nAbend,
ich habe grade im Fernsehn einen Bericht über "Deutschland rundet auf" gesehen. An sich ja keine schlechte Sache. Die Summe, die man für einen Einkauf bezahlen muss, wird auf einen glatten 10-cent Betrag aufgerundet und dieser Rundungsbetrag wird dann gespendet. Eigentlich eine gute Sache, da so schnell große Summen gespendet werden können.
Aber jetzt stell ich mir die Frage: die Unternehmen machen das doch nicht freiwillig, das ganze muss doch auch für die einen Vorteil mit sich bringen. Denn Abrechnung, Anpassung des Kassensystems etc muss die ja auch Geld kosten.
Ich vermute, dass die Unternehmen so einfach sich den Aufwand für das Kupfergeld sparen. Das muss ja sonst bereitgestellt, gezählt, mit den Banken abgerechnet werden etc. Das kostet die Unternehmen halt richtig Geld. In Holland wurden die kleinen Cents ja auch schon wieder komplett abgeschafft, wie es zur Guldenzeit üblich war. Die haben als kleinste Einheit 5 Cent, und runden 3 und 4 Cent Beträge auf 5 Cent auf und 1 und 2 Cent Beträge ab. Grade die Deutschen hängen aber an ihren Cents und vor allem am Bargeld, die Unternehmen versuchen ja schon seit Jahren den Deutschen Plastikgeld (Kreditkarte, Geldkarte,...) schmackhaft zu machen, um die Bargeldkosten zu senken, was aber nicht wirklich klappt.
So würden die teilnehmenden Firmen direkt doppelt profitieren. Sie müssen weniger Geld für den Bargeldkreislauf aufwenden und machen somit am Einkauf mehr Gewinn. Sie maximieren so hintenrum ihren Gewinn. Auf der anderen Seite ist das eine super PR Aktion für die Unternehmen, weil eine Firma, die sich sozial engagiert, ist im Konsumentenauge es wert, dass dort eingekauft wird.
Versteht mich nicht falsch. Ich finde es gut, dass so Geld für eine gute Sache gesammelt wird. Ich würde aber gerne wissen, wo der Haken an der Sache ist. Ich glaube einfach nicht uneingeschränkt an das Gute im Kapitalismus.
Ich hoffe auf eine konstruktive Diskussion zu dem Thema und bin sehr an eurer Meinung und Einstellung zu der Aktion interessiert.
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Deutschland rundet auf
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#2 _M-i-s-t-e-r-x_
geschrieben 03. März 2012 - 17:15
Ich traue der ganzen sache nicht , kommt nicht rüber das ganze und überzeugt nicht
#3
geschrieben 03. März 2012 - 18:47
An welcher Stelle wird denn aufgerundet? Beim Bezahlen an der Kasse? Dann wäre es rechnerisch ja eigentlich so, dass beispielsweise ein Wurstkorb 19,75 Euro kostet und im sonstigen Fall sagt der Kunde zur Verkäuferin, wenn sie halbwegs vernünftig aussieht "Hier haste 20 Ocken Mäuschen, stimmt so." sie hätte dann 25 Cent Trinkgeld. Nun wird aufgerundet auf 19,80 Euro, 5 Cent kommen in die Sparbüchse für Afrika oder für wen auch immer und der Verkäuferin bleiben 20 Cent Trinkgeld.
Ergebnis wäre - Die ohnehin schon schlechtbezahlte Wurstfachverkäuferin bezahlt die Super-Spendenaktion von ihrem Trinkgeld.
Na jedenfalls, wenn jemand behauptet, dass er 100 % der Spenden abführt aber große Werbekampagnen fährt die ja dann anscheinend nix kosten, dann ist für mich irgendwas faul.
Ergebnis wäre - Die ohnehin schon schlechtbezahlte Wurstfachverkäuferin bezahlt die Super-Spendenaktion von ihrem Trinkgeld.
Na jedenfalls, wenn jemand behauptet, dass er 100 % der Spenden abführt aber große Werbekampagnen fährt die ja dann anscheinend nix kosten, dann ist für mich irgendwas faul.
Dieser Beitrag wurde von Holger_N bearbeitet: 03. März 2012 - 19:22
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