unterschiedlich sein!

ein gleichermassen stabilitätsfördernder wert ist Trc (bank / row cycle time), der normalerweise um die 23 bis 26 liegt. erhöhe ihn auf 30.

hier endet eigentlich die erste stufe der einflussnahme. weiter geht es mit der beeinflussung der timings des gesamtsystems, also einschliesslich cpu, taktgeber, etc.
dabei geht es darum, die beim start vom system festgelegten 'timetables' so zu beeinflussen, dass das OS, das diese später per acpi dynamisch steuert, sich in einem bereich bewegt, der unter den unterschiedlichsten lastzuständen gleichermassen stabil funktioniert.

wenn du ein intelsystem hast, unterscheidet sich die methode zur 'glättung' der taktsignal-laufzeiten von der eines am2+/am3-systems. unter intel stehen dir durch den in der northbridge untergebrachten ram-controller möglichkeiten zur verfügung, takt-zeiten zwischen cpu und controller dezidiert zu beeinflussen. aber da kenn ich mich nicht aus ;-).
bei amd kannst du über einstellung in acc und über die 'clockskews' 'allgemeingültige' glättungen und verzögerungen vornehmen. ich habe jedoch die erfahrung gemacht, dass die beim booten des bios erfolgten handshakes zu den clockskews automatisch die sichersten werte bringen. dass kann sich jedoch von board zu board (bios zu bios) unterscheiden.


je mehr speicher zur verfügung steht und je seltener von der festplatte nachgeladen werden muss, desto weniger relevant werden die timings, denn: erfolgt bereits beim erstmaligen aufruf im speicher bereits die 'lieferung', entfällt die wiederholung der prozedur. dieser tatsache ist nach meinem derzeitigen erkenntnisstand die beeindruckenste beschleunigung des systems zu verdanken. ablesbar ist das unter den 'seitenfehlern' im ressourcen-monitor (die letztendlich auf die cacheaufrufe rückschliessen lassen)

als beispiel: das importieren einer etwa 2500 titel umfassenden musikbibliothek auf dem server in einen lokalen windows-mediaplayer dauerte bislang unter 32bit mit minimal 1core/1GBram bis maximal 4core/4GBram etwa 30 bis zu 90 minuten.

mit 4core/8GB/64bit war die aufgabe in etwa 15 sekunden(?) erledigt. es ging so schnell, dass der mediaplayer bereits fertig war, bevor ich das erste mal hingeschaut habe.

ich wollte es anfangs nicht glauben, konnte aber den gleichen effekt mit dem importieren und laden von datenbanken / katalogen unter lightroom und photoshop so wie beim laden und speichern von 6gb-videos zur bearbeitung feststellen.

wer dem etwas hinzuzufügen oder zu wiedersprechen hat, möge es bitte tun. ich arbeite mich gerade erst in 64bit und die effektive nutzung von (zu) grossem speicher ein <_<

Dieser Beitrag wurde von klawitter bearbeitet: 20. Juni 2009 - 13:53

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#3 Mitglied ist offline   st_m 

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geschrieben 20. Juni 2009 - 16:46

Vielen Dank für die ausführliche Beschreibung. Ich habe alles gelesen.

"der damit erzielte effekt sind durch die spannungserhöhung steilere signalflanken, die kürzere timings ermöglichen."
Sicherlich könnte ich die Spannung noch ein bisschen erhöhen, aber das System ist ja stabil. Ich denke nicht, dass es unbedingt nötig ist. Das Problem kommt eher von sinnlosen? Standardeinstellungen für die Sub-Timings.

"erst wenn das nicht ausreicht, macht es sinn, die subtimings zu verlangsamen."
Und genau da liegt mein Problem, dass ich überhaupt nicht weiss, was (welche Größenordnung) da reingehört. Denn ein Board zeigt mit denselben Modulen als Standardeinstellung 10/10/11/35/10, und das andere 3/3/6/42/3. Das ist ein gewisser Unterschied. Wo hat man diese Werte normalerweise her?
Es ist ein ganz gewöhnlicher P45 Chipsatz.

Und noch etwas: Was machen denn die Spannungen (alle, nicht nur für RAM) auf "Automatisch"? Es gibt nämlich jeweils "Automatisch", "Normal" und dann die ganze Liste zum Auswählen. Ich hätte ja erwartet, dass "Automatish" die Standardwerte vorgibt (als bsp. 1.100V für der Northbridge Kern). Aber ist das nicht "Normal" vorbehalten? Versucht das Board mit der automatischen Einstellung vielleicht, die Werte zu variieren (erhöhen), um einen stabilen Betrieb zu ermöglichen?

Kann man diese Spannungen (nicht CPU) mit Software auslesen?

Es gab nämlich noch ein Problem: Es gibt noch die Spericher-Terminierungsspannung, und eine Speicher-Referenzspannung. Ich dachte, die sollten bei der halben Versorgungsspannung liegen. Stelle ich sie aber von 0.900V auf 1.050V, dann geht es nicht mehr.
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#4 Mitglied ist offline   klawitter 

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geschrieben 20. Juni 2009 - 17:08

das board (bios) übernimmt bei den auto-einstellungen der ramtimings die vorgegebenen werte des spd und ermittelt per 'handshake' alle anderen timings. nicht alle timings sind vorgegeben, da sie u.a. schlicht von so profanen dingen wie der länge von signalwegen abhängig sind. insofern sind unterschiedliche (sub) timings auf unterschiedlichen boards ganz selbstverständlich. auf einem FSB/northbridge-system werden diese timings z.b. immer sehr viel länger sein, als auf einem board mit on-die-controler.

die subtimings tragen eher wenig zur performance bei, aber umso mehr zur stabilität. deinen eingehenden satz verstehe ich nicht ganz: mit 4-4-4-12 ist dein system doch instabil? erst mit einer erheblichen herabsetzung der subtimings bekommst du es stabil. das bedeutet nichts anderes, dass das eine system die subtimings passend ermittelt, das andere aber zu ehrgeizig ist.

wie du dem begenen kannst, habe ich dir beschrieben: höhere spannung und / oder reduzierung der subtimings und steckung der timetables.

feste werte für diese timings gibt es nicht: wie gesagt, ermittelt sie das bios selbst beim booten per handshake.

an der terminierung der speicher würde ich nichts ändern, da sie sich per auto mit der Vdimm entsprechend mit verändern.

zu den spannungseinstellungen im allhgemeinen: normal heisst fix @ default. auto heisst dynamisch und bedeuted de facto meist etwas erhöhte spannungen (bei manchen boards braucht man das, um überhaupt auf die default-spannung zu kommen (gigabyte), andere boards hauen gnadenlos ungesunde werte oben drauf (asrock)). das muss man beobachten und entsprechend entscheiden.

ein gutes tool zum auslesen der vorhandenen sensoren in einem überblick ist occt. die meisten hersteller bieten auch entsprechende tools an. mit vorsicht sind everest und kollegen zu geniessen, die nicht immer die systemschnittstelle zum auslesen beherrschen oder eigene software benutzen.
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