Unfall und noch Probezeit
#1
geschrieben 29. September 2012 - 10:55
habe vor 2 Tagen einen leichten Unfall gebaut. Mich hat die Sonne kurz geblendet und bis ich komplett abbremsen konnte bin ich leider noch leicht auf ein parkendes Auto aufgefahren.
Habe aber jetzt noch 2 Wochen Probezeit. Muss ich nun zum Aufbauseminar und bekomm die Probezeit um 2 Jahre verlängert? Polizei musste bei dem Unfall nicht gerufen werden.
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#3
geschrieben 29. September 2012 - 12:22
Die Antwort ist nein. Leider. Denn ehrlich gesagt ist es vollkommen egal, ob dich die Sonne lang oder kurz geblendet hat - du hast die relevanteste Regel im Straßenverkehr nicht berücksichtigt: Der Fahrer hat dafür Sorge zu tragen, dass er *jederzeit* seinen Wagen unter Kontrolle hat. Dazu gehört nicht nur das Fahren mit angemessener Geschwindigkeit, sondern auch das Berücksichtigen der sonstigen Einflüsse auf das Fahren, also Wetter etc.
Wenn du auf ein parkendes(!) Auto aufgefahren bist, warst du also entweder zu schnell oder bist nicht angepasst gefahren. Wäre beides der Fall gewesen, hätte dich die Sonne auch länger blenden können - und du hättest dennoch rechtzeitig abbremsen können.
#4
geschrieben 29. September 2012 - 12:28
Ich hatte mit nem Firmenwagen auch schon nen Unfall in der Probezeit und die Polizei wurde geholt. Auch da hab ich nur ne Geldstrafe bekommen und sonst nichts. Die Probezeit wird erst verlängert, wenn du einen Punkt bekommst, soweit ich weiß. Da die Polizei nicht gerufen wurde weiß die Führerscheinbehörde auch nichts von deinem Unfall.
@LostSoul: sowas wie von der Sonne geblendet ist meist nicht vorhersehbar und wenn man dann gerade in einer Kurve ist, kann sowas passieren. Aber deswegen direkt die Probezeit zu verlängern ist halt lächerlich.
#5
geschrieben 29. September 2012 - 12:37
Zitat (Worm: 29. September 2012 - 12:28)
Nein. In mehreren Jahrzehnten mit Führerschein fahre ich bis heute unfall- und schadenfrei und das bei einer Mindestlaufleistung von 60 Tkm pro Jahr.
Zitat (Worm: 29. September 2012 - 12:28)
Nicht? Aha. Dann hat sich die Sonne also plötzlich materialisiert und es war vorher nicht vorhersehbar, dass sich eventuell eine Wolke, ein Gebäude oder was auch immer aufgrund der Fahrtbewegung oder durch Eigenbewegung so im Verhältnis zur Sonne verändert, dass diese plötzlich frei zum Fahrer steht?
Das ganze ist ja eigentlich noch absurder: Das Fahrzeug auf das aufgefahren wurde *parkte*. Selbst wenn er also plötzlich durch die Sonneneinstrahlung nichts mehr gesehen hätte, hätte er nur eines tun können: Eine Vollbremsung einleiten. Entweder hat er dies nicht getan und ist deswegen mit der Restgeschwindigkeit aufgefahren, dann ist er aber nicht mehr angemessen gefahren (angemessene Geschwindigkeit beim Nichts-Sehen dürfte nur noch stehend sein). Oder er ist nicht auf sich ändernde Umstände gefasst gewesen und auf solche zu reagieren, also nicht angemessen im weiteren Sinne gefahren. Du kannst dir den Fehler aussuchen.
#6
geschrieben 29. September 2012 - 13:04

#7
geschrieben 29. September 2012 - 15:07
Es war in einer Siedlung, hatte zunächst keine Probleme mit der Sonne, da die Häuser Schatten auf die Straße geworfen haben, dann auf einmal wurde ich kurz von der Sonne geblendet, da dort kein Haus stand und bis ich reagieren konnte habe ich leicht den anderen Wagen gestriffen.
#8
geschrieben 01. Oktober 2012 - 08:46
Zitat (LostSoul: 29. September 2012 - 12:22)
Zitat (LostSoul: 29. September 2012 - 12:37)
Ja, ja...
Ich sage nur: Hochmut kommt vor dem fall. Wenn du bislang gaenzlich unfall- und schadenfrei gefahren bis, so liegt das nicht an deinen goettlichen fahrkuensten, sondern ist pures glueck. Niemand kann zu 100% jede situation abschaetzen und vorhersehen; und frueher oder spaeter wird auch eine situation eintreten, in der das in genau diesem moment aus welchem grund auch immer auf dich zutreffen wird. Vielleicht erinnerst du dich dann ja an meine worte...
#9
geschrieben 02. Oktober 2012 - 15:51
Zitat (tim.oso: 29. September 2012 - 15:07)
Es war in einer Siedlung, hatte zunächst keine Probleme mit der Sonne, da die Häuser Schatten auf die Straße geworfen haben, dann auf einmal wurde ich kurz von der Sonne geblendet, da dort kein Haus stand und bis ich reagieren konnte habe ich leicht den anderen Wagen gestriffen.
Sei froh, dass es nur ein geparktes Auto und nicht spielende Kinder waren. Gerade in Siedlungen muss man da besonders aufpassen.
Dieser Beitrag wurde von JollyRoger2408 bearbeitet: 02. Oktober 2012 - 15:51
Oberstleutnant Du Zhaoyu (China)
Kapitänleutnant Jarno Makinen (Finnland)
Major Peata Hess von Kruedener (Kanada)
Major Hans-Peter Lang (Österreich)
gefallen am 25.Juli 2006 in Khiyam/Libanon
Nicht die schlechtesten Männer rafft gerne der Krieg dahin, sondern immer die Besten. (Sophokles)
Win10 Test NB
#10
geschrieben 02. Oktober 2012 - 19:10
Zitat (tim.oso: 29. September 2012 - 15:07)
Es war in einer Siedlung, hatte zunächst keine Probleme mit der Sonne, da die Häuser Schatten auf die Straße geworfen haben, dann auf einmal wurde ich kurz von der Sonne geblendet, da dort kein Haus stand und bis ich reagieren konnte habe ich leicht den anderen Wagen gestriffen.
Nunja... ich fahre zwar kein Auto - bin aber dennoch aktiver Teilnehmer am Straßenverkehr:
"Polizei musste nicht gerufen werden" - die hat IMMER da zu sein! schon alleine aus dem Grund, dass die andere Partei dir hinterher keinen reinwürgen kann!
Als Polizist hätte ich dir das nicht geglaubt... mal ernsthaft: wenn nicht gerade im Häuserbereich Nebel mit Sicht < 50m gewesen ist, dann hättest du im Schatten den parkenden Wagen noch sehen können. Ich schließe mich daher den anderen an: Du bist nicht vorsichtig UND vorausschauend gefahren!
Würde sogar mal soweit gehen und sagen: du hast entweder gepennt, das Handy am Ohr gehabt oder was weiß ich...
Dieser Beitrag wurde von Stefan_der_held bearbeitet: 02. Oktober 2012 - 19:15
#11
geschrieben 02. Oktober 2012 - 21:27
Wer da behauptet, ihm passiert sowas nicht, der kriegt auch irgendwann noch seine persönliche dumme Situation. Wahrscheinlich sind dann aber die Anderen schuld.
Zitat (Stefan_der_held: 02. Oktober 2012 - 19:10)
"Polizei musste nicht gerufen werden" - die hat IMMER da zu sein! schon alleine aus dem Grund, dass die andere Partei dir hinterher keinen reinwürgen kann!
Als Polizist hätte ich dir das nicht geglaubt...
Also wenn absehbar ist, dass einem der Polizist nicht glaubt, ist es aber doch besser ohne Polizei.
Nee ich glaube, ob und wann die Polizei gerufen werden muß, ist länderspezifisch. In einem soll sie immer gerufen werden, im nächsten kostet es mal schön Geld, wenn sie der Meinung ist, nicht gerufen hätte werden zu müssen.
#12 _DP455_
geschrieben 02. Oktober 2012 - 21:32
Wenn ich immer wieder schon beinahe heldenhaften Geschichten von Menschen höre, die (angeblich) mehrere Jahrzehnte (im Falle von LostSoul wären es im Schnitt ~165 km pro Tag) unfallfrei durchgekommen sind, dann kann ich nur sagen, Glückwunsch, aber dazu gehört auch sehr, sehr viel Glück. Vieles kann man einfach nicht beeinflussen. Und es muss auch noch nicht immer mit menschlichem Fehlverhalten zu tun haben, damit es zu einem Unfall kommt. Mal ein Beispiel, ich kenne hier in Ostdeutschland einige Land- bzw. Bundesstraßen mit sehr, sehr langen Waldpassagen (ohne Wildschutzzäune, aber dafür sehr gut gedeihendem Gras am Straßenrad), wo gerade zu dieser Jahreszeit in der Dämmerung niemand gerne unterwegs sein möchte. Da spielt es auch keine Rolle, ob man 50, 80 oder 100km/h fährt. Dort gehören Wildunfälle im Herbst schon fast zur Tagesordnung. In einem solchen Umfeld nutzt einem Erfahrung überhaupt nichts, selbst oder gerade wenn man da Tag für Tag durch muss (Arbeitsweg) und einem plötzlich was aus dem Unterholz vor die Karre springt. Augen kann man nicht überall haben, wenn man sich auf die Straße konzentrieren muss, abgesehen davon, dass man in einem dunklen Wald eh nicht viel sieht. Da ist die, nennen wir es mal, Hurra-Ich-Bin-Unfallfrei-Streak früher oder später zu Ende.
Fakt ist, dass die tief stehende Sonne (wie zum Beispiel auch Reflexionen von Sonnenlicht auf nasser Fahrbahn) auf jeden Fall ein ernst zunehmendes Problem ist und zu 'ner sicher nicht ganz unerheblichen Zahl an Unfällen beiträgt. Die Frage ist letztlich, ob man sich auf eine solche Situation (zeitnah) einstellen kann, oder nicht. Hier scheint es wohl so zu sein, dass es absehbar war. Insofern muss man dann halt schon vor der Fahrt Vorkehrungen treffen (Sonnenbrille / Brille mit getönten Scheiben sollte man eigentlich immer griffbereit mitführen). Manchmal ist es aber auch den ganzen Tag über bewölkt und irgendwann taucht dann ganz plötzlich die tief stehende Sonne aus einem Wolkenfeld auf und man wird geblendet. Da nutzt es einem auch nichts, wenn man die Sonnenbrille dabei hat, wenn man nicht die Zeit hat, sie aufzusetzen (Gläser umklappen bei entsprechenden Brillen dauert auch). Und wenn die Sonne sehr tief steht, nutzt einem das Herunterklappen der Sichtblende auch nicht viel.
Wie dem auch sei, der TO dürfte aus diesem Vorfall gelernt haben. Als Fahranfänger kann man auch nicht den Erfahrungsschatz haben wie jemand, der schon jahrzehntelang mit PKWs unterwegs ist. 'Ist doch zum Glück niemand zu Schaden gekommen. Man muss auch nicht bei jedem Bagatellschaden die Polizei rufen. Und was anderes als 'ne Schramme an der Stoßstange wird's hier wohl auch nicht gewesen sein. Beweisfotos kann man bei kleineren "Schäden" auch selbst machen, Unfallaufnahmeprotokolle gibt's bei allen Verkehrsclubs und Kfz-Versicherungen. In der Regel führt man so etwas ja sowieso mit sich.
Eigentlich hätte ich mir den Kommentar auch sparen können, zumal die Frage des TOs ja bereits beantwortet wurde...

Dieser Beitrag wurde von DP455 bearbeitet: 02. Oktober 2012 - 21:52