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Razzia Bei Releaser - 10 Groups Geschlossen


#1 Mitglied ist offline   Dimension 

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geschrieben 18. März 2004 - 23:07

Weltweit größte Razzia aufgrund von Urheberrechtsverletzungen im Bereich Film und Entertainmentsoftware

Hintergrundinformationen

In der weltweit bislang größten und umfangreichsten Verfolgungsaktion im Kriminalitätsbereich Film- und Software-Raubkopien gelang es erstmals, jene Tätergruppen (sogenannte Release-Groups) zu ermitteln, welche für den größten Teil illegaler Herstellung und Erst-Veröffentlichung der deutschen Fassung von Kinofilmen wie „Herr der Ringe“, „Findet Nemo“, „Die Passion Christi“ (Kinostart 18.03.2004) oder „Im Dutzend billiger“ (Kinostart 25.03.2004) verantwortlich sind.

Bei diesem in seiner Art einmaligen Ermittlungserfolg wurden Hersteller von Erst-Veröffentlichungen ermittelt, aber ebenso die gesamte Erst-Verbreitungsstruktur über schnelle Internet-Server, sowie die nachfolgende massenhafte Verbreitung über eine Vielzahl kleinerer Download-Server und nachfolgend der Handel mit diesen Raubkopien aufgedeckt.

Es wurden 19 Internetserver sichergestellt, die Film- und Software-Raubkopien im Umfang von insgesamt 38 Terabyte (38.000 Gigabyte) zur Verbreitung vorrätig hielten.

Weiterhin wurde eine Bande im Ruhrgebiet zerschlagen, die Händler mit diesen aktuellen Kinofilmen und neuster Software belieferte.

Diese nun dingfest gemachten Täter-Gruppen sind für die Herstellung und Erst-Veröffentlichung von über 500 Kino-Filmen im Zeitraum 2001 bis 2004 verantwortlich.

Mehr als 2-jährige intensive Ermittlungen der GVU erbrachten umfangreiche Erkenntnisse und Beweismittel zu dieser Raubkopier-Szene, die zur Einleitung von Strafverfahren in München, Bochum/Herten und Frankfurt/Main führte.

Parallel dazu führten kriminalpolizeiliche Ermittlungen in Köln/Hürth zur Einleitung von Ermittlungsverfahren gegen eine große Bande von Hackern, welche in Rechenzentren insbesondere von Firmen und Institutionen eindrang, um dort illegale Download-Server zwecks Verbreitung dieser Kinofilme und Software einzurichten.

Mit diesen Ermittlungserfolgen ist der bislang weltweit größte Schlag gegen die organisierte Herstellung und Verbreitung von Film- und Software-Raubkopien gelungen.


„Release-Groups“ ACP und „TGSC“, sowie deren Nachfolge- oder Untergruppierungen

Eine herausragende Rolle in der Kinopiraterie-Szene spielte die sogenannte „Release-Group“ „ACP“ (Alpha Cinema Projekt), sowie die dazuzurechnenden Nachfolge- oder Untergruppierungen „CHE“ (Cinema Home Entertainment), „DHE“ (The Dollhouse Group), „DND“ (Do Not Disturb), „Yale“ und „PRD“ (Paramount Release Division)

Die in dieser Gruppe organisierten Personen stellten von Juli 2001 bis März 2004 von mindestens 300 Filmen illegale deutsche Fassungen her und verbreiteten diese über Internetserver.
Zur Finanzierung dieser illegalen Tätigkeit wurden im In- bzw. nahen Ausland Pay-Server eingerichtet, auf denen neben den Filmen der eigenen Gruppen ebenso Kopien anderweitig erlangter Software (Entertainment- und Business-Software) vor regulärer Vermarktung illegal veröffentlicht werden.

Als 2. große Hauptgruppe der Kinofilm-Szene wurde die Gruppe TGSC (The German Screener Crew) ermittelt, die im Zeitraum Juli 2001 bis Oktober 2003 von mindestens 225 Filmen illegale deutsche Fassungen herstellte und (überwiegend vor Kinostart in Deutschland) über Internetserver verbreitete.


Die Gruppen gehörten zu einem weltweit aktiven, sowie verbundenem Netzwerk von Gruppierungen, die illegal Filme im Internet publizieren. Man unterhält Kontakte zu Mitarbeitern der Filmwirtschaft, Transportunternehmen und Filmvorführern in Kinos, um in den Besitz von Filmmaterial oder Tonspuren zu kommen.

Die Täter im Alter von 20 bis 45 Jahren kommen schwerpunktmäßig aus NRW, sowie aus Bayern und Niedersachsen. Es herrschte Arbeitsteilung unter den Gruppen, die meisten kannten nicht die wahre Identität der Gruppenmitglieder. Man nannte sich „Rubinius“ „Alf“ „Mogli“ „Sandmann“ „Henly“ „Chin“ oder „Tonluder“.

In der Regel wird die früher erscheinende amerikanische Filmfassung durch dortige Tätergruppen (zum Beispiel Centropy und TCF) im Internet zur Verfügung gestellt. Mit der in Deutschland beschafften deutschen Tonspur wird dann das amerikanische Bildmaterial und die deutsche Tonspur zusammengespielt, neu synchronisiert und die so hergestellte Filmfassung über so genannte „Pre- oder Release-Server mit schneller Internetanbindung auf andere Server überspielt und damit Erst-Veröffentlicht. Unverzüglich danach erfolgte dann die massenhafte Verbreitung über weitere angeschlossene Server der FXP-Szene (Synonym für Downloader) und von dort aus zu Täterkreisen, welche dies als Produktionsvorlagen für massenhaftes Brennen und den Handel mit gebrannten CD`s und DVD`s benutzen.

Genau diese illegale Ware landete dann auch in den so genannten Tauschbörsen und wurde massenhaft per Internet-Download verbreitet. (sinngemäß einbinden)

Auf der Grundlage der GVU-Ermittlungsergebnisse wurden die Ermittlungsverfahren durch StA München/LKA Bayern und StA Bochum/ Kripo Recklinghausen – KK 23 eingeleitet und bearbeitet.


Internet-Verbreitungs-Server

Internet-Server mit schneller Anbindung wurden für die Erst-Verbreitung neuester Raubkopien benötigt. Die GVU-Ermittlungen deckten 8 solcher illegalen Server auf. Über diese und in Zusammenarbeit mit weiteren Mittätern wurde durch die „Release-Groups die Verbreitung realisiert. Teilweise wurden aber auch Download-Zugänge gegen Monatsgebühr (Abo-System) verkauft. Die Server wurden in den Rechenzentren von

Global Access Telecommunications, Inc. (GATEL), Frankfurt/Main

- Server “Arctic Station” (AS) ca. 2 Terabyte
- Server “DOD” ca. 2 Terabyte
- Server “Echo Chamber” (EC) ca. 2 Terabyte
- Server “GhostShip” (GS) ca. 2 Terabyte
- Server “The Site Project” (TSP) ca. 2 Terabyte



NGZ-Datacenter, Coburg
- Server “Doll House” (DH) ca. 7,5 Terabyt


Universität Bremen
- Server “Magnetic Fields ISO” (MFISO) ca. 7 Terabyte
- Server “Ravine Of Horror” (ROH) ca. 2 Terabyte

betrieben.

Zusammen mit den sichergestellten weiteren 11 Servern wurden auf diesen Servern Film- und Software-Raubkopien im Umfang von insgesamt 38 Terabyte (38.000 Gigabyte) zur Verbreitung vorrätig gehalten.

Auf der Grundlage der GVU-Ermittlungsergebnisse wurden die Ermittlungsverfahren durch StA Frankfurt/Main / Kripo Frankfurt, K 33 AG IuK eingeleitet und bearbeitet.




Bande von Raubkopien-Händlern im Ruhrgebiet

Über persönliche Kontakte zur Release-Group TGSC wurde der

Hans Jörg H. (42)

aus Gelsenkirchen regelmäßig mit neuesten Kinofilmen auf DVD / Video-CD beliefert, welche dieser zusammen mit weiteren Mittätern zur massenhaften Herstellung und Verbreitung von Kopien verwendete. Er belieferte überwiegend Händler, die dadurch einen Zeitvorsprung für die weitere Kopierung und den Verkauf der Vervielfältigungen nutzen konnten.

Nach den bisherigen Ermittlungsergebnissen ergibt sich das Bild einer arbeitsteilig und hoch konspirativ, sowie bandenmäßig agierenden Täter-Organisation.

Unter den Mittätern gibt es eine strikte Aufgabenteilung:

- Wartung des PC-Equipments
- Herstellung DVD`s
- Herstellung Video-CD`s (aktuelle Kinofilmprogramme, Videothekenklassiker)
- Herstellung Games für Playstation und XBox
- Konfektionierung (Schneiden von Covern, Bestückung der CD- und DVD Hüllen)

Hauptgeschäft ist die Herstellung und Verbreitung von Kinofilmen auf DVD/Video-CD und Computerspielen.

Es existierte ein „Sicherheitsdienst“, der den Personen- und Fahrzeugverkehr auf der Straße überwacht, um „Verdächtge“ im Sinne dohender Strafverfolgung rechtzeitig zu entdecken.

Es gab feste Verkaufszeiten, an welchen ein hoher überregionaler Kundenverkehr festgestellt werden konnte.

.Zeitweilig umfasste die Gruppierung mehr als 10 Personen. Die Gruppe war seit ca. 5 Jahren aktiv.

Auf der Grundlage der GVU-Ermittlungsergebnisse wurden die Ermittlungsverfahren durch StA Bochum/ Kripo Recklinghausen – KK 23 eingeleitet und bearbeitet.



Hacker und FXP-Download-Server

Durch kriminalpolizeiliche Ermittlungen (StA Köln / Kripo Hürth KK 21) wurde ein großer Hacker-Ring aufgedeckt. Diese Personen verschafften sich online Zugang zu Rechenzentren von Firmen und Institutionen, um dort Download-Server zu installieren. Auf diese Server wurden dann die neuesten Kinofilme der Release-Groups und neueste Software aufgespielt. Nach Bekanntgabe der Server-Zugangsdaten in der Szene erfolgte dann die massenhafte Download-Verbreitung der aufgespielten Filme und Software. Insgesamt wurden über 40.000 Datenträger und über 200 PC-Anlagen sichergestellt.

Edit: Bei der Quelle gibts noch einige Bilder dazu.

Dieser Beitrag wurde von Dimension bearbeitet: 18. März 2004 - 23:12

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#2 Mitglied ist offline   EDragon 

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geschrieben 18. März 2004 - 23:15

Selber Schuld, die Jungs :D . Das soll man ja auch nicht tun. :D
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