[EDragon]

Eugene Kaspersky, Sicherheits-Experte und Chef von Kaspersky Labs, erklärte im Gespräch mit CHIP Online, dass sich die Situation im Kampf zwischen Viren-Programmierern und Sicherheits-Fachleuten grundlegend verändert hat. Früher sei es mehr ein Spiel gewesen, ein Kampf gegen Skript-Kiddies. Heute sieht Kaspersky in seiner Tätigkeit einen Kampf gegen gut organisierte Kriminelle.

Kasperky macht momentan zwei Trends aus: Wurm-Attacken bereiten gezielter Hintertüren vor, die einzig der Kontrolle der infizierten Rechner dienen. Außerdem sieht Kaspersky eine Tendenz hin zum Informationsklau – dagegen gehe es den Autoren der Schädlings-Programme heute weniger darum, einfach nur Daten zu zerstören.

Würmer-Plage kein Microsoft-Problem!
Die Integration von Sicherheitskomponenten in Betriebssysteme begrüßte Kaspersky zwar, durch die hohe Komplexität der System-Software entstünden aber immer Sicherheitslücken, die früher oder später entdeckt werden.
In den aktuellen Viren-Bedrohungen sieht Kasperky jedoch kein Microsoft-Problem: "Wenn mehr Leute Linux einsetzen würden, würde es auch mehr Linux-Viren geben".

In Bezug auf die Trusted-Computing-Initiative zeigte sich Kasperky skeptisch: Zwar sei er nicht im Detail an der Initiative beteiligt, trotzdem vermutete er, dass die zweifelhafte Sicherheit wohl helfen könnte, Skript-Kiddies zu bremsen. Jedoch ist Kaspersky überzeugt, dass intelligente Viren-Autoren trotzdem einen Weg finden, den Schutz auszuhebeln.

Quelle: Chip.de

[Rika]

Besonders intelligent muß man nicht sein, um den Schutz auszuhebeln - zertifiziert wird TC-Software ja schließlich komplett ohne Prüfung der Funktion der Software. Einzig und allein daß viele gute Autoren ihre Malware-Samples besser gegen Missbrauch schützen (z.B. mit Port-Knocking) wird den Missbrauch durch Scritkinder etwas mildern.