derzeitiges Bildungssystem
#1
geschrieben 20. Oktober 2010 - 19:46
Der nächste kleine Beitrag bezieht sich auf Erfahrungen des Schulsystems in NRW, speziell Sekundarstufe II (Oberstufe).
Sagt mal, hattet ihr in Eurer Schulzeit auch öfters den Eindruck, dass manche Bücher in den Fächern Deutsch, English und Französisch einfach nur langweilig und total überflüssig sind? Klar muss man in den sprachlichen Fächern Bücher lesen, bin ich auch absolut nicht dagegen (am liebsten wären mir ja eBook-Reader ).
Aber warum liest z.B. der Grundkurs Deutsch mehr Bücher als der Leistungskurs? Und jedes Buch wird gelesen, es wird drüber gesprochen und Aufgaben gemacht und Klausur drüber verfasst. Zack nächstes Buch - wo bleibt die Abwechslung? Oder auch Bücher, die total unfertig sind, weil der Autor schon verstorben ist und nur Kapitel in wirrer Reihenfolge hinterblieben hat, die jeder Verlag sich anders zusammenreimt? Macht es nicht mehr Sinn, dann Bücher von Goethe und Schiller oder andere namenhafte Bücher zu lesen? Selbst unsere Deutschlehrerin sagte, als sie von einer Fortbildung kam und mit dem dortigen Professor sprach, dass selbst er einige Bücher für absolut hinrissig hält. Meiner Lehrerin hat diese Zeit auch nicht grade große Freude bereitet ...
Oder Französisch: Hier werden Bücher im GK (Grundkurs) gelesen, die man im LK (Leistungskurs) las und dann nicht mal 100% raffte und die Story nur öde fand. Genrell handelt jedes Buch im Fach Französisch von Sex und Prostitution. Was ein Bild erhält man von Frankreich? Jetzt lesen wir wieder ein Buch und selbst die, die Französisch sehr gut können und es angelesen haben finden das Buch total überflüssig. Auch andere Schüler-Stimmen im Internet sagen, dass da nichts Tolles auf uns zu kommt.
Und in English lasen wir Bücher, da wurde von "er" in jedem 2. Satz gesprochen. Selbst die Lehrerin wusste nicht immer, wer nun gemeint ist und wir als Schüler mussten verdammt oft nachfragen, nur weil der Autor zu faul war, mal ab und zu Namen zu texten anstatt immer "er".
Wo bleibt da die Bildung und die Freude? Bei mir stark auf der Strecke und wir wir sahen auch Lehrer haben an den Vorgaben aus Arnsberg? Düsseldorf keine Lust und hätten aber alternative Vorschläge im Petto. Warum kann man als Schüler oder Vertreter derer nicht zu den Politikern gehen und sie mal in die Wirklichkeit führen?
Greets
Daniel
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#2
geschrieben 21. Oktober 2010 - 06:23
Das war bei mir eigentlich ganz cool. In Französisch haben wir garnix gelesen Wo ich persönlich auch nix gegen hatte, alles was ich nach 5 Jahren französisch kann ist, der Kassiererin im Attac zu sagen, dass ich kein französisch kann
Unsere Englischlehrerin in der Unterstufe war ganz cool drauf, die hat recht moderne Bücher mit uns gelesen. Stone Cold und Holes. Das erste ist über einen psychopatischen Massenmörder. Das zweite hat später sogar Disney verfilmt. Die war ganz frisch von der Uni, also die Bücher waren wirklich spannend zu lesen. In der Oberstufe hatte ich dann eine Lehrerin die kurz vor der Pension war... Da haben wir auch Schund gelesen, "Like a raisin in the Sun", irgend was aus den 60gern oder 70gern über Integration von Schwarzen war das glaub ich... ging garnicht... hab ich auch nur die ersten 2 Kapitel gelesen und den Rest zusammenfassung.
Unsere Deutschlehrerin in der Oberstufe war zwar total inkompeten, methodisch ne Vollniete, von Didaktik keine Spur - ABER - die Buchauswahl war echt gut. OK, Christa Wolf - Antigone und Antigone von... irgend so nem anderen... ging garnicht. Drecksbücher. Aber was man ihr zu Gute halten muss war "Frau Dingens, wir wollen nen lustiges Theaterstück lesen..." "Oh, dann lesen wir Der trojanische Krieg findet nicht statt". Das Buch war echt gut. Und leider vergriffen, aber die hat für uns das ganze Buch dann noch kopiert. Oder "Frau Dingens, wir wollen mal einen echten Klassiker lesen. Hier möchten einige mal Faust kennenlernen, wir haben uns da abgesprochen." "Ja, das wollte ich eigentlich nicht machen, das ist so alt, aber wenn ihr das wollt, kein Problem"... Also da war die Frau echt gut drauf.
Aber das geht ja dank Zentralabitur nicht mehr...
Der Deutsch LK bei uns hat ziemlich gelitten, die haben nur Mist gelesen wie Effi Briest, Warten auf G...wie schreibt man den? Also da hätte ich nicht drinne sitzen wollen. Aber naja... heute haste als Lehrer da ja eh keine Wahl mehr...
#3
geschrieben 21. Oktober 2010 - 10:32
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Müssten die Politiker mal in Schulen gehen und dort mal nachfragen, wie das mit der Anzahl der Bücher und Themen passt und ob es noch Spaß macht. Aber soweit denken unsere Kapitalisten ja nicht. Wäre ja wieder zu nah am Volk, das eh keine Rechte hat und alles von oben aufgebürgt bekommt. Langsam kapier' ich nun auch, warum es bis zu 51% Nichtwähler in umliegen Städten bei der letzten Wahl gab.
Dieser Beitrag wurde von DanielDuesentrieb bearbeitet: 21. Oktober 2010 - 10:37
#4
geschrieben 21. Oktober 2010 - 14:09
#5
geschrieben 21. Oktober 2010 - 15:50
#6
geschrieben 21. Oktober 2010 - 16:00
#7
geschrieben 21. Oktober 2010 - 17:42
Wenn sich hier mal so viele beteiligen würden, wäre mehr in Bewegung zu bringen, als nur seine Tastatur zu quälen .
#8
geschrieben 21. Oktober 2010 - 20:23
#9
geschrieben 21. Oktober 2010 - 22:01
#10
geschrieben 22. Oktober 2010 - 14:51
Aber so ist das. Solange die Noten stimmen, kann jeder das Studium anfangen und 4 ist ja bekanntlich schon bestanden...
#12
geschrieben 22. Oktober 2010 - 22:36
Zitat (DanielDuesentrieb: 21.10.2010, 18:42)
Wenn sich hier mal so viele beteiligen würden, wäre mehr in Bewegung zu bringen, als nur seine Tastatur zu quälen .
Kurz gefasst -> ''Spielen'' erfreut - ''Jammern'' kränkt.
Wer sich und anderen Gutes tun will, fördert sein "Revier", und verzichtet auf "Verallgemeinheiten".
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#13
geschrieben 23. Oktober 2010 - 18:21
#14
geschrieben 23. Oktober 2010 - 18:31
#15 _EDDP_
geschrieben 23. Oktober 2010 - 19:41
Zitat (Holger_N: 23.10.2010, 19:31)
Genauso gut könnte man fragen, warum die deutschen Unternehmen so nach ausländischen Fachkräften schreien. Ganz einfach, weil sie tatsächlich der Meinung sind, dass sie die billig bekommen können. Das Problem dabei ist nur, dass diese Fachkräfte in anderen Ländern (Kanada, Australien, Norwegen, Schweden...) auch gesucht werden, aber dort ein höheres Einkommen erwirtschaften können. Sucht man die vielen deutschen Akademiker, dann sollte man im Ausland Ausschau halten...
Dieser Beitrag wurde von EDDP bearbeitet: 23. Oktober 2010 - 19:42