WinFuture-Forum.de: Steve Ballmer tritt ab - WinFuture-Forum.de

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Steve Ballmer tritt ab


#1 Mitglied ist offline   Zdrei 

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geschrieben 24. August 2013 - 02:44

Hedgefondmanager gehören zu der Personengruppe, die ich am meisten verachte. Leute die sich nur für nackte Zahlen und Ergebnisse interessieren äussern sich aber auch besonders kritisch zu Unternehmen, von denen sie Gewinne erwarten. So hatte schon Ende Mai 2011 der Microsoft Großaktionär David Einhorn, Ballmers Rücktritt gefordert. Ballmer habe es zugelassen, daß Microsoft in wichtigen Bereichen wie Suchmaschinen, mobile Kommunikationssoftware, Tablets und soziale Netzwerke überholt wurde. Diese Niederlagen versuche er, mit teuren Übernahmen wie der Skypes für 8,5 Milliarden US-Dollar auszugleichen.

Tatsächlich ist es so, daß es immer zu Microsofts "Geschäftsphilosopie" gehört hat, durch Zukäufe auf dem Stand zu bleiben, oder Software zu entwickeln (weiterzuentwickeln), die dem monopolen Status Que dienten.
Im Grunde hat Microsoft alles IBM und Apple zu verdanken und der krimminellen Energie Bill Gates, dem man so eine geniale Marktstrategie verdanken konnte. (IBM Dos, Spionage bei Apple)

Windows 8, Windows RT, Surface, die Partnerschaft mit Nokia und letztlich auch die X-Box sind keine Antworten auf die Herausforderungen und wenn sie dies doch wären, kommen sie reichlich spät.

Steve Ballmer wollte Microsoft "durch den Prozess der Transformation zu einem Geräte und Service-Unternehmen" führen.
Ein Geschäftsmodel, welches dem Apples ähnelt und Gates, Ballmer & Co. immer abgelehnt haben, weil es nicht funktionieren würde.
Aktuell ist nicht Microsoft das wertvollste Unternhemen der Welt, sondern Apple. Wobei ich an dieser Stelle sagen muß, daß ich das Geschäftsgebahren von Apple und anderen ebenfalls ablehne.

Steve Ballmer hat niemanden inspiriert, hat nichts entwickelt, nichts erfunden...der Mann ist, zumindest für mich, ein unglaublicher Choleriker und sonst garnichts. Er hat keine Weitsicht, hat keine Visionen, keine Ideen...nichts ausser einer impulsiven, unkontrollierten, großen Klappe. Ein narzistischer Profilneurotiker mit einem gewissen organisatorischem Talent.

Micrsoft hat zu Beginn des 21. Jahrhunderts seine komplette Dynamik verloren. Das hat das Unternehmen vor allem Steve Ballmer und Bill Gates zu verdanken, wobei letzterer noch bereit war, Fehler einzuräumen. Allerdings gild das auch für andere, einstige Platzhirschen wie Sony, Panasonic, Nokia, Siemens, Phillips und viele andere.

Besonders Microsoft und hier im Besonderen Steve Ballmer, haben aus der Höhe der Arroganz die Zeichen der Zeit nicht erkannt und eine Reihe Unternhemen und die Leute dahinter, nicht ernst genommen. So z.B Larry Page & Sergey Brin, Mark Zuckerberg, Johnathan Nightingale, oder Gabe Newell (ein Mann den Microsoft gehen ließ, weil man seine verrückten Ideen für nicht umsetzbar hielt!!!).

Noch 2001 bezeichnete Steve Ballmer Linux als "Krebsgeschwür" und 2008 tart man der Open Source Business Foundation bei. 2012 bezeichnete Ballmer Android als "wild und unkontrolliert", zu Beginn diesen Jahres, die Cloud "Dropbox" als Startupunternhemen, ohne Bedrohung für das eigene Unternehmen.

Microsoft will sich zu einem Geräte und Service Unternehmen umstruckturieren. Es wird nicht einfach sein, sich zum Konkurrenten früherer Partner zu machen. Partner wie Dell, die sich eng an Micrsoft gebunden haben, erleben aktuell eine Talfahrt und sehen sich dann auch noch der Kritik Microsofts ausgesetzt, nicht innovativ genug zu sein. Das kommt ausgerechnet von dem Unternehmen, daß nicht zu wenig Surface verkauft, sondern zu viele gebaut hat. Keine Worte...nur schallendes Gelächter...!

Wenn Steve Ballmer Microsoft verläßt, ist dies seit langem der erste richtige Schritt.
Der zweite richtige Schritt wäre, jemanden mit Charisma und Intelligenz zu finden, der Microsoft wieder ein positives Profil verleiht und der Bill Gates verbietet das Gebäude zu betreten. Wenn der Mann heute, oder in der Vergangenheit den Mund aufgemacht hat, war es spät einsichtig, grundverkehrt, oder glatt gelogen!
Microsoft braucht langfristig und drittens: frische Ideen und keine falschen Propheten.
„Der Computer ist die logische Weiterentwicklung des Menschen: Intelligenz ohne Moral.“

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#2 Mitglied ist offline   RalphS 

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geschrieben 24. August 2013 - 05:02

Mh, ich hab den Post jetzt dreimal gelesen und frag mich immer noch, was Du uns damit sagen möchtest. :unsure:

Ad 1. Ich würde es auf jeden Fall einen Schritt in die richtige Richtung nennen, wenn Microsoft den Herren Ballmer - zumindest in seiner jetzigen Position -- los wird. Diesem fehlt, von allem anderen abgesehen, vor allem eins: Respekt. Herr Ballmer ist jemand, bei dem es mir einfach schwer fällt, ihn ernstzunehmen; das ist natürlich Gift für jemanden, der ein Geschäft führen soll - und dann auch noch ein so großes wie Microsoft.

Ad 2. Microsoft fehlt insbesondere der innere Zusammenhalt; man arbeitet dort mehr und mehr gegeneinander statt miteinander. Allerdings, wenn ich mir so den Trend anschaue, würde ich eher darauf spekulieren, daß das mit Herrn Ballmer zusammenhängt - wenn überhaupt - und nicht mit Herrn Gates; denn diese Situation hat sich in letzter Zeit eher verschärft als entspannt.

Ad 3. Kein Unternehmen kann in einem luftleeren Raum betrachtet werden. Egal ob das Microsoft heißt oder der Tante-Emma-Laden von um die Ecke. Jeder macht aus der aktuellen Situation das, was er kann; manche besser und manche schlechter. Microsoft und Apple sind hier sicherlich insoweit gute Beispiele, daß sie - jeweils auf spezifische Situationen bezogen - ihren Karren noch immer aus dem Dreck gezogen gekriegt haben, aller Unkenrufe zum Trotz.

Zu sagen, Microsoft wäre ohne Apple und IBM nichts, ist zunächst nicht falsch. Nur: IBM wäre ohne Microsoft ebenfalls ganz woanders. Und Apple ebenfalls. IBM konnte im großen Stil einkaufen gehen, weil ihre Personal Computer nicht nur erschwinglich waren, sondern auch noch eine mehr-oder-weniger-einfach zu bedienende Betriebsumgebung besaßen (für Privatpersonen); dies im Gegensatz zu beispielsweise UNIX-basierten Betriebsumgebungen. Apple verfolgte seinerzeit einen gänzlich anderen Ansatz; was passiert wäre, wenn Microsoft und IBM einen anderen verfolgt hätten, darüber läßt sich nur spekulieren: allerdings hätte es in jedem Fall Auswirkungen auf Apple, deren Strategie und deren Absatz gehabt. Und, auch wenn ich es nicht gerne herauskrame: wenn man Herrn Jobs nicht erfolgreich zurück ins Boot hätte holen können, sähe die Situation wieder gänzlich anders aus.


Große Unternehmen sind träge. Je größer, desto träger - man sieht es auch an Google, die ja nun kürzlich ihre 20%-Regel abgestoßen haben und nun ein bißchen mehr "Großunternehmen" und ein bißchen weniger "Innovativunternehmen" sind. Das ist aber völlig normal: wenn man nur für sich und seine Sekretärin entscheidet, geht das von heute auf morgen; aber wenn man noch Hunderttausende Mitarbeiter in X vielen Standorten, Ländern und Kontinenten hinter sich herzieht und zig Sparten zu betreuen hat... und dann auch noch andere mitreden wollen (Aktionäre und leitende Mitarbeiter)... tja, dann wird aus "morgen" schnell "in ein paar Jahren".

Was Microsoft fehlt, ist dasselbe, was Apple inzwischen auch fehlt, aber Google noch hat: den Gründer am Ruder.

Natürlich kann man nicht verlangen, daß "bis daß der Tod uns scheidet" fürs Unternehmen geschuftet wird; oder sogar noch darüber hinaus.
Aber die Person, die ein Unternehmen selbst aufbaut, wird es immer erfolgbringender führen, als jemand, der es in irgendeiner Form übernommen hat - die Erfahrung fehlt halt, das Gefühl: das ist MEINS, das hab ICH aufgebaut -- und natürlich sind solche Überlegungen wie "fahr ich die Kiste mal gegen die Wand, um mich daran zu bereichern" ebenfalls völlig fehl am Platz.

Klar wird es langfristig Microsoft nicht mehr in seiner jetzigen Form geben - wenn überhaupt. Ebensowenig wie zahllose Imperien vor ihnen... und nach ihnen.
"If you give a man a fish he is hungry again in an hour. If you teach him to catch a fish you do him a good turn."-- Anne Isabella Thackeray Ritchie

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#3 Mitglied ist offline   Lastwebpage 

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geschrieben 24. August 2013 - 09:08

Naja, ich sehe die ganze Sache teilweise etwas anders.

A)In der Anfangszeit des PC, Stichwort IBM DOS, waren die anderen einfach zu blöde und MS war etwas schlauer. Dies setzt sich dann später immer wieder fort. Mit Selbstmitleid, Selbstzerfleischung und halbherzigen Aktionen kommt man eben nicht gegen MS an.

B)Selbst wenn MS einiges verpasst hat und falsch angegangen ist, aber auch nicht nur unter Ballmer, MS war nie in irgendwelchen ernsthaften Krisen. Des weiteren, zeige mir den IT-Technologiekonzern der überall zumindest Rang 2 belegt.

C)Ballmer. Also eines kann man ihm sicherlich nicht absprechen, gewisse Selbstdarstellungs und Managerqualitäten hat er ja durchaus. Ich weis nicht ob irgendjemand dieser Leute, die jetzt als Nachfolger im Gespräch sind, diese Qualitäten haben. Irgendeinen "Entwickler mit beschränkten Managerqualitäten", da weis ich nicht ob der-/diejenige richtig wäre. Ich rede jetzt mal nur vom MS-Customer Bereich, die Einzelprodukte sind ja eigentlich ganz gut, egal ob es SkyDrive, MS Office, xBox oder Bing ist. Selbst die Windows-Metro Schiene, egal ob jetzt Windows selber oder Surface, oder sogar die Smartphones mit Windows Mobile, sind nicht so verkehrt. NUR wenn ich mir 10 MS Produkte kaufe bzw. nutze, könnte ich diese Produkte auch von 10 verschiedenen Firmen kaufen. Die Entwicklungschefs der einzelnen Abteilungen machen ihren Job also eigentlich ganz gut, nur es passt dann meistens nicht zusammen. Offensichtlich wird das ganze bei Windows 8, wo wohl auch 2 verschiedene Entwicklungsabteilungen beteiligt waren. Auch weil MS ja in Zukunft verstärkt auf Software und Hardware aus einem Guss setzen will, halte ich dieses für unerlässlich.
Ob das nur Ballmer alleine zuzuschreiben ist, weis ich nicht, dazu kenne ich die Prozesse bei MS nicht gut genug, aber mir scheint irgendein "Entwickler mit beschränkten Managerqualitäten", wie sie im WWW als Nachfolgekanditaten kursieren, an der Spitze von MS eben auch wenig geeignet.

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