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Ich gehe davon aus, dass Festplatten, so wie wir sie heute kennen(x-Scheiben, Kopf hin und her, etc.), in spätestens 5-7 Jahren nicht mehr attraktiv sein werden. Begründen würde ich das hauptsächlich mit dem hohen Stromverbrauch, dem Volumen(nicht das Speichervolumen!) und der mangelnden Sicherheit - v.a. letzteres wäre, man stelle sich einen Totalcrash einer 1TB-Platte vor, RAID und Backups zählen hier erstmal nicht, denn diese kosten auch wieder jede Menge Geld, Zeit, Strom und Platz.
Im Gegenzug werden Flashspeicher in Sachen Speichervolumen, Preis, Größe und Ausfallsicherheit immer attraktiver - zusätzlich kommen diese Dinger mit extrem wenig Strom aus. Seit längerem gibt es ja einige Systeme, um sich eine Art SSD unter zuhilfenahme von ein paar CF-/SD-Karten und einem Adapter selbst zu bauen, was preislich eine schöne Alternative zu fertigen SSDs darstellt - jedenfalls momentan.
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Wie man weis, ist Flashspeicher bereits heute in vielen Geräten zu finden. Angefangen bei offensichtlichen Sachen wie MP3-Playern und Digitalkameras, über Mobiltelefone, Router, Uhren, bis ... in Zukunft wird sich mit Sicherheit noch eine größere Verbreitung einstellen.
So schön Flashspeicher aus diversen Gründen auch sein mag, gibt es natürlich auch hier eine Schattenseite, nämlich die Datensicherheit. Wo man bei normalen Festplatten unter Datensicherheit verstehen könnte, dass Daten z.B. auf Grund eines Crashes abhanden kommen können, ist bei Flash das Gegenteil der Fall - man kann sich nicht sicher sein, dass gelöschte Daten auch wirklich gelöscht sind, selbst wenn man das System anweist, die betreffenden Files x-mal zu überschreiben. Die Begründung hierfür ist, dass zum einen, wie beim normalen Arbeitsspeicher, das Problem des "Burn-In" besteht, hauptsächlich jedoch darin, dass eine gewisse Menge mehr Speicher vorhanden ist, als auf der Packung angegeben. Ähnlich wie bei Festplatten, sind auch hier Ersatzblöcke vorhanden, falls einmal ein Speicherblock "durch" ist. Hinzu kommt bekanntlich ein Algorithmus, der dafür sorgt, dass die einzelnen Blöcke gleichmäßig beschrieben werden, um dem vorzeitigen Sterben von Zellen vorzubeugen. Im Endeffekt bedeutet das also, selbst wenn ich den kompletten - offiziell angezeigten - Speicher mehrfach überschreibe, kann ich mir nicht sicher sein, dass auch wirklich alles weg ist. Einen Einblick in die zugrundeliegenden Algorithmen bzw. einen RAW-Modus sind die Hersteller bislang schuldig geblieben.
Sicherheitstechnisch ergibt sich dadurch das Problem, dass man verhindern sollte, sicherheitsrelevante Daten in Flashspeicher auszulagern. Problematisch kann das zum einen werden, wenn man irgendwelche Authorisierungskeys auf z.B. einem USB-Stick speichert oder Login-Daten für irgendetwas auf Grund von Speichermangel geswappt werden. Folglich könnte es in Zukunft sehr gefährlich werden, wenn man nur noch Flashmedien nutzt.
Einige werden nun sicher wieder etwas von Paranoia und "ich hab doch nichts zu verbergen" schwafeln, aber das kennt man ja...
BTW, ich komme gerade wieder darauf, weil ich beim Freischaufeln meiner Platten auf einen Vortrag vom CCCamp 07 zu diesem Thema gestoßen bin - "How to (really) forget your secret crypto-key" (Video (~200MB))
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Dieser Beitrag wurde von ph030 bearbeitet: 07. Dezember 2007 - 15:26