WinFuture-Forum.de: Welche Virtualisierungssoftware verwenden? Und: Typ-1- oder Typ-2-Hype - WinFuture-Forum.de

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Nachrichten zum Thema: Software
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Welche Virtualisierungssoftware verwenden? Und: Typ-1- oder Typ-2-Hype


#1 Mitglied ist offline   jonas94 

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geschrieben 29. Juni 2016 - 00:51

Hallo,

Welche Software nutzt ihr für die Virtualisierung von anderen Betriebssystemen und zu welchem Zweck? Was ist zu empfehlen?

Suche Virtualisierungssoftware für die private Heimnutzung. Habe ein Windows 7 64-Bit-System und VT-x wird unterstützt. Außerdem wird Turbo Boost ( TBD) (Was ist das?) und Hyper-Threading (Was ist das?) unterstützt.

VirtualBox und VMware Workstation Player habe ich bereits im Visier. Welche von beiden ist besser? Gibt es noch andere gute, z.B. Open Source und unter Linux lauffähig?

Lässt sich auch (Mac) OS X virtualisieren? Wenn ja, wie und mit welcher Anwendung am einfachsten ?

Dann gibt es ja noch die Typ-1-Hypervisor, der ja direkt auf der Hardware aufsetzt. Kann man den verwenden wenn bereits ein Host-OS installiert ist? Und wie startet man den oder einen Typ-1-Hypervisor? Ist Typ-1-Hypervisor effektiver und ressourcenschonender als ein oder der Typ-2-Hypervisor?

Vielen Dank schonmal!
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#2 Mitglied ist offline   RalphS 

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geschrieben 29. Juni 2016 - 04:35

MacOS *darf* man nicht virtualisieren. Da hat Apple was dagegen. Und selbst so müßte man ja noch an die Installationsdaten kommen. :ph34r:

- Was die Wahl der Virtualisierungssoftware angeht... eh. Fast Geschmackssache. Inzwischen geht mit jeder Software (fast) alles.

- HyperV ist gut für alles was Windows-ig ist. Andere Betriebsumgebungen gehen auch, sind aber... naja, suboptimal. Dafür hat man aber mit HyperV eine Client-Server-Architektur und die VMs laufen unabhängig von irgendwelcher Clientsoftware im Systemkontext.

- Virtualbox kann ziemlich viel, kann sich aber auch recht zickig haben. Gut für die Gelegenheits-VM, die nur ab und zu laufen muß.

- Dasselbe gilt auch für den Workstation Player. Blöderweise will vmware sein Zeugs an den Mann (und die Frau) bringen, sodaß der Player vergleichsweise wenig kann. Dafür läuft er aber sehr stabil. Will man aber viel konfigurieren können... dann ist das zwar *theoretisch* möglich, aber praktisch soll man halt zumindest die Workstation kaufen und die ist teuer.

- Als TypeI gibt's von vmware noch den ESXi und natürlich Xen in allen möglichen Distributionsformen. Beide kostenlos, beide mehr oder weniger anspruchsvoll in der Konfiguration (und ESXi ist obendrein noch wahnsinnig wählerisch).
Von Microsoft gibt's noch den HyperV Server - ebenfalls kostenlos -- aber der lohnt wirklich NUR als eigene Maschine (weil man NUR virtualisieren darf damit) und die Administration läuft dann remote über RSAT (per Domain) oder lokal per Keyboard und Tastatur. Remote per RSAT geht auch, aber... umständlich und naja, normalerweise hat man keine Windowsdomain zuhause eingerichtet. Vorteil ist aber wieder die Client/Serverarchitektur sowie die Tatsache, daß man hier einen Windows Server 2012R2 CORE als Plattform kriegt, wo effektiv nix läuft (nicht mal eine GUI) sodaß möglichst viel an Ressourcen für die VMs übrig bleibt.

Grundsätzlich ist HV Type I effizienter, aber auch wählerischer. Da das auf dem Blech läuft, braucht der HV Hardwaretreiber. Im Gegenzug wird aber auch das Host-Betriebssystem virtualisiert - einer der Gründe, warum HyperV (als Type I) einerseits WS Player / VBox (als Type II) andererseits nicht miteinander wollen.
Type I eignet sich damit gut für ständig laufende VMs.

TypeI HV *benötigen* kein Host OS als solches, sind aber im allgemeinen so konstruiert, daß man ein Host OS für die Verwaltung benötigt. Bei Xen nennt sich das Dom0 und DomU = Domain Null wie "das System welches Xen verwaltet und VMs konfiguriert" und Domain User (=> User Domains) wie die einzelnen VMs, die auf dem HV laufen. VMware hat dafür ein eigen angepaßtes Linux und HyperV verwendet schlicht die vorhandene Windowsinstanz und schiebt sich da bei seiner Aktivierung darunter (deswegen gibts an dieser Stelle zwei Neustarts, einmal für die Installation des TypeI und zweimal für den tatsächlichen *Start* des TypeI HVs). Mit HyperV merkt man den TypeI nur nicht so. Microsoft versteckt das ein bißchen.

Type II sind weniger effizient und insbesondere vom Host OS abhängig, in dessen Kontext sie laufen. Vorteil ist aber, daß sie die Treiberarchitektur des Hosts verwenden können und so sehr viel breiter eingesetzt werden können.
Type II eignen sich damit als flink eingerichtete oder wenn man mal kurz ein anderes Betriebssystem haben will, welches aber sonst nicht weiter laufen soll (und schon gar nicht ständig).

TLDR:
>> Eben mal ein Win95 Spiel ausgebuddelt? Type II HV => VirtualBox oder so.
>> Mailserver Appliance zum Testen? Type I HV => HyperV oder so.
>> Datenbankserver testen? Virtualierungssoftware wegschmeißen und baremetal. :D
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#3 Mitglied ist offline   jonas94 

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geschrieben 04. Juli 2016 - 19:25

Also ich werde jetzt erstmal als Anfang VirtualBox installieren und eine VM aufbauen. Bei der Popularität dieser Anwendung ja fast schon ein Muss. Aber ich möchte auch die Typ-1-Hypervisoren ausprobieren - hardwareseitige Unterstützung wäre ja mit VT-x vorhanden. VT-x muss ja im BIOS noch aktiviert werden... VT-x dann aktiviert lassen? Oder - wenn nicht virtualisiert wird - besser wieder ausschalten?

Es sind jetzt natürlich viele Fragen am Anfang...

Kann ich die mit VirtualBox erstellte VM, auch mit z.B. Xen oder VMware ESXi starten, d.h. mit einem Typ 1-HV? Oder ist es möglich genau dieselbe VM, sprich die Hardwarekonfiguration dieser erstellten VM plus virtuelle Festplatte (also alles - die gesamte Konfiguration der VM) von VirtualBox nach Xen oder VMware ESXi zu migrieren oder zu importieren oder die VM nach dort zu kopieren? Oder wenn nicht: Kann man dann diese VM aus VirtualBox mit Xen oder VMware ESXi einfach mit denselben verwendeten Komponenten "nachbauen"? Sind dann aber auch alle erforderlichen oder gewünschten Komponenten wirklich verfügbar? Wie kann man das am Besten lösen?

Und wenn ich die OS-Software in der VM installiert habe, aber später ein Problem habe mit der VM o.Ä. ist es dann möglich NUR die "virtuelle" Festplatte zu löschen und das OS dann in dieser VM neu aufzusetzen? Oder müsste dann die gesamte VM gelöscht oder verworfen werden und eine "neue" kreiert werden?

Benötige ich außerdem, um z.B. Windows 7 in einer VM zu installieren, einen extra (also gekauften) Windows-Key oder braucht man den zusätzlich nur bei einer "echten" Installation auf einem physischen Rechner? Zählt auch eine VM als "echte" Installation? Reicht es einfach denselben Windows-Key des physischen Rechners auf dem die VM laufen soll auch für diese virtuelle Maschine zu verwenden, da es ja nur virtuell ist? Geht das?

Beitrag anzeigenZitat (RalphS: 29. Juni 2016 - 04:35)

Grundsätzlich ist HV Type I effizienter, aber auch wählerischer. Da das auf dem Blech läuft, braucht der HV Hardwaretreiber. Im Gegenzug wird aber auch das Host-Betriebssystem virtualisiert - einer der Gründe, warum HyperV (als Type I) einerseits WS Player / VBox (als Type II) andererseits nicht miteinander wollen.


Ad Typ-1-Hypervisoren: Wird auch bei VMware ESXi das Host-OS virtualisiert? (Meine Antwort: Nein, da hier das Host-OS für die Verwaltung der VM(s) nicht verwendet oder benötigt wird?) Läuft ESXi dann mit VirtualBox? Die erforderlichen Hardwaretreiber erhält man auf den jeweiligen Webseiten ohne Probleme? Kann ich mit Typ-1-HV auch mehrere VMs betreiben oder nur eine zur selben Zeit? Und: Wird bei Typ-1-HV die tatsächliche vorhandene Hardware genutzt oder kann jede beliebige Hardware gewählt und virtualisiert werden ?

Beitrag anzeigenZitat (RalphS: 29. Juni 2016 - 04:35)

>> Datenbankserver testen? Virtualierungssoftware wegschmeißen und baremetal. :D


Zum Verständnis: "baremetal" bedeutet hier Typ-1-Hypervisor (native = bare-metal). Richtig? Oder gibt es noch eine Unterscheidung zwischen Typ-1-HV (native) und "bare-metal-HV"?

Vielen Dank!
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#4 Mitglied ist offline   Sturmovik 

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geschrieben 21. Juli 2016 - 23:15

Zwar etwas spät, aber hier scheint noch einiges an Klärungsbedarf zu sein.

Beitrag anzeigenZitat (jonas94: 04. Juli 2016 - 19:25)

Kann ich die mit VirtualBox erstellte VM, auch mit z.B. Xen oder VMware ESXi starten, d.h. mit einem Typ 1-HV?

Oder ist es möglich genau dieselbe VM, sprich die Hardwarekonfiguration dieser erstellten VM plus virtuelle Festplatte (also alles - die gesamte Konfiguration der VM) von VirtualBox nach Xen oder VMware ESXi zu migrieren oder zu importieren oder die VM nach dort zu kopieren? Oder wenn nicht: Kann man dann diese VM aus VirtualBox mit Xen oder VMware ESXi einfach mit denselben verwendeten Komponenten "nachbauen"? Sind dann aber auch alle erforderlichen oder gewünschten Komponenten wirklich verfügbar? Wie kann man das am Besten lösen?

Kann klappen, muss aber nicht. In der Regel scheiterts an der virtuellen Hardware, die in der VM eingestellt ist.
In dem Fall gibts mehrere Möglichkeiten:
a) die virtuelle Platte aus der VM lösen und in einer neuen VM mounten. Funktioniert, wenn der neue Hypervisor das Festplattenformat unterstützt und das Betriebssystem der VM den Hardwarewechsel überlebt. Letzteres sollte aber keine Probleme bereiten
b) V2V-Migration. Das heißt, du wandelst mit den entsprechenden Tools die Virtuelle Maschine in das Format des Hypervisors um, in den du die Maschine importieren willst.
Bei VMware ist das der Converter, bei HyperV gibts auch sowas.
VMware => Hyper-V klappt nicht immer, wie die Erfahrung zeigt
Xen => Vmware funktioniert wunderbar
Virtualbox => VMware funktioniert ebenfalls
Zu den restlichen Kombinationen hab ich keine Erfahrungswerte.

Zitat

Und wenn ich die OS-Software in der VM installiert habe, aber später ein Problem habe mit der VM o.Ä. ist es dann möglich NUR die "virtuelle" Festplatte zu löschen und das OS dann in dieser VM neu aufzusetzen? Oder müsste dann die gesamte VM gelöscht oder verworfen werden und eine "neue" kreiert werden?

Eine neue virtuelle Maschine anlegen dauert ein paar Sekunden. Also würd ich mir darum weniger Sorgen machen als um die Neuinstallation des Betriebssystems.

Zitat

Benötige ich außerdem, um z.B. Windows 7 in einer VM zu installieren, einen extra (also gekauften) Windows-Key oder braucht man den zusätzlich nur bei einer "echten" Installation auf einem physischen Rechner? Zählt auch eine VM als "echte" Installation? Reicht es einfach denselben Windows-Key des physischen Rechners auf dem die VM laufen soll auch für diese virtuelle Maschine zu verwenden, da es ja nur virtuell ist? Geht das?

Bei Windows 7 gilt: Jede Installation muss einzeln lizensiert werden.
Eine Windows-VM unter Windows => zwei Lizenzen
Fünf Windows-VMs unter Windows => sechs Lizenzen, egal wieviele gleichzeitig betrieben werden


Zitat

Ad Typ-1-Hypervisoren: Wird auch bei VMware ESXi das Host-OS virtualisiert? (Meine Antwort: Nein, da hier das Host-OS für die Verwaltung der VM(s) nicht verwendet oder benötigt wird?) Läuft ESXi dann mit VirtualBox? Die erforderlichen Hardwaretreiber erhält man auf den jeweiligen Webseiten ohne Probleme? Kann ich mit Typ-1-HV auch mehrere VMs betreiben oder nur eine zur selben Zeit? Und: Wird bei Typ-1-HV die tatsächliche vorhandene Hardware genutzt oder kann jede beliebige Hardware gewählt und virtualisiert werden ?

Typ 1 heißt grob: Das OS ist der Hypervisor. Bei VMware ist das ESX,
Bei HyperV ist das eine minimale Windows-Maschine, der Windows-Server, den du siehst, läuft schon virtuell.
Das Host-OS macht nichts anderes, als den Gästen ihre virtuelle Hardware zur Verfügung zu stellen und ein kleines bischen Management.
Virtuelle Maschinen betreiben kannst du so viele wie du Ressourcen (und ggfs. Lizenzen) hast. In der Regel ist RAM der Flaschenhals. Geht dir der RAM aus, versuchen manche Hypervisoren, dir noch virtuellen Speicher unterzujubeln (Festplattenspeicher => langsam).
Treiber für ESXi zu finden wird bei Desktophardware manchmal interessant. ESXi ist ein modifiziertes Linux (Vmware hat da seine Virtualisierung in den Linuxkernel reingefriemelt), daher funktionieren manchmal nichteinmal die normalen Linuxtreiber. Realtek ist hier als Negativbeispiel aufgefallen, Broadcom-Netzwerkchips sind da etwas besser unterstützt, aber am besten fährt man immer mit Intel.

Zitat

Zum Verständnis: "baremetal" bedeutet hier Typ-1-Hypervisor (native = bare-metal). Richtig? Oder gibt es noch eine Unterscheidung zwischen Typ-1-HV (native) und "bare-metal-HV"?

Baremetal heißt: auf nacktem Blech. Direkt auf der Physik. Betriebssystem drauf, Datenbank hinterherwerfen, läuft. Ohne störende Virtualisierungsschicht dazwischen.
Wobei das ein sehr strittiges Thema ist. Virtualisierte Datenbankserver haben nicht unbedingt die Performancenachteile, die manch ein Baremetal-Fetischist heraufbeschwört, sofern die Storage den I/O wegbekommt, das Netzwerk passt und der Hypervisor nicht überbucht ist.


Wie Ralph schon sagte: es kommt immer drauf an, was du vor hast.
Willst du mit Linux rumspielen, dann probier XEN oder KVM/qemu (läuft bei mir wunderbar), willst du bei Windows bleiben, dann ist HyperV die Wahl.
Dann unterscheiden sich die Hypervisoren natürlich noch in der Performance und in der Qualität der Gast-Unterstützung. Während XEN und qemu sind mit Windows-Gästen etwas Zäh, Hyper-V dagegen mag Linux nicht so sehr. VMware ist hier eher der Allrounder, bringt wunderbare MAnagement-Tools, viele Unternehmen schätzen auch die gute I/O-Performance. Kostet dafür ne Stange mehr als Hyper-V in der Basisausstattung.

ESXi ist wie gesagt bei der Hardware sehr wählerisch, unsere Azubis haben da regelmäßig Spaß, wenn sie auf Desktop-Hardware mit VMware-Clustern spielen dürfen.

Für den Anfang und gelegentlichen Einsatz ist Virtualbox eine sehr gute Wahl. Kein Performancewunder, aber komfortabel und vielseitig.

Dieser Beitrag wurde von Sturmovik bearbeitet: 21. Juli 2016 - 23:21

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#5 Mitglied ist offline   RalphS 

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geschrieben 21. Juli 2016 - 23:37

Performance ist nicht das Problem mit virtualisierten DBMS.

Problem ist ACID, was durch Virtualisierung im allgemeinen kompromittiert wird und wo man aufpassen muß, was man da tut.

Beispiel Transaktionen. Transaktion heißt: viele Vorgänge müssen als ein Vorgang zusammengefaßt werden, und das untrennbar ("A*tomar"), konsistent ('C'), isoliert ('I') und dauerhaft ('D').

Bei VMs gibt es aber im Normalfall virtuelle Datenträger. Das sind Dateien im Hostsystem. Das DBMS stellt jetzt "eigentlich" sicher, daß geschriebene Daten auch wirklich auf dem Datenträger vorhanden sind...

... nur, bei VMs kann das auch sein, daß die erstmal beim Hostsystem im Dateisystemcache landen, wie bei andren Dateien halt auch; da weiß man auch nie, ob die jetzt auf Platte landen oder im Cache erstmal oder sonstwo.

Und wenn jetzt im falschen Moment der Host ausfällt, hat das DBMS ein Problem, weil 'C' und 'D' aus ACID nicht mehr sichergestellt werden können und insbesondere es durchaus passieren kann, daß Datenbankdaten dadurch ebenfalls Schaden nehmen (dann ist 'I' auch hinüber).

Hier gegen hilft dann, entweder den Dateisystemcache vom Host zu deaktivieren oder natürlich der VM einen echten Speicherbereich auf dem Datenträger zu geben, sodaß die Zwischenschicht "virtuelle Festplatte" wegfällt.

Ich mein, okay, mit MySQL ist das eh noch was anderes, weil MySQL nach all den Jahren *immer noch nicht* transaktionssicher ist; da hilft dann auch baremetal nix (in bezug auf die Frage, Blech oder VM?). :ph34r:


--- Re: Type-I HV, bin grad nicht sicher ob das jetzt im Thread ordentlich rausgekommen ist oder nicht (falls ja, sorry Sturmovik :blush:): Type-I HV schieben sich nach ganz unten in der Kette Hardware>Firmware>Betriebssystem; nämlich zwischen Firmware und Betriebssystem. Damit wird also alles, was "nachher" kommt, virtualisiert, insbesondere einschließlich des Betriebssystems. Es gibt nur üblicherweise eine "privilegierte VM" - formal betrachtet -- und das ist das Host OS. Bei Windows mit HyperV die normale Windowsinstanz, so wie sie ursprünglich installiert war; bei Xen wird das Dom0 und ESXi bringt sein eigenes "Host OS" mit, was aber ebenfalls bereits auf dem Hypervisor läuft.
Also mal ein bissel vereinfacht:
>Rechner an
>Rechner sucht bootx64.efi auf der ESP
>bootx64.efi ist ein Verweis auf, oder eine Kopie von, hv-type-i.efi
>Der Type-I HV wird gestartet
>hv-type-i.efi schaut jetzt in einer Konfigurationsdatei nach, sagen wir HV.conf
>Da steht drin: "Host OS=windows; RAM=4GB; CPU=2".
>Also wird eine logische VM aufgemacht (die man ansonsten aber nicht sieht), 2 logische CPUs zugewiesen (sagen wir das war ein i7, dann bleiben noch 6 Threads über) und 4GB RAM zugeordnet (von sagen wir 32GB).
>Dann wird der zugehörige Systemkernel gestartet, welcher üblicherweise "modifiziert" ist für TypeI HV; denn der OS-Kernel darf ja nun nicht direkt an die Firmware(=>Hardware) sondern muß sich an den HV halten.
>Nach einer Weile haben wir dann auf unserer i7-Maschine mit 32GB RAM ein Windows am Laufen, welches laut Taskmanager über 2 CPUs verfügt und 4GB RAM verbaut hat.
>Von hier aus läßt sich jetzt die TypeI HV Administration starten. Die hat jetzt durch die erhöhten Zugriffsrechte dieser "Super-VM" Zugriff auf HV *und* Hardware (sozusagen "root" unter den VMs). Die anderen dürfen das alle nicht.
>Insbesondere lassen sich jetzt von den verbleibenden 6 Threads auf der physischen CPU und den 28GB RAM die noch nicht zugewiesen sind VMs konfigurieren, mit oder ohne dynamischer Zuordnung (würde hier nur zu weit führen).

-- Kurz, sowas geht alles mit TypeII nicht. Die laufen im Betriebssystemkontext und kriegen das, was der OS-Kernel ihnen sagt was da ist und was sie für Berechtigungen zugeteilt bekommen haben.

Dieser Beitrag wurde von RalphS bearbeitet: 21. Juli 2016 - 23:53

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geschrieben 21. Juli 2016 - 23:52

ACID hab ich nicht erwähnt, weils für ernstgemeinte Datenbänkerei selbstverständlich ist :wink:
Hostseitiges Caching aus, DB und Logs kommen direkt aufs SAN.

Und was mySQL angeht: es gibt andere Engines als myISAM. Mit der innoDB hatte ich diesbezüglich noch keine Sorgen. Und laut Oracle ist das Dingen ACID-Compliant
https://dev.mysql.co...mysql-acid.html
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geschrieben 21. Juli 2016 - 23:59

Haben sies mit InnoDB geschafft? Wird ja auch Zeit. :lol: Wobei ich aber letztens immer noch drüber gestolpert bin daß CHECKs nicht deaktiviert gehen und auch nicht ans Ende einer Transaktion vertagt (=>deferred) werden können. :huh:

- Bin zu Postgres. Glücklich. Bisher. :D
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geschrieben 28. Juli 2016 - 21:32

Ja, Postgres steht bei mir auch noch aufm Fahrplan. Bin nur noch nich sicher, ob ich vorher in Richtung Oracle abbiege. Jetzt is aber erstmal mysql im großen Stil angesagt, mit Galera und solchen Späßen.

Danke übrigens für die nachgereichte Erklärung des Typ I Hypervisors in #5. Saubere Erlärung, hätt ich jetzt nicht ausm Stand so aufschreiben können :thumbup:
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geschrieben 28. Juli 2016 - 21:47

Oracle hats mir auch angetan, bloß mh, deren Dialekt ist so eigen (allerdings in vielen Fällen auch intuitiver) daß ich da bisher vor zurückgescheut bin. Und dann gibt's ja seit 12 "die Datenbank" nicht mehr, sodaß man sich noch fragen muß, will ich jetzt <= 11 haben oder => 12. Plus alles umschreiben, ... ja okay da bin ich zu faul. :ph34r:

Vielleicht mal später. Bin ja kein Freund von denen, aber die OracleDB macht sehr viel richtig, konzeptionell wie auch 'implementell' und wenn es irgendwas gibt was ich Oracle wirklich *zuschreib* dann ist das die OracleDB, die haben sie wenigstens selber gebaut.
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