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Flashspeicher: Gefahr > Segen?


#1 Mitglied ist offline   ph030 

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geschrieben 07. Dezember 2007 - 15:11

Zunächst mal ein wenig IMHO:

[IMHO]
Ich gehe davon aus, dass Festplatten, so wie wir sie heute kennen(x-Scheiben, Kopf hin und her, etc.), in spätestens 5-7 Jahren nicht mehr attraktiv sein werden. Begründen würde ich das hauptsächlich mit dem hohen Stromverbrauch, dem Volumen(nicht das Speichervolumen!) und der mangelnden Sicherheit - v.a. letzteres wäre, man stelle sich einen Totalcrash einer 1TB-Platte vor, RAID und Backups zählen hier erstmal nicht, denn diese kosten auch wieder jede Menge Geld, Zeit, Strom und Platz.
Im Gegenzug werden Flashspeicher in Sachen Speichervolumen, Preis, Größe und Ausfallsicherheit immer attraktiver - zusätzlich kommen diese Dinger mit extrem wenig Strom aus. Seit längerem gibt es ja einige Systeme, um sich eine Art SSD unter zuhilfenahme von ein paar CF-/SD-Karten und einem Adapter selbst zu bauen, was preislich eine schöne Alternative zu fertigen SSDs darstellt - jedenfalls momentan.
[/IMHO]

Wie man weis, ist Flashspeicher bereits heute in vielen Geräten zu finden. Angefangen bei offensichtlichen Sachen wie MP3-Playern und Digitalkameras, über Mobiltelefone, Router, Uhren, bis ... in Zukunft wird sich mit Sicherheit noch eine größere Verbreitung einstellen.

So schön Flashspeicher aus diversen Gründen auch sein mag, gibt es natürlich auch hier eine Schattenseite, nämlich die Datensicherheit. Wo man bei normalen Festplatten unter Datensicherheit verstehen könnte, dass Daten z.B. auf Grund eines Crashes abhanden kommen können, ist bei Flash das Gegenteil der Fall - man kann sich nicht sicher sein, dass gelöschte Daten auch wirklich gelöscht sind, selbst wenn man das System anweist, die betreffenden Files x-mal zu überschreiben. Die Begründung hierfür ist, dass zum einen, wie beim normalen Arbeitsspeicher, das Problem des "Burn-In" besteht, hauptsächlich jedoch darin, dass eine gewisse Menge mehr Speicher vorhanden ist, als auf der Packung angegeben. Ähnlich wie bei Festplatten, sind auch hier Ersatzblöcke vorhanden, falls einmal ein Speicherblock "durch" ist. Hinzu kommt bekanntlich ein Algorithmus, der dafür sorgt, dass die einzelnen Blöcke gleichmäßig beschrieben werden, um dem vorzeitigen Sterben von Zellen vorzubeugen. Im Endeffekt bedeutet das also, selbst wenn ich den kompletten - offiziell angezeigten - Speicher mehrfach überschreibe, kann ich mir nicht sicher sein, dass auch wirklich alles weg ist. Einen Einblick in die zugrundeliegenden Algorithmen bzw. einen RAW-Modus sind die Hersteller bislang schuldig geblieben.

Sicherheitstechnisch ergibt sich dadurch das Problem, dass man verhindern sollte, sicherheitsrelevante Daten in Flashspeicher auszulagern. Problematisch kann das zum einen werden, wenn man irgendwelche Authorisierungskeys auf z.B. einem USB-Stick speichert oder Login-Daten für irgendetwas auf Grund von Speichermangel geswappt werden. Folglich könnte es in Zukunft sehr gefährlich werden, wenn man nur noch Flashmedien nutzt.

Einige werden nun sicher wieder etwas von Paranoia und "ich hab doch nichts zu verbergen" schwafeln, aber das kennt man ja...

BTW, ich komme gerade wieder darauf, weil ich beim Freischaufeln meiner Platten auf einen Vortrag vom CCCamp 07 zu diesem Thema gestoßen bin - "How to (really) forget your secret crypto-key" (Video (~200MB))

Comments?

Dieser Beitrag wurde von ph030 bearbeitet: 07. Dezember 2007 - 15:26


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#2 Mitglied ist offline   DekenFrost 

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geschrieben 07. Dezember 2007 - 15:35

Da habe ich mir noch garkeine Gedanken drüber gemacht, darum schonmal danke für die Anregungen.

Zitat

Ich gehe davon aus, dass Festplatten, so wie wir sie heute kennen(x-Scheiben, Kopf hin und her, etc.), in spätestens 5-7 Jahren nicht mehr attraktiv sein werden.
Damit könntest du durchaus recht haben, allerdings würde ich nicht im gleichen Atemzug davon ausgehen dass Festplatten vollständig durch Flashspeicher ersetzt werden. Wird nicht schon an alternativen Datenspeichern geforscht ?

Zum anderen kann ich mir vorstellen dass, sollten Flashspeicher als ersatz für konventionelle Festplatten eingesetzt werden, an diesem Aspekt gearbeitet wird. Wenn Firmen erstmal auf solche Festplatten umsteigen, steigt auch der bedarf an Datensicherheit in diesem Gebiet. Davon würden über kurz oder lang auch Privatpersonen profitieren.

Ich kann mich natürlich auch irren.

Zitat

Im Endeffekt bedeutet das also, selbst wenn ich den kompletten - offiziell angezeigten - Speicher mehrfach überschreibe, kann ich mir nicht sicher sein, dass auch wirklich alles weg ist. Einen Einblick in die zugrundeliegenden Algorithmen bzw. einen RAW-Modus sind die Hersteller bislang schuldig geblieben.
Und mit Software lässt sich das Problem nicht lösen ? Ich meine, auch in Zukunft nicht ?

Auf jedenfall kann man die zukunft von Flash Speichern noch nicht voraussehen. Im Moment sieht es eher so aus als würden flash speicher eher zu "wegwerf speichern" werden. In diesem Fall, zumindest bei kleinen speichern, könnte man diese einfach vernichten.

Wie sieht es eigentlich damit aus ? Lassen sich Flash Speicher nach einem Brand zB. besser oder schlechter wiederherstellen als Festplatten ?
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#3 Mitglied ist offline   ph030 

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geschrieben 07. Dezember 2007 - 15:57

Zitat

Da habe ich mir noch garkeine Gedanken drüber gemacht, darum schonmal danke für die Anregungen.
Mindestens einer mehr, der sich Gedanken macht -> Ziel erreicht :)

Zitat

allerdings würde ich nicht im gleichen Atemzug davon ausgehen dass Festplatten vollständig durch Flashspeicher ersetzt werden.
Vollständig mit Sicherheit nicht und auch nur nach und nach. Meistens werden große Speichersysteme ja für Longtime-Storage genutzt, da kann sich Flash in Sachen Platz- und Stromersparnis gut sehen lassen - wenn man mal schaut, was ein 50TB Blade-System für Strom frisst...

Zitat

Wird nicht schon an alternativen Datenspeichern geforscht ?
Ja, u.a. speichern in Kristalle, auf Tesa-Film, etc.pp.

Zitat

Wenn Firmen erstmal auf solche Festplatten umsteigen, steigt auch der bedarf an Datensicherheit in diesem Gebiet. Davon würden über kurz oder lang auch Privatpersonen profitieren.
Flashspeicher an sich gibt's nun ja schon relativ lange. Man hätte also z.B. erwarten können, dass große Firmen wie MS oder IBM ein "bisschen" Geld investieren, um zum Wohle ihrer Kunden Lizenzen für die notwendigen Algorithmen zu kaufen. Ob die sich der Gefahr nicht bewußt sind, oder ob Absicht dahinter steht, ist eine Sache der Perspektive - ich rechne bekanntlich lieber mit dem Schlimmsten und freue mich, wenn es nicht eintrifft.

Zitat

Und mit Software lässt sich das Problem nicht lösen ? Ich meine, auch in Zukunft nicht ?
Nicht derzeit und auch nicht solange, bis die Spezifikationen offengelegt oder RE'd werden. Momentan kann man noch nicht mal das Medium komplett "tot" schreiben, weil der Controller schon vorher sagt, dass nichts mehr geht - es können aber trotzdem einige Blöcke überlegen. Ist also auch dann nur eine Sache der Stochastik und Statistik, ob man Glück hat oder nicht.

Zitat

Im Moment sieht es eher so aus als würden flash speicher eher zu "wegwerf speichern" werden.
Es gibt ja heute schon Polizeieinsätze, bei denen der Müll verdächtiger Personen kontrolliert wird...

Zitat

Lassen sich Flash Speicher nach einem Brand zB. besser oder schlechter wiederherstellen als Festplatten ?
Das kommt auf die Art der "Vernichtung" an, in manchen Fällen ist Flash wesentlich resistenter als eine HDD, manchmal auch umgekehrt. Das Problem hierbei ist, bei einer Festplatte könnte man mit etwas Geschick die Platten mit einem neuen Kopf+Motor bestücken, um zu schauen, ob noch was geht - das kann mit der nötigen Erfahrung und ein bisschen Werkzeug so ziemlich jeder. Nimmt man im Gegensatz dazu z.B. eine MicroSD-Karte, dürfte dass allein auf Grund der Größe kaum für jemand anderes als den Hersteller und Spezialfirmen zu machen sein, ergo, selbst wenn der Kontroller defekt ist, muss das nicht für die Zellen gelten.

Wirklich übel ist - auch für mich - dass es einem somit noch schwerer gemacht wird, effiziente Verschlüsselung zu nutzen. Den Inhalt eines sicheren Keyfiles kann sich ja kein Mensch merken, wirklich sichere Passwörter sind aber a) auch schwer zu merken, b) beim eingeben ein zeitlicher Faktor und c) leichter ausspionierbar.
Bliebe z.B. noch eine OTP-Lösung, aber das ist nicht so leicht, dass das einfach mal jeder einrichten kann und ein Stück Hardware erfordert es auch wieder, dem man ev. nicht immer vertrauen kann.

Dieser Beitrag wurde von ph030 bearbeitet: 07. Dezember 2007 - 15:59


#4 Mitglied ist offline   DekenFrost 

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geschrieben 07. Dezember 2007 - 16:05

Zitat

Ja, u.a. speichern in Kristalle, auf Tesa-Film, etc.pp.
Naja ich dachte eher an etwas dass vielleicht schon in naher zukunft verwendung finden könnte. Das mit den Kristallen steckt ja noch in den Baby schuhen, wenn überhaupt. Und wie es da mit dem löschen/wiederbeschreiben ist weiss ich auch nicht. Wenn das überhaupt vorgesehen ist.

Zitat

Es gibt ja heute schon Polizeieinsätze, bei denen der Müll verdächtiger Personen kontrolliert wird...
Dass es ein "wegwerf speicher" ist meinte ich auch durchaus negativ. Schon heute hat ein normaler Haushalt doch etliche Speichersticks rumliegen die oft nicht mehr verwendet werden weil man zB. größere gekauft hat. Sei es nun eine SD Karte aus dem Foto Aperat oder ein MP3 player. Ich glaube die wenigsten sind sich bewusst dass sich noch sensible Daten darauf befinden können, aber das ist ja bei Festplatten genauso.

Ich dachte eher dass man für Sensible Daten billiger Flash speicher verwenden könnte die einfach zu zerstören sind. gabs da nichtmal so ne art "bio" speicher ? Irgendwas dass sich selbst zersetzt sollte doch leicht herzustellen sein oder ?
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#5 Mitglied ist offline   ph030 

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geschrieben 07. Dezember 2007 - 16:10

Zitat

Ich glaube die wenigsten sind sich bewusst dass sich noch sensible Daten darauf befinden können, aber das ist ja bei Festplatten genauso.
Da gab's doch erst vor ~1 Monat bei SternTV einen Beitrag, wo 100+ Kameras/Speicherkarten bei eBay gekauft, die Daten darauf wiederhergestellt und dann die Verkäufer mit den teils seeeehr persönlichen Fotos konfrontiert wurden...

#6 Mitglied ist offline   sn00b 

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geschrieben 07. Dezember 2007 - 16:37

Beitrag anzeigenZitat (ph030: 07.12.2007, 16:10)

Da gab's doch erst vor ~1 Monat bei SternTV einen Beitrag, wo 100+ Kameras/Speicherkarten bei eBay gekauft, die Daten darauf wiederhergestellt und dann die Verkäufer mit den teils seeeehr persönlichen Fotos konfrontiert wurden...
schade, hab ich nicht gesehen. aber solsche fälle gab es ja auch schon mit festplatten. die vorbesitzer der festplatten waren sich keiner schuld bewusst und sogar davon überzeugt das alle daten gelöscht waren! was sagt mir das? es kommt eigentlich weniger auf die art des speichers an als auf die kentnisse dessen der die daten darauf speichert!

in anbetracht der enormen datenfülle (die stetig steigt) kann ich den flash speicher oder andere freundlichere alternativen nur begrüßen! ich möchte nicht wissen wieviele festplatten in unternehmen wie microsoft oder google den strom nur so verschlingen!

über die sicherheit von flash habe ich mir noch nie gedanken gemacht. :)
aber da ich hier und da im internet auch auf rettungs-tools für flash speicher gestoßen bin, war mir bewußt das es auch hier mit einfachen löschen nicht getan ist!

generell bin ich der meinung das das speicherproblem immer größer wird. überall stehen server die die daten speichern, es werden immer mehr daten. zwar werden die medien (festplatte/flash) immer größer aber reicht dies um die enorme vergrößerung der datenflut aufzunehmen? :)

EDIT:
habe hier mal einen link gefunden über den platzbedarf von google. klick
das ist doch mal recht interessant zu wissen, fragt sich nur ob dort diverse backups schon inbegriffen sind.

Dieser Beitrag wurde von Master.Max bearbeitet: 07. Dezember 2007 - 16:48


#7 Mitglied ist offline   ph030 

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geschrieben 07. Dezember 2007 - 16:56

Zitat

es kommt eigentlich weniger auf die art des speichers an als auf die kentnisse dessen der die daten darauf speichert!
Das ist eben hier nicht der Fall, weil die Hersteller nicht herausgeben, was nötig wäre, um sich das Wissen anzueignen. Bis jetzt stellen sie es ja nichteinmal den OS-Herstellern zur Verfügung.

Zitat

aber da ich hier und da im internet auch auf rettungs-tools für flash speicher gestoßen bin, war mir bewußt das es auch hier mit einfachen löschen nicht getan ist![
Diese Tools basieren aber in der Regel auf dem selben Prinzip, wie die selben Tools für den Windows-Mülleimer. In der Regel bedeutet den Papierkorb zu leeren ja nur, dass der Eintrag in der File-Tabelle verschwindet, die Datei selbst aber noch existiert. Bei HDDs kann man das (meistens) verhindern, in dem man den freien Speicher x-fach überschreibt - bei Flash funktioniert das nicht und das ist das Problem!

#8 Mitglied ist offline   sn00b 

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geschrieben 07. Dezember 2007 - 17:10

@ph030
ja was du sagst weiß ich ja! daher ja auch mein ansatz das der der die daten speichert wissen müßte wie er sie entgültigt löscht! dies ist aber eben bei vielen nicht der fall, es wird einfach gelöscht und dann der müll geleert (habe sogar schon rechner gesehen da wurde nichtmal das gemacht).

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