PROBLEMBESCHREIBUNG:
entweder bereits bei der installation oder auch plötzlich (und wiederholt) auf einem laufenden system kommt es zu folgender erscheinung:
-Installation:
sie dauert entweder von anfang an ewig, oder spätestens nach den ersten updates scheint windows zu freezen. die maus lässt sich aber noch bewegen. programme stehen aber still und der pc reagiert auf keine eingabe mehr. nach wenigen bis etlichen minuten geht es plötzlich normal weiter, tritt aber meist kurze zeit später wieder auf.
wenn man den pc machen lässt, kann die installation bis zu 4 oder 5 stunden dauern.
oft bleibt nach dem boot auch der bildschirm schwarz. einfach laufen lassen: nach 1/2h kommt dann doch der ladebildschirm.
im laufenden system:
symptome wie vor beschrieben, das system kann vorher aber völlig problemlos gealufen sein.
fehlermeldungen erscheinen nicht.
in beiden fällen leuchtet die HDD-LED hektisch bis dauerhaft.
ein blick in den ressourcenmonitor zeig folgendes bild zur HDD:
<start> <ausführen/suche [perfmon]> <enter>
zu sehen sind zwei graphen: der grüne stellt den datendurchsatz dar, die blaue linie die blosse festplattenauslastung /aktivität.
die meldung zur 'zeit mit max. aktivität' der HDD zeigt 100% an. werte von über 90% werden von ms generell als kritisch eingestuft.
das bedeuted, dass die scheibe/n mit voller geschwindigkeit rotieren und das konglomerat aus festpalttencontroller (southbridge) und festplattencache (angeblich) zu 100% ausgelastet ist. Aufträge werden nur noch im zeitlupentempo abgearbeitet, die algorithmen zur organisation derselben scheinen auf urlaub.
gleichzeitig geht die datenrate in den keller, oft findet garkein datendurchsatz mehr statt, bis die blaue kurve einbricht und der grüne graph hochschnellt. in der tabellenansicht ist gleichzeitig zu beobachten, dass die seitenfehler des speichers sowie die antwortzeiten der HDD extrem ansteigen.
demnach sind ram und ramcontroller unbeteiligt, denn die seitenaufrufe finden statt, die HDD liefert aber nicht.
das problem kann im native-ide wie im ahci-modus auftreten, ist jedoch offensichtlich eine 64bit-unart.
URSACHE
die ursache liegt nicht im defekt irgendeiner hardwarekomponente. diese symptome fanden sich zu zeiten von server 2008, vista und win7 beta/rc jeweils in der 64bit-version bereits auf bestimmten hardware/treiberkombinationen. mit erscheinen der windows-standard mainboardtreiber zur final sowie server 2008/2 und dem servicepack2 zu vista64 waren diese probleme erst mal weitgehend behoben, sie konnten vereinzelt noch nach installation von herstellertreibern auftreten. betroffen sind systeme mit intel, nvidia und amd-chipsätzen (via/sis ggf auch, ich kenne aber keine berichte dazu).
mitunter ist der spuk auch nach einigen tagen wie von selbst verschwunden.
die genaue ursache, bzw was genau schief läuft, habe ich bislang nicht herausgefunden. es spielt sich jedoch im dunstkreis der kombination: chipsatz/festplatte/ahci-, sb-, mainboardtreiber ab. (der atk-treiber von asus war z.b. so ein kandidat. mit dem letzten update des treibers war wieder alles o.k. nach dem jüngsten patchday von ms ist das problem wieder da)
wie gesagt, tritt dieses problem in jüngster zeit wieder gehäuft auf. ein eindeutiger schuldiger ist dabei nicht auszumachen. daher gibt es auch nicht die eine lösung, sonder nur ein verfahren nach dem ausschlussprinzip.
LÖSUNG
laufendes system:
eine neuinstallation der aktuellen komponenten /treiber führt im allgemeinen zu keinem positiven ergebnis. das problem lässt sich lösen, indem man eine der beteiligeten komponenten ersetzt. am einfachsten ist es, den sb/ahci-treiber (festplattencontroller) zu erstzen. entweder durch das windows-standard-pendant, den hersteller teiber (aktuell oder vorgängerversion), je nach dem was man aktuell am laufen hat.
mit einem festplattenwechsel (anderes modell/hersteller) ist der spuk meist auch vorbei.
auf den s-ata/ahci-modus zu verzichten und auf native-ide zu switchen ist weniger ratsam. umgekehrt schon, ohnehin. auch das ist manchmal bereits die lösung.
also einfach ein parameter im zusammenhang ändern, dann sollte euer problem gelöst sein. welches genau schlussendlich der geeignete kandidat ist, müsst ihr herausfinden by try&error.
installation:
probleme während der installation:
ladet zu beginn des setups im entsprechenden dialog die ahci-treiber des chipherstellers.
probleme kurz/direkt nach der installation:
führt die installation noch mal aus und schaltet die automatischen updates erst mal ab. sobald windows-update einen treiber zum festplattencontroller, zur southbridge oder ahci des chipherstellers anbietet, lehnt ihr deren installation ab (speziell asus: installation der atk.utility. die erschein danach zwar mit ausrufezeichen im gerätemanager, kann man aber einfach so lassen. dieses feature braucht es nicht unbedingt). statt dessen verwendet windows dann seine eigenen treiber, die eigentlich auch anständig funktionieren.
in beiden fällen lässt sich vlt. noch damit spielen, NCQ zu aktivieren/deaktivieren (habs nicht ausprobiert, nur ne idee).
wenn ihr irgendwann doch einen anderen treiber testen wollt (z.b. nach einem treiberupdate), dann erstellt vorher einen wiederherstellungspunkt. so lässt sich die maschine im falle eines scheiterns fix wieder zurücksetzen, ohne treibersalat zu verusachen (und stunden warten zu müssen).
ich hoffe damit möglichst vielen geholfen zu haben. euer feedback in diesem thread könnte helfen, das problem und seine ursache weiter einzukreisen. ein howto mit einer beschreibung wie diese habe ich im web und x foren jedenfalls noch nicht gefunden.
später kann man den artikel ja in das how-to-forum verschieben, vorerst bitte ich jedoch, ihn hier stehen zu lassen, weil hier die hilfesuchenden zuerst auflaufen.
einen sonnigen tag noch
klawitter
Dieser Beitrag wurde von klawitter bearbeitet: 12. Februar 2010 - 10:00