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Erstellung einer bootfähigen FreeDOS-CD mit eigenen Anpassungen (ohne Disketten-Laufwerk)


#1 Mitglied ist offline   def 

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geschrieben 22. Oktober 2015 - 12:57

Getestet unter Windows 7 (64 Bit).

Hinweis: Diese Anleitung nützt einem nur dann etwas, wenn man tatsächlich bootfähige CDs mit FreeDOS brennen will. Wenn man einen bootfähigen USB-Datenträger mit FreeDOS braucht, sollte man das Programm Rufus ausprobieren (hab's nicht selbst getestet, sollte der Beschreibung nach aber dies und mehr tun).

Ausgangspunkt für mich hingegen ist das offizielle FreeDOS-Floppydisk-Bootimage (fdboot.img), das man von der FreeDOS-Website herunterladen kann. Davon legt man am besten eine Kopie an, auf die man zurückgreifen kann, falls man etwas vermurkst.

Da ich weder Disketten noch ein passendes Laufwerk besitze, konnte ich dieses Image nicht auf eine reale Diskette schreiben und habe daher nach einem anderen Weg gesucht. Funktioniert hat bei mir ImDisk Virtual Disk Driver, den man nach der Installation über die Systemsteuerung aufrufen kann. Alternativ kann man per Rechtsklick auf das zu bearbeitende Disk-Image (fdboot.img) auch Mount as ImDisk Virtual Disk wählen. Der Inhalt des Disk-Images wird dann einem Laufwerksbuchstaben zugeordnet und kann mit dem normalen Windows-Dateiexplorer angesehen und bearbeitet werden.

Nun fügt man die gewünschten Dateien (also beispielsweise irgendwelche 16-Bit-DOS-Programme) ein und nimmt sonstige Veränderungen vor. Um z.B. ein deutsches Tastaturlayout zu bekommen, bin ich auf die FreeDOS-Website gegangen und habe dort die Datei fdbasecd.iso (bootfähiges FreeDOS-CD-Image für die Installation auf Festplatte, aber keine Live-CD) heruntergeladen und extrahiert (geht mit vielen Packern, z.B. 7-Zip) und aus dem Ordner FREEDOS\SETUP\ODIN die Dateien KEYB.EXE , KEYBOARD.SYS, KEYBRD2.SYS und KEYBRD3.SYS in das FREEDOS-Verzeichnis meines Images kopiert. Mit dem Befehl KEYB GR könnte der spätere Benutzer der CD nun also zumindest schon mal das deutsche Tastaturlayout einschalten (Automatisierung beim Systemstart folgt gleich). Übrigens: Der Parameter /B, um die lästigen Pieptöne bei zu schnellem Tippen loszuwerden, bringt bei FreeDOS nur eine Fehlermeldung.

Die CONFIG.SYS heißt bei FreeDOS FDCONFIG.SYS und kann editiert werden. Ich habe das Menü entfernt und nur die eigentlichen Konfigurationsanweisungen dringelassen:

DEVICE=A:\DRIVER\HIMEM.EXE
DEVICE=A:\DRIVER\EMM386.EXE X=TEST
SHELL=A:\COMMAND.COM A:\ /E:2048 /F /MSG /P=A:\FREEDOS\FDAUTO.BAT
DEVICEHIGH=A:\DRIVER\XDMA.SYS
DEVICEHIGH=A:\DRIVER\XCDROM.SYS /D:FDCD0000
DOSDATA=UMB
DOS=HIGH,UMB
FILES=20
BUFFERS=20
LASTDRIVE=Z

Die Zeile SHELL lässt erahnen, dass die AUTOEXEC.BAT hier FDAUTO.BAT heißen muss und zeigt, dass diese im FREEDOS-Verzeichnis erwartet wird. Da in der FDAUTO.BAT bereits A:\FREEDOS als PATH festgelegt wird, kann man die Zeile KEYB GR einfach so ohne Pfadangabe reinschreiben, so dass bereits nach dem Systemstart ein deutsches Tastaturlayout unterstützt wird:

@echo off
SET DEBUG=N
SET NLSPATH=A:\FREEDOS
set dircmd=/P /OGN /4 
set lang=EN
SET PATH=A:\FREEDOS;A:\DRIVER
KEYB GR

Hat man nun alle Dateien richtig zusammengestellt und editiert, ruft man über die Systemsteuerung den ImDisk Virtual Disk Driver auf und klickt auf das gemountete Image und dann auf Remove. Um keine Warnmeldung zu bekommen, sollte man zuvor allerdings alle Instanzen des Windows-Explorers schließen.

Um die Datei später auf CD brennen zu können, muss man die IMG-Datei nun aber noch in ein ISO umwandeln. Das geht über ein DOS(!)-Programm namens MKBISO.EXE. Ich habe dieses wiederum über den DOS-Emulator DOSBox gestartet. Da ich in meinen Tests viel rumprobiert und experimentiert habe, habe ich mir die DOSBox entsprechend konfiguriert, also mit der Datei dosbox-0.74.conf (zu finden unter C:\Users\MyName\AppData\Local\DOSBox). Am Ende dieser Datei habe ich das Verzeichnis eingegeben, wo das Programm MKBISO.EXE und die zu bearbeitende Datei zu finden sind, z.B.:

MOUNT C C:\Users\MyName\Documents\MKBISO
C:

so dass man dann gleich im richtigen Verzeichnis landet. Das Programm MKBISO.EXE wird dann etwa so gestartet:

MKBISO.EXE MYISO.ISO MYIMAGE.IMG

Wenn man will, kann man mit einem Programm wie WinISO noch den Namen für das ganze Image ändern (sonst bekommt man so einen tollen Namen wie BOOTITNG). Ansonsten helfen ISO-Bearbeitungsprogramme bei der Anpassung leider nicht sonderlich weiter. WinISO zeigt beispielsweise nur zwei Dateien an: BOOTCAT und CDBOOT.BIN. Falls man also noch was ändern muss, bleibt nur der gezeigte Weg über den ImDisk Virtual Disk Driver und MKBISO.EXE.

Die neue ISO-Datei kann nun gebrannt werden. Um sicherzugehen, dass die Datei auch wirklich bootfähig ist und so funktioniert, wie sie soll, kann man sie vorher auch z.B. in Virtual PC testen. Als DVD-Laufwerk einfach die neue ISO-Datei angeben und den virtuellen Rechner neu starten (Klick auf Strg+Alt+Entf).

Gut, so weit diese Anleitung. Ich denke, viel Bedarf besteht daran nicht mehr, da die Bedeutung von DOS und optischen Medien ja eher abnimmt, aber vielleicht kann ja noch jemand was damit anfangen.
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