WinFuture-Forum.de: Der "Mein Deutsch ist besser als Du" - Thread - WinFuture-Forum.de

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Der "Mein Deutsch ist besser als Du" - Thread Alles zu das Thema Rächschreibung und, Grammatik Ausdruck.

#136 Mitglied ist offline   RalphS 

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geschrieben 23. Oktober 2017 - 22:31

Zu fragen, oder nicht zu fragen: das ist die Frage. :huh: :wink:


"PoV" wie point of view hat viele Bedeutungen, die sich auch mit deutschen Bedeutungen überlappen, aber halt nicht decken. Ich denke, das ist so ziemlich die problematischste Situation.

PoV bezeichnet zB einen Schreibstil. Wer ist der Protagonist: "ich", "du" oder "er/sie/es"? PoV bezeichnet aber auch den persönlichen Horizont und so kann man das tatsächlich als Standpunkt verstehen...

... aber den Standpunkt, den man einnimmt, nicht den Standpunkt, den man vertritt, und schon gar nicht den Standpunkt, an dem ich mich gerade befinde (vorm Monitor).

Analog ist ein Hahn das Viech was morgens gackert. Amerikaner nennen das rooster, weil die ursprüngliche französischstämmige Bezeichnung paar Konnotationen mitbringt, die Amerikaner nicht mögen (cf "le coq est mort").

Ein Hahn ist aber auch das, was man aufdrehen kann, um was aus der Leitung zu bekommen. Amerikaner nennen sowas tap.
Kein Mensch würde auf die Idee kommen, das als rooster zu bezeichnen, weil so ein rooster hat Federn und so ein tap macht man auf um zB Wasser zu bekommen.

Ähnlich ist das mit dem point of view, nur eben andersherum.


Und realize? Heißt sowas wie "erkennen", "feststellen", "merken", "bemerken". He realized his fly was open: Hups ja son Mist, jetzt sind alle Pferde davon gelaufen, gleich mal den Reißverschluß hochziehen.

Realize kann auch verwirklichen heißen, aber das ist eher selten so in Verwendung und ist insbesondere auch mehrdeutig: we realized our dream.

"Realisieren" hingegen ist ganz klar verwirklichen, und wenn man das eine auf das andere abbildet, verschiebt man Bedeutungen.

Oder, wie leider zu beobachten ist, man verschiebt die Bedeutung des deutschen "Realisieren"s und sagt, ich hab realisiert, daß die Hosentüre offen ist.

Semantischer Blödsinn, an dieser Stelle unfähiger "Übersetzung" geschuldet, die nur Syntax, nicht aber Semantik berücksichtigt hat.

"Handy" ist auch kein Substantiv, sondern ein Adjektiv. Nicht sagen, wenn man im Ausland ist. :wink:


Und ein chairman ist auch kein Stuhlmann, sondern jemand, der einen Stuhl innehat; im Deutschen beschränkt sich das auf den Lehrstuhl, im Englischen jedoch nicht.

Dieser Beitrag wurde von RalphS bearbeitet: 23. Oktober 2017 - 22:41

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#137 Mitglied ist offline   Holger_N 

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geschrieben 23. Oktober 2017 - 22:59

Wobei »Handy« aber auch nicht schlimm ist, wenn der Engländer aufgrund vorangegangener Verwirrungen inzwischen weiß, dass der Deutsche sein Mobiltelefon so nennt. Ansonsten hat sich das aber im Prinzip mit dem Smartphone ja ganz alleine vereinheitlicht.

Aber einen Mann, der einen Stuhl inne hat, kann ich schon als Stuhlmann bezeichnen. Es ist nur kein feststehender Begriff für eine solche Person. Man könnte das Wort genauso für jemanden nehmen, der gern oder viel kackt. Grundsätzlich falsch wäre es aber nicht.

Oder ein Zimmermann kann auch ein erwachsener, männlicher Kollege eines Zimmermädchens im Hotel sein.

Dieser Beitrag wurde von Holger_N bearbeitet: 23. Oktober 2017 - 23:07

Bauernregel: Regnets mächtig im April, passiert irgendwas, was sich auf April reimt.

#138 Mitglied ist offline   RalphS 

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geschrieben 24. Oktober 2017 - 16:49

Mh, okay, ich seh wo Du hinwillst damit. :)

Nur ein Problem: das anderen verständlich zu machen.

Mann kann auch vierbeinige Selbstläufer und Futtervertilger die ab und zu mal bellen und/oder beißen "Katze" nennen.

Geht solange gut, wie kein anderer daherkommt und meint, man müsse das Goldfisch nennen.
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#139 Mitglied ist offline   Holger_N 

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geschrieben 24. Oktober 2017 - 18:00

Na ich meine das so, dass man, um zum Beispiel einen Gag zu machen ja auch einen Hund mit »Miez, Miez, Miez…« anlocken kann. Das ist dann in dem Sinne zwar das falsche Wort, aber kein dramatischer Fehler. Macht es ein Ausländer bzw. Nichtmuttersprachler, ist der Gag sogar noch putziger. Und genauso harmlos oder gar putzig ist es, wenn wir im Ausland nicht ganz die richtigen Wörter benutzen. Da gibts doch im Ausland bestimmt irgendwo so Pseudo-Deutsch mit harten Buchstaben und typisch deutschen Fehlern, so wie bei uns das »Was guckst Du?«-Türkisch.
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#140 Mitglied ist offline   IXS 

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geschrieben 24. Oktober 2017 - 19:35

Es neigt aber scheinbar kein Volk dermaßen dazu, sprachliche Fehler sofort aufzusaugen.... wie die Deutschen. Das wird sogar manifestiert und als unabänderliche Wahrheit festgelegt. So richtig krass ist das bei "Public Viewing" . Im Deutschen sagt das eigentlich überhaupt nichts aus. Im Englischen ist das die öffentliche Aufbahrung von Toten. Hm... vielleicht hat sich der Begriff ja in den späten 90ern etabliert, als deutscher Fußball so ziemlich tot war ;)
"Handy" als Begriff für mobile Telefone kann man zumindest noch von "händisch" ableiten.

Worauf ich aber ursprünglich hinaus wollte ist, dass wir im "deutschen" Alphabet für "normale" Wörter keine echte Schreibweise besitzen.
"Schreibweise" ... SCH .... wer hat das festgelegt?
Immerhin haben wir ein "ß" ... das eigentlich überflüssig ist, aber der echte Unterschied zwischen "s" "sch" i"ch" o"ch" fehlt, oder sogar "au"tsch" (vier Konsonanten hintereinander um fehlende Buchstaben auszugleichen....) wer hat das festgelegt?
Zumal die Definition "t" vor dem "sch" falsch ist, weil "t" im Deutschen immer behaucht ist. So gibt es zumindest den "DSCHungel" "D" ist unbehaucht.... ;)

Dieser Beitrag wurde von IXS bearbeitet: 24. Oktober 2017 - 19:40


#141 Mitglied ist offline   Holger_N 

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geschrieben 24. Oktober 2017 - 23:23

Ich habe da mit Englisch-Muttersprachlern geredet und die haben mir erzählt, dass Public Viewing einfach nur »Öffentlich Angucken« heißt. Es wird zwar für eine öffentliche Aufbahrung benutzt, ist aber kein feststehender Begriff dafür. Es kann für alles benutzt werden, wo man sich öffentlich irgendwas anguckt. Das kann auch Fußball auf Leinwänden sein. Dass es dafür in Deutschland als feststehender Begriff genutzt wird, ist nicht falsch.

Das ist als würde jemand in Amerika etwas erfinden, was plötzlich laut wird und einen deutschen Namen dafür suchen. Er guckt ein Wörterbuch durch und nennt das Ding dann »Knall«, was sich zum feststehenden Namen für das Ding entwickelt. Nun fährt ein anderer Amerikaner durch Deutschland und im Stau auf der Autobahn hört er im Verkehrsfunk den Radiosprecher salopp formulieren – Stau auf der A7, dort gab es einen Knall. Dann kommt der Amerikaner zurück nach Amerika und erklärt dem Erfinder, er soll sein Gerät bloß nicht »Knall« nennen. Das würde in Deutschland »Verkehrsunfall« heißen.

Und selbst wenn es so wäre, hat das nichts mit richtig oder falsch zu tun, da es etwas völlig Normales ist, dass eine Bezeichnung für irgendwas regional unterschiedliche Bedeutungen haben kann. Als Kennedy meinte, er wäre ein Pfannkuchen, hat er auch nur Glück gehabt, dass die Mauer nicht in Paris stand.

Dieser Beitrag wurde von Holger_N bearbeitet: 24. Oktober 2017 - 23:38

Bauernregel: Regnets mächtig im April, passiert irgendwas, was sich auf April reimt.

#142 Mitglied ist offline   RalphS 

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geschrieben 25. Oktober 2017 - 03:37

So ist es ja auch. Menschen sind Menschen, die unterscheiden sich ja nicht deswegen, weil sie ne andere Sprache sprechen.

Briten, Amerikaner und Franzosen und Chinesen und Russen und Japaner sagen auch alle "summ summ" in irgendeiner Form, ie beschreiben das, was sie sehen oder tun.

Gut, mit Ausnahmen. Normale Menschen rennen hinter nem Ball her und latschen danach und nennen das Fußball; Amerikaner rennen hinter anderen Menschen mit nem Ball unterm Arm hinterher oder schmeißen damit durch die Gegend und nennen DAS Fußball...

... aber das ist dann sozusagen die statistisch erwartete Ausnahme von der Regel.
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#143 Mitglied ist offline   Holger_N 

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geschrieben 25. Oktober 2017 - 06:56

Genaugenommen haben die Amerikaner aber einfach nur zwei Sportarten, die Fußball heißen. Den »Amerikanischen Fußball« und den »Verbandsfußball«, wie sie den europäischen Fußball nennen. Beide vereinfacht Fußball zu nennen würde zu Verwechselungen führen, also nennen sie ihren amerikanischen Fußball eben Fußball und den europäischen Fußball nach dem Verbandsfußball »Bandi«.

(Hab da mal jetzt »soccer«, benannt nach »association football« eingedeutscht)


Da fällt mir ein, da neben den beiden Sportarten auch das jeweilige Sportgerät so heißt, hat Fußball sogar vier Bedeutungen.

Dieser Beitrag wurde von Holger_N bearbeitet: 25. Oktober 2017 - 07:00

Bauernregel: Regnets mächtig im April, passiert irgendwas, was sich auf April reimt.

#144 Mitglied ist offline   RalphS 

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geschrieben 26. Oktober 2017 - 02:53

Ist dann der Plural von Fußball jetzt Fußballen?
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#145 Mitglied ist offline   Holger_N 

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geschrieben 26. Oktober 2017 - 07:17

Fußball könnte auch das jährliche, historische Tanzfest der Schuhmacher-Innung sein.
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#146 Mitglied ist offline   IXS 

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geschrieben 27. Oktober 2017 - 22:34

Beitrag anzeigenZitat (RalphS: 26. Oktober 2017 - 02:53)

Ist dann der Plural von Fußball jetzt Fußballen?


Da Fußball den Plural per Definition beinhaltet, ist das immer "Fußball" ;)

Also "viel Fußball" ist kaum auszuhalten ;)

#147 Mitglied ist offline   Q 1 

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geschrieben 08. November 2017 - 17:28

Welche dieser Schreibweisen ist richtig?

1. Endgeld

2. Endgelt

3. Entgeld

4. Entgelt

Bitte begründen Sie ihre Antwort. :lol:
Im Budapester Memorandum bekräftigten Russland, die Vereinigten Staaten von Amerika und das Vereinigte Königreich, als Gegenleistung für einen Nuklearwaffenverzicht, gemeinsam in drei getrennten Erklärungen jeweils gegenüber Kasachstan, Belarus und der Ukraine erneut ihre bereits bestehenden Verpflichtungen, die Souveränität und die bestehenden Grenzen der Länder, das UN-Gewaltverbot und weitere Verpflichtungen zu achten.

#148 Mitglied ist offline   Holger_N 

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geschrieben 08. November 2017 - 17:59

Entgelt weil Ent nicht von Ende kommt, sondern ein »Ent« ist wie in »Entscheidung« und -gelt nicht von Geld kommt, sondern von gelten.


Wobei Endgeld auch ginge, aber mit einer anderen Bedeutung. Wenn man Geld am Anfang, in der Mitte und am Ende einer bestimmten Periode auszahlt, dann könnte man das Geld so bezeichnen oder Geld für das Ende eines bestimmten Zeitraumes. Geld, dass man zum Beispiel bekommt, damit man Sonnabend und Sonntag damit in die Kneipe gehen kann, kann man ja (Wochen)endgeld nennen.

Dieser Beitrag wurde von Holger_N bearbeitet: 08. November 2017 - 18:06

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#149 Mitglied ist offline   RalphS 

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geschrieben 08. November 2017 - 18:46

Kann man bestimmt nach NDR nicht mehr gelten lassen, weil da Semantik nicht mehr interessiert. Deswegen soll man ja auch "Stängel" sagen, weil das von Stange kommt.

Ich lehn mich mal aus dem Fenster und behaupte, alle vier Schreibweisen sind identisch zu bewerten.

Dieser Beitrag wurde von RalphS bearbeitet: 08. November 2017 - 18:47

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#150 Mitglied ist offline   Holger_N 

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geschrieben 08. November 2017 - 19:59

Aber das »el«-Wort von Stange ist doch Stangel. Poledance-Bar auf bayrisch heißt doch Zum Stangelwirt und nicht Zum Stengelwirt.
Bauernregel: Regnets mächtig im April, passiert irgendwas, was sich auf April reimt.

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