WinFuture-Forum.de: Übersicht über Arbeitslosenrechte? - WinFuture-Forum.de

Hallo

Eine bekannte von mir hatte vor 6 Wochen ihren ALGII-Antrag abgegeben und war heute dort. Kein Geld,der Antrag und die Akte verschwunden und dafür 5 Stunden rumstehen. Außerdem standen in der Reihe eine Hoch schwangere und schwer kranke Menschen. Nun wollte ich Euch mal Fragen ob jemand eine Übersicht hat oder kennt wo man die Rechte der Arbeitslosen findet. Ich bin seit dem heute und aus eigener Erfahrung der Meinung das man den Arbeitsamt mal die Schranken weisen muß.
Ich habe über Google leider nichts brauchbares gefunden, ich hoffe ihr wisst mehr.

Gruß

Dieser Beitrag wurde von Großer bearbeitet: 04. April 2005 - 16:44

Was denn für "Rechte" der Arbeitslosen? O.o

Alles was du vom AA bekommst sind "Kann-Leistungen" kein MUSS.

AA = Alles Ar...löcher !!! oder Alles Ausreden

Ich würde da hingehen und Terz machen, den Vorgesetzen bzw. Amtsleiter sprechen wollen ... denn sonst wird die Verantwortung von A nach B geschoben, usw.

... würde deiner Bekannten auf jeden Fall raten ein schriftliche Bestätigung (mit Datum der Antragsabgabe) zu holen, dann hat sie wenigstens schon mal was in der Hand mit dem man dann weitersehen kann ...

Zitat (tobiasndw: 04.04.2005, 19:12)

Beispielweise,wie lange darf die Bearbeitung des ALGII-Bescheides dauern.
Oder sind hoch schwangere Frauen die dort 5 Stunden stehend warten müssen nicht vorsätzliche Körperverletzung?
Soweit ich weiß, gibt es immer noch ein gewisses Grundrecht (SGB) auf das ALGII wenn man alle Vorraussetzungen erfüllt.Es kann nicht sein das man ALGII-Empfänger 3 Monate! ohne Geld lassen kann und dies ohne Konsequenzen.
Man wird doch wohl als Arbeitsloser noch gewisse Rechte in diesem Staat haben, auch wenn einige Grundrechte schon genommen wurden (was schon die größte Schweinerei ist).

Dieser Beitrag wurde von Großer bearbeitet: 04. April 2005 - 18:33

Zitat (tobiasndw: 04.04.2005, 19:12)

Das stimmt so nicht, zu vielen Zahlungen ist die BA sogar verpflichtet. Ich denke hier u.a. auch an das InsG, was ja teilweise ganz schön viel sein kann.

Übrigens solltest du dir mal das zweite Buch SGB, Kapitel 3, Abschnitt 2, Unterabschnitt 1 anschauen (herrje was für eine Bezeichnung!).
Die Sozialgesetzbücher findest du bei Juris.

Interessant dürfte auch das vierte Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt sein (bekannt als Hartz IV), das findest du bei der BMWA.

Und das die BA teilweise Akten und Formulare verschlampt ist nichts neues. Da kann man eigentlich nur noch vors Sozialgericht gehen.

Dieser Beitrag wurde von puppet bearbeitet: 04. April 2005 - 18:34

Zitat (puppet: 04.04.2005, 19:32)

Leider steht dort nirgens wie man sich gegen inkompetente und unqalifizierte Beamte wehren kann.Aber das wäre ja auch zu gut.
Da waren ja unsre Politiker so clever und haben zum 1. diesen Jahres das Klagen vor dem Sozialgericht kostenpflichtig gemacht. Außerdem dauert es jetzt ca. 3 Jahre bis man angenommen wird - grausam clever.

Übrigens - Danke!

Dieser Beitrag wurde von Großer bearbeitet: 04. April 2005 - 18:39

Zitat (Großer: 04.04.2005, 19:36)

Ja genau wegen der Hartz IV reform, da du ja wenn du dir dein ALGII einklagen willst genau da hin musst. So können sie den Leuten die kein Geld haben noch mehr aus den Taschen ziehn (die Armen werden immer ärmer und die Reichen immer reicher).

Die Situation bei den Außenstellen der BA ist teilweise wirklich erschreckend, da kamen auch schon öfters Reportagen darüber, dass man dort nen ganzen Tag verbringen kann, keiner weiss wo die Unterlagen sein sollen und man nur von einem Berater (bei ALGII heißen die ja "Fallmanager") zum nächsten geschickt wird. Ende vom Tag ist genau nichts. Aber wie hat mal eine Mitarbeiterin der BA gesagt: Die Arbeitslosen haben sowieso den ganzen Tag nichts zu tun.

Schöne Welt - was will man da noch machen?

Wenn du nicht einen Beleg hast, das du die Unterlagen abgegeben hast, hast du meistens verloren. Ich glaube auch, dass sich die Mitarbeiter dort nicht wirklich darum kümmern und nach schauen. Wobei es auch vorbildliche Beamte dort gibt, allerdings sieht man das in letzter Zeit immer weniger.

Du könntest probieren ob du einen Vorschuss auf das ALGII bekommst. Die können dich ja im Sozialstaat Deutschland nicht ohne Leistung sitzen lassen. Obwohl sie das auch immer öfters machen.

Dieser Beitrag wurde von puppet bearbeitet: 04. April 2005 - 18:45

da sitzen nur noch selten Beamte, sondern eher Angestellte im öffentlichen Dienst.

Aber auch das ändert leider nix an der Tatsache, dass in manchem Arbeitsamt mehr Flaschen sind, als bei manchen im Weinkeller

Ich arbeite in einem anderen Zweig der Sozialversicherung wo etwas mehr Wettbewerb herrscht (KV), aber auch in dem Bereich wird es bald so aussehen wie beim Arbeitsamt. Die Sachbearbeiter dort sind einfach völlig überlastet. Möchte nicht wissen, wie viele Arbeitslose auf einen Sachbearbeiter kommen...

Was die Kosten für das Klagen beim Sozialgericht betrifft: Es ist sicherlich für einige dadurch schwerer/unmöglich nun die (begründeten) Ansprüche durchzusetzen, aber der Großteil der Kläger hat die Kostenfreiheit einfach nur ausgenutzt. Ach versuchen wir es einfach mal - es kostet ja nix. Und nur durch sowas sind die Gerichte überlastet und es kommt zu ewig langen Wartezeiten.

Dieser Beitrag wurde von Silver_Surfer bearbeitet: 04. April 2005 - 18:54

Zur Info: Es geht um eine bekannte von mir...
Diese hat zum Glück alle Unterlagen vorher kopiert und eine Bescheinigung das sie ihn eingereicht (6 Stunden!) hat. Zwischendurch war sie aber schon 3 mal dort,trotzdem ist nichts passiert. Morgen soll Sie wieder hin,dann werden sie ihr wahrscheinlich einen Vorschuß geben. Die Beamte meinte noch frech:"Dann müssen Se ja nicht warten!"Ich habe es den Beamten dort schon mehrmals gesagt:"Wenn ich in der freien Wirtschaft wie Sie arbeiten würde,dann wäre ich schon längst gefeuert worden!"

Zitat (Silver_Surfer: 04.04.2005, 19:49)

Der Spruch ist nicht schlecht
Dieser Wettbewerb fehlt den Agenturen sehr,die spielen mit den "Kunden" Arschl.... und wissen das sie es ohne Konsequenzen können.Das nächste Problem sind die emensen Kosten,damit meine ich nicht den Bezug der Arbeitslosen,sondern die unrentable Nutzung der Immobilien. Ein Gebäude ALGI und eines mit ALGII. Und die Büros sind teilweise leer oder nur mit einer Person besetzt. Was das allein an Miete und Einrichtung kostet,das sollte mal veröffentlicht werden. Außerdem sind die meißten Agenturen immer noch mit dem Umzug beschäftigt und die Vermittlung geht flöten.

nicht dass ich für das Verhalten/die Misstände beim Arbeitsamt eine Erklärung bringen müsste, aber die leeren Büros hängen zum Teil damit zusammen, dass solche staatl. Einrichten teilweise Mietverträge über Jahrzehnte hinweg abschließen. Letztendlich aufgrund der Wirtschaftlichkeit zu der sie verpflichtet sind.

Dass das öfters auch mal nach hinten los geht beweisst jedes Jahr der Bund der Steuerzahler.

Also ich muß dazu auch mal was sagen


als ich letztes jahr arbeitslos war, hatte ich gar keine Probleme mit dem Arbeitsamt, gut sie haben mir nicht wirklich geholfen einen Job zu finden, aber die waren immer nett und Freundlich und wie gesagt absolut keine Probleme!

ist das denn eineNebenstelle oder die hauptstelle?

Dieser Beitrag wurde von Flo01 bearbeitet: 04. April 2005 - 19:38

Genau da liegt aber das Problem. Vor lauter Arbeitsbelastung kommt die Agentur für Arbeit nicht zu ihrer eigentlichen Aufgabe: Dem Vermitteln von Arbeitsplätzen.

Um auf diesen Trichter zu kommen, brauchte die Regierung sogar eine Unternehmensberatung. Naja, die paar Mio. Euro mehr oder weniger ...

Zitat (Flo01: 04.04.2005, 20:26)

Eigentlich fasr um beides in dem Fall.
Ihr zuständiges Arbeitsamt ist eine Nebenstelle, aber die Akte ging zur Haupstelle und wieder zurück.Mit dem Vermerk "zuständigkeit klären",dabei wurde sie verschlammt.
Meine Akte wurde auch mal verschlammt,mich würde mal interessieren wieviel Akten bei der Agentur pro Jahr verloren gehen.

Zitat

Kann ich Dir so ungefähr sagen. (meine Freundin arbeitet im Sozialamt Treptow-Köpenick ). Es gibt in den Ämtern Sachbearbeiter mit im Durchschnitt 150 - 200 Akten.

In den Richtlinien steht, das ein Sachbearbeiter in etwa 75 Akten bearbeiten sollte und nicht mehr.

Das gibt doch dem Ausdruck "völlig überlastet" eine ganz eigene Bedeutung.

Und man stelle sich vor , wenn dann och von allen Hartz4-Anträgen die Hälfte in Widerspruch geht...


Also ich würde auch, wie schon gesagt wurde, mit dem Amtsleiter sprechen, das sind meist (eigene Erfahrung) die einzigen Leute die Ahnung haben und auf die Schnelle was bewegen.