Datenträgerbereinigung Windows 10
#1
geschrieben 15. September 2018 - 14:04
mir ist schon seit langem aufgefallen, dass die Datenträgerbereinigung immer recht lange bei "Gerätetreiberpakete" hängen bleibt (ca. 5 Minuten). Lasse die nach größeren Updates immer mal durchlaufen. Die anderen Bereiche werden in gewohnter Geschwindigkeit bereinigt.
Woran könnte das liegen? Ist jetzt nicht so, dass mich das sehr stört, aber doch irgendwie komisch.
Gruß, Stefan
Anzeige
#2 _d4rkn3ss4ev3r_
geschrieben 15. September 2018 - 15:35
Kann schon einige Zeit dauern
#3
geschrieben 15. September 2018 - 15:51
Allerdings dauert der vorgenannte Bereich mindestens 3 mal so lange wie z.B. auf dem Notebook meiner Freundin oder dem Pc meiner Eltern.
#4
geschrieben 15. September 2018 - 18:37
#5
geschrieben 15. September 2018 - 19:59
Zu guter Letzt was luschdiges für alle, die die XP-Sounds vermissen. Die im Link downloadbare Datei funktioniert und ist virenfrei. Wollte deshalb nicht extra einen neuen Thread aufmachen.
XP-Sounds komplett
#6
geschrieben 15. September 2018 - 22:05
Weil wenn das nicht der Fall ist, wird da auch nichts bzw. nicht alles gelöscht, was wiederum auf ein Problem mit dem Komponentenspeicher in Zusammenhang mit dem Driver Repository hindeuten könnte.
---
Ich bin ein kleiner, schnickeldischnuckeliger Tiger aus dem Schwarzwald.
Alle haben mich ganz dolle lila lieb.
#7
geschrieben 15. September 2018 - 22:17
Das komische ist auch, dass sowohl der anfängliche Suchlauf, als auch die Bereinigung selbst an dem Punkt immer lange hängen bleibt.
Dieser Beitrag wurde von startrek bearbeitet: 15. September 2018 - 22:19
#8
geschrieben 16. September 2018 - 06:51
Der Driverstore ist zwar eine sehr nette Sache, aber mit dem aktuellen leidigen Problem des "jeden Tag was Neues" müllt der halt leider auch schnell zu... besonderes im Hinblick auf Grafiktreiber, die ja jeweils "ein paar Terabytes" umfassen und die erstmal alle im Driverstore landen.
Der, bedingt durch die ständige Schreiberei, schnell voll wird und ebenso schnell fragmentieren wird.
Was dann unmittelbare Auswirkungen auf die Zugriffsgeschwindigkeiten hat.
Daher erstmal nachschauen, wenn nicht schon passiert, wieviel Platz der DriverStore tatsächlich belegt (via Explorer, Kommandozeile oder windirstat oder sowas).
Je größer der Driverstore, desto länger dauert es (erwartetermaßen).
pnputil befragen, die ausgespuckte Liste sorgfältig durchgehen und schauen, ob da noch Dinge drin rumfliegen, die nicht drin rumfliegen müssen. Die Datenträgerbereinigung findet leider nicht immer alles. Kandidaten sind Treiber für alte, nicht mehr vorhandene Hardware und Duplikate bestehender Treiber (erkennbar an Treiberdatum und Versionsnummer).
Außerdem, insbesondere wenn der Treiberstore eher klein ist und/oder nicht "zuviel" drin rumfliegt: die Festplatte durchtesten mit chkdsk und per Blick auf die SMART-Daten. Wird vermutlich nichts sein, aber ein Fehler an der falschen Stelle sorgt für Zugriffsgeschwindigkeiten im kB/s-Bereich UND solche Probleme haben die unangenehme Eigenschaft, sich auszubreiten. Daher lieber auf Nummer Sicher.
#9
geschrieben 16. September 2018 - 09:58
Zitat (RalphS: 16. September 2018 - 06:51)
Danke für Deine ausführliche Antwort.
Aber ich habe noch nicht so ganz verstanden, wie ich den Driverstore finde. Ich nehme mal an, dass das einfach ein Ordner ist, richtig? Ansonsten - den Fragmentierungsgrad halte ich stets gering.
Edit: Habe den Ordner gefunden. Größe: Satte 13,2 GB.
Dieser Beitrag wurde von startrek bearbeitet: 16. September 2018 - 10:16
#10
geschrieben 16. September 2018 - 10:25
C:\Windows\System32\DriverStore
13,2 GB ist aber ganz schön heftig. Bei mir sind das mal gerade 1,4 GB.
Ist jetzt die Frage, was diesen Größenunterschied aus macht.
---
Ich bin ein kleiner, schnickeldischnuckeliger Tiger aus dem Schwarzwald.
Alle haben mich ganz dolle lila lieb.
#11
geschrieben 16. September 2018 - 10:38
Dieser Beitrag wurde von startrek bearbeitet: 16. September 2018 - 10:39
#12
geschrieben 16. September 2018 - 10:49
Selber aufräumen ist da schwierig. Wenn überhaupt nur über die Datenträgerbereinigung oder über das Tool pnputil in der Konsole. Selber löschen ist da schwer.
---
Ich bin ein kleiner, schnickeldischnuckeliger Tiger aus dem Schwarzwald.
Alle haben mich ganz dolle lila lieb.
#13
geschrieben 16. September 2018 - 12:02
(1) Wenn nicht schon vorhanden, ein Tool wie Windirstat besorgen, welches grafisch darstellt, wo der Platz bleibt. Mit solchen Tools kann man üblicherweise auch einzelne Verzeichnispfade angeben (und nicht nur das gesamte Volume) sodaß man schauen kann, wo im DriverStore der Platz bleibt.
(2) Wenn man das rausbekommen hat, braucht man ein gewisses Verständnis, was da was ist. Beispiel (note: erfordert msys2 in dieser Konfiguration, nur was für Kommandozeilenfreunde):
C:\Windows\System32\DriverStore\FileRepository>du -sc *|gsort -g | tail 68983 prnhp001.inf_amd64_081cf2b90ec9e6d5 73186 oemsetup.inf_amd64_026ed3976257100e 313725 igdlh64.inf_amd64_c9e82abe241d1f1b 414304 nv_dispi.inf_amd64_3baaab0007230109 435844 nv_dispi.inf_amd64_02838dee03d82b94 569204 nv_ref_pubwu.inf_amd64_fbc4455bea83cae4 572036 nv_dispi.inf_amd64_c68c1eb90f6d242e 572456 nv_ref_pubwu.inf_amd64_17a7729c4a220588 644072 nv_dispi.inf_amd64_38c9bee769f9ef1f 4009633 total
ist eine Auflistung aller Einträge im FileRepository, geordnet nach Gesamtgröße und davon die letzten (und damit größten) zehn.
Wie man recht schnell sieht, fliegt viel nv_*.inf_amd64_* hier rum, was verrät, daß (a) nvidia viel Platz verbrät und (b) da es mehrere nv_dispi.inf* Einträge gibt, wissen wir schon mal, daß nvidia-Treiber nicht nur viel, sondern zu viel Platz belegen.
Jetzt kann man gucken, was denn die nvidia-Treiberpakete so ausmacht.
C:\Windows\System32\DriverStore\FileRepository>dir nv_dispi*/od Volume in drive C is Windows 8 Pro SSD Volume Serial Number is EEF1-EC72 Directory of C:\Windows\System32\DriverStore\FileRepository 04/05/2018 16:46 <DIR> nv_dispi.inf_amd64_02838dee03d82b94 04/05/2018 16:46 <DIR> nv_dispi.inf_amd64_3baaab0007230109 04/05/2018 16:46 <DIR> nv_dispi.inf_amd64_c68c1eb90f6d242e 13/05/2018 22:34 <DIR> nv_dispi.inf_amd64_38c9bee769f9ef1f 0 File(s) 0 bytes 4 Dir(s) 99,386,961,920 bytes free
ist eine Liste der nvidia-Treiberpakete, sortiert nach Datum aufsteigend. Wie man sieht, hat am 4. Mai diesen Jahres irgendwas gezickt und nun haben wir den Salat. Wir sehen aber auch, daß am 13, also relativ kurze Zeit später, nochmal was dazukam.
Dann fragen wir pnutil. Bis Win10 geht das so, ab Win10 müssen wir /e hinten anhängen. Liste ist lang, daher idealerweise in eine Textdatei.
pnputil /E > "%TEMP%\treiberliste.txt"
Die dann mit einem Textbetrachter der Wahl aufmachen. Notepad reicht.
Jetzt ist es so, daß nvidia Treiberpakete bereitstellt, mit allen möglichen Komponenten; grundsätzlich sind es aber Grafiktreiber. Also müssen wir in der Liste suchen gehen nach Grafiktreibern von nvidia und den Rest ignorieren, löschen, oder sonst wie auf die lange Bank schieben.
So ein Eintrag sieht dann beispielsweise so aus:
Published name : oem44.inf Driver package provider : NVIDIA Class : Display adaptors Driver date and version : 09/18/2017 23.21.13.8778 Signer name : Microsoft Windows Hardware Compatibility Publisher
Wenn man die alle beisammen hat, schaut man nach Treiberdatum und Version. Hier: 18. September 2017.
Dann greift man sich den "veröffentlichten Namen" (ganz oben). Das ist die INF-Datei, unter der Windows das Treiberpaket verortet. Dieses kann man mit
pnputil /d oem44.infaus dem System werfen, was gleichzeitig das Treiberpaket aus dem System löscht.
Das macht man mit allen Treibern, die NICHT der neueste Treiber sind (Windows stellt sich auch normalerweise quer und löscht den aktuell verwendeten Treiber nicht ohne Weiteres).
Kleine Treiberpakete, die fünfmal da sind und jeweils nur 3MB groß sind, kann man getrost ignorieren.
Note: es sollte sich von selber verstehen, aber dennoch: man braucht Adminrechte und man ändert die Systemkonfiguration.
Und Note II: Solche Treibertools schaden im Normalfall mehr als sie nutzen. Ein Treiber hat nur genau EINE Aufgabe: er muß die Hardware zum Laufen bringen. Nicht mehr. Nicht weniger. Ein Treiber darf von 2005 sein, wenn er die Hardware antreibt, ganz egal ob es neuere Versionen gibt oder nicht, INSBESONDERE wenn neuere Treiber die Hardware nicht optimal unterstützen.
Das gilt auch für Grafiktreiber, egal was nvidia und AMD behaupten; der EINZIGE Grund, warum es bei DENEN ständig neue Treiber gibt UND man davon sogar was haben könnte, ist der, daß Treiber nach Anwendungen (Spielen) optimiert werden... obwohl es EIGENTLICH genau andersherum hätte sein müssen, aber das steht wieder woanders.
Dieser Beitrag wurde von RalphS bearbeitet: 16. September 2018 - 12:06
#14
geschrieben 16. September 2018 - 13:17
Aber lange Rede, kurzer Sinn: Die letztere ausführliche Beschreibung (Danke für Deine Arbeit!!!) überschreitet meinen Horizont dann doch etwas. Außerdem fehlt mir ehrlich gesagt auch die Muße dazu, da kann man ja schon fast besser eine Neuinstallation in Erwägung ziehen.
Ich habe aber gerade dies hier gefunden: Mein Link
Könnte das Tool hilfreich sein?
@DK: Ansich ist Driver Booster ein wirklich gelungenes Programm, welches ALLE vorhandenen Treiber mit Versionsnummern und Erscheinungsdatum auflistet- und im Bedarfsfall auch neuere Treiber mit eben diesen Details. Man sieht also nicht nur die unterschiedlichen Versionsnummern, sondern auch die zeitlichen Abstände zwischen den Veröffentlichungen. Für mich stellt es sich so dar, dass das Programm für den aufgeblähten Ordner herzlich wenig kann und das ein reines Windowsproblem ist. Würde ich jetzt jedenfalls mal so vermuten.
Ich frage mich, inwieweit der "Driver-Store-Explorer" vielleicht noch helfen kann. Und warum Windows den Ordner nicht freiräumt. Der Aufhänger der Datenträgerbereinigung dürfte damit jedenfalls erklärt sein.
#15
geschrieben 16. September 2018 - 14:46
es ging einfacher!
Habe mittels Drive-Store-Explorer stumpf alle älteren Versionsummern eines Gerätes gelöscht und nur die neueste Version stehen lassen.
Das Ergebnis:[attachment=50928:Unbenannt.PNG]
Eigentlich wollte ich noch einen Screenshot machen, was alles doppelt war. Allem voran waren das Treiberpakete vom Audio-Video- und Gamecontroller, z.T. listete das Tool gleich mehrere Dutzend identische Pakete! Ein Screenshot war mir da schon fast zu peinlich.
Vielleicht sollte ich meinem Super-Treibertool doch den Rücken zukehren. Wobei ich die Grundidee dahinter ja gut finde und sich z.B. die Jungs von Chip ebenfalls positiv äußern.
Im Zuge des Löschvorgangs hatte ich wohl auch einige aktive Treiber angehakt, aber die konnten unter laufender Verwendung Gott sei Dank auch garnicht gelöscht werden.
Jedenfalls bin ich Dank Dir auf den Trichter gekommen und habe mal eben weit über 10 GB freischaufeln können. Wahnsinn.
Kann ich denn evtl. damit rechnen, dass sich solche Probleme in Zukunft durch MS-Updates erledigen? Immerhin war ich ja nicht der einzigste: Mein Link
Die Datenträgerbereinigung läuft am Punkt "Gerätetreiberpakete" jetzt übrigens am schnellsten durch, habe es gerade getestet.
Nochmal Danke!!!