[catfishman]

Heute morgen: 1,169 (95octan) Luxemburg.

Thema Boykott: Nutzt gar nichts.

Woran verdienen die denn? Wenn 10 Autos tanken, steht an einer Säule ein LKW und haut sich den Wanzt voll mit Diesel.

Beispiel: (nur für Leute, die des Luxemburgischen mächtig sind)
http://lb.wikipedia....Aire_de_Berchem

Mal kurz zusammengefasst:
Aire de Berchem: Ist eine große Tankstelle(Rastplatz) an der Autobahn A3 (in Luxemburg). Nord-Süd Achse, Verbindung Frankreich-Luxemburg Stadt-Deutschland. Auf der einen Seite der Autobahn Shell, auf der anderen Seite Aral (Jahresumsatz: Shell 200 Mio Liter / 80% Diesel // Aral 108 mio Liter). Nur mal kurz durchgerechnet: das sind für beide zusammen 843.000 Liter am Tag (Ich habe mal was von 800.000 Litern Diesel gelesen)! Und jetzt erklärt mir mal bitte einer, was es die interessiert, wenn an einem Tag 100 Pkw fehlen.

Ich möchte nicht die guten Absichten der Befürworter/Initiatoren eines Boykotts in Frage stellen, aber Energie ist teuer und wird noch teurer werden (sowohl wegen der Unternehmen, als auch wegen des Staates).

Wie lange würde denn der Staat zuschauen, wenn von einem Tag auf den anderen alle mit Frittenfett fahren würden? Ruck-Zuck wäre die "Pflanzenölsteuer" beschlossen.

Ist leider so. Wenn die Geld wollen, bekommen sie es.

Dieser Beitrag wurde von catfishman bearbeitet: 18. Dezember 2007 - 17:20

[Computer]

Ist das der normale Benzinpreis in Luxemburg. Ich bin erschüttert. Hab es wesentlich billiger in Erinnerung? Naja ist ja auch 3 bis 4 jahre her als ich dort zum letzten Mal tanken war. An die Schweizer unter uns, wie teuer ist das Benzin derzeit eigentlich bei euch?

[shadar.logoth]

Ist bei uns schon wieder billiger geworden.
1,31 für Super.
Ist nicht viel, wir waren schon bei 1,43.

[Computer]

Bei uns sind sie heute auf 1,409 bis 1,429 Euro/l hochgegangen. Diesel 1,329 bis 1,340 Euro/l

[Urne]

Letzte Woche war in Basel der Liter Super bei 1,08 €.

[Computer]

Danke, hätt ich nie gedacht, dass die Schweiz gegenüber Luxemburg die billigeren Spritpreise hat. Aber so ändern sich die Zeiten ...

[rubicon]

Hm aber irgendwie ist das doch merkwürdig. Steuern, egal welche (Lohnsteuer, Mehrwertsteuer, Ökosteuer etc.) will keiner zahlen, eine Maut wird sowieso nur abgelehnt. Aber Schulbildung und asphaltierte Strassen will jeder. Der logische Verstand sagt da schon das die Rechnung nicht aufgehen würde.


Für den täglichen „Luxus“ muss man halt ein paar Opfer bringen.

Dieser Beitrag wurde von GrofZahod bearbeitet: 20. Dezember 2007 - 07:10

[Leshrac]

Das haengt davon ab, in welchem rahmen das ganze geschieht. Ich wuerde auch dazu bereit sein steuern zahlen, wenn diese in einem fairen und reellen bereich liegen, und dieses geld fuer etwas sinnvolles eingesetzt wird.
Wenn ich allerdings fuer einen staat nichts als eine milchkuh sein soll, und er mir ueber 50% meines verdienten geldes regelrecht "abzocken" will, damit groessenteils nur BS anstellt, ist es mit dem verstaendnis vorbei, solch ein staat wird nie auch nur einen mueden cent von mir sehen.

[catfishman]

@GrofZahod: Volle Zustimmung.

Was ist aber besser oder "gerechter":

Ein Steuersystem mit geringerer Belastung auf dem Einkommen und höherer auf Waren, oder umgekehrt?

Womit die meisten Probleme haben, ist die Zunahme der Steuern und Abgaben (schlechte Erfahrungen brennen sich auch stärker ins Gedächtnis). Und man möchte auch die Gewissheit haben, daß der Staat auch das Geld nicht zum Fenster raus schmeisst. Da gibt's doch immer so ein "Schwarzbuch" vom "Bund der Steuerzahler" (hier in D). Auf den gesammten Haushalt bezogen, finde ich die genannten Beispiele meist nicht so gravierend, aber die absoluten Zahlen erschrecken einen dann doch. Jeder (für sich privat) kann sich doch sicher auch an Ausgaben im vergangenen Jahr erinnern, die vielleicht nicht so sinnvoll waren.

Der Staat ist halt ein recht großer Laden, mit vielen Posten auf der "Ausgaben-Seite". Ich bin mir auch bewusst, daß ich durch Tanken in Luxemburg, den dt. Staat bescheisse, weil ich dessen Straßen benutze und vor Ort die eigene Luft verpeste. Aber dann hilft mir das Stichwort vom freien europäischen Markt (staatlich gewollt, und ist auch gut so) wieder aus dem Dilemma heraus.

Gerade beim Thema Energie können wir uns noch auf was gefasst machen, denn alle Regierungen wollen doch, daß Energie/Ressourcen/CO² gespart wird. Das kann man durchaus auch dadurch erreichen, daß der Preis steigt. Niemand macht sich Gedanken zum Verbrauch von Ware XYZ, wenn's sie spottbillig gibt.

Weiß jemand hier wieviel Watt sein PC so verbraucht? Wäre mal 'ne Idee für'n Thread.... scheiss auf PC-Mark etc..... Gewinner ist, wer am meisten Punkte pro Watt hinbekommt (Leistungsaufnahme des PC ohne Peripherie)! Sowas gibt es glaube ich auch schon für das Ranking der Spercomputer.

Dieser Beitrag wurde von catfishman bearbeitet: 20. Dezember 2007 - 10:54

[rubicon]

@Catfishman: Genau, das ist der springende Punkt, würde jeder (für den es sich lohnen würde) ins Ausland tanken fahren und dort seine Zigaretten kaufen wäre das ein enormer Verlust für den Staat für dessen Folgen er aber dennoch aufkommen müsste. Die Strassen müssten dennoch saniert werden auch wenn der Bürger seine Mineralölsteuer in einem anderen Land zahlt. Die Rechnung für die Behandlungen welche aus dem Konsum vom Rauchen resultiert müssen auch von den Kassen getragen werden.

Klar gibt es viele sinnlose Ausgaben wie zbsp die Eurofighter und anderen Mist aber dennoch darf man nicht vergessen wie viel man eigentlich vom Staat bekommt bis man in die Arbeitswelt entlassen wird. Wie viele Lehrer es eigentlich in diesem Land gibt die auch jeden Monat ihr Gehalt bekommen damit sie die Menschen in diesem Land bilden.


Ich denke aber wir brauchen uns erst dann sorgen um die finanzielle Lage dieses Landes machen wenn keine „high end“ PC’s mehr in den Signaturen stehen.

[catfishman]

Man bedenke den etwaigen Aufschrei in Falle einer Öko-Steuer von einmalig -.20 € pro Watt max. Leistungsaufnahme bei einer CPU / GPU.... dann müssten die Hersteller mal einheitliche Angaben machen (Intel gibt den Durchschnitt, AMD den Maximalwert)... uiuiui... So eine Steuer wäre jetzt nicht mit infrastrukturellen Maßnahmen zu begründen, aber man könnte davon locker ein paar Bäumchen pflanzen, oder investieren in Atomstrom.... ähhhhhh Windkraft natürlich!

Aber nochmal zurück zum Benzin / Diesel:

Alternativen haben wir bei uns mit der Zeit einfach abgeschafft (auch mangels Rentabilität). Schienen gibt's in ansonsten gleichsam strukturschwachen Regionen gar nicht mehr. (Abgebaut, verschachert und Radwege hingemacht!)

Jegliches Gewerbe und Privathaushalte sind abhängig vom LKW-Verkehr. Somit ist so ziemlich jeder Artikel den Du kaufen kannst, sozusagen vom Benzipreis belastet, da ja die Transportkosten nicht unerheblich vom Kraftstoffpreis abhängen. (Gilt natürlich auch für Schiffverkehr; habe mal gelesen, daß die Kosten für ein Pfund Kaffee von Südmerika bis Europa 0,5 cent betragen... sind ja auch ein paar Tönnchen auf einmal.) Pro Pfund also wieder mal eine verschwindend geringe Summe. (Werde mal nach einer Quelle schauen, ich will hier ja nicht einfach so Behauptungen aufstellen.) Kaffee ist im "Ländchen" (Lux) auch billiger.... (also gleich beim Tanken gleich mitgekauft).

[Edit:] Hab' was gefunden:
So betragen die Transportkosten für eine Flasche Wein von Australien nach Europa heute 12 Cent, eines Pfundes Kaffee aus Mittelamerika 3 Cent.

Quelle:http://de.wikipedia....i/ISO-Container

Das könnte jetzt aber ausarten in eine Diskussion, was wir alles so Importieren, von dem wir vieles (nicht alles) vor der eigenen Haustür haben.

Dieser Beitrag wurde von catfishman bearbeitet: 20. Dezember 2007 - 13:37

[rubicon]

Zitat (catfishman: 20.12.2007, 13:20)

Aber nochmal zurück zum Benzin / Diesel:

Alternativen haben wir bei uns mit der Zeit einfach abgeschafft (auch mangels Rentabilität). Schienen gibt's in ansonsten gleichsam strukturschwachen Regionen gar nicht mehr. (Abgebaut, verschachert und Radwege hingemacht!)

Naja betrachten wir das ganze mal rein nur von der finanziellen Seite so fahr ich mit dem Auto billiger als mit der Bahn, fährt noch jemand mit wird es sogar noch billiger. Von dem her seh ich die Bahn nicht wirklich als Alternative...

[Computer]

Das was du schreibst ist nicht völlig falsch, aber auch nicht ganz die vollständige Wahrheit. Hier ein Rechenbeispiel:

Ich hab etwa 20 km pro einfache Strecke bis zur Arbeit. Das wären bei 20 Arbeitstagen ca. 800 km. Die Fahrkarte für den ÖPNV kostet mich als Jahreskarte ca. 36,50 Euro pro Monat. Bei einem Spritpreis von 1,30 l Super entprechen 36,50 Euro rund 28 Liter Benzin.

Ich hab ein Auto das ca 10 l Benzin pro 100 km verbraucht. Ich käme mit 28 l rund 280 km weit, hätte ich ein Auto das 5 l je 100 km verbraucht, käme ich damit 560 km weit, bei dem 4 l Auto bereits 700 km und erst bei dem sogenannten 3 l Auto würde ich gegenüber dem ÖPNV, in meinem Fall gegenüber Bahn oder Straßenbahn/Bus sparen. Und ich rechne hier nur die reinen Benzinpreise!!

Wenn du fair und vergleichbar rechnen willst, mußt du alle Kosten, nicht nur die reinen Spritpreise in die Autokosten anteilig mit reinrechnen. Und damit wird der ÖPNV bzw. die Bahn endgültig unschlagbar.

Halte mir jetzt bitte nicht vor, ich würde ja in der CSR für 0,95 bisd 1,10 Euro tanken, denn wieviele Deutsche können das regelmäßig tun. Und auch ich könnte es nicht tun, müßte ich täglich mit dem PKW zur Arbeit fahren. Ich käme nicht um hin in Deutschland zu tanken.

Ich fahr gern Auto, aber die finanzielle Belastung ist für mich neben der Bequemlichkeit (da bin ich ehrlich) ein Grund meine ÖPNV Jahreskarte nicht herzugeben.

Dieser Beitrag wurde von Computer bearbeitet: 21. Dezember 2007 - 22:31

[TTDSnakeBite]

das auto braucht aber nicht nur benzin! das vergessen die meisten, verschleiß und öl solltest mitrechnen, aufs jahr auch nicht wenig

[don.keilione]

Ebenso wie Versicherungen, Steuern.
Nicht zu vergessen sind auch die Anschaffungskosten, oder eventuelle Ratenzahlung, die bei einem Bahnticket ja erst gar nicht anfallen.
Stell dir mal vor du müsstest ne Lok kaufen o_O

Scheisse ist aber echt, wie lange man teilweise auf die Bahn warten muss, z. B. wenn die nur alle Stunde nur einmal fährt.
Oder die ÖPNV in 10 Min. takt (Berlin ausgenommen!)

Egal was, der Bürger ist immer der angearschte!